Hwang Sok-yong
(*
4. Januar
1943
in
Xinjing
, damaliges
Mandschukuo
, heutige
Volksrepublik China
) ist einer der bekanntesten Autoren Sudkoreas und zugleich einer derjenigen, die sich realistisch und kritisch mit der Vergangenheit und sozialen Wirklichkeit Sudkoreas befassen. Er hat den
Koreakrieg
erlebt und war als Soldat im
Vietnamkrieg
im Einsatz. Zentrales Thema seiner Texte ist der Konflikt zwischen Tradition und Moderne.
Hwang Sok-yong wurde am 4. Januar 1943 in Xinjing (heute
Changchun
), der Hauptstadt Mandschukuos geboren.
[1]
Schon als Schuler schrieb er erste Erzahlungen. Er schloss ein Philosophiestudium an der
Dongguk University
ab. Seine schriftstellerische Karriere begann erst nach der Ruckkehr aus dem
Vietnamkrieg
1969, in dem er auf amerikanischer Seite gekampft hatte. Hwang Sok-yong engagierte sich in den 1970er und 80er Jahren aktiv in der Demokratiebewegung und im Kampf fur die Rechte der Arbeiter und erlebte 1980 am eigenen Leib die brutale Gewalt der Militars beim
Gwangju-Aufstand
. In dieser Zeit entstanden seine Romane
Der fremde Ort
(1976),
Die Geschichte des Herrn Han
(1972) und
Der Weg nach Samp'o
(2000), die sich besonders mit der Frage der
Arbeiterbewegung
, aber auch der
Teilung Koreas
beschaftigten. 1985 formuliert er ein Manifest der Demokratiebewegung und veroffentlichte seinen Roman
Die Schatten der Waffen
, der sich kritisch mit dem koreanischen Engagement im Vietnamkrieg auseinandersetzt.
[2]
Nach seiner Teilnahme an einem Schriftstellertreffen in
Nordkorea
lebte Hwang von 1989 an vorubergehend in Berlin und New York, bis er 1993 nach Seoul zuruckkehrte, wo er wegen seiner Besuche in Nordkorea zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde. Nach funf Jahren Gefangnis wurde er 1998 von dem neugewahlten Prasidenten
Kim Dae-jung
begnadigt und zum sudkoreanischen Kulturbotschafter in Nordkorea ernannt. Nach seiner Freilassung publizierte er die Romane
Der ferne Garten
(2000) und
Der Gast
(2001), der die historischen Wurzeln des Krieges und der koreanischen Krise reflektiert, die er als einen Zustand der Heimatlosigkeit beschrieb.
[3]
- Erzahlungen (1962)
- Die Geschichte des Herrn Han
(1970)
- 한씨연대기
(1972)
- deutsche Ubersetzung von Oh Dong-sik:
Die Geschichte des Herrn Han
, Munchen: dtv (2005)
ISBN 978-3-423-24488-6
- 북망, 멀고도 孤寂한 곳
Pungmang - weiter, altehrwurdiger Ort
(1975)
- 장길산
Changgilsan
(1976)
- 武器의 그늘
Die Schatten der Waffen
- franzosische Ubersetzung von Lim Yeong-hee, Francoise Nagel, Marc Tardieu:
L'Ombre des armes
, Zulma; Literature - ancien. maquette edition (2003)
ISBN 978-2-84304-247-8
- 삼포가는 길
Der Weg nach Samp'o
(2000)
- franzosische Ubersetzung von Choi Mikyung und Jean-Noel Juttet:
La Route de Sampo
, Zulma; Literature - ancien. maquette edition (2002)
ISBN 978-2-84304-185-3
- 오래된 庭園
(2000)
- 손님
(2001)
- Unkraut und andere Prosa
, Edition Delta (2011)
- Ein Mensch wie du und ich
, in:
Koreanische Erzahlungen
, Munchen: dtv (2005)
ISBN 978-3-423-13381-4
- Vertraute Welt
(2021) ? Originaltitel: Natigeun Sesang, ET 2011 im
Europa Verlag
erschienen
- Dammerstunde
(2022) ? Originaltitel: Haejil Muryeop, ET 2015, im
Europa Verlag
erschienen
- Die Lotosblute
(2021) ? Originaltitel: Shim Chong ? Yonkote Gil, ET 2003, im
Europa Verlag
erschienen
- 숲과 늪
Wald und Sumpf
(1975)
- 삼포가는 길
Der Weg nach Sampoo
(1975)
- 어둠의 子息들
Kinder der Dunkelheit
(1981)
- 장사의 꿈
Der Traum des Handlers
(1985)
- 장길산
Changgilsan
(2004)
- 오래된 庭園
Der ferne Garten
(2007)
- 1989:
Manhae
Literaturpreis
- 2000: Isan Literaturpreis
- 2000: Tanjae Preis
- 2001: Taesan Literaturpreis
- 2004: Kunstler des Jahres Preis des Forderinstituts fur Koreanische Kultur und Kunst
- 2004: Manhae Preis
- 2008: Mark of Respect Award
- ↑
文人
DB: Hwang Sok-yong
(
Memento
des
Originals
vom 28. November 2014 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.klti.or.kr
, abgerufen am 9. August 2013 (koreanisch).
- ↑
황석영
. Eintrag in der
Doosan-Enzyklopadie
uber
Naver
. Abgerufen am 9. August 2013.
- ↑
Roman eines gefolterten Landes. Hwang-Sko-yongs "Die Geschichte des Herrn Han" und "Der ferne Garten" von Ludger Lutkehaus
, literaturkritik.de abgerufen am 9. August 2013 (deutsch).
Anmerkung:
Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Dies ist die ubliche Reihenfolge im Koreanischen.
Hwang
ist hier somit der Familienname,
Sok-yong
ist der Vorname.