Institut fur Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene

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Logo des IGPP
Sitz des IGPP in der Wilhelmstraße 3a in Freiburg

Das Institut fur Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. (IGPP) ist ein gemeinnutziger eingetragener Verein in Freiburg im Breisgau . Er wurde 1950 von Hans Bender gegrundet und wird mit privaten Mitteln (siehe Fanny Moser ) und durch Zuwendungen der Holler-Stiftung finanziert.

Die Aufgaben des IGPP liegen in der interdisziplinaren Erforschung außergewohnlicher menschlicher Erfahrungen und weiterer Anomalien, wie außersinnlicher Wahrnehmung , Psychokinese , veranderter Bewusstseinszustanden u. a.

Es geht um ein verbessertes Verstandnis von Geist-Materie-Beziehungen und psychophysischer Wechselbeziehungen aus geistes-, sozial- und naturwissenschaftlicher Perspektive, wobei parapsychische Phanomene explizit berucksichtigt werden.

Seit 2022 ist Jurgen Kornmeier der Leiter des Instituts. [1]

Das IGPP unterhalt ein Informations- und Beratungsangebot fur wissenschaftliche Fachwelt und Offentlichkeit. Es deckt das gesamte Spektrum der paranormalen und anomalistischen Phanomene sowie der interdisziplinaren Forschung auf den Grenzgebieten der Psychologie ab. Fur Betroffene, die sich durch ?okkulte“, ?ubersinnliche“ oder ?paranormale“ Erlebnisse verunsichert oder belastet fuhlen, gibt es den speziellen Beratungsservice fur Menschen mit Außergewohnlichen Erfahrungen (AgE) .

Das Institut unterhalt eine der europaweit großten Spezialbibliotheken (ca. 69.000 Bande, Stand 2022) und ein Forschungsarchiv fur Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie . Von 1973 bis 2014 wurde die Bibliothek von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell gefordert. Von 2011 bis 2014 lief diese Forderung im Rahmen des eigens geschaffenen Sondersammelgebietes Grenzgebiete der Psychologie, Parapsychologie (SSG 5.21) , das der Universitatsbibliothek Freiburg ubertragen wurde. [2]

Das Bibliotheksangebot, dessen Aufgabe in der ?systematischen und moglichst vollstandigen Erwerbung des in- und auslandischen Schrifttums, das sich mit dem Gesamtgebiet parapsychologischer und anomalistischer Forschung befasst“ [2] wird wissenschaftlich von dem Psychologen und IGPP-Vorstandsmitglied Eberhard Bauer betreut.

Zu den historischen Bestanden der IGPP-Bibliothek gehoren zum Beispiel die ca. 2.500 Bande umfassende Schriftensammlung des Mediziners, Psychotherapeuten und Parapsychologen Albert von Schrenck-Notzing (1862?1929), der Experimente zum ?Physikalischen Mediumismus“ (wie Telekinese und Materialisationsphanomene) durchfuhrte und die Bibliothek der Zoologin und Parapsychologin Fanny Moser (1872?1953), in der sich teilweise seltene Erstausgaben von Werken zu den Themen Mesmerismus , Magnetismus und Okkultismus finden. [2]

Die Archivbestande und die historischen Sammlungen spiegeln eine siebzigjahrige Institutsgeschichte mit einem besonderen Schwerpunkt auf den in der Zeit des Institutsgrunders Prof. Hans Bender etablierten Forschungs- und Beratungsthemen. Darunter fallen insbesondere Sammlungen und Umfragen zu paranormalen Spontanberichten, z. B. prakognitiven Traumen, ferner Untersuchungen zu Hellsehern, spiritistischen Medien oder geistigen Heilern, zahlreiche Fallstudien zu Spuk- und Geistererscheinungen oder zum großen Gebiet 'okkulter' oder 'esoterischer' Praktiken. Von besonderer Bedeutung fur die Wissenschafts- und Kulturgeschichte von Spiritismus, Okkultismus und Parapsychologie sind Nachlasse bedeutender Forscher auf diesem Gebiet, wie z. B. Albert Freiherr von Schrenck-Notzing (1862?1929), Fanny Moser (1872?1953), Albert Hellwig (1880?1951), Gerda Walther (1897?1977) oder Hans Bender (1907?1991).

Das Institut wurde am 19. Juni 1950 von Hans Bender auf der Eichhalde 12 in Freiburg-Herdern eroffnet und der Forschung, Dokumentation, Beratung, Aufklarung und Offentlichkeitsarbeit gewidmet. Mit Hilfe der Stiftungsmittel des Ehepaar Holler wurde das Institut erweitert und im Jahr 1996 in die universitatsnahe Wilhelmstraße 3a verlegt. [3] Die Institutsgeschichte und die Rolle des Institutsgrunders Hans Bender im Rahmen der Universitat Freiburg wird von der Historikerin Anna Lux detailliert beschrieben. [4] Eine zusammenfassende Darstellung der Institutsgeschichte der letzten 20 Jahre bietet die von Dieter Vaitl herausgegebene Publikation An den Grenzen unseres Wissens. Von der Faszination des Paranormalen. [5]

Buchreihen und Zeitschriften

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Einzelnachweise

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  1. PD Dr. rer. nat. Jurgen Kornmeier , auf igpp.de
  2. a b c vgl. die Website der Uni Freiburg zum SSG 5.21
  3. Dominik Kaltenbrunn, Leonard Gildein: Das "Mekka" der Beschaftigung mit dem Paranormalen: Das Institut fur Grenzgebiete der Psychologie & Psychohygiene (IGPP). In: okkultesfreiburg.de. Abgerufen am 9. Januar 2022 .
  4. Anna Lux: Wissenschaft als Grenzwissenschaft: Hans Bender (1907-1991) und die deutsche Parapsychologie. De Gruyter, Berlin 2020, ISBN 978-3-11-067081-3 .
  5. Dieter Vaitl (Hrsg.): An den Grenzen unseres Wissens. Von der Faszination des Paranormalen . Herder, Freiburg 2020, ISBN 978-3-451-38737-1 .

Koordinaten: 47° 59′ 35,5″  N , 7° 50′ 33,3″  O