Der
Preis fur die beste Regie
(
Prix de la mise en scene
) honoriert bei den jahrlich veranstalteten
Filmfestspielen von Cannes
die beste Leistung eines Regisseurs oder einer Regisseurin in einem Wettbewerbsfilm (Langfilm). Die Auszeichnung wurde erstmals bei der Premiere des Filmfestivals im Jahr 1946 verliehen. Uber die Vergabe des Preises, der dem Gewinner in Form einer Urkunde uberreicht wird, stimmt die Wettbewerbsjury ab, die sich meist aus internationalen Filmschaffenden zusammensetzt.
Am haufigsten mit dem Regiepreis ausgezeichnet wurden franzosische Regisseure (14 Siege), gefolgt von ihren Kollegen aus den USA (13), der ehemaligen
Sowjetunion
(6), Großbritannien sowie Mexiko (je 3). Dreimal triumphieren konnte der US-Amerikaner
Joel Coen
(1991, 1996 und 2001), gefolgt von den beiden Franzosen
Rene Clement
(1946 und 1949) und
Robert Bresson
(1957 und 1983), dem sowjetischen Regisseur
Sergei Jutkewitsch
(1956 und 1966) und dem Briten
John Boorman
(1970 und 1998) mit je zwei Siegen. Als bisher einzige Filmregisseurinnen erhielten die Sowjetrussin
Julija Solnzewa
(1961 fur
Flammende Jahre
) und die US-Amerikanerin
Sofia Coppola
(2017 fur
Die Verfuhrten
) die Auszeichnung.
Mehrfach in der Vergangenheit konnte sich die Jury nicht auf einen Sieger einigen. Regisseure aus dem deutschsprachigen Kino waren 1982 und 1987 erfolgreich, als sich
Werner Herzog
(
Fitzcarraldo
) und
Wim Wenders
(
Der Himmel uber Berlin
) gegen die Konkurrenz durchsetzen konnten.
In der Vergangenheit hatten Jurys die Moglichkeit, den Regiepreis mit weiteren Auszeichnungen zu kombinieren. Dies geschah zuletzt im Jahr 1993, als der britische Beitrag
Nackt
auch den
Darstellerpreis
fur Hauptdarsteller
David Thewlis
zugesprochen bekam. Mittlerweile untersagt das Reglement, dass der Regiepreis (ebenso wie die
Goldene Palme
und der
Große Preis der Jury
) mit weiteren Auszeichnungen kumuliert werden kann. Dieser Umstand wurde wiederholt kritisiert, zuletzt im Jahr 2012, als der Juryprasident
Nanni Moretti
in der abschließenden Pressekonferenz zugab, dass er dem Goldene-Palme-Gewinner
Liebe
von Michael Haneke ohne Reglement auch den Darsteller- und Drehbuchpreis zuerkannt hatte.
[1]
- ↑
Video-Aufzeichnung der abschließenden Pressekonferenz der Jury
(
Memento
des
Originals
vom 10. Februar 2013 im
Internet Archive
)
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.festival-cannes.fr
vom 27. Mai 2012 bei festival-cannes.fr, 19:10 min ff. (italienisch, franzosisch, englisch mit franzosischer und englischer Ubersetzung) abgerufen am 28. Mai 2012.