Jurgen Leonhardt

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Jurgen Leonhardt (* 12. August 1957 in Lahr/Schwarzwald ) ist ein deutscher Klassischer Philologe .

Nach seinem Studium der Musikwissenschaft und der Klassischen Philologie an den Universitaten Tubingen und Munchen von 1976 bis 1982 arbeitete er bis 1993 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Munchen. 1985 erfolgte dort die Promotion, 1994 die Habilitation. Im selben Jahr wurde Leonhardt zum ordentlichen Professor an der Universitat Rostock berufen. 1997 wechselte er an die Universitat Marburg , 2004 nach Tubingen auf den Lehrstuhl fur Lateinische Philologie II. Leonhardt ist seit 2006 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und war von 2001 bis 2005 stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Altphilologenverbands .

Ab 2008 fungierte Leonhard als Dekan der Fakultat fur Kulturwissenschaften. Nachdem er im Juli 2009 zum Fusionsbeauftragten gewahlt worden war, bereitete er die Zusammenfuhrung dieser Fakultat mit zwei anderen zu einer neuen Philosophischen Fakultat vor. Infolgedessen trat er im Januar 2010 als Dekan der bisherigen Fakultat fur Kulturwissenschaften zuruck und wurde im Juli 2010 zum hauptamtlichen Dekan der neuen Philosophischen Fakultat gewahlt. Er trat sein Amt am 1. Oktober 2010 an. Sein Lehrstuhl fur Lateinische Philologie wird seit 2011 von Robert Kirstein vertreten und seit 2018 von diesem ganzlich ubernommen.

Leonhardts Forschungsschwerpunkte umfassen die lateinische und griechische Literatur von der Antike bis zur Fruhen Neuzeit . Er verfasste Monographien zur lateinischen Verslehre von der Spatantike bis zur fruhen Renaissance , zum Ursprung des griechischen Dramas und zu Ciceros Kritik an den Philosophenschulen. Sein erstmals 2009 veroffentlichtes Sachbuch zur Geschichte des Lateinischen erschien 2010 auf Franzosisch und 2013 auf Englisch. Weitere Forschungsschwerpunkte Leonhardts sind die Bedeutung und Rezeption der lateinischen Sprache in Europa, die Bildungsgeschichte der Fruhen Neuzeit und die neulateinische Literatur. Daruber hinaus ist er auch als Herausgeber von Chormusik hervorgetreten ( Carl Philipp Emanuel Bach : Die alte Litanei ).

Leonhardt ist verheiratet und hat drei Kinder.

Schriften (Auswahl)

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  • Dimensio syllabarum. Studien zur lateinischen Prosodie- und Verslehre von der Spatantike bis zur fruhen Renaissance. Mit einem ausfuhrlichen Quellenverzeichnis bis zum Jahr 1600 . Gottingen 1989 (= Hypomnemata 92; zugleich Dissertation, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen), ISBN 3-525-25191-2 .
  • Phalloslied und Dithyrambos. Aristoteles uber den Ursprung des griechischen Dramas . Heidelberg 1991 (= Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse 1991,4) ISBN 3-533-04353-3 .
  • Ciceros Kritik der Philosophenschulen . Munchen 1999 (= Zetemata 103; zugleich Habilitationsschrift, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen), ISBN 3-406-44729-5 .
  • Latein. Geschichte einer Weltsprache . Munchen 2009, ISBN 978-3-406-56898-5 .
Herausgeberschaft
  • Melanchthon und das Lehrbuch des 16. Jahrhunderts. Begleitband zur Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Rostock, 25. April bis 13. Juli 1997 . Rostock 1997, ISBN 3-86009-118-2 .