Jorgen Andersen
(*
28. Januar
1905
in
Londt
,
Hadersleben
; †
27. April
1993
) war ein deutscher Politiker der
danischen Minderheit
in
Schleswig-Holstein
.
Andersen war ausgebildeter Elektromeister. Er arbeitete bis 1933 und seit 1945 in leitender Position bei der Elektrizitats-, Gas- und Wasserversorgung der Stadt
Schleswig
. 1933 wurde er aus politischen Grunden entlassen und war als Hilfsarbeiter auf einer Werft in
Kiel
tatig.
Andersen war vor 1933 Mitglied der
SPD
und des
Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold
sowie Kassierer im Ortsausschuss des
ADGB
. 1933 trat er der
Marine-SA
bei, die er im Juni 1936 wieder verließ. Am 3. Dezember 1937 beantragte die Aufnahme in die
NSDAP
und wurde ruckwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.237.005).
[1]
[2]
Danker
und Lehmann-Himmel charakterisieren ihn in ihrer Studie uber das Verhalten und die Einstellungen der Schleswig-Holsteinischen Landtagsabgeordneten und Regierungsmitglieder der Nachkriegszeit in der
NS-Zeit
als ?angepasst ambivalenten Jongleur“.
[3]
Sie nennen ihn als Beispiel dafur, wie das NS-Regime auch politische Gegner aus der Zeit der
Weimarer Republik
zu ?nach außen offen demonstrietem massiven Anpassungsverhalten“ zwingen konnten.
[2]
Nach dem
Zweiten Weltkrieg
gehorte zu den Mitbegrundern des
Sudschleswigschen Wahlerverbandes
(SSW). Der SSW vertritt als Sudschleswigsche Regionalpartei die Interessen der danischen und friesischen Minderheit.
Vom 26. August 1950, als er fur den verstorbenen
Waldemar Reeder
nachruckte, bis 1954 war er
Abgeordneter
des
Schleswig-Holsteinischen Landtags
. Er gehorte zeitweilig auch der Stadtvertretung von Schleswig an.
Andersen gehorte dem Vorstand des
Sudschleswigschen Vereins
in der Stadt Schleswig an. Er engagierte sich insbesondere in der Danischen Schulbewegung und war Mitinitiator der Grundung der
Gottorp-Skolen
und der
Hjort-Lorenzen-Skolen
in Schleswig.
- ↑
Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/500421
- ↑
a
b
Landtagsdrucksache 18-4464
, S. 84, abgerufen am 17. Mai 2021.
- ↑
Landtagsdrucksache 18-4464
, S. 179, abgerufen am 17. Mai 2021.