Jurgen Schutzinger

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Jurgen Schutzinger (* 29. Mai 1953 in Schwenningen am Neckar ; † 22. Februar 2024 [1] ) war ein deutscher Politiker der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD).

Ausbildung, Beruf und Familie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach Schulabschluss der mittleren Reife trat er 1970 in den Dienst der Polizei des Landes Baden-Wurttemberg . Wegen seiner Aktivitaten fur die NPD wurde er 1982 aufgrund des sogenannten Radikalenerlasses aus dem Staatsdienst entlassen und war dann u. a. als freier Handelsvertreter tatig.

Jurgen Schutzinger war verheiratet und Vater von vier Kindern. Wahrend sein Sohn Rudolf (* 1982) ebenfalls in der NPD aktiv ist (u. a. als Bundestagskandidat 2013 im Bundestagswahlkreis Calw ), [2] hat sich ein weiterer Sohn Schutzingers ?politisch klar von seinem Elternhaus distanziert“ und arbeitet seit 2017 bei der Gewerkschaft ver.di im Bezirk Villingen-Schwenningen-Bodensee als Rechtsberater. [3] Schutzingers Mutter Liselotte Schutzinger (1928?2021) gehorte in den Jahren 1989 bis 1999 und 2004 bis 2009 gemeinsam mit Jurgen Schutzinger fur die NPD und die Deutsche Liga fur Volk und Heimat (DLVH) dem Stadtrat von Villingen-Schwenningen an. [4] [5]

Partei [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Schutzinger war bereits von 1978 bis 1991 Landesvorsitzender der NPD Baden-Wurttemberg . [6] Vom 22. Oktober 2005 bis April 2013 hatte er dieses Amt erneut inne, nachdem der bisherige Landesvorsitzende Gunter Deckert von einem Sonderparteitag der NPD Baden-Wurttemberg abgewahlt worden war. Von 1982 bis 1991 war er auch Bundesgeschaftsfuhrer der NPD. Nach der Ablosung des damaligen Bundesvorsitzenden Martin Mußgnug durch Gunter Deckert 1991 zog sich auch Schutzinger aus der NPD zuruck und grundete mit Mußgnug zusammen die Deutsche Liga fur Volk und Heimat , deren geschaftsfuhrender Bundessprecher er seit ihrer Grundung 1991 war. Weil sich die DLVH nur noch als politischer Verein (der jedoch sporadisch zu kommunalen Wahlen antritt) versteht, war Schutzinger seit Anfang 2005 auch wieder in der NPD aktiv. Im 2019 hatte er fur seine 40-Jahrige Tatigkeit im Gemeinderat von Villingen-Schwenningen mit einem Verdienstabzeichen in Gold mit Lorbeerkranz geehrt werden sollen. [6] Doch von der Ehrung wurde in Anbetracht auf seine Tatigkeit in der NPD abgesehen. [7]

Außerdem war Schutzinger Kreisvorsitzender des am 1. April 2005 wiedergegrundeten NPD-Kreisverbandes Schwarzwald-Baar.

Bei den Landtagswahlen in Baden-Wurttemberg 2011 und 2016 trat er fur seine Partei im Wahlkreis Villingen-Schwenningen an, verfehlte jedoch ein Mandat.

Kreis- und Stadtrat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ab 1980 bis zu seinem Tode im Februar 2024 war er als Mitglied des Gemeinderats des Oberzentrums Villingen-Schwenningen aktiv. Von 1984 bis 2019 war er zudem Mitglied des Kreistages des Schwarzwald-Baar-Kreises . [8] Im Januar 2024 hatte er angekundigt, aus Altersgrunden bei den Kommunalwahlen 2024 nicht wieder anzutreten und auch keine DLVH-Liste mehr aufzustellen; seine bisherigen Wahler rief er zur Wahl der AfD auf. [9] [5]

Nach seinem Tod ruckte seine Witwe Reinhild Ufermann-Schutzinger fur die DLVH in den Gemeinderat Villingen-Schwenningen nach. [10]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Eine politische Legende ist von uns gegangen , Nachruf des Landesvorstandes der Partei ?Die Heimat“ (ehem. NPD)
  2. Kurzportrat: Rudolf Schuzinger (NPD). In: Gaubote ? Die Zeitung fur Herrenberg und das Gau. 18. April 2016, archiviert vom Original am 18. April 2016 ; abgerufen am 1. Marz 2024 .
  3. Schutzinger Sohn von Gewerkschaft als Rechtsberater eingestellt , Sudkurier, 26. Januar 2017
  4. Traueranzeige Liselotte Schutzinger , Schwarzwalder Bote online, 21. Juni 2021
  5. a b Claudia Hoffmann, Nach 44 Jahren ist fur den rechtsgerichteten Stadtrat Jurgen Schutzinger Schluss , Sudkurier online, 9. Januar 2024
  6. a b Eberhard Wein: Jurgen Schutzinger: Ex-NPD-Chef gestorben. Stuttgarter Nachrichten, 29. Februar 2024, abgerufen am 2. Marz 2024 .
  7. Gerhard Hauser: Villingen-Schwenningen: Stadtetag zieht umstrittene Ehrung zuruck: Bei NPD engagierter Stadtrat erhalt keine Verdienstmedaille. In: Sudkurier. 15. Oktober 2019, abgerufen am 2. Marz 2024 .
  8. Bei der Wahl 2019 verfehlte die DLVH mit 1,2 % der Stimmen den Wiedereinzug in den Kreistag, siehe Wahlergebnis nach Parteien , Sitzverteilung , Wahlergebnis nach Kandidaten (S. 6)
  9. Berthold Merkle, Dienstaltester Stadtrat: Jurgen Schutzinger gestorben , Neckarquelle, 27. Februar 2024
  10. Schwarzwalder Bote: Aufreger in VS: Der Platz von Jurgen Schutzinger bleibt in Familienhand. Abgerufen am 4. Mai 2024 .