Hydra 70 an einer
AH-1 Cobra
Hydra 70
Leerer Behalter von hinten
Die
Hydra 70
ist eine
US-amerikanische
ungelenkte
Luft-Boden-Rakete
, sie wird von
Kampfhubschraubern
oder
Kampfflugzeugen
abgefeuert.
Die Hydra 70 stellt eine Weiterentwicklung der Rakete FFAR (
F
olding
F
in
A
erial
R
ocket
, zu Deutsch
Rakete mit ausklappbaren Stabilisatoren
) dar. Zur Flugstabilisation dienen bei beiden Mustern drei ausklappbare Aluminium-Heckflossen; daher stammt auch die Typenbezeichnung WA oder WAFFAR (
W
rap
A
round
F
olding
F
in
A
erial
R
ocket, zu Deutsch
Rakete mit umgewickelten, ausklappbaren Stabilisatoren
) des Ausgangsmusters.
Es werden Mehrfach-Startbehalter in verschiedenen Großen verwendet. Der Flugkorper wird von einem Mk-66-
Feststoff-Raketenmotor
angetrieben.
Es wurden weltweit verschiedene Hydra-Versionen entwickelt, die alle 70 mm Durchmesser haben:
Abhangig vom verwendeten Gefechtskopf konnen sie sowohl zur Bekampfung von
Hartzielen
(z. B.
Panzerabwehr
) als auch gegen Personen (
Weichziel
) eingesetzt werden.
Ursprunglich im
Zweiten Weltkrieg
zur Bekampfung von
Bomberverbanden
durch
Jagdflugzeuge
entwickelt, wurden FFAR zum Kriegsende hin vermehrt in der
Erdkampfunterstutzung
eingesetzt. Bei der Entwicklung des bewaffneten Helikopters zur Zeit des
Vietnamkrieges
stellten sie eine geeignete Moglichkeit dar, bei relativ geringem Gewicht Wirkungsfeuer in großer Flache zu entfalten. Diese Rolle wurde bei modernen Kampfhubschraubern beibehalten und erganzt die Bekampfung von Einzelzielen mit Lenkraketen.
Gefechtskopfe:
- Flechette
(1179 Stuck a 3,9 Gramm)
- Splitterspreng (HE ?
H
igh
E
xplosive)
- Vielzweck-Streukorper
- Rauch
- Leuchtkorper
- Ubungsgefechtskopf
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Das
Advanced Precision Kill Weapon System (APKWS)
war ein Entwicklungsprogramm, das mit den vorhandenen Systemen der Hydra 70 kompatibel sein sollte und unter anderem einen lasergesteuerten Gefechtskopf haben sollte.
General Dynamics
und
BAE Systems
begannen im Jahr 2002 mit der Entwicklung erster Prototypen. Die Start- und Flugtests fanden auf der
Eglin Air Force Base
in
Florida
statt. Man verwendete fur das System vorhandene Bestandteile der Hydra 70 wie Startrampe, Rakete, Motor und den Gefechtskopf. Die Waffe sollte die Lucke zwischen den Systemen der Hydra 70 und der
AGM-114 Hellfire
schließen sowie eine kosteneffiziente Bekampfung gepanzerter Punktziele ermoglichen. Das gesamte Entwicklungsprogramm wurde im April 2005 gestoppt, da es die gestellten Erwartungen nicht erfullte.
Nach den schlechten Ergebnissen des APKWS-Programm wurde ein neues Pflichtenheft herausgegeben, da die US-Armee immer noch eine kostengunstige Lenkwaffe brauchte. Dieses baut auf dem ursprunglichen APKWS-Programm auf. Es wurden zwei Entwicklungsteams fur den Wettbewerb zugelassen. Das erste setzt sich aus den Unternehmen
Lockheed Martin
und
Raytheon
zusammen. BAE Systems,
Northrop Grumman
und General Dynamics bilden das zweite Team. Im April 2006 wurde das Team um BAE Systems zum Gewinner erklart und ein Dreijahresvertrag fur die Entwicklung und den Bau abgeschlossen.
Obwohl Lockheed und Raytheon unterlegen waren, entwickeln beide Firmen nunmehr voneinander getrennt ihre Entwurfe weiter. Bei Lockheed heißt es Direct Attack Guided Rocket (DAGR), wahrend es bei Raytheon als Laser Guided Rocket (LGR) bezeichnet wird.
Es gibt mehrere ahnliche Systeme, die dem APKWS I und II stark ahneln, aber am Wettbewerb nicht teilnahmen. Zum Beispiel gibt es von Elbit Systems und
Alliant Techsystems
das
Guided Advanced Tactical Rocket-Laser
(GATR-L), von Magellan Aerospace und Kongsberg Defence & Aerospace gibt es das
CRV7
-Precision Guided (CRV7-PG), von
Forges de Zeebrugge
(
Thales Gruppe
) gibt es das FZ275LGR.