J. Geils Band

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J. Geils Band

J. Geils Band (1982)
Allgemeine Informationen
Genre(s) Rock , Rhythm and Blues
Grundung 1967, 1999, 2006
Auflosung 1985, 2015
Website www.jgeils.com ( Memento vom 18. Marz 2009 im Internet Archive )
Letzte Besetzung
Gitarre , Gesang
J. Geils (1967?1985, 1999?2012)
Peter Wolf (1967?1983, 1999?2015)
Keyboard , Gesang
Seth Justman (1967?1985, 1999?2015)
Magic Dick (1967?1985, 1999?2015)
Danny Klein (1967?1985, 1999?2015)
Stephen Jo Bladd (1967?1985, 2006)
Tour-Mitglieder
Schlagzeug, Perkussion
Sim Cain
Schlagzeug, Perkussion
Marty Richards
Gitarre
Duke Levine

J. Geils Band war eine amerikanische Bluesrock-/ Rhythm-and-Blues -Gruppe, die 1967 in Worcester , Massachusetts gegrundet wurde. In den 1970er Jahren waren sie mit ihrem R&B-Sound erfolgreich, bevor sie nach ihrem Wechsel zu EMI America Records 1978 einen eher Pop-orientierten Sound annahmen, der ihnen MTV Airplay und 1981 ihren großten Hit Centerfold bescherte.

In Deutschland wurde das Intro Believe in Me (aus dem Album Hotline ) als Titelmelodie des WDR- Rockpalast verwendet.

Karriere [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Gruppe begann als akustisches Blues -Trio Mitte der 1960er Jahre mit dem Sanger und Gitarristen John Warren ?J.“ Geils , dem Bassisten Danny Klein ( Dr. Funk ) und dem Mundharmonikaspieler Richard Salwitz ( Magic Dick ). Als Geils fur einige Semester am Worcester Polytechnic Institute studierte, firmierte die Gruppe erst unter dem Namen Snoopy & the Sopwith Camels . 1967 stießen der schnell sprechende, ehemalige DJ Peter Wolf , der zum Sanger der Band wurde, und der Schlagzeuger Stephen Jo Bladd, beide aus Boston , hinzu, und die Gruppe spielte fortan einen elektrischen R&B .

Der Organist Seth Justman vervollstandigte 1968 die Band, die 1970 bei Atlantic Records unter Ahmet Ertegun unterschrieb. Erster FM-Radio-Erfolg war die live aufgenommene Single First I Look at the Purse , danach folgten einige Hitsingles in den 1970ern, wovon Musta Got Lost 1974 am erfolgreichsten war.

1977 veroffentlichte die Gruppe das Album Monkey Island , das lediglich unter dem Namen Geils veroffentlicht wurde. Nach Auslaufen ihres Atlantic-Vertrages unterschrieb die Gruppe bei EMI America Records .

Nach ersten kommerziellen Erfolgen schien die J. Geils Band, die stetig tourte, nicht mehr als eine erstklassige Partyband zu sein. Erst die Alben Monkey Island (1977) und das eher am konventionellen Rock orientierte Sanctuary anderten dies.

Dem europaischen Publikum wurde die J. Geils Band durch die Ubertragung des 4. Rockpalasts am 21. April 1979 per Fernsehen und Radio bekannt, als ?sie mit 150 % Energie“ fur ?Begeisterung ohne Grenzen“ sorgten, wobei ?Peter Wolf in der Menge badete“. [1]

In den fruhen 1980ern stieg die Gruppe mit der humorvollen Single Love Stinks und vor allem mit dem Album Freeze Frame und den Singles Centerfold (6 Wochen auf Platz 1 der US-Charts ), dem Titelstuck Freeze Frame (Platz 4), Flamethrower (Platz 30), Angel in Blue (Platz 40) in die Hitparaden ein.

Mit dem Album tourte die J. Geils Band im Vorprogramm der Rolling Stones 1981 in Nordamerika und 1982 in Europa; 1983 veroffentlichte sie das dritte Livealbum Showtime . Peter Wolf sorgte fur negative Schlagzeilen, als er das Publikum bei einem Deutschland-Konzert aufwiegelte und fragte, ob sie Schlager mogen, und der danach auftretende Peter Maffay mit Eiern und anderen Gegenstanden beworfen wurde. [2]

Wolf verließ die Band 1983 aufgrund musikalischer Differenzen und begann eine erfolgreiche Solokarriere. Die Gruppe nahm noch aus Vertragserfullungsgrunden ein Album ohne Wolf, You’re Gettin’ Even While I’m Gettin’ Odd auf, wobei Justman als Sanger fungierte. Trotz US-Tournee erreichte das Album nur Platz 80 und die Singleauskopplung Concealed Weapons 1984 lediglich Platz 63. Ein letztes Lebenszeichen gab die Band mit der Single Fright Night (1985, Platz 91), dem Titelstuck des gleichnamigen Films (deutsch: ? Die rabenschwarze Nacht ? Fright Night “), ab und loste sich noch im selben Jahr auf.

1999 plante die Gruppe eine Reunion-Tour mit Wolf. Diese wurde abgesagt, nachdem die Kartenverkaufe schleppend anliefen. Am 22. Mai 2006 kam es nach 20 Jahren zur Wiedervereinigung der sechs Original-Mitglieder anlasslich von Danny Kleins 60. Geburtstag im Scullers Jazz-Club in Boston.

Wolf ist weiterhin solo tatig, wahrend der Rest der Band ohne Wolf gelegentlich auftritt. Geils und Magic Dick grundeten die Gruppe Blues Time und veroffentlichten ein gleichnamiges Album. Geils widmete sich Bostoner Jazzprojekten, wie dem The New Guitar Summit und Gerry Beaudoin, mit denen er gelegentlich auftrat, und produzierte u. a. die CD von Stone Crazy, bei der auch Danny Klein mitwirkt. Zudem restaurierte er Sportwagen. Geils starb im April 2017. Klein betreibt auch das Restaurant Z Square in Bostons Harvard Square. Magic Dick brachte seine eigenen patentierten Mundharmonikas heraus und tourt mit Mark Hummel. Seth Justman produziert andere Bands und schrieb die Musik fur die PBS-Fernseh-Dokumentation Country Boys , bei der auch Magic Dick mitwirkte. Bladd hat sich vom Musikgeschaft zuruckgezogen.

Diskografie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Studioalben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Jahr Titel Hochstplatzierung, Gesamtwochen, Auszeichnung Chartplatzierungen Chartplatzierungen [3] [4] [5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1970 The J. Geils Band US 195
(2 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 16. November 1970
1971 The Morning After US 64
(17 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 2. Oktober 1971
1973 Bloodshot US 10
Gold
Gold

(44 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 12. April 1973
Ladies Invited US 51
(18 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 9. November 1973
1974 Nightmares … and Other Tales from the Vinyl Jungle US 26
(22 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 25. September 1974
1975 Hotline US 36
(9 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 9. September 1975
1977 Monkey Island US 51
(17 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 9. Juni 1977
1978 Sanctuary US 49
Gold
Gold

(22 Wo.) US
Erstveroffentlichung: November 1978
1980 Love Stinks US 18
Gold
Gold

(42 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 28. Januar 1980
1981 Freeze Frame DE 13
(29 Wo.) DE
AT 13
(4 Wo.) AT
UK 12
(15 Wo.) UK
US 1
Platin
Platin

(70 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 26. Oktober 1981
1984 You’re Gettin’ Even While I’m Gettin’ Odd US 80
(10 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 5. Oktober 1984

grau schraffiert : keine Chartdaten aus diesem Jahr verfugbar

Weitere Alben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Jahr Titel Hochstplatzierung, Gesamtwochen, Auszeichnung Chartplatzierungen Chartplatzierungen [3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1972 “Live” ? Full House US 54
Gold
Gold

(26 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 26. September 1972
live aufgenommen am 21. April 1972 im Cinderella Ballroom in Detroit
1976 Live ? Blow Your Face Out US 40
(11 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 22. April 1976
Liveaufnahmen vom Boston Garden (15. November 1975) und der Cobo Hall in Detroit (19. November 1975)
1979 Best of the J. Geils Band US 129
(5 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 5. Juni 1979
Kompilation
1982 Showtime! US 23
Gold
Gold

(19 Wo.) US
Erstveroffentlichung: 12. November 1982
live aufgenommen im September 1982 im Pine Knob Music Theater in Detroit

grau schraffiert : keine Chartdaten aus diesem Jahr verfugbar

Weitere Veroffentlichungen

  • 1980: Best of: Two
  • 1985: Flashback: The Best of
  • 1986: Flamethrower
  • 1993: Houseparty
  • 1995: Must of Got Lost
  • 1997: Looking for a Love and Other Hits
  • 2002: The Very Best
  • 2006: Best of
  • 2015: House Party: Live in Germany

Singles [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Jahr Titel
Album
Hochstplatzierung, Gesamtwochen, Auszeichnung Chartplatzierungen Chartplatzierungen [3] [5] [6]
(Jahr, Titel, Album , Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1971 Lookin’ for a Love
The Morning After
US 39
(10 Wo.) US
Erstveroffentlichung: November 1971
Autoren: J. W. Alexander , Zelda Samuels
Original: The Valentinos (1962)
1973 Give It to Me
Bloodshot
US 30
(16 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Marz 1973
Autoren: Seth Justman, Peter Wolf
Make Up Your Mind
Bloodshot
US 98
(2 Wo.) US
Erstveroffentlichung: August 1973
Autoren: Seth Justman, Peter Wolf
1974 Must of Got Lost
Nightmares
US 12
(11 Wo.) US
Erstveroffentlichung: September 1974
Autoren: Seth Justman, Peter Wolf
1976 Where Did Our Love Go
Blow Your Face Out
US 68
(6 Wo.) US
Erstveroffentlichung: April 1976
Autoren: Brian Holland, Eddie Holland, Lamont Dozier
Original: The Supremes (1964)
1977 You’re the Only One
Monkey Island
US 83
(3 Wo.) US
Erstveroffentlichung: August 1977
Autoren: Seth Justman, Peter Wolf
1978 One Last Kiss
Sanctuary
UK 74
(1 Wo.) UK
US 35
(13 Wo.) US
Erstveroffentlichung: November 1978
Autoren: Seth Justman, Peter Wolf
1979 Take It Back
Sanctuary
US 67
(6 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Marz 1979
Autoren: Seth Justman, Peter Wolf
1980 Come Back
Love Stinks
US 32
(12 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Januar 1980
Autoren: Seth Justman, Peter Wolf
Love Stinks
Love Stinks
US 38
(12 Wo.) US
Erstveroffentlichung: April 1980
Autoren: Seth Justman, Peter Wolf
Just Can’t Wait
Love Stinks
US 78
(5 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Juli 1980
Autoren: Seth Justman, Peter Wolf
1981 Centerfold
Freeze-Frame
DE 13
(27 Wo.) DE
AT 11
(4 Wo.) AT
CH 4
(8 Wo.) CH
UK 3
Silber
Silber

(9 Wo.) UK
US 1
Gold
Gold

(25 Wo.) US
Erstveroffentlichung: September 1981
Autor: Seth Justman
1982 Freeze Frame
Freeze-Frame
DE 29
(14 Wo.) DE
CH 11
(4 Wo.) CH
UK 27
(7 Wo.) UK
US 4
Gold
Gold

(16 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Januar 1982
Autoren: Seth Justman, Peter Wolf
Angel in Blue
Freeze-Frame
UK 55
(3 Wo.) UK
US 40
(11 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Mai 1982
Autor: Seth Justman
I Do
Showtime!
US 24
(14 Wo.) US
Liveaufnahme, Erstveroffentlichung: November 1982
Autoren: Johnny Paden, Frank Paden, Jese Smith, Willie Stephenson, Melvin Mason
Original: The Marvelows (1965)
1983 Land of a Thousand Dances
Showtime!
US 60
(6 Wo.) US
Liveaufnahme, Erstveroffentlichung: Januar 1983
Autoren: Cris Kenner (auch Original, 1963), Fats Domino
1984 Concealed Weapons
You’re Gettin’ Even While I’m Gettin’ Odd
US 63
(7 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Oktober 1984
Autoren: Seth Justman, Paul Justman
1985 Fright Night
Fright Night (O.S.T.)
US 91
(2 Wo.) US
Erstveroffentlichung: Juli 1985
Autor: Joe Lamont

Weitere Singles

  • 1970: Homework / First I Look at the Purse
  • 1971: Wait
  • 1972: I Don’t Need You No More
  • 1972: Hard Drivin’ Man
  • 1973: Did You No Wrong
  • 1975: Givin’ It All Up
  • 1975: Love-Itis
  • 1976: (Ain’t Nothin’ But a) House Party
  • 1976: Peanut Butter
  • 1977: Surrender
  • 1977: I Do
  • 1979: Sanctuary

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Rockpalast Archiv - 4.Rocknacht 1979. Abgerufen am 9. Juni 2023 .
  2. Fritz Rau : ?50 Jahre Backstage. Erinnerungen eines Konzertveranstalters.“ Vorwort von Udo Lindenberg . Heidelberg: Palmyra 2005, 303 S., Ill., ISBN 3-930378-65-5
  3. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US
  4. US-Singles: Joel Whitburn's Top Pop Singles 1955?2006. Billboard Books, New York 2007, ISBN 0-89820-172-1 . / US-Alben: The Billboard Albums von Joel Whitburn , 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7 .
  5. a b Auszeichnungen fur Musikverkaufe: UK Gold-/Platindatenbank der RIAA (USA)
  6. J. Geils Band in der Liedrechtedatenbank der ASCAP (USA)