Jamtland

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Jamtland
Lage von Jämtland in Schweden
Basisdaten
Landesteil (landsdel) : Norrland
Provinz (lan) : Jamtlands lan
Flache: 37.788 km²
Einwohner: 112.792 [1]
(31. Dezember 2008)
Bevolkerungsdichte: 3 Einwohner je km²
Hochste Erhebung: Storsylen 1743  m
Großter See: Storsjon
Jamtland im Sommer

Jamtland (fruher eingedeutscht auch Jemtland ) ist eine historische Provinz ( schwedisch landskap ) in Schweden .

Die Provinz grenzt im Westen an Norwegen , im Norden an Lappland , im Osten an Angermanland und im Suden an Harjedalen und Medelpad . Auf ihrem Gebiet liegt die heutige Provinz Jamtlands lan . Jamtland ist die zweitgroßte Landschaft Schwedens. In Nord-Sud-Richtung streckt sich die Landschaft 315 Kilometer und die großte Ost-West-Ausdehnung betragt 250 Kilometer. Die westliche Grenze bildet das Skandinavische Gebirge (Skanden), das sich hier von Nord nach Sud streckt mit Auslaufern in die sudostlichen Teile Jamtlands. Das Gebirgsmassiv wird durch mehrere große Taler unterbrochen. Der hochste Punkt Jamtlands, mit 1.743 Metern uber dem Meer, liegt im schwedischen Teil des Bergmassivs Storsylen , das sich auf der norwegischen Seite bis auf 1.762 Meter erhebt. Der niedrigste Punkt der Landschaft liegt im ostlichen Teil nur 35 Meter uber dem Meer.

Bei Valadalen

Ungefahr 8 Prozent von Jamtlands Gesamtflache werden von Gewassern eingenommen und zwei großere Flusse durchziehen die Landschaft, Ljungan und Indalsalven . Beide haben ihre Quelle in den Skanden und fließen in ostliche Richtung bis zum sudlichen Abschnitt des Bottnischen Meerbusens . In den nordlichen Teilen Jamtlands sind die Berge zwischen 900 und 1.000 Meter hoch. Hier starten einige wichtige Nebenflusse des Angermanalven , der hauptsachlich in Angermanland liegt. Ein anderer Wasserweg beginnt seine Reise zum Meer von der westlichen Seite der Bergkette. Er erreicht uber die Seen Blasjon und Kvarnbergsvattnet die Senke Stroms Vattudal , von wo er als Faxalven bis zur Mundung in den Angermanalven verlauft.

Im zentralen Teil liegt Schwedens funftgroßter See, Storsjon , mit einer Flache von 464 km² und einer mittleren Wassertiefe von 17,3 m.

Die großten Orte sind Ostersund , Brunflo , Krokom und Stromsund . Kallsjon , Storsjon und Stroms Vattudal sind die großten Seen, Indalsalven und Ljungan die großten Flusse. Vor allem im Westen wird Jamtland von zahlreichen kleineren Gebirgen gepragt. Zu den bedeutenderen zahlen Lunndorrsfjallen, Anarisfjallen und Oviksfjallen sowie die Berge um Are , die als Skizentrum bekannt sind.

Der Name Jamtland ist seit dem 11. Jahrhundert mit eatalant ( Runenstein von Froson ), Jamtaland (1257) und Iæmtæland (um 1303) belegt. Seit der Wikingerzeit bis ins Mittelalter war Jamtland ein nahezu selbststandiges Reich, das bis 1470 vom ? Jamtamot “, einem Ting mit eigenen Gesetzen, gesteuert wurde. Im 11. Jahrhundert christianisiert, gehorte es von 1178 bis 1536 zu Norwegen und 1537 bis 1645 zusammen mit Norwegen zu Danemark . Zwischen 1563 und 1677 wechselte die Herrschaft uber Jamtland dreizehnmal. 1645 kam Jamtland durch den Frieden von Bromsebro zu Schweden.

Im Park fand man bei Sosjon im samischen Ort Njaarke uber 1000 Jahre alte Spuren samischer Besiedlung. Die Samen nutzten diese Gegend als Jagdgebiet. [2]

Das Jamtlandische ist ein ursprunglich besonders stark vom Reichsschwedischen abweichender Dialekt.

Regionale Identitat

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Im jamtlandischen Fjall (Valadalen-Naturreservat)

Geschichtlich bedingt waren die kulturellen und sprachlichen Bindungen vor allem zum norwegischen Trøndelag immer starker als zu den umgebenden schwedischen Provinzen. Basierend darauf gibt es seit den 1960er Jahren mit der Republik Jamtland eine Unabhangigkeitsbewegung, die jedoch nie gewaltsam fur ihre Ziele eingetreten ist.

Landschaftssymbole

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Einzelnachweise

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  1. Folkmangd i landskapen ( Memento vom 17. August 2013 im Internet Archive )
  2. Lars Ivar Hansen, Bjørnar Olsen: Samenes historie fram til 1750. Cappelen Akademisk Forlag, Oslo 2007, ISBN 82-02-19672-8 , S. 105.
Commons : Jamtland  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien