Irena Ruther-Rabinowicz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Irena Ruther-Rabinowicz, Portrat von Fritz Max Hofmann-Juan , 1935
Grab von Irena Ruther-Rabinowicz vor dem Diebstahl der Grabfigur im Oktober 2013

Irena Ruther-Rabinowicz (auch Irena Zimmermann-Ruther , geboren 22. September 1900 in Koln ; gestorben 31. Dezember 1979 in Dresden ) war eine deutsche Malerin .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Irena Ruther-Rabinowicz wuchs in Koln und Chemnitz in einer wohlhabenden judischen Familie auf. 1916 besuchte sie in Dresden die hohere Tochterschule und verschiedene private Malschulen. Im Jahr 1919 wurde sie als erste Frau an der Kunstakademie Dresden immatrikuliert. Bis 1922 studierte sie dort unter anderem bei Otto Gussmann und Fritz Max Hofmann-Juan , der sie finanziell unterstutzte und mit dem sie ihr Leben lang eine enge Freundschaft unterhielt. Ihre Mitstudenten waren unter anderen Otto Dix , Peter August Bockstiegel , Otto Griebel , Bernhard Kretzschmar sowie Hubert Ruther , den sie 1921 heiratete.

Ab 1922 arbeitete sie als freischaffende Kunstlerin in Dresden. Sie portratierte unter anderen die Kunstler Antonia Dietrich , Richard Tauber und Theo Adam . Studienreisen, die sie meist gemeinsam mit Fritz Hofmann-Juan unternahm, fuhrten sie nach Belgien, Italien und Spanien.

Im Jahr 1934 wurden sie und ihr Mann mit einem Ausstellungs- und Berufsverbot belegt. Ihr Mann weigerte sich, sich von ihr zu trennen, um die sogenannte Mischehe zu beenden. 1943 wurde sie zu Zwangsarbeiten in einer Kartonfabrik verpflichtet. [1] 1945 wurde sie fur den Transport am 16. Februar vorgesehen, mit dem die etwa 100 noch in Dresden verbliebenen Juden ins KZ Theresienstadt deportiert werden sollten. Durch die Luftangriffe auf Dresden am 13. Februar 1945 wurde das jedoch verhindert. Ihr gelang die Flucht, da das Gefangnis, in dem sie inhaftiert war, von einer Bombe getroffen wurde. Ihr Mann starb im September 1945 durch Selbsttotung. Spater heiratete sie den Arzt W. Zimmermann und ließ ihren Namen in Zimmermann-Ruther andern.

Sie wurde 1951 mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet.

Irena Ruther-Rabinowicz wurde auf dem Loschwitzer Friedhof beigesetzt. Im Oktober 2013 wurden auf mehreren Friedhofen in Dresden Grabskulpturen aus Buntmetall gestohlen, darunter auch die Skulptur von Irena Ruther-Rabinowicz’ Grab, [2] eine Kopie der griechischen Statue Betender Knabe .

Werke Irena Ruther-Rabinowicz’ befinden sich u. a. in der Dresdener Galerie Neue Meister . [3]

Fotografische Darstellung Ruther-Rabinowicz’ [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Li Naewiger : Irene Ruther-Rabiniwicz beim Malen in Atelier (um 1955; aus einer Serie von Aufnahmen) [4]

Weitere Werke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Blumenstillleben in Vase (1919, Ol auf Leinwand)
  • Bildnis eines jungen Madchens (1925, Ol auf Leinwand)
  • Hofmann-Juan , (um 1930, Feder- und Pinselzeichnung in Tusche)
  • Hubert Ruther (ausgestellt 1946 auf der Kunstausstellung Sachsische Kunstler ) [5]
  • Dr. Runia Scheuer (1949, Ol, 80 × 65 cm; auf der Ausstellung "Frauenschaffen und Frauengestalten in der bildenden Kunst")
  • Selbstbildnis (Ol; ausgestellt 1945/1946 auf der Ausstellung Freie Kunstler. Ausstellung Nr. 1 ) [6]
  • Bildnis eines Mannes (1949, Bleistiftzeichnung)
  • Martin Andersen Nexo (1952, Ol)
  • Hermann Matern (1952, Ol; auf der Dritten Deutsche Kunstausstellung)
  • Lissy Tempelhof in der Rolle der Heiligen Johanna der Schlachthofe von Brecht (1963, Ol) [7]

Ausstellungen (unvollstandig) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelausstellungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 1975: Dresden, Galerie Kunst der Zeit (mit Herta Gunther und Maria Teichmann)

Postum [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 2024: Dresden, Stadtische Galerie ("Irena Ruther-Rabinovicz - auf den Spuren einer judischen Kunstlerin")

Teilnahme an zentralen und regionalen Ausstellungen in der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 1945/1946: Dresden, Freie Kunstler. Ausstellung Nr. 1
  • 1946: Berlin, I. Deutsche Kunstausstellung der Deutschen Zentralverwaltung fur Volksbildung
  • 1946: Dresden, ?Kunstausstellung Sachsische Kunstler“ [8]
  • 1949 und 1953 Dresden, 2. und Dritte Deutsche Kunstausstellung
  • 1951: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben, ?Kunstler schaffen fur den Frieden“
  • 1960: Berlin, Pavillon der Kunst (?Frauenschaffen und Frauengestalten in der bildenden Kunst. 50 Jahre Internationaler Frauentag“)

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Irena Ruther-Rabinowicz im Bildatlas Kunst in der DDR , abgerufen am 9. April 2015
  2. Alexander Schneider: Diebe stehlen ein Dutzend Bronze-Skulpturen auf zwei Friedhofen . sachsische.de, 10. Oktober 2013.
  3. SKD | Online Collection. Abgerufen am 17. Oktober 2022 .
  4. Li Naewiger: Portrat Irene Ruther-Rabinowicz. 1955, abgerufen am 18. Marz 2024 .
  5. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/357520/28
  6. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/354297/17/0/
  7. Ruther-Rabinowicz, Irena: Lissy Tempelhof in der Rolle der Heiligen Johanna der Schlachthofe von Brecht. 1963, abgerufen am 18. Marz 2024 .
  8. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/357520/8

Quellen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Schicht wechsel ? Kunst aus 40 Jahren DDR / Katalog: Eine Ausstellung des Kunstarchivs Beeskow mit einem Beitrag von Dr. Herbert Schirmer. 2010 bis 2013.