Indopazifische Weißband-Putzergarnele

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Indopazifische Weißband-Putzergarnele

Indopazifische Weißband-Putzergarnele ( Lysmata amboinensis ) auf einer Krustenanemonenkolonie

Systematik
Klasse : Krebstiere (Crustacea)
Ordnung : Zehnfußkrebse (Decapoda)
Teilordnung : Caridea
Familie : Putzer- und Marmorgarnelen (Hippolytidae)
Gattung : Lysmata
Art : Indopazifische Weißband-Putzergarnele
Wissenschaftlicher Name
Lysmata amboinensis
De Man , 1888

Die Indopazifische Weißband-Putzergarnele ( Lysmata amboinensis ) eine auffallend gefarbte Garnelenart aus der Gattung ( Lysmata ) innerhalb der Familie der Putzer- und Marmorgarnelen (Hippolytidae), die in den Korallenriffen des Indopazifik und des Roten Meeres vorkommt. Sie halt sich in Hohlen und Felsspalten ab etwa zehn Metern Tiefe auf.

Sie wird funf bis sechs Zentimeter lang. Bauch, Flanken und Beine sind gelb, der Rucken rot, mit einem weißen Langsband in der Mitte. Der Schwanzfacher ist rot mit einigen weißen Markierungen, die sie von ihrer Schwesterart , der Atlantischen Weißband-Putzergarnele ( Lysmata grabhami ) unterscheidet. Die Fuhler und die unteren Glieder des ersten Beinpaars sind weiß. Die ersten beiden Beinpaare tragen kleine Scheren. Das Rostrum ist rot, in der Mitte weiß und oben gesagt.

Strahlendes Weiß beim Panzer

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Die Indopazifische Weißband-Putzergarnele erzeugt ein strahlendes Weiß auf ihrem Panzer, trotz einer hauchdunnen Farbschicht. [1] Verantwortlich hierfur sind 300 Nanometer große Kugeln aus Isoxanthopterin mit einer geordneten Speichenstruktur. [1] Die Speichenstruktur ermoglicht, dass das Isoxanthopterin-Molekul parallel zur Oberflache der Kugel angeordnet ist und somit doppelbrechend wirkt. [1] Dies unterdruckt die Wechselwirkung zwischen benachbarten Kugeln, die sonst einen großen Teil des Lichts absorbieren wurden. [1] Die strukturierten, doppelbrechenden Kugeln reflektieren etwa doppelt so viel Licht wie unstrukturierte Kugeln aus dem gleichen Material. [1] Ohne diese Struktur wurden Interferenzeffekte eine Strukturfarbe erzeugen und der Ruckenstreifen der Garnele ware vermutlich grunblau statt weiß. [1]

Indopazifische Weißband-Putzergarnelen leben paarweise oder in großen Gruppen, von bis zu 100 Tieren. Sie reinigen Fische von Parasiten , abgestorbenen Hautfetzen, und fressen ansonsten Detritus . Den Fischen wird der Putzdienst durch charakteristische Fuhlerbewegungen angeboten. Weißband-Putzergarnelen sind Hermaphroditen . Jedes Exemplar verfugt uber mannliche und weibliche Geschlechtszellen. Nach einer Hautung konnen die Garnelen (in der weiblichen Rolle) befruchtet werden. Die Eier sind grunlich und werden zunachst unter dem Abdomen getragen. Nach dem Schlupf werden die Larven durch Schlagen der Kiemenfuße in das freie Wasser befordert.

Indopazifische Weißband-Putzergarnelen sind die am haufigsten zum Zweck der Haltung im Meerwasseraquarium importierten Garnelen. Sie sind gut haltbar, friedlich und schadigen keine anderen wirbellosen Tiere. Seit einem Versuch aus dem Jahre 2011 wird von einer Gruppenhaltung abgeraten und die Haltung paarweise empfohlen. Empirisch wurde bewiesen und das Verhalten mehrfach bestatigt, dass die sonst friedlichen Lysmata amboinensis, Rivalen nachts bei der Hautung beseitigen, wenn sie am wehrlosesten und am verwundbarsten sind. Am Ende der Beobachtung war immer ein Parchen ubrig. Bei der Eingewohnung mussen sie sehr sorgfaltig an das Aquarienwasser gewohnt werden, da sie sonst einen osmotischen Schock erleiden und daran sterben konnen. Im Aquarium werden sie etwa zwei Jahre alt. Sie sind auch schon in Gefangenschaft gezuchtet worden.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Nanomaterial: Garnele uberlistet mit Superweiß die Physik. Abgerufen am 27. April 2023 .
  • Hans A. Baensch , Helmut Debelius : Die gemeinsame Pflege von wirbellosen Tieren und tropischen Meeresfischen im Aquarium (= Meerwasser-Atlas. Bd. 1). 3., uberarbeitete Auflage, 1. Taschenbuchausgabe. Mergus, Melle 1997, ISBN 3-88244-110-0 .
  • Helmut Schuhmacher, Johann Hinterkircher: Niedere Meerestiere. Schwamme, Korallen, Krebse, Schnecken, Seesterne und andere. Rotes Meer, Indischer Ozean, Pazifik. Bestimmungsbuch fur Taucher und Schnorchler. BLV, Munchen u. a. 1996, ISBN 3-405-14854-5 .
  • Svein A. Fossa, Alf Jacob Nilsen: Korallenriff-Aquaristik heute und morgen. Krebstiere, Stachelhauter, Seescheiden und andere Wirbellose im Korallenriff und im Korallenriff-Aquarium (= Korallenriff-Aquarium. Bd. 6). Schmettkamp, Bornheim 1998, ISBN 3-928819-18-6 .
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