Im Kwon-taek
(*
2. November
1934
in der Grafschaft
Jangseong-gun
, Unterprovinz
Zenra-nand?
, Provinz
Ch?sen
, fruheres
Japanisches Kaiserreich
, heutiges
Sudkorea
) ist ein sudkoreanischer
Filmemacher
. Er gilt als wichtigster Vertreter des sudkoreanischen Nachkriegskinos.
Seine Eltern ließen ihn erst am
2. Marz
1936
registrieren. Daher ruhrt die falsche Angabe des Geburtstages in vielen Biographien.
Im Kwon-taek wuchs in
Gwangju
als eines von sieben Kindern auf, wo er auch zur High School ging. Seine Eltern waren Bauern. Im Alter von 18 Jahren zog er noch
Busan
, um dort zu arbeiten (als Maurer oder in einer Werkstatt, in der alte Schnurstiefel der amerikanischen Armee zu Schuhen fur Sudkoreaner umgearbeitet wurden). Er kam eher aus Zufall und ohne großes anfangliches Interesse zum Film. Freunde boten ihm an, in
Seoul
Hilfsarbeiten als Gegenleistung fur Kost und Unterkunft zu verrichten. 1956 zog er nach Seoul, wo ihm der Regisseur
Chung Chang-hwa
Arbeit als Produktionsassistent anbot. 1962 durfte er seinen ersten Film als Regisseur drehen (
Dumanganga jal itgeola
? Farewell to the Duman River).
Bis in die spaten
1970er
-Jahre drehte er hauptsachlich Unterhaltungsfilme rein kommerzieller Natur aller moglichen Gattungen (
Kriegsfilme
,
Actionfilme
, historische Inszenierungen, Komodien und vor allem
Melodramen
). Allein im Jahr 1970 drehte er acht Filme. Spater wurden seine Filme ernster und beschaftigten sich mit bedeutenden Themen der
koreanischen Kultur
, der
koreanischen Gesellschaft
oder der
koreanischen Geschichte
. Im bezeichnet den 1973 gedrehten
Jabcho
(The Deserted Widow) als den ersten Film eigner Handschrift. Von den ersten 77 Filmen vor
Jokbo
(The Genealogy, 1979) sind lediglich noch 26 erhalten, davon 18 nur im Negativ.
1993 gelang ihm mit
Seopyeonje
(Sopjonye ? Die blinde Sangerin) der bis zu diesem Zeitpunkt großte finanzielle Erfolg der sudkoreanischen Kinogeschichte (1,3 Millionen Kinoganger).
Im Kwon-taek wurde 1981 mit seinem Film
Mandala
zu den
Berliner Filmfestspielen
eingeladen. Durch den Film wurde Im zur Filmgroße schlechthin in Sudkorea.
[1]
Mandala
handelt von zwei
Monchen
, die die Rolle und Bedeutung des
Buddhismus
in der koreanischen Gesellschaft ergrunden wollen.
[1]
1995 stand er mit
Taebek sanmaek
(Das Taebaek-Gebirge) erstmals im Wettbewerb von Berlin. Und
Das Lied der treuen Chunhyang
(Chunhyang) war 2000 der erste sudkoreanische Film uberhaupt, der zu den
Internationalen Filmfestspielen von Cannes
eingeladen wurde. 2015 war sein Film
Revivre (Hwajang)
Teil des Programms der
Woche der Kritik
in Berlin.
Er ist verheiratet mit der Schauspielerin Chae Ryeong und hat mit ihr zwei Sohne. Der jungere Sohn, Im Dong-jae (bekannt als
Kwon Hyun-sang
), ist ebenfalls im Showgeschaft tatig. Er ist ein bekannter sudkoreanischer Film- und Fernsehschauspieler.
[2]
- 1962:
Dumanganga jal itgeola
- 1962:
Jeonjaenggwa noin
- 1963:
Danjang lok
- 1963:
Mangbuseog
- 1968:
Yohwa jang huibin
- 1971:
Samsin nyeonmanui daegyeol
- 1973:
Jabcho
- 1975:
Wae guraetdeonga
- 1976:
Wangsimni
- 1979:
Jokbo
- 1980:
Gitbaleobtneun gisu
- 1980:
Jagko
- 1981: Mandala ? Die blinden Augen des Herzens
(Mandala)
- 1982:
Abenko gongsugunda
- 1983:
Bul-ui ttal
- 1984:
Herueneun gangbuleul eojji makeurya
- 1986: Gilsodom ? Zerrissenes Land (
길소뜸
Gilsotteum
)
- 1986: Ticket
(Ticket)
- 1987: Adada
(Adada)
- 1987:
Die Leihmutter
(Sibaji)
- 1988:
Yeonsan ilgi
- 1989: Der Pfad der Erleuchtung
(Aje aje bara aje)
- 1990:
Janggunui adeul
- 1991:
Gaebyeok
- 1991:
Janggunui adeul II
- 1993: Sopyonje ? Die blinde Sangerin
(Seopyeonje)
- 1994: Das Taebaek-Gebirge
(Taebek sanmaek)
- 1996:
Chukje
- 1997:
Downfall
- 2000:
Das Lied der treuen Chunhyang
(Chunhyangdyeon)
- 2002:
Im Rausch der Farben und der Liebe
(Chihwaseon)
- 2004:
Haryu insaeng
- 2007:
Cheonnyeonhak
- 2011:
Hanji
- 2014: Revivre (
火葬
Hwajang
)
Im Kwon-taek und seine Filme haben alle erdenklichen Preise in Sudkorea gewonnen. Hier einige Beispiele:
- Wangshibri
: Preis fur den besten Film und die beste Regie beim 12. Korean Drama and Film Award
- Nakdongkanuen heureuneunga
: Regiepreis beim 13. Korean Drama and Film Award
- Jokbo
: Preise fur den besten Film und die beste Regie beim 17.
Daejong-Filmpreis
(Grand Bell Award Film Festival, Seoul), sowie beim Movie Reporter Award
- Gitbaleobtneun gisu
: Preis fur den besten Film beim 18. Dae Jong Award
- Chakko
: Preis fur den besten antikommunistischen Film beim 19. Daejong-Filmpreis
- Mandala
: Preis fur den besten Film und die beste Regie beim 20. Daejong-Filmpreis
- Angae maeul
: Preis fur den besten Film und die beste Regie beim 19. Korean Drama and Film Award
- Gilsoddeum
: Preis fur die beste Regie beim 22. Korean Drama and Film Award und beim 6. Film Critics Award, sowie den Preis fur den besten Film beim 24. Dae Jong Award
- Ticket
: Preis fur den besten Film und die beste Regie beim 7. Film Critics Award, sowie der Preis fur die beste Regie beim 25. Daejong-Filmpreis
- Yeonsan ilgi
: Preis fur den besten Film und die beste Regie beim 26. Daejong-Filmpreis
- Aje aje bara aje
: Preis fur den besten Film beim 27. Daejong-Filmpreis
- Janggunui adeul
: Film des Jahres 1990, Preis fur den besten koreanischen Film und den besten popularen Film beim 11. Chung Ryong Award
- Gaebyeok
: Film des Jahres 1991, Preis fur den besten Film beim 30. Daejong-Filmpreis, sowie der Preis fur die beste Regie beim 12. Chung Ryong Award
- Janggunui adeul III
: Film des Jahres 1992
- Seopyeonje
: unter anderem Preis fur den besten Film beim 30. Daejong-Filmpreis
- Taeken sanmaek
: Film des Jahres 1994 und der Preis fur den besten Film beim 5. Chun Sa Film Award
- Chukje
: Film des Jahres 1996, sowie die Preise fur den besten Film und die beste Regie beim 17. Chung Ryong Award und beim 16. Film Critics Award
- Chunhyang
: Spezialpreis der Jury beim 37. Dae Jong Award und der
NETPAC Award
fur Im Kwon-taek beim
Pusan International Film Festival
Auch bei internationalen Filmfestivals konnte er Ehrungen erhalten.
Mandala
(1981) gewann den Großen Preis auf dem Filmfestival in
Hawaii
. Beim
Chicago International Film Festival
1986 bekam Im den World Peace Medal Award fur
Gilsoddeum
. 1987 gewann
Sibaji
den Preis fur den besten Film und die beste Regie beim 32.
Asia-Pacific Film Festival
.
Chunhyang
gewann 2000 den Preis fur den besten Spielfilm beim
Internationalen Filmfestival in Hawaii
und wurde mit dem Silver Screen Award in der Kategorie Bester Asiatischer Regisseur beim Internationalen Filmfestival von
Singapur
ausgezeichnet.
Im wurde 2002 bei den
Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2002
fur
Im Rausch der Farben und der Liebe
mit dem Preis fur die beste Regie ausgezeichnet.
2005 wurde Im Kwon-taek mit dem
Goldenen Ehrenbaren
im Rahmen der
Internationalen Filmfestspiele von Berlin 2005
fur sein Lebenswerk bedacht.
Seopyeonje
(1993) ist der am meisten ausgezeichnete sudkoreanische Film, der je produziert wurde. Er erhielt 27 sudkoreanische und drei internationale Preise, zum Beispiel: Preis fur die beste Regie (Golden Goblet).
Außerdem wurde seine
Hauptdarstellerin
Kang Soo-yeon
fur
Sibaji
(Die Leihmutter) 1987 bei den
Filmfestspielen von Venedig
mit dem Preis fur die Beste Schauspielerin ausgezeichnet.
2015 wurde er bei den
Asian Film Awards
fur sein Lebenswerk geehrt.
[3]
[4]
- Kinemathek 98: Im Kwon-Taek
(Freunde der Deutschen Kinemathek e.V., Berlin, Februar 2005),
ISBN 3-927876-22-4
- David E. James, Kyung Hyun Kim:
Im Kwon-Taek: The Making of a Korean National Cinema
. Wayne State University Press, Detroit, Michigan 2001,
ISBN 978-0-8143-2869-9
.
- ↑
a
b
Darcy Paquet:
A Short History of Korean Film.
In:
koreanfilm.org.
Abgerufen am 13. Juni 2019
(englisch).
- ↑
Im Kwon-taek's Son Follows Dad into Showbiz.
Entertainment. In:
english.chosun.com.
Chosun Ilbo
? Chosun Inc., 11. August 2010,
abgerufen am 10. Januar 2023
(englisch).
- ↑
Sonia Kil:
Asian Film Awards to Honor Korea’s Im Kwon-taek.
In:
Variety
.
17. Marz 2015,
abgerufen am 1. April 2015
.
- ↑
Karen Chu:
Asian Film Awards: China's 'Gone With the Bullets' Nabs Three Wins.
In:
Hollywood Reporter
.
25. Marz 2015,
abgerufen am 1. April 2015
.
Anmerkung:
Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Dies ist die ubliche Reihenfolge im Koreanischen.
Im
ist hier somit der Familienname,
Kwon-taek
ist der Vorname.