Indignation
(von lat. ?indignitas“ Unwurdigkeit,
franz.
indignation
,
engl.
indignation
) bedeutet Entrustung, Emporung im Sinne eines
moralischen
Gefuhls
. Das zugehorige Adjektiv lautet
indigniert
. Laut
Meyers Großes Konversations-Lexikon
von 1905 ist Indignation die ?Entrustung, gerechter Unwille uber eine
unwurdige
, vom sittlichen Gefuhl verurteilte Handlung.“
[2]
Der Begriff steht neben
Emotionen
wie
Groll
,
Scham
und
Schuld
, meist fur die Reaktion mit einem negativen Gefuhl auf die ? nach eigenem Urteil ? schlechte Handlung eines anderen. Indignation ist personlicher oder gemeinschaftlicher Ausdruck der empfundenen Entwurdigung (vulgo ?
Beleidigung
“), die in Missachtung und Verletzung einer
sozialen Norm
durch einen Dritten geschieht. Sie dient zugleich als Mittel der
Sanktion
und der Wiederherstellung der
Integritat
dieser Norm. Als
polemisches
Mittel kann sie ebenso
manipulativ
konformistisch
eingesetzt wie normkritisch
provoziert
werden.
?Indigniert“ kann nur derjenige reagieren, der sich einer solchen Norm verpflichtet und in Verhalten und Selbstverstandnis (
Identitat
) daran gebunden sieht. ?Indignation“ kann so als spontane oder vermittelte Reaktion auf einen diesbezuglichen Legitimationskonflikt verstanden werden.
- Peter Strawson:
Freiheit und Ubelnehmen
. In: Ulrich Potthast:
Seminar Freies Handeln und Determinismus
. Frankfurt/Main 1978 (orig. 1962),
ISBN 3-518-07857-7
, englisches Original
online
.
- Ernst Tugendhat
:
Vorlesungen uber Ethik
. Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1100, Frankfurt am Main 1993,
ISBN 3-518-28700-1
.
- Thomas Wehr, Michael Brautigam:
Physiologische Erregung und Kognitionen in der Emotionsgenese und -differenzierung
. In:
Psychologie
127 (1999), S. 55?57,
ISSN
1430-1148
.
- ↑
Charles Darwin
:
The Expression of the Emotions in Man and Animals
. John Murray, London 1872,
S.
264–265
(englisch).
- ↑
Indignation, In: Meyers Großes Konversations-Lexikon (zeno.org)
(abgerufen am 6. Juli 2020)