Als
indo-islamische Architektur
wird die
islamische Architektur
des
indischen Subkontinents
bezeichnet, insbesondere auf dem Gebiet der heutigen Staaten
Indien
,
Pakistan
und
Bangladesch
. Obwohl der
Islam
bereits im fruhen Mittelalter an der Westkuste sowie im außersten Nordwesten des Subkontinents Fuß gefasst hatte, begann die eigentliche Phase der indo-islamischen Bautatigkeit erst mit der Unterwerfung der nordindischen
Gangesebene
durch die
Ghuriden
im spaten 12. Jahrhundert. Sie hat ihren Ursprung in der Sakralarchitektur des muslimischen
Persien
, die zahlreiche stilistische und bautechnische Neuerungen mit sich brachte, zeigt aber von Beginn an indischen Einfluss in Steinbearbeitung und Bautechnik. In der fruhen Neuzeit verschmolzen persische und indisch-
hinduistische
Elemente endgultig zu einer eigenstandigen, von den Stilen des außerindischen Islam klar abgrenzbaren architektonischen Einheit.
[1]
Mit dem Niedergang der muslimischen Reiche und dem Aufstieg der Briten zur unangefochtenen Vormacht auf dem Subkontinent im spaten 18. und fruhen 19. Jahrhundert horte die Entwicklung der indo-islamischen Baukunst auf. Einzelne architektonische Elemente fanden Eingang in den eklektischen Kolonialstil
Britisch-Indiens
, bisweilen auch in die moderne islamische Architektur der Staaten Sudasiens.
Als Hauptstile lassen sich in Nordindien die von der jeweils herrschenden Dynastie beeinflussten Stile des
Sultanats von Delhi
ab dem spaten 12. Jahrhundert und der Stil des
Mogulreiches
ab der Mitte des 16. Jahrhunderts unterscheiden. Parallel dazu entwickelten sich verschiedene Regionalstile in kleineren islamischen Reichen, besonders auf dem
Dekkan
, die vom 14. Jahrhundert an ihre Unabhangigkeit von einem der beiden nordindischen Großreiche hatten erlangen konnen. Gemeinsam ist allen Stilen eine weitgehend an persischen und zentralasiatischen Vorbildern orientierte Konzeption und eine je nach Epoche und Region verschieden stark ausgepragte Indisierung des Dekors und der Bautechnik.
Einen Uberblick uber die gesamte Architekturgeschichte Indiens bietet der Artikel ?
Indische Architektur
“. Wichtige Fachbegriffe sind im
Glossar der indischen Architektur
kurz erklart.
Der Islam gelangte bereits im 7. Jahrhundert durch Handelskontakte zwischen
Arabien
und der indischen Westkuste auf den indischen Subkontinent, blieb aber zunachst auf die
Malabarkuste
im außersten Sudwesten beschrankt. Im fruhen 8. Jahrhundert drang erstmals ein islamisches Heer unter Fuhrung des arabischen Feldherrn
Muhammad bin Qasim
in den
Sindh
(heute Pakistan) vor. Jahrhundertelang bildete der
Indus
die ostliche Grenze des islamischen Machtbereichs. Erst
Mahmud von Ghazni
fiel zu Beginn des 11. Jahrhunderts in den
Punjab
ein, von wo aus er zahlreiche Plunderungsfeldzuge gegen das nordliche Indien unternahm. Um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert gelangte schließlich die gesamte Gangesebene bis nach
Bengalen
unter die Kontrolle der persischen Ghuriden-Dynastie. Damit begann die eigentliche islamische Epoche in Indien. 1206 entstand das Sultanat von Delhi, bis ins 16. Jahrhundert hinein der bedeutendste islamische Staat auf indischem Boden. Das Sultanat reichte zeitweise bis ins zentralindische Hochland von
Dekkan
, wo sich ab dem 14. Jahrhundert eigenstandige islamische Staatswesen herausbildeten. Weitere islamische Reiche entstanden im 14. und 15. Jahrhundert in Randregionen des schwachelnden Delhi-Sultanats; die bedeutendsten waren Bengalen im Osten Indiens,
Malwa
in Zentralindien sowie
Gujarat
und Sindh im Westen.
1526 errichtete der aus dem heutigen
Usbekistan
stammende Herrscher
Babur
im Norden Indiens das Mogulreich, das nach und nach alle anderen muslimischen Staaten des Subkontinents unterwarf, bis ins 18. Jahrhundert als Hegemonialmacht die Geschicke Indiens bestimmte und danach in zahlreiche
de facto
unabhangige Staaten zerfiel. Die letzten islamischen Dynastien unterlagen im 19. Jahrhundert der aufstrebenden britischen Kolonialmacht. Sie gingen entweder in
Britisch-Indien
auf oder bestanden als teilsouverane
Furstenstaaten
bis zur Unabhangigkeit Indiens und Pakistans im Jahre 1947.
Fur die Architekturgeschichte bedeutete der Beginn der islamischen Epoche in Indien einen radikalen Einschnitt: In den nordindischen Ebenen wurden alle bedeutenden hinduistischen,
buddhistischen
und
jainistischen
Heiligtumer mit figurlichen Darstellungen von den muslimischen Eroberern zerstort, sodass heute, wenn uberhaupt, nur noch Ruinen von der vorislamischen Baukunst der Gangesebene zeugen. Der bereits seit Jahrhunderten geschwachte Buddhismus verschwand vollkommen aus Indien, und mit ihm erlag auch die buddhistische Bautatigkeit endgultig. Hinduistische und jainistische Bautraditionen wurden im muslimischen Herrschaftsbereich nachhaltig unterbunden; sie uberlebten aber in Sudindien, im Hochland von
Dekkan
und in den an die nordindischen Ebenen grenzenden Randregionen des Subkontinents.
Zugleich brachte der Islam neue Bauformen, allen voran die
Moschee
und das
Grabmal
, sowie bis dato unbekannte oder kaum genutzte Bautechniken, darunter den echten
Bogen
und das echte
Gewolbe
, aus Vorderasien nach Indien, wo diese durch die einheimische Handwerkskunst bereichert wurden. Die Grundkonzeption der islamischen Architektur ist kontrar zu jener der Sakralbaukunst der indischen Religionen: Wahrend letztere kosmologische und theologische Vorstellungen in Form einer komplexen Symbolsprache und
Ikonografie
widerspiegelt, kommt die islamische Baukunst ganz ohne transzendentale Bezuge aus; sie richtet sich allein nach zweckmaßigen und asthetischen Uberlegungen.
[2]
Gleichwohl standen die grundverschiedenen Glaubensauffassungen der Hindus und Muslime einer fruchtbaren kunstlerischen Zusammenarbeit bzw. einem kulturellen Austausch nicht im Wege, sodass sich eine spezifisch indische Auspragung der islamischen Architektur etablieren konnte, die einige der bedeutendsten Baudenkmaler des Subkontinents hervorgebracht hat. So wurden allgemeine Merkmale der persisch-islamischen Baukunst ? maßgeblich die bevorzugte Verwendung von Bogen zur Uberspannung von Offnungen,
Kuppeln
und Gewolben als Raumabschluss sowie senkrechten Außenfassaden mit flachigem Dekor ? in unterschiedlichem Maße, je nach Epoche und Region, von traditionell hinduistischen Bauweisen ? darunter
Sturze
und
Kragbogen
, Flach- und
Laternendecken
sowie plastischer Wandschmuck ? uberlagert. Auch die Profanarchitektur im hinduistischen Nord- und Westindien und die Sakralarchitektur der im 16. Jahrhundert als Reformbewegung aus dem Hinduismus entstandenen Religion der
Sikhs
besitzen deutlichen indo-islamischen Charakter.
Wie bereits in vorislamischer Zeit wurde fur bedeutende Bauwerke vorwiegend
Haustein
verwendet, der trocken verlegt wurde. Im Norden Indiens dominiert
Sandstein
, dessen Farbe je nach Region stark variiert. Fur die westliche Gangesebene ist roter Sandstein typisch, wahrend in anderen Regionen braun- und gelbfarbene Sorten dominieren. Weißer
Marmor
wurde fur dekorative Zwecke genutzt; die Moguln ließen in ihrer Blutezeit im 17. Jahrhundert auch ganze Bauvorhaben in Marmor ausfuhren. Auf dem Dekkan war grauer
Basalt
der bevorzugte Baustoff. In den Schwemmlandebenen
Bengalens
und des
Sindh
, in denen Naturstein kaum vorkommt, herrschen Backsteinbauten aus gebrannten Lehmziegeln und
Mortel
vor. In
Gujarat
finden sich Naturstein- neben Ziegelbauwerken.
Große Kuppeln und Gewolbe aus Hau- oder
Backstein
erhielten durch zementartig feste, schnell abbindende Kalkmortel eine hohe Stabilitat. Auch wurden Decken- und Dachkonstruktionen mit einer Mortelschicht abgedichtet, um das Eindringen von Wasser und Pflanzenbewuchs zu verhindern.
Das wichtigste Merkmal der indo-islamischen Architektur, der Bogen, wurde zunachst in althergebrachter Hindu-Bauweise als
falscher Bogen
aus aufeinander geschichteten, auskragenden Steinen errichtet, der jedoch keinen großeren Zugbeanspruchungen standhalten kann. Um die statischen Eigenschaften zu verbessern, gingen hinduistische Handwerker beim Bau der
Quwwat-ul-Islam-Moschee
in
Delhi
im fruhen 13. Jahrhundert dazu uber, die Fugen zwischen den Steinen im oberen Bereich des Bogens senkrecht zur Bogenlinie zu verziehen. Auf diesem Wege gelangten sie schließlich zum echten Bogen mit radial verlegten Steinen. Die beliebtesten Bogenformen waren der
Spitzbogen
und der
Kielbogen
(Eselsrucken). Als Zierform der beiden vorgenannten setzte sich spater auch der
Zackenbogen
(Vielpassbogen) durch.
Saulen-Architrav-Konstruktionen mit waagerechtem
Sturz
entstammen der einheimischen Bautradition. Sie finden sich vor allem in fruhen Moscheen wieder, wurden aber auch in stark hinduisierten Bauwerken spaterer Epochen verwendet, etwa in mogulischen Palasten der
Akbar-Zeit
. Zur Vergroßerung der Spannweiten erhielten die Saulen weit auskragende
Konsolen
oder Tragarme, die zugleich eine Schmuckfunktion ubernahmen.
Neben dem Bogen ist die Kuppel ein Hauptcharakteristikum indo-islamischer Architektur. Die Gebetshallen von Moscheen wurden von einer oder mehreren ? in der Mogulzeit meist drei ? Kuppeln uberdacht. Fruhe indo-islamische Grabmaler waren einfache Kuppelbauten mit wurfelformigem Baukorper. In spaterer Zeit ist eine Haufung von Grabmalern mit einer großen Mittelkuppel und vier kleineren Kuppeln, die an den Eckpunkten eines den Kuppelkreis einfassenden gedachten Quadrates liegen, zu beobachten. Diese Funfkuppelbauten weisen deutliche Parallelen zur hinduistischen
panchayatana
-Praxis (?funf Heiligtumer“) auf, einen Tempel mit vier kleineren Schreinen an den Eckpunkten der viereckigen Umfassungsmauer zu umgeben.
[3]
Besonders in Bengalen wurden Tempel auch als sogenannte
Pancharatna
(?funf Juwelen“) ausgelegt, funfturmige Heiligtumer mit einem zentralen Turm und vier kleineren Wiederholungen des Hauptmotivs an den Ecken.
Bautechnisch wurden zunachst
Kragkuppeln
nach altindischer Gewohnheit aus ringformig ubereinandergelegten Steinschichten errichtet; sie werden auch als ?Ringschichtendecken“ bezeichnet. Wahrend diese Bauart in Nordindien ab der zweiten Halfte des 13. Jahrhunderts mit dem Ubergang zum echten
Gewolbe
keine Fortsetzung erfuhr, war sie in Gujarat und auf dem Dekkan bis ins 16. bzw. 17. Jahrhundert gebrauchlich. Um die Kragkonstruktion der Halbkugelform anzugleichen und zu stabilisieren, wurde sie innen und außen mit besonders festem Mortel verputzt. Nach dem Vorbild der Decken buddhistischer Monolithheiligtumer erhielten viele indo-islamische Bauten Rippenkuppeln mit gekrummten Steinbalken, welche gerustartig die Kuppelform vorgeben. Die Rippen besitzen keine statische Funktion, spiegeln aber den statischen Aufbau holzerner Kuppelkonstruktionen, welche den buddhistischen
Chaitya
-Hallen vorausgingen, wider. In der zweiten Halfte des 16. Jahrhunderts fuhrten persische Baumeister im Mogulreich die Doppelkuppel ein, die aus zwei ubereinander gesetzten Kuppelschalen besteht. Dadurch stimmt die innere Raumwirkung nicht mit der außeren Wolbung der Kuppel uberein, sodass der Baumeister großere Freiheit bei der Gestaltung von Innenraum und außerer Form hatte. Auf dem Dekkan waren zum Teil Doppelkuppeln ublich, deren innere Kuppelschale zum Raum der daruberliegenden Kuppel geoffnet ist.
Zur Uberleitung aus der eckigen Grundform des Raumes in den Fußkreis der Kuppel wurden verschiedene Techniken angewandt. Persische Baumeister entwickelten die
Trompe
, eine Gewolbenische, die in die oberen Ecken eines quadratischen Raumes eingefugt wurde. Auf der Trompe lag ein
Architrav
, der wiederum die
Kampfer
der Kuppel stutzte. Auf diese Weise konnte vom Quadrat in ein Achteck ubergeleitet werden. In Indien wurden fruhe Trompen aus zwei ubereck gestellten Spitzbogen konstruiert, deren
Laibungen
so verzogen waren, dass sie im Scheitel parallel zum Architrav zusammentrafen. Hinter dem so geschaffenen Bogen blieb ein Freiraum, den eine Kragkonstruktion zum Teil ausfullte. Spater wurden mehrere solcher Spitzbogen ineinander gestaffelt, sodass die Krafte gleichmaßiger in das Mauerwerk abgeleitet werden konnten. Im kleinsten Bogen war nur noch eine kleine Rundnische notig, um die Ecke vollstandig zu fullen. Persische und zentralasiatische Architekten setzten zwei Trompenreihen aufeinander, um ein
Sechzehneck
als statisch gunstigere Grundlage fur den Kuppelkreis zu erreichen. Spater entwickelten sie dieses Prinzip weiter, indem sie die oberen Trompenreihen in die
Zwickel
der darunter liegenden Trompen einfugten und diese so zu einem netzartigen Gebilde uberlagerten. Da die Kanten der Trompen sich kreuzende Rippen ergeben, wird diese Konstruktion als
Rippenzwickel
bezeichnet. Der Rippenzwickel gehorte in der spateren indo-islamischen Architektur zu den am haufigsten angewandten Losungen fur den Ubergang vom Mauerquadrat zur Kuppel. Als Alternative zur Trompe entstand unabhangig voneinander
[4]
in der
Turkei
und in Indien das
turkische Dreieck
, das die Mauerecken des Raumes mit Pyramiden- statt Kegelsegmenten verschneidet. Indische Baumeister vermittelten so zwischen Quadrat und Achteck. Als Variante wurde die Flache eines turkischen Dreieckes aus auskragenden Wurfeln, die mit Stuckstalaktiten (
Muqarnas
) verkleidet sind, zusammengesetzt. Auch ganze Stalaktitengewolbe kommen vor.
Die fruhesten indo-islamischen Bauwerke, die großtenteils aus Tempel
spolien
errichtet wurden, haben zum Teil noch Deckenkonstruktionen nach Bauart hinduistischer Tempelhallen. Neben Flachdecken sind dies vor allem
Laternendecken
, die aus Schichten zu jeweils vier Steinplatten konstruiert wurden. Die Platten sind so angeordnet, dass sie uber der Raummitte eine quadratische Offnung freilassen, die zur daruber- bzw. darunterliegenden Offnung um 45 Grad verdreht ist. Somit verjungt sich die Deckenoffnung, bis sie von einem einzigen Deckstein geschlossen werden kann.
Rechteckige und quadratische Raume in mogulischen Prunkbauten besitzen oft Spiegeldecken aus steinernem
Fachwerk
, die auf den altindischen Holzbau zuruckgehen durften.
[5]
Spiegeldecken ahneln in der außeren Form den
Spiegelgewolben
, ruhen aber nicht auf radial verfugten Bogensegmenten, sondern auf gekrummten Steinbalken, die durch horizontale Balken gerustartig zu einem
Ringanker
verbunden und mit Steinplatten ausgefacht wurden. Als ?Spiegel“ bezeichnet man die gerade Deckenebene, die parallel zur Kampferlinie liegt.
Bengalische Baumeister ubernahmen von der traditionellen bengalischen Bambushutte das konvex aufgebogene
Tonnendach
in die lokale Moscheenarchitektur. Sowohl die
Traufen
, die in der Regel weit uberstehen, als auch der
First
sind krummlinig. Zur Zeit
Shah Jahans
und
Aurangzebs
wurde das
Bangla
-Dach auch fur Pavillons an den kaiserlichen Residenzen verwendet. Nach dem Untergang des Mogulreiches fand es als Abschluss von Erkern und Pavillons Eingang in die regionalen indo-islamischen Profanbaustile.
In der indo-islamischen Architektur dominieren zwei verschiedene Arten von Schmuckelementen: Aus Vorderasien stammt der flachige, oft vielfarbige Wandschmuck in Form von Kacheln, Fliesen und Einlegearbeiten; indischer Herkunft sind plastische Bildhauerarbeiten. Kacheln und Fliesen dominieren vor allem im an Persien angrenzenden Nordwesten des indischen Subkontinents (
Punjab
,
Sindh
). Als farbig glasierte
Fayencen
dienten sie nach persischem Vorbild zur Fassadenverkleidung backsteinerner Grabmaler und Moscheen. In der Mogulzeit setzten sich kostspielige Einlegearbeiten in Pietra-dura-Technik durch: Kunstler meißelten feine Ziermotive in Marmor und setzten kleine Halbedelsteine (unter anderem
Achat
,
Hamatit
,
Jade
, Koralle,
Lapislazuli
,
Onyx
,
Turkis
) mosaikartig in die so entstandenen Ritzen ein. Wahrend Kacheln, Fliesen und Einlegearbeiten stets auf Nordindien beschrankt blieben, waren plastische Zierelemente in allen Regionen und Epochen ublich. Sie außern sich unter anderem in gehauenem Fassadenschmuck, reich gegliederten Saulen, verzierten
Konsolen
und Steingittern.
In der konkreten Ausgestaltung bestanden abstrakte Muster vorderasiatischer Herkunft neben indischen Naturmotiven. Sakralbauten zieren Inschriftenbander mit
Koranversen
, die entweder auf Fliesen aufgemalt oder in Stein gemeißelt wurden. In Nordindien setzten Kunstler nach vorderasiatischem Vorbild geometrische Formen wie Quadrate, Sechs-, Acht- und Zwolfecke zu vielschichtigen, oft sternformigen Mustern zusammen, die auf Fliesen aufgemalt, in Stein gekerbt oder in Steingitterfenster (
Jalis
) gebrochen wurden. Vereinzelt flossen sogar geometrisch darstellbare Hindu-Symbole wie die
Swastika
ein. Auf dem Dekkan dominieren statt der eckigen Abstraktmuster weiche, geschwungene Formen neben Schriftbandern. Im Laufe ihrer Entwicklung sog die indo-islamische Baukunst zunehmend hinduistisch inspirierte Motive auf, hauptsachlich Pflanzendarstellungen. Schon in fruhester Zeit finden sich kleine, stark stilisierte Blatt
arabesken
an indo-islamischen Sakralbauten, die spater um ausladende Blutenranken und -girlanden erganzt wurden. Einen besonderen Stellenwert genoss die von Hindus und Buddhisten gleichermaßen als Symbol genutzte stilisierte Lotosblute, die oft in
Bogenzwickeln
und als Stuckspitze auf Kuppeln zu finden ist. Weitaus seltener sind infolge des islamischen
Bilderverbots
Darstellungen von Tieren und Menschen, die erst in der Mogulzeit gehauft auftraten. In
Lahore
(
Punjab
, Pakistan) wurden Lowen- und Elefantenkapitelle an einem Pavillon im Jahangiri-Hof hinduistischen Tempelsaulen nachempfunden, und auf die Außenmauer der Festung trugen Maler Gruppen kampfender Menschen und Elefanten auf.
[6]
Viele mogulische Palastraume zierten ursprunglich figurliche Wandmalereien.
[7]
Das tagliche
Gebet
(
salat
) stellt eine der ?funf Saulen“ des Islam dar. Mindestens einmal wochentlich, am Freitag, ist das Gebet in der Gemeinschaft zu verrichten. Diesem Zweck dient die Moschee (
arabisch
Masjid
) als wichtigste Bauform der islamischen Architektur, die im Gegensatz zum hinduistischen Tempel weder eine kosmologisch-mythologische Symbolfunktion ubernimmt noch den Sitz einer Gottheit darstellt. Allerdings finden sich im
Koran
keine festen Vorschriften zum Aufbau eines Sakralbaus, lediglich die figurliche Darstellung Gottes oder von Menschen ist darin ausdrucklich verboten. Fruhe Moscheen orientierten sich daher mit einem offenen Hof (
sahn
) und einem uberdachten Gebetsraum (
haram
) am Aufbau des Hauses des Propheten
Mohammed
. In die Wand des Gebetsraumes ist eine Nische (
Mihrab
) eingelassen, welche die Gebetsrichtung (
Qibla
) gen
Mekka
anzeigt. Daneben befindet sich meist der
minbar
, eine Kanzel, von der herab der Prediger zu den versammelten Glaubigen spricht. Als weiteres Merkmal kam das
Minarett
(
minar
) hinzu, ein Turm, von dessen Spitze der
Muezzin
die Glaubigen zum Gebet ruft. Als Entlehnung aus dem christlichen Kirchenbau trat es zuerst im 8. Jahrhundert in
Syrien
auf. Neben ihrer Funktion als Gebetszentrum erfullt die Moschee auch soziale Zwecke. Oft gehoren daher auch eine Schule (
madrasa
), Versammlungsraume und weitere Einrichtungen zum Baukomplex einer Moschee.
Die erste, von Arabern errichtete Moschee auf dem indischen Subkontinent in
Banbhore
(
Sindh
, Pakistan) aus dem Jahr 727 ist als Ruine erhalten. Ihr quadratischer Baukorper gliedert sich in einen rechteckigen, von Saulengangen umgebenen Hof und eine ebenfalls rechteckige Stutzenhalle. Noch fehlen viele der fur spatere Moscheebauten charakteristischen Merkmale, die als Konsequenz aus dem geringen Kenntnisstand der arabischen Baukunst erst aus anderen Architekturen ubernommen werden mussten.
[8]
So fehlt in Banbhore noch das
Minarett
. Auch auf das Vorhandensein eines
mihrab
weist in Banbhore noch nichts hin.
Jahrhundertelang lag der Sindh an der ostlichen Peripherie islamischer Reiche, zunachst der gesamtislamischen
Kalifate
der
Umayyaden
und
Abbasiden
und schließlich des
Samaniden
-Reiches. Anders als in
Persien
und
Zentralasien
konnte sich keine bedeutende regionale Architekturtradition entwickeln. Auch im
Punjab
, ab dem fruhen 11. Jahrhundert Teil des
ghaznawidischen
Reiches, haben sich nur bruchstuckhaft Zeugnisse einer von samanidischen Vorbildern inspirierten Baukunst erhalten. Merkmale sind die
Kuppel
, die aber erst viel spater zum vollwertigen Bestandteil der indisch-islamischen Architektur wurde, und der Kielbogen. Neben den in Persien ublichen Backsteinziegeln dienten auch
Spolien
zerstorter Hindu-Heiligtumer, die Mahmud von Ghazni aus Nordwestindien nach Afghanistan schaffen ließ, als Baumaterial.
Bis ins 12. Jahrhundert hinein blieb die islamische Architektur als Ableger der vorderasiatisch-persischen Baukunst eine Randerscheinung auf dem indischen Subkontinent. Erst mit der Eroberung der nordindischen Gangesebene durch die
Ghuriden
ab 1192 begann die eigentliche Ara der indo-islamischen Architektur. Der feudalen Struktur des aus dem Ghuridenreich hervorgegangenen Sultanats von Delhi entsprechend stehen die Baustile in engem Zusammenhang mit der jeweils herrschenden Dynastie.
[1]
In der fruhen Sultanatszeit herrschten die
Sklaven-
(1206 bis 1290) und die
Khilji-Dynastie
(1290 bis 1320). Unter der
Tughluq-Dynastie
(1320 bis 1413) erfuhr das Sultanat zunachst seine großte Ausdehnung, wurde aber 1398 durch einen Mongoleneinfall entscheidend geschwacht. In der Spatzeit regierten die
Sayyid-Dynastie
(1414 bis 1451) und die
Lodi-Dynastie
(1451 bis 1526). Nach der Beseitigung des Sultanats durch die Moguln im Jahre 1526 konnten die
Suriden
das Reich zwischen 1540 und 1555 vorubergehend wiederherstellen.
Unter den Sultanen der
Sklavendynastie
(1206 bis 1290) kamen in großem Umfang Spolien zerstorter hinduistischer und jainistischer Tempel im Moscheenbau zum Einsatz. Dennoch uberließen die islamischen Eroberer einheimischen Hindu-Baumeistern die Ausfuhrung ihrer Bauvorhaben, da indische Steinmetzen uber wesentlich großere Erfahrung im Umgang mit Haustein als Baumaterial verfugten als die an Ziegelbauten gewohnten Architekten ihrer Heimat.
[9]
Obwohl jeglicher Figurenschmuck an den verwendeten Spolien entfernt und durch abstrakte Muster oder Koranverse ersetzt wurde, zeigt der Fassadendekor der Moscheen in seinem Detailreichtum, wie er von zeitgenossischen vorderasiatischen Bauten unbekannt ist, von Anfang an unubersehbaren indischen Einfluss.
Wie viele fruhe indische Moscheen wurde die Ende des 12. Jahrhunderts begonnene Quwwat-al-Islam-Moschee in
Delhi
(Nordindien), das architektonische Hauptwerk der Sklavendynastie, an der Stelle eines zerstorten hinduistischen oder jainistischen Sakralbaus errichtet. Im altesten Teil verfugt sie uber einen Rechteckhof, der ursprunglich aus dem vergroßerten Tempelbezirk entstand.
Mandapa
-Pfeiler wurden fur die den Hof umringende Kolonnade verwendet. Dagegen wurde der sich westlich an den Hof anschließenden Gebetshalle als
Blendfassade
nachtraglich eine hohe Arkadenmauer (
maqsurah
) vorgebaut, deren
Spitz-
und Kielbogen eindeutig vorderasiatischen Vorbildern nachempfunden sind, aber noch in althergebrachter indischer
Kragbauweise
realisiert wurden. Der Mittelbogen, der hoher und breiter ist als die ubrigen, fungiert als Portal. Das kegelformig aufsteigende Minarett
Qutb Minar
, das auch als Zeichen des Sieges des Islam uber die ?heidnischen“ Inder konzipiert war, stammt großenteils aus der ersten Halfte des 13. Jahrhunderts. Seinen runden Grundriss lockern Rippen in der Form von Zacken eines Sterns oder von Kreissegmenten auf, ein von alteren Turmen persischer Grabmaler bekanntes Stilelement. Durch Erganzung zweier großerer Rechteckhofe und weiterer bogendurchbrochener Fassadenmauern erhielt die Quwwat-al-Islam-Moschee im 13. und 14. Jahrhundert ihre heutige Ausdehnung.
Auch außerhalb Delhis bluhte der fruhe indo-islamische Stil der Sklavendynastie. Ein herausragendes Beispiel ist die
Adhai-din-ka-Jhonpra-Moschee
in
Ajmer
(Rajasthan, Nordwestindien). Um 1200 unter Einbeziehung eines jainistischen
Mandapa
als Hofmoschee mit Saulenumgangen aus Tempelspolien erbaut, erhielt auch sie eine mit Spitzbogen durchbrochene
Maqsurah
. Die Stutzenquadrate der Gange uberspannen indische Flach-,
Laternen-
und Ringschichtendecken. Die Kuppeln uber der Halle entstanden, wie auch die Arkadenbogen, noch in Kragbauweise. Erst in der zweiten Halfte des 13. Jahrhunderts, in der Spatzeit der Sklavendynastie, setzten sich echte Bogen mit radial angeordneten Steinen durch.
Diese neue Technik machten sich die Baumeister der
Khilji-Dynastie
(1290 bis 1320) zunutze, welche die echte Gewolbekuppel in die indische Architektur einfuhrten. Zur Uberleitung vom quadratischen Grundriss des Raumes zum Fußkreis der Kuppel nutzten sie die
Trompe
, ein trichterformiges Gewolbesegment, das die Ecken zwischen dem zugrundeliegenden Quadrat und dem darin eingeschriebenen Kreis ausfullt. Die aus Persien stammende Trompenkuppel wurde in der Folge zu einem bestimmenden Merkmal indo-islamischer Baukunst. Der aus der Khilji-Zeit stammende Torbau Alai Darwaza der Quwwat-al-Islam-Moschee in Delhi ist mit einer Trompenkuppel uberdeckt. Weiterhin charakteristisch fur den Baustil der Khilji-Zeit ist die Verfeinerung des nun durch
seldschukische
Kunstler gepragten Fassadendekors, etwa durch die Verwendung von Marmorflachen an den aus rotem und weißem Sandstein bestehenden Bauten. Das Vorhaben, neben dem Qutb Minar in Delhi ein zweites, weitaus machtigeres Minarett (
Alai Minar
) zu errichten, wurde bis auf das Erdgeschoss nicht verwirklicht. Der unvollendete Bau weist wie schon der Qutb Minar eine vertikale Rippung an der Außenwand auf.
Unter der
Tughluq-Dynastie
(1321 bis 1413), die den Machtbereich des Delhi-Sultanats zeitweise bis nach Sud- und Ostindien ausdehnen konnte, nahmen alle Baugestalten strengere, festungsartige Zuge an. Bedeutende Moscheebauten entstanden vor allem in der Regierungszeit
Firuz Shahs
. Den Stil der Tughluq-Zeit vertritt die
Begumpur-Moschee
in Delhi. Mit ihrem rechteckigen, arkadenumstandenen Hof ist sie strukturell der typisch indo-islamischen Hofmoschee zuzuordnen. Auf der Mekka zugewandten Westseite steht die als Arkadengang gestaltete
Maqsurah
, deren mittlerer Bogen ein vorstehendes, dominantes Portal (
Pishtaq
) bildet, welches so hoch aufragt, dass die dahinter stehende Kuppel unsichtbar bleibt. Der Bogen des
Pishtaq
besitzt eine tiefe
Laibung
, wodurch eine weit zuruckstehende Bogennische (
Iwan
oder
Liwan
) entsteht. Ein weitaus kleinerer Bogen an der Ruckwand des
Iwan
bildet das eigentliche Portal. Hierin werden Einflusse der zentralasiatischen Architektur deutlich. Beiderseits des
Pishtaq
stehen zwei Minarette, die wie ihre Vorganger kegelformig zulaufen. Die Spitzbogen der Hofarkaden sind flacher als die vorher ublichen Spitz- und Kielbogen; sie ahneln den
Tudor-Bogen
der europaischen Baukunst. Die
Khirki-Moschee
in Delhi dagegen bricht mit dem traditionellen Aufbau der Hofmoschee, da sie in vier uberdachte Gebaudeteile untergliedert ist, von denen jeder einen eigenen Hof besitzt. Ihre zitadellenhafte Außenwirkung entsteht durch die massiven Eckturme, den hohen Unterbau und die weitestgehend schmucklosen Bruchsteinmauern, die ursprunglich verputzt waren. Hinduistisch gepragte Schmuckelemente verschwanden in der Tughluq-Zeit fast vollig. Bestimmte bauliche Strukturen wie hohlenartig enge Innenraume, waagerechte
Sturze
,
Konsolen
und in Felder gegliederte Deckenkonstruktionen verraten jedoch, dass weiterhin auch hinduistische Handwerker zu Bauarbeiten herangezogen wurden.
Wahrend die reprasentative Architektur in Delhi nach der Eroberung und Plunderung der Stadt durch den mongolischen Eroberer
Timur
im Jahr 1398 vorubergehend zum Stillstand kam, fand der durch die Begumpur-Moschee vorgegebene Moscheenstil in
Jaunpur
(Uttar Pradesh, Nordindien) als sogenannter Provinzstil eine monumentale Fortsetzung. Die zu Beginn des 15. Jahrhunderts entstandene
Atala-Moschee
und die großere, um 1470 erbaute
Freitagsmoschee
(Jama Masjid) sind durch einen besonders hohen, die
Maqsurah
um mehr als das Doppelte uberragenden
Pishtaq
mit leicht geboschten Mauern gekennzeichnet. Er verdeckt die dahinter befindliche Kuppel vollends. Bogenreihen durchbrechen die mehrstockige Ruckwand des
Iwan
. Die Kragkonsolen der flachgedeckten Hofarkaden sowie der plastische Fassadenschmuck legen hinduistische Einwirkungen nahe.
Infolge des vorubergehenden Wiedererstarkens des Delhi-Sultanats unter der Lodi-Dynastie (1451 bis 1526) lebte der Moscheenbau im Kernland mit einigen Neuerungen wieder auf. Die zuvor flachen Kuppeln wurden nun durch
Tambours
erhoht und damit starker betont.
Archivolten
sollten die ebene Flache der
Maqsurah
auflockern. Bedeutsam fur die weitere Entwicklung der indo-islamischen Architektur war zudem der Formwandel des Minaretts, das zunachst noch wie in der Tughluq-Zeit konisch zulief, dann aber zum Zylinder verschlankt wurde. Zu den Hauptwerken der Moscheenbaukunst im Lodi-Stil zahlt die Moth-Ki-Moschee in Delhi.
Die Moguln, die ab 1526 uber Nordindien, spater auch uber Zentral- und Teile Sudindiens herrschten, ließen die persisch gepragte Kultur ihrer zentralasiatischen Heimat in die Moscheenarchitektur einfließen. Zugleich banden sie nicht-islamische Elemente in zuvor ungekanntem Ausmaß ein. Der erste bedeutende Moscheebau der Mogulzeit ist die Freitagsmoschee in der vorubergehenden Hauptstadt
Fatehpur Sikri
(Uttar Pradesh, Nordindien), die 1571 bis 1574 unter dem als besonders tolerant geltenden Herrscher Akbar I. erbaut wurde. Sie verdeutlicht einerseits den Urtypus der Moschee im Mogulstil und andererseits die Symbiose indischer, persischer und zentralasiatischer Bauelemente wahrend der Mogulara. Obwohl es sich um eine Hofmoschee handelt, stellen die Bethalle und der ihr vorgelagerte offene Hof anders als in Bauten fruherer Epochen keine architektonische Einheit mehr dar. Vielmehr ragt die
qibla
-Wand im Westen uber den rechteckigen Grundriss hinaus. Die Bethalle selbst ist in drei jeweils mit einer Kuppel uberdachte Abschnitte unterteilt, wobei die mittlere Kuppel die beiden anderen uberragt. Jede Kuppel schließen ein
lotosblutenahnlicher
Stuckaufsatz
und eine Stuckspitze ab. Ein typisch timuridischer
pishtaq
mit besonders tief zuruckstehendem
iwan
beherrscht die Fassade und verdeckt die mittlere Kuppel. Spatere mogulische Moscheen griffen den Dreikuppelbau mit dominantem
Pishtaq
immer wieder auf. Pragend fur den gesamten Mogulstil sind auch die kleinen, aufgesetzten Zierpavillons (
chhatris
), die als Neuerung aus der Profanbaukunst der hinduistischen
Rajputen
in die indo-islamische Architektur ubernommen wurden und auf die schirmartigen Bekronungen buddhistischer Kultbauten der klassischen Zeit zuruckgehen. In der Freitagsmoschee von Fatehpur Sikri schmucken sie den
pishtaq
sowie die Konsoldacher der spitzbogigen Hofarkaden. Zwei nachtraglich erganzte, unterschiedlich große Torbauten (
darwaza
) persischen Stils gewahren Einlass zum Hof von Osten und Suden.
Die um die Mitte des 17. Jahrhunderts errichtete
Freitagsmoschee von Delhi
orientiert sich deutlich am gleichnamigen Sakralbau in Fatehpur Sikri, ubertrifft diesen aber nicht nur im Ausmaß, sondern auch an kunstlerischer Vollkommenheit. Sie gilt als Gipfelpunkt der indo-islamischen Moscheenarchitektur. Im Grundriss ahnelt sie ihrem Vorbild, wirkt aber durch zwei identische Torbauten an der Sud- und der Nordseite des offenen Hofes und ein großeres Tor gegenuber der Bethalle symmetrischer. Wahrend die
Qibla
-Wand wieder mit der Außenmauer der Hofarkaden abschließt, ist die gegenuberliegende zackenbogige Fassade in den Hof hineingeruckt. Der Hauptbau besitzt erneut drei Kuppeln, die durch ihre Außenrippung und betonte Zwiebelform großere Eleganz erreichen als die glatten Halbkugelkuppeln von Fatehpur Sikri. Die Kuppelspitzen bestehen nicht mehr aus Stuck, sondern aus Metall. Die Wirkung der Hauptkuppel wurde zudem durch ein darunter gesetztes Tambour und einen niedrigeren
Pishtaq
, der die Kuppel nun nicht mehr vollig verdeckt, erhoht. Zwei Minarette an den Extrempunkten der Hoffassade vervollstandigen den Hauptbau.
Chhatris
wurden insgesamt sparsamer, aber wirkungsvoller eingesetzt; sie bekronen die Minarette und die Eckpunkte des
Pishtaq
. Im Dekor bedient sich die Moschee sowohl abstrakt-geometrischer als auch floraler Motive. Als Baustoff wurde neben dem fur viele Mogulbauten typischen roten Sandstein auch weißer Marmor verwendet.
Einen letzten Hohepunkt der mogulischen Moschee stellt die 1674 vollendete
Badshahi-Moschee
in
Lahore
(
Punjab
, Pakistan) dar. Sie besitzt vier Minarette am Hauptbau und vier weitere an den Eckpunkten des Hofes, lehnt sich aber ansonsten eng an die Baukonzeption der Freitagsmoschee von Delhi an und entging somit dem in der Regierungszeit
Aurangzebs
in der zweiten Halfte des 17. Jahrhunderts einsetzenden Verfall der klaren Linienfuhrung zu Gunsten ausladender, schnorkeliger Formen.
[10]
Bereits an der um 1660 fertiggestellten Perlmoschee von Delhi erscheinen die Kuppeln bauchig und die Spitzen im Vergleich zu dem zierlichen Bauwerk uberdimensioniert.
[11]
Dennoch wurde der spatmogulische Moscheenstil mangels neuer, innovativer Losungen bis ins 19. Jahrhundert hinein fortgefuhrt. Beispiele sind die Asafi-Moschee aus dem spaten 18. Jahrhundert in
Lakhnau
(Uttar Pradesh) mit Zierbalustrade auf der Bethalle und stark vergroßerten Kuppelspitzen sowie die 1878 begonnene, aber erst 1971 vollendete Taj-ul-Moschee in
Bhopal
(
Madhya Pradesh
, Zentralindien) mit besonders hohen und massiven Minaretten.
Auf dem Dekkan losten sich um die Mitte des 14. Jahrhunderts die
Bahmaniden
vom Delhi-Sultanat und begrundeten ein eigenes Reich. Innere Streitigkeiten fuhrten zum Verfall der Zentralmacht und der Entstehung der funf
Dekkan-Sultanate
im spaten 15. und fruhen 16. Jahrhundert. Die starksten der funf Sultanate,
Bijapur
und
Golkonda
, konnten ihre Unabhangigkeit bis zur Eroberung durch das Mogulreich 1686 bzw. 1687 wahren. Die fruhe, stark persisch gepragte Architektur der
schiitischen
Staaten des Dekkan ist schlicht und zweckmaßig. Ab dem 16. Jahrhundert bewirkte der zunehmende Einfluss der lokalen Hindu-Bautradition eine Hinwendung zu weicheren Zugen und spielerischem Dekor, ohne den persischen Grundcharakter zu verdrangen.
Unter den Bahmaniden riss die Kontinuitat des indo-islamischen Sultanatsstils ab. Die 1367 vollendete Freitagsmoschee (Jama Masjid) von
Gulbarga
(
Karnataka
, Sudwestindien), der ersten Hauptstadt des Bahmanidenreiches, gleicht im Grundriss zwar noch den nordindischen Hofmoscheen, kehrt aber deren Gestaltungsprinzipien um, indem der bisher offene Hof ein Dach aus zahlreichen Kuppeln erhalten hat. Dagegen mussten die fruher ublichen geschlossenen Außenwande offenen Arkaden weichen, um den Innenraum auszuleuchten. Die
maqsurah
liegt somit nicht an der Innenseite eines offenen Hofes, sondern bildet die Außenfassade der die zentrale Kuppelhalle umschließenden, uberwolbten Saulengange. Kielbogen mit verschiedenen Spannweiten unterscheiden Kuppelhalle und Saulenumgange voneinander; allgemein ist die außergewohnlich große Spannweite ein Wesenszug der islamischen Dekkan-Architektur. In der Senkrechten dominieren eine zentrale Trompenkuppel und vier kleinere Eckkuppeln den Bau. Ein Minarett ist nicht vorhanden. Wenngleich der uberdachte Hofbereich eine Ausnahme blieb, wies die Freitagsmoschee von Gulbarga den Weg fur spatere Sakralbauten des Dekkans, in denen durch hohe Kuppeln variierte Flachdacher und großflachige Fassaden bestimmend sind.
Die Architektur der Dekkan-Sultanate des 16. und 17. Jahrhunderts weist eine starke
safawidische
(persische) Pragung auf, wurde jedoch gelegentlich um hinduistische Bautechniken wie den Tursturz (anstelle des islamischen Bogens) und das Kragdach mit konsolengestutzter Traufkante (
Chajja
) bereichert. Eine hinduistisch inspirierte Formensprache in der eher nuchternen Ausschmuckung ließen die
schiitischen
Dekkan-Sultane, im Gegensatz zu den zur gleichen Zeit in Nordindien herrschenden
sunnitischen
Moguln, aber nicht zu. Den ausgereiften Moscheenstil der Dekkan-Sultanate kennzeichnen beinahe kugelformig gewolbte Kuppeln und die Wiederholung der Hauptkuppel im Miniaturformat als Turmaufsatz, etwa an der Moschee im Mausoleumskomplex fur Sultan Ibrahim II. in
Bijapur (Vijayapura)
(Karnataka).
Eine tiefe Durchmischung islamischer und hinduistisch-jainistischer Merkmale kennzeichnet die Architektur des westindischen
Gujarat
, vom 14. bis 16. Jahrhundert ein eigenstandiges Sultanat. Die gujaratischen Moscheen entsprechen im Grundriss dem Typus der Hofmoschee. In der baulichen Ausfuhrung und der individuellen Ausgestaltung haben jedoch unverkennbar hinduistisch-jainistische Tempelbauten auf die Moschee gewirkt. In Saulenkonstruktionen finden sich islamische Bogen und Gewolbe oft neben konsolengestutzten
Architraven
. Saulen, Portale und Minarette sind durch hinduistisch-jainistischen Einfluss fein gegliedert und verziert. Aus der westindischen Profanarchitektur stammen das vor allem bei Fenstern und Balustraden auftretende steinerne
Maßwerk
(
Jali
) und der konsolengestutzte, uberdachte Balkon (
Jharokha
), der an Fassaden zum Einsatz kam. Die Schmuckmotive sind teils der nicht-islamischen Kunst entlehnt, so die Pflanzenranken in den
Jali
-Fenstern der
Sidi Saiyyed-Moschee
in Ahmedabad. Viele Moscheen umfassen
mandapa
-artige Saulenbethallen mit Kragkuppeldachern, beispielsweise die 1424 fertiggestellte Freitagsmoschee in
Ahmedabad
, die zu den herausragendsten Baudenkmalern im gujaratischen Stil zahlt. Ihre
Maqsurah
verbindet die islamische Arkade mit hinduistischen Steinmetzarbeiten, welche besonders bei den Minaretten, die wie bei den
timuridischen
Moscheen Zentralasiens den
Pishtaq
beidseitig flankieren, an die
Shikharas
gujaratischer Hindu-Tempel anklingen.
Wahrend die den an und fur sich gegensatzlichen Kunstvorstellungen des Islam und der einheimischen Religionen entnommenen architektonischen Elemente in den Moscheen Ahmedabads zu einem kontrastiven, aber harmonischen Ganzen zusammengefugt sind, zeigt sich in der 1485 erbauten Freitagsmoschee von
Champaner
eine besonders eigentumliche Stilmischung. Ihr Grundriss hat exakt die Proportionen persischer Hofmoscheen ubernommen, gleicht jedoch im Aufriss mit offener Pfeilerhalle, flachen Kragkuppeln und dreistockig erhohtem Mittelschiff einem jainistischen Tempel. Die großflachige
Maqsurah
der Bethalle knupft mit ihren Arkaden starker an die islamische Formensprache an, wirkt aber wie eine der nachtraglich angefugten Blendfassaden der fruhislamischen Epoche in Indien.
[12]
Bengalen
, das erst verhaltnismaßig spat islamisiert worden war, schied 1338 als erste Provinz aus dem Reichsverband des Delhi-Sultanats aus. Es wurde in geringerem Maße als andere Regionen von der Baukunst Delhis beeinflusst, sodass sich in der langen Zeit der Unabhangigkeit bis zur Eroberung durch die Moguln 1576 ein stark von lokalen Traditionen beeinflusster Regionalstil herausbilden konnte. Da Bengalen arm an Steinvorkommen ist, dienten vor allem gebrannte Ziegel als Baumaterial. Im 13. und fruhen 14. Jahrhundert wurden zunachst noch Tempelspolien verwendet, um Moscheen in Anlehnung an den fruhen Sultanatsstil und den Tughluq-Stil zu errichten. Die große Adina-Moschee von 1374 in
Pandua
(
Westbengalen
, Ostindien) entspricht noch dem Typus der indischen Hofmoschee. Spatere Moscheen in Pandua und
Gaur
(indisch-
bangladeschische
Grenze) sind dagegen weitaus kleinere, kompakte Bauten ohne Hofanlage. In Anpassung an die besonders niederschlagsreichen Sommer sind sie vollstandig uberdacht. Je nach Große der Moschee ruhen eine oder mehrere Kuppeln auf konvex gekrummten Dachern. Die krummlinige Dachform leitet sich von den regionaltypischen, dorflichen Lehmhausern ab, welche traditionell mit Palmblattern gedeckte Dachkonstruktionen aus gebogenen Bambusstaben besitzen.
[13]
Im Dekor verdrangten hinduistisch inspirierte Muster die Zierformen des Delhi-Sultanats. Als Fassadenverkleidung kamen oft farbig glasierte Terrakottatafeln zum Einsatz. Als Hohepunkt des bengalischen Moscheenstils gilt die Chhota-Sona-Moschee im bangladeschischen Teil von Gaur. Um die Wende zum 16. Jahrhundert auf rechteckigem Grundriss erbaut, besitzt sie funf Schiffe mit zackenbogigen Portalen und je drei uberkuppelten
Jochen
.
Die nordindische Berglandschaft
Kaschmir
geriet in der ersten Halfte des 14. Jahrhunderts unter islamische Herrschaft, war aber nie Bestandteil des Sultanats von Delhi. Die architektonische Entwicklung blieb daher weitgehend unbeeinflusst von der Baukunst Delhis. Kaschmirs Unabhangigkeit als Sultanat endete 1586 mit der Unterwerfung durch das Mogulreich. Nirgendwo auf dem indischen Subkontinent wurde die islamische Architektur so stark von einheimischen Traditionen gepragt wie in Kaschmir. Viele Moscheen sind außerlich kaum als solche zu erkennen, da sie nach dem Vorbild hinduistischer Tempel der Region als kompakte Wurfelbauten, seltener als Komplexe mehrerer solcher Wurfelbauten, aus Holz und Backstein errichtet wurden. Ihre pfeilergestutzten, meist geschwungenen Dacher stehen, wie auch bei kaschmirischen Wohnhausern, weit uber und besitzen einen hohen, schlanken Turmaufbau, der den pyramidenformigen Tempelturmen Kaschmirs nachempfunden ist. Die Spitzen der Turmaufbauten sind zuweilen als schirmartige Bekronungen ausgebildet, die wiederum auf die
Chhattras
des altindischen
buddhistischen
Stupas
zuruckgefuhrt werden konnen.
[14]
Großere Moscheen umfassen zudem einen offenen, kubischen Pavillon (
Mazina
) mit steilem Turmchen, der die Funktion eines Minaretts ubernimmt. Im Dekor wechseln sich einheimisches Schnitzwerk und Intarsien mit bemalten Wandfliesen persischen Ursprungs ab. Ein typisches Beispiel fur den kaschmirischen Moscheenstil ist die um 1400 erbaute Shah-Hamadan-Moschee in
Srinagar
(
Jammu und Kashmir
, Nordindien). Kaschmirische Grabmaler unterscheiden sich kaum von den Moscheen. Erst in der Mogulzeit traten typische Merkmale der indo-islamischen Architektur hinzu. Die Freitagsmoschee von Srinagar, die in ihrer heutigen Form weitestgehend aus dem 17. Jahrhundert stammt, hat kielbogige
Iwane
und
Pishtaqs
, welche einen Hof umschließen. Die
pagodenahnlichen
Turmaufbauten der
Pishtaqs
entsprechen dagegen dem landesublichen Stil.
Anders als Hindus verbrennen Muslime ihre Toten nicht, sondern beerdigen sie. Wahrend die Graber einfacher Menschen meist schmucklos und anonym waren, erhielten zu Lebzeiten einflussreiche Personlichkeiten wie Herrscher, Minister oder Heilige oft monumentale Grabbauten. Die Lage der unterirdischen steinernen Grabkammer (
qabr
) markiert ein
Kenotaph
(
zarih
) im oberirdisch gelegenen Teil (
huzrah
) des Grabmales. Da das Gesicht des Verstorbenen in jedem Falle gen Mekka zeigen muss (
Qibla
), enthalten auch indo-islamische Mausoleen den nach Westen weisenden
Mihrab
. Graber bedeutender Heiliger entwickelten sich oft zu Wallfahrtszentren.
Kleinere Mausoleen wurden haufig als sogenanntes Baldachingrab nach Bauart eines hinduistisch-jainistischen Pavillons ausgefuhrt. Dazu wurde uber dem Kenotaph ein Saulendach mit halbkugelformiger oder leicht konischer Kragkuppel errichtet. Solche Baldachingraber finden sich in großer Zahl auf den Graberfeldern in der pakistanischen Landschaft Sindh, unter anderem in
Chaukhandi
, sowie im nordwestindischen Bundesstaat
Rajasthan
. Großere Grabmalbauten wurden unter Einbeziehung persischer Stilmerkmale in Mauerwerk ausgefuhrt. Dabei entstanden herausragende Bauten, von denen einige zu den bedeutendsten Baudenkmalern Indiens gehoren.
Am Anfang der Entwicklung des indo-islamischen Mausoleums steht das um 1236 erbaute Grabmal des Sultans
Iltutmish
in
Delhi
(Nordindien). Das
Kenotaph
befindet sich hier in der Mitte eines massiven, wurfelformigen Raumes, dessen quadratischer Grundriss durch kielbogenformige Trompen in ein Achteck uberfuhrt wurde. Die Trompen stutzen
Architrave
als Grundlage einer nicht mehr erhaltenen, nur noch in Ansatzen zu erkennenden Kragkuppel. Wie bei den fruhen Moscheen ist die reiche plastische Ausschmuckung des Grabmals auf die Abhangigkeit der muslimischen Bauherren von hinduistischen Steinmetzen zuruckzufuhren.
[15]
Bestanden die ersten Moscheen aber noch vollstandig aus Tempelspolien, so wurde fur das Grab des Iltutmish vermutlich auch frisch gebrochener Stein verwendet.
[16]
Uber dem Grabmal Balbans (um 1280) erhob sich erstmals ein echtes Gewolbe, das jedoch gleichfalls nur noch im Ansatz zu erkennen ist.
Um 1325, in der Fruhzeit der
Tughluq-Dynastie
, entstand das Mausoleum fur
Ghiyas-ud-Din
in Delhi. Der allgemeinen Tendenz jener Epoche folgend, erhielt das erneut wurfelformige, uberkuppelte Gebaude festungsartig geboschte Mauern. Der Schlussstein der Trompenkuppel gleicht einem hinduistischen
Amalaka
, wahrend der sparsame, abstrakte Fassadendekor aus weißem Marmor auf rotem Sandstein ganz in der Tradition des Islam steht. Ebenfalls in der fruhen Tughluq-Zeit, vermutlich noch in der Regierungszeit Ghiyas-ud-Dins, wurde mit dem weitaus großeren Mausoleum fur den
Sufi-Heiligen
Rukn-i-Alam in
Multan
(
Punjab
, Pakistan) zum ersten Mal ein Grabmal auf achteckigem Grundriss erbaut. Die eigentliche Grabkammer steigt von einem hohen, fensterlosen Unterbau mit sich stark verjungenden Turmen an den acht Eckpunkten auf. Auch hier finden sich die geboschten Mauern und die Trompenkuppel als typisches Charakteristikum des Tughluq-Stils. Dagegen bezeugen der achteckige Grundriss, die Verwendung von Backstein als Hauptbaustoff, die stangenartige Metallspitze der Kuppel und die Fassadenverkleidung aus farbigen Kacheln persischen Einfluss.
Auch in Delhi setzte sich der achteckige Grundriss in der zweiten Halfte des 14. Jahrhunderts durch, wie am Grab des Ministers Khan-i-Jahan aus der Zeit
Firuz Shahs
zu sehen ist. Dies ist moglicherweise so, weil das dem Kreis angenaherte Achteck als Grundlage des Unterbaus bessere statische Eigenschaften beim Bau einer Kuppel mit sich bringt als das Quadrat, welches kompliziertere Trompenlosungen erfordert.
[17]
Unter der
Sayyid-Dynastie
etablierte sich in der ersten Halfte des 15. Jahrhunderts ein Typus, der neben dem achteckigen Grundriss durch eine bisweilen mittels eines Tambours erhohte Kuppel sowie durch einen umstehenden Arkadengang mit Konsoldach gekennzeichnet ist. Diesen Typus vertritt das Mausoleum Muhammad Shahs in Delhi, dessen Kuppelabschluss in der Form eines Lotos und Zierpavillons (
Chattris
) auf dem Arkadendach bereits einige Merkmale spaterer mogulischer Moscheen und Grabmaler vorwegnimmt. Ihm folgen in der ersten Halfte des 16. Jahrhunderts die sehr ahnlichen Graber Isa Khans in Delhi und
Sher Shahs
in
Sasaram
(
Bihar
, Nordostindien) nach.
Wegbereiter des mogulischen Grabmalstils war das
Mausoleum des Mogulkaisers Humayun
in Delhi, das 1571 als erstes monumentales Grabmal und als erster Monumentalbau der Mogulzeit uberhaupt fertiggestellt wurde. Es besteht aus einem achteckigen, uberkuppelten Mittelraum, dem vier in die Himmelsrichtungen weisende
Pishtaqs
mit je zwei
Chattris
vorgelagert sind. Die Kuppel ist als erste auf dem indischen Subkontinent doppelschalig ausgefuhrt, d. h., es wurden zwei Kuppeldacher ubereinander gesetzt, so dass die innere Raumdecke nicht mit der Wolbung der Außenkuppel ubereinstimmt. Spatere Baumeister machten sich diese Bauform zunutze, um die außere Scheinkuppel immer starker zwiebelformig auszuwolben.
[18]
Vier identische, achteckige Eckbauten mit je einem großen
chattri
auf dem Dach fullen die Nischen zwischen den
pishtaqs
, sodass der gesamte Baukorper außerlich als Quadratbau mit abgeschragten Ecken und eingeruckten
pishtaqs
erscheint. Das eigentliche Mausoleum erhebt sich auf einem stockwerkhohen, terrassenartigen Sockel, in dessen Außenwande zahlreiche
iwane
eingelassen wurden. Humayuns Grabmal vereint aus der einheimischen Bautradition ubernommene und persische Elemente in sich, wobei letztere deutlich uberwiegen, da nicht nur der Architekt aus Persien stammte, sondern im Gegensatz zu vielen fruheren Bauvorhaben auch ein großer Teil der beim Bau eingesetzten Handwerker auslandischer Herkunft war.
[19]
So sind indische Architrave, Konsolen und plastische Verzierungen vollstandig zu Gunsten von Kielbogen und flachigem Fassadenschmuck zuruckgedrangt. Die persische Vorliebe fur symmetrische Formen spiegelt sich sowohl im Grabmal als auch in der dieses umgebenden, ummauerten Gartenanlage wider. Letztere entspricht dem Typus des
Char Bagh
mit quadratischem Grundriss und vier Fußwegen, die ein Achsenkreuz bilden und den Garten somit in vier kleinere Quadrate unterteilen.
Das Grabmal des Kaisers Akbar, der der indischen Architektur sehr zugetan war, in
Sikandra
(Uttar Pradesh) hingegen nimmt starke Anleihen bei der hinduistischen Baukunst. Auf quadratischem Grundriss angelegt, steigt es pyramidenartig in funf zuruckspringenden Stockwerken auf. Wahrend sich das sockelartige Erdgeschoss mit einer Fassade aus persischen
Iwanen
und einem
Pishtaq
an allen vier Seiten der islamischen Formensprache bedient, sind die Obergeschosse in Anlehnung an hinduistische Tempelhallen als offene Saulenhallen, bereichert um das islamische Gewolbe, konzipiert. Das sonst ubliche Kuppeldach indes fehlt.
Unter Akbars Nachfolgern im 17. Jahrhundert erfolgte wieder eine starkere Hinwendung zu persischen Stilmerkmalen, ohne jedoch die indo-islamische Symbiose aufzugeben. Zugleich loste weißer Marmor den roten Sandstein als wichtigstes Baumaterial ab, und die Formen nahmen allgemein weichere Zuge an. Den Ubergang vom fruhen zum gereiften mogulischen Mausoleumsstil markiert das zwischen 1622 und 1628 erbaute Grabmal des Ministers Itimad-ud-Daula in
Agra
(Uttar Pradesh). Der kleine, vollstandig aus Marmor errichtete Bau steht auf quadratischem Grundriss. Vier
chattri
-bekronte Minarette betonen die Eckpunkte, wahrend der Hauptbau nicht von einer Kuppel, sondern von einem Pavillon mit geschwungenem, weit uberstehendem Dach im bengalischen Stil abgeschlossen wird. Kostbare Einlegearbeiten in
Pietra-dura
-Technik zieren die Fassade.
Vollzogen ist der Stilwandel schließlich mit dem 1648 fertiggestellten
Taj Mahal
in Agra, dem Mausoleum fur die Hauptfrau des Mogulherrschers
Shah Jahan
, das alle fruheren und spateren Bauwerke der Mogulzeit an Ausgewogenheit und Prachtentfaltung ubertrifft und daher als Hohepunkt der Mogularchitektur gilt. Der Taj Mahal kombiniert Charakteristika verschiedener Vorgangerbauten miteinander, vermeidet aber gezielt deren Schwachpunkte. Vom Grabmal Humayuns hat er die Anordnung von vier Eckbauten mit Dachpavillons um einen uberkuppelten Zentralbau mit
Pishtaq
an jeder der vier Seiten und den quadratischen Grundriss mit abgeschragten Ecken ubernommen. Allerdings ragen die Eckbauten nicht aus der Ebene der
Pishtaq
-Fassaden hervor. Zudem ist der Abstand zwischen den Dachpavillons und der Kuppel geringer als am Grabmal Humayuns, wodurch der Taj Mahal einen harmonischeren Gesamteindruck erzielt als das altere Mausoleum, dessen Wirkung unter der raumlichen Separierung der Eckbauten vom Hauptbau leidet.
[20]
Die durch einen Tambour erhohte, doppelschalige Zwiebelkuppel des Taj Mahal ist stark ausladend und greift die Lotosspitze fruherer Moschee- und Mausoleumsbauten auf. Der quadratische Unterbau, an dessen Eckpunkten vier hohe, schlanke Minarette stehen, erinnert an das Grabmal
Jahangirs
in Lahore (Punjab, Pakistan), das aus einer einfachen, quadratischen Plattform mit Eckturmen besteht. Wie bereits das Grab des Itimad-ud-Daula zieren Pietra-dura-Einlegearbeiten aus Marmor und Halbedelsteinen die weißen Marmorwande des Taj Mahal. Insgesamt ist die Fassadengestaltung mit den beiden ubereinander angeordneten
Iwanen
jeweils beiderseits der großen
Iwane
der
Pishtaqs
an ein alteres Grabmal in Delhi, das des
Khan-i-Khanan
(um 1627), angelehnt. Wie viele fruhere Mausoleen umgibt das Taj Mahal eine ummauerte Gartenanlage des
Char-Bagh
-Typus.
Die spaten mogulischen Grabmaler sind vom allgemeinen Formverfall seit der Herrschaft Aurangzebs gekennzeichnet. Das 1679 erbaute
Bibi-Ka-Maqbara
in
Aurangabad
(
Maharashtra
, Zentralindien) ahnelt stark dem Taj Mahal, ist jedoch kleiner, gedrungener und entbehrt dessen kostbarer Ausgestaltung. Die Kuppeln der Dachpavillons wiederholen hier die Hauptkuppel, ein haufiges Motiv der Dekkan-Architektur. Letzter bedeutender Auslaufer des Mogulgrabmals ist das Mausoleum Safdar Jangs von 1754 in Delhi. Hier stehen die Minarette nicht frei an den Eckpunkten einer Plattform, sondern lehnen sich direkt an den Hauptbau.
Der Aufbau der fruhen Grabmaler aus der Anfangszeit der Bahmaniden um die Mitte des 14. Jahrhunderts gleicht dem der Tughluq-Mausoleen des Delhi-Sultanats. Auf quadratischem, einstockigem Baukorper ruht eine niedrige Trompenkuppel. Das wehrhafte Außere ist schmucklos und mit Ausnahme des Portals ringsum geschlossen. Typisch ist ein Zinnenkranz als oberer Abschluss des Mauerwurfels mit besonderer Betonung der Eckpunkte. Ab dem spaten 14. Jahrhundert kamen daneben auch rechteckige Grundrisse auf, die durch die Aneinanderreihung zweier quadratischer Kuppelgraber auf einem gemeinsamen Sockel entstanden. Das Grabmal Firuz Shah Bahmanis in
Gulbarga
(
Karnataka
, Sudwestindien), vollendet um 1422, markiert den Ubergang zu einem aufwandigeren Baustil. Es wurde nicht nur im Grundriss durch Dopplung eines quadratischen Baukorpers, sondern auch im Aufriss durch ein zweites Stockwerk erweitert. Die Fassade gliedern kielbogige
Iwane
im unteren Bereich sowie kielbogige Fenster mit Steingittern auf Hohe des Obergeschosses.
In
Bidar
,
Bijapur
(beide Karnataka) und
Golkonda
(
Telangana
, Sudostindien) entstanden bis ins 17. Jahrhundert hinein weiterhin Graber auf quadratischem Grundriss. Gestreckte Tambourkuppeln akzentuieren die zunehmende Hohentendenz. Ab dem spaten 15. Jahrhundert stiegen die Kuppeln uber der
Kampferlinie
in zwiebelformiger Wolbung aus einem Lotosblutenkelch auf. Der Lotosdekor ist ebenso wie viele andere Zierelemente der spaten Dekkan-Architektur, etwa konsolengestutzte Schattendacher, auf hinduistischen Einfluss zuruckzufuhren. Spater Hohepunkt des Dekkan-Mausoleums ist der 1659 beendete Gol Gumbaz in Bijapur, der großte Kuppelbau Indiens. Der Gol Gumbaz steht unter
osmanischem
Einfluss, da sowohl die Herrscherfamilie des
Sultanats Bijapur
als auch einige der am Bau beteiligten Handwerker turkischer Abstammung waren.
[21]
Das Mausoleum besitzt einen gewaltigen kubischen Baukorper, an dessen Eckpunkten vier siebenstockige Turme auf achteckigem Grundriss stehen. Jeder Turm wird von einer leicht ausladenden Lotoskuppel bekront, wahrend die Hauptkuppel halbrund ist. Die Ausgestaltung der Fassaden und des Inneren wurde nie vollendet.
Die islamischen Residenzen des indischen Mittelalters haben mit Ausnahme weniger Mauerreste, etwa in
Tughlaqabad
auf dem Gebiet des heutigen Delhi, nicht uberdauert. In
Chanderi
und
Mandu
(Madhya Pradesh, Zentralindien) vermitteln Ruinen aus dem 15. und fruhen 16. Jahrhundert noch eine vergleichsweise gute Vorstellung von den Palasten der Sultane von
Malwa
. Der um 1425 erbaute Hindola Mahal in Mandu besteht aus einer von breiten Kielbogen uberspannten Langhalle, an deren Nordende sich ein Querbau mit kleineren Raumen anschließt. Hohe Spitzbogen durchbrechen die starken, wie in der Tughluq-Zeit festungsartig geboschten Außenmauern der Halle. Die Dachkonstruktion ist nicht erhalten. Indische
Jharokhas
lockern die ansonsten vollig schmucklose Fassade des Querbaus auf. Weitlaufige Terrassen, teils mit Wasserbecken, und aufgesetzte Kuppelpavillons lassen die spateren Palaste von Mandu weitaus weniger wehrhaft erscheinen. Spitzbogen pragen die Fassaden, wahrend hinduistische Elemente wie
Jharokhas
und
Jali
-Gitter fehlen.
Am Beginn der mogulischen Palastarchitektur steht das in der zweiten Halfte des 16. Jahrhunderts entstandene
Fatehpur Sikri
, das einige Jahre lang Hauptstadt des
Mogulreiches
war. Der Palastbezirk besteht aus mehreren, versetzt zueinander angeordneten Hofen, um die sich alle Bauten gruppieren. Zu den wichtigsten Bauwerken gehoren die offentliche Audienzhalle (
Diwan-i-Am
), die private Audienzhalle (
Diwan-i-Khas
) und der
Panch Mahal
. Die offentliche Audienzhalle ist ein einfacher, rechteckiger Pavillon, wahrend sich die quadratische private Audienzhalle uber zwei Stockwerke erhebt. Das Erdgeschoss besitzt einen Eingang auf allen vier Seiten, das erste Stockwerk umgibt eine balkonartig vorkragende Galerie, und auf den Eckpunkten des Daches ruht je ein
Chattri
. Einzigartig ist die Raumaufteilung im Inneren: In der Mitte befindet sich eine Saule, die nach oben wie das Geast eines Baumes auskragt. Sie stutzt die Plattform, auf der fruher der Thron des Mogulherrschers Akbar I. stand. Von der Thronplattform aus fuhren Stege bruckenartig in alle vier Himmelsrichtungen. Der Panch Mahal zeigt sich als offene funfstockige Stutzenhalle, die auf zwei Seiten zur Stufenpyramide aufsteigt. Im Gegensatz zu anderen baulichen Anlagen der Mogulzeit, die sich durch eine Verschmelzung persisch-islamischer und indisch-hinduistischer Elemente auszeichnen, wurde der Palastkomplex von Fatehpur Sikri vollstandig in indischer Bauweise mit Saulen-Architrav-Konstruktionen, Flachdecken, Konsolen,
Chajjas
und kragkuppelgedeckten
Chattris
aus rotem Sandstein errichtet. Islamische Bogen, Gewolbe und flachige Fassaden fehlen ganzlich. Dagegen weicht die freie Anordnung der Hofe und Bauwerke ebenso wie der asymmetrische Aufbau etwa des Panch Mahal deutlich von der kosmologisch begrundeten Formstrenge der hinduistischen Baukunst ab. Auch fehlt den Bauten die massige Schwere hinduistischer Tempel oder Palastburgen.
[22]
Auch der etwa zur gleichen Zeit wie Fatehpur Sikri entstandene
Jahangiri Mahal
in
Agra
(Uttar Pradesh, Nordindien) ist im Inneren uberaus indisch. Rechteckige und quadratische Saulen mit weit ausladenden Konsolen stutzen das erste Obergeschoss. Dessen Flachdecke ruht auf schrag gelagerten Steinbalken, welche die statische Funktion eines Gewolbes ubernehmen. Entlang der Fassade zum Hof, der exakt im Zentrum des im Gegensatz zum Panch Mahal von Fatehpur Sikri vollig symmetrischen Bauwerks liegt, zieht sich ein konsolengestutztes Schattendach auf der Hohe des ersten Stockwerks. Erst an der Außenfassade treten persische Formen zutage. Den Eingang bildet ein kielbogiger
Iwan
. Angedeutete Bogen schmucken die flachigen Außenwande. Indische Einflusse offenbaren sich aber auch hier in den konsolengestutzten Traufkanten, den Zierbalkonen am Portalbau sowie den
Chattris
auf den beiden Turmen, die die Extrempunkte des Palastes hervorheben.
Wie in der Sakralarchitektur, vollzog sich unter Großmogul
Shah Jahan
im zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts auch am Palast der Ubergang vom roten Sandstein zum weißen Marmor als bevorzugtes Baumaterial. Zudem kamen islamische Formen wieder starker zur Geltung. So wurde von den Palasten Fatehpur Sikris zwar der offene Stutzenpavillon als Bauform beibehalten, aber an die Stelle ausladender Konsolen traten nun Zackenbogen. Auch der in Fatehpur Sikri praktizierte spielerische Umgang mit Raumaufteilung und Geometrie wich an Achsenkreuzen orientierten Hofanordnungen und einer strengen Symmetrie. Neben Flachdachern wie beim
Diwan-i-Am
und
Diwan-i-Khas
in Delhi, beim
Diwan-i-Khas
in
Lahore
(
Punjab
, Pakistan) oder beim
Anguri-Bagh
-Pavillon in Agra finden sich konvex gekrummte Dacher bengalischer Bauart, beispielsweise am Naulakha-Pavillon in Lahore. In der zweiten Halfte des 17. Jahrhunderts horte die Palastbaukunst der Moguln auf.
Wahrend hinduistische Stadtebauer ihren Grundungen im Idealfall einen strengen, an den Himmelsrichtungen orientierten Rasterplan zugrunde legten, so in
Jaipur
(
Rajasthan
, Nordwestindien), weisen islamische Stadtgrundungen in der Regel nur wenige besondere Ordnungsprinzipien auf. Zumeist beschrankten sich muslimische Stadteplaner auf die Zuordnung von Gebauden zu funktionalen Einheiten; den Verlauf der Straßen uberließen sie dem Zufall.
[23]
Dennoch ist vielen indo-islamischen Planstadten zumindest ein zentrales Achsenkreuz gemeinsam, das die ummauerte Stadt in vier Teile gliedert ? eine Anspielung auf die islamische Vorstellung des viergeteilten Paradiesgartens.
[24]
Im Gegensatz zu seinem hinduistischen Pendant liegt das Achsenkreuz aber nicht zwangslaufig in Ost-West- bzw. Nord-Sud-Richtung, sondern kann, wie in
Bidar
(
Karnataka
, Sudwestindien) und
Hyderabad
(
Telangana
, Sudostindien), in Richtung
Mekka
weisend verschoben sein. Am Schnittpunkt der beiden großen Straßenachsen befindet sich typischerweise ein markantes Bauwerk, das einerseits praktische Zwecke erfullt, etwa als Wachturm oder zentrale Moschee, aber auch eine symbolische Mittelpunktsfunktion hat. Beispiel fur einen solchen Mittelpunktsbau ist das im spaten 16. Jahrhundert errichtete
Charminar
in Hyderabad, ein vierturmiger Torbau, der im Obergeschoss eine Moschee beherbergt und zum Wahrzeichen der Stadt wurde. Seine vier Torbogen weisen in die vier Richtungen des Straßenkreuzes.
Unter den stadtischen Wohnbauten indo-islamischer Bauart ragen die
Havelis
Nordwestindiens heraus, Hauser reicher Kaufleute, Adliger und Beamter, die den regionalen Palaststil imitieren. Große
Havelis
haben drei oder vier Stockwerke, die uber enge Wendeltreppen miteinander verbunden sind, und eine Dachterrasse. Auf einem Sockel stehend, sind die
Havelis
von der Straße her uber Stufen zuganglich. An einen offentlichen Empfangsraum im vorderen Bereich schließen sich die privaten Wohnraume an, die sich in
Veranden
und uberdachten Balkons (
Jarokas
) zu einem oder mehreren schattigen Innenhofen offnen. Auch die Straßenfassaden besitzen
Jarokas
und Fenster mit ornamental gearbeiteten
Jali
-Gittern, die als Blickschutz und Windbrecher dienen. Im Inneren sind die
Havelis
oft aufwandig bemalt. Besonders viele
Havelis
haben sich in Rajasthan erhalten. Je nach dem lokal ublichen Dekorstil und Baumaterial, meist Sandstein, bilden sie in historischen Stadten wie
Jaisalmer
,
Jaipur
und
Jodhpur
sowie in den Stadten der Landschaft
Shekhawati
einheitliche Straßenzuge. Die kleineren, schlichteren
Havelis
der weniger wohlhabenden Bevolkerung sind oft weiß getuncht.
- Andreas Volwahsen:
Islamisches Indien.
Aus der Reihe:
Architektur der Welt.
Benedikt Taschen Verlag, Koln 1994,
ISBN 3-8228-9531-8
.
- Klaus Fischer
, Christa-M. Friederike Fischer:
Indische Baukunst islamischer Zeit
. Holle Verlag, Baden-Baden 1976,
ISBN 3-87355-145-4
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- Klaus Fischer, Michael Jansen, Jan Pieper:
Architektur des indischen Subkontinents
. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1987,
ISBN 3-534-01593-2
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- Manfred Gorgens:
Kleine Geschichte der indischen Kunst.
DuMont Verlag, Ostfildern 1986,
ISBN 3-7701-1543-0
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- Herbert Hartel, Jeannine Auboyer (Hrsg.):
Propylaen Kunstgeschichte. Indien und Sudostasien
(Band 21 des Nachdrucks in 22 Banden). Propylaen Verlag, Berlin 1971.
- Heinz Mode:
Kunst in Sud- und Sudostasien.
Verlag der Kunst / Verlag Iskusstwo, Dresden / Moskau 1979 (Gemeinschaftsausgabe).
- Bindia Thapar:
Introduction to Indian Architecture.
Periplus Editions, Singapur 2004,
ISBN 0-7946-0011-5
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a
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Propylaen Kunstgeschichte Band 21, S. 204
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Volwahsen, S. 4
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Fischer / Fischer, S. 49
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Volwahsen, S. 177 f.
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Fischer / Fischer, S. 79 und 85
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Annemarie Schimmel:
Im Reich der Großmoguln. Geschichte, Kunst, Kultur.
Verlag C. H. Beck, Munchen 2000, S. 335.
ISBN 3-406-46486-6
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Propylaen Kunstgeschichte Band 21, S. 94 und 237
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Hans-Joachim Aubert:
Rajasthan und Gujarat. 3000 Jahre Kunst und Kultur im Nordwesten Indiens. Mit Ausflugen nach Delhi, Agra und Khajuraho.
DuMont, Koln 1999, S. 104.
ISBN 3-7701-4784-7
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Ashish Nangia: Architecture of India. Firoz Shah and after.
(
Memento
vom 29. September 2007 im
Internet Archive
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Humayun selbst hatte mehrere Jahre im persischen Exil gelebt und bei seiner Ruckkehr nach Indien wohl auch zahlreiche Kunstler mitgebracht. Nach seinem Tode beauftragte seine Frau den persischen Architekten Mirak Mirza Ghiyas mit dem Entwurf des Grabmals. (Volwahsen, S. 52)
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Volwahsen, S. 83
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Volwahsen, S. 87
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Volwahsen, S. 134
- ↑
Volwahsen, S. 131
- ↑
Fischer / Jansen / Pieper, S. 27