Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum preußischen Landrat siehe
Leo Huttrop
.
Huttrop
ist ein sudostlich der Innenstadt gelegener Stadtteil der Stadt
Essen
. Er besitzt uberwiegend Wohnbebauung. Nach Nordwesten, in Richtung Innenstadt, geht der Stadtteil ohne sichtbare Grenze uber in den Stadtteil
Sudostviertel
.
[1]
Den westlichen Bereich von Huttrop bildet das stadtplanerisch und architektonisch interessante
Moltkeviertel
, das in Teilen auch im Sudostviertel liegt.
Aus den drei einzelnen Kleinbauerschaften Brunglinghausen, Hovescheidt und Huttrop, letzterer erstmals 1319 erwahnt, ging im 17. Jahrhundert die Großbauerschaft Huttrop hervor. Es gab zudem weitere Hofe, wobei es vom Volmerhof archaologische Spuren gibt. Durch die Großbauerschaft verlief die Essen-Steeler Landstraße, die als Teil des
Hellwegs
gesehen wird. Sie verlief vom
Steeler Tor
der
Essener Stadtmauer
zur Stadt
Steele
. In den Jahren 1788 bis 1794 wurde sie ausgebaut und Steeler Chaussee genannt (seit 1908: Steeler Straße).
[2]
Grabmaler von Nachfahren der alten Huttroper Geschlechter befinden sich auf dem
Alten Friedhof Huttrop
und stehen heute unter Denkmalschutz.
Am 1. September 1808 wurde im von
Napoleon
errichteten
Großherzogtum Berg
die
Munizipalitat
Altenessen
gebildet, zu der neben Huttrop auch
Frillendorf
,
Katernberg
,
Kray
,
Leithe
,
Rotthausen
,
Ruttenscheid
,
Schonnebeck
, und
Stoppenberg
gehorten. 1815 kam, nach der Niederlage Napoleons, diese Munizipalitat nach Neuordnung durch den
Wiener Kongress
an
Preußen
und wurde zur
Burgermeisterei Altenessen
. Am 1. Januar 1874 wurde Huttrop mit allen Teilen außer Karnap aus der Burgermeisterei Altenessen ausgegliedert und kam an die neue
Burgermeisterei Stoppenberg
. Am 1. April 1908 wurde Huttrop schließlich zur Stadt Essen eingemeindet.
Blasonierung
: ? In Gold (Gelb) ein blauer Hut mit roter gekreuzter Kordel begleitet von funf blauen aufrechten Tropfen im Verhaltnis 2:2:1.“
Das Wappen wurde von
Kurt Schweder
entworfen und hatte nie offiziellen Charakter. Ende der 1980er Jahre schuf der Heraldiker fur alle Essener Stadtteile Wappen. Sie sind inzwischen von der Essener Bevolkerung gut angenommen worden.
Es handelt sich hier um ein klassisches ?
redendes Wappen
“, es stellt einen Hut begleitet von Tropfen dar. Der Namensteil ?trop“ steht fur Dorf. Die Silbe Hut hat jedoch durch die Forscher verschiedenste Deutungen erfahren und bleibt weiterhin ein Ratsel (Hohe, Hugel, Hutte usw.). Fur die Wappengestaltung ist das allerdings nicht problematisch, denn in der Heraldik ist die wissenschaftliche Bedeutung zweitrangig. Wichtig ist die bildliche Vorstellung, die der Klang der Namens vermittelt.
[3]
Am 31. Dezember 2023 lebten 15.401 Einwohner in Huttrop.
[4]
Strukturdaten der Bevolkerung in Huttrop (Stand: 31. Dezember 2023):
- Bevolkerungsanteil der unter 18-Jahrigen: 17,3 % (Essener Durchschnitt: 16,9 %)
[5]
- Bevolkerungsanteil der mindestens 65-Jahrigen: 23,2 % (Essener Durchschnitt: 21,6 %)
[6]
- Auslanderanteil: 21,7 % (Essener Durchschnitt: 20,0 %)
[7]
In Huttrop liegen die beiden Essener Krankenhauser
Huyssens-Stiftung
und die alteste Klinik Essens, das
Elisabeth-Krankenhaus
. Es existierte seit 1844 in den Raumen des ehemaligen
Kapuzinerklosters Essen
. In den letzten Jahren ist es erweitert und saniert worden.
Des Weiteren liegt hier der
Parkfriedhof
mit der großten zusammenhangenden Friedhofsflache in Essen. Sudlich der Steeler Straße existiert noch der historische
Huttroper Friedhof
, der mehrere denkmalgeschutzte Grabmaler besitzt, aber heute nicht mehr fur Bestattungen genutzt wird. In der Dinnendahlstraße liegt die Bezirkssportanlage mit der Sporthalle Hubertusburg. Außerdem befindet sich in Huttrop die 1973 errichtete, ehemalige Konzernzentrale von
E.ON Ruhrgas
. Am 18. Oktober 2010
[8]
bezog E.ON Ruhrgas einen Neubau in
Ruttenscheid
. Das alte Gebaude wurde Anfang Oktober 2011 von der Essener Fakt AG erworben
[9]
und wurde spater als sogenannter Ruhrturm mit Hotel, Buros und Konferenzzentrum eroffnet.
[10]
Im Stadtteil gibt es die katholische
Kirche St. Bonifatius
sowie die katholische
Kirche des Elisabeth-Krankenhauses
, deren Geschichte bis ins 18. Jahrhundert reicht. Die evangelische Neue Pauluskirche wurde 2007 entwidmet und 2015 zum Altenwohnheim mit Kindertagesstatte umgebaut.
[11]
Kindergarten:
- Kita der
AWO
- Kindergarten ?Zauberstern“
- evangelischer Kindergarten
- katholische Kita ?Bonifatius“
- Kindergarten ?Sterntaler“, Verein fur Kinder- und Jugendarbeit
- Kita ?Lummerland“
- Kita ?Kinderkiste“
Grundschulen:
- Schule an der Schwanenbuschstraße
- Winfriedschule
- Schule am Lonsberg
Weiterfuhrende Schulen:
Franz Sales Haus:
Im katholischen
Franz Sales Haus
, benannt nach dem heiligen
Franz von Sales
, werden Menschen mit geistigen, psychischen und mehrfachen Behinderungen in ihrer Eigenstandigkeit gefordert und unterstutzt. Am 3. April 1884 wurde die Institution als
Verein zur Erziehung und Pflege katholischer idiotischer Kinder beiderlei Geschlechts aus der Rheinprovinz
gegrundet. Seit 1892 liegt der Stammsitz an der Steeler Chaussee, der heutigen Steeler Straße. In Essen betreuen heute
(Stand: 2009)
etwa 800 Mitarbeiter an 20 Standorten rund 1500 geistig behinderte Menschen.
[12]
Da dieser Stadtteil nahe dem Essener Stadtkern liegt, ist das Verkehrsaufkommen sehr hoch. Es besteht ein direkter Anschluss an die
A 52
nach Dusseldorf sowie uber den benachbarten Stadtteil
Sudostviertel
ein Anschluss an die
A 40
, den so genannten
Ruhrschnellweg
.
Der
OPNV
versorgt den Stadtteil Huttrop mit den
Straßenbahnlinien
103 und 109 sowie den Buslinien 146, 160, 161, NE5 und NE14 der
Ruhrbahn
.
Unweit von Huttrop entfernt liegt der
Essener Hauptbahnhof
.
-
-
Ruhr-Turm (ehemalige
E.ON Ruhrgas
-Konzernzentrale)
-
-
Historische Fassade des Franz Sales Hauses
-
Neue Pauluskirche, Ende 2007 entwidmet und 2015 zum Altenwohnheim umgebaut
-
Ruhr-Kolleg
, historisches Schulgebaude von 1913
-
Parkfriedhof Essen
, historischer und großter Friedhof
Essens
- Christian Eiden:
Die Sanierung der judischen Trauerhalle.
In:
Denkmalpflege im Rheinland.
Nr. 1, 2002, S. 24?30.
- Detlef Hopp
:
Archaologische Spuren des mittelalterlichen Vollmer-Hofes in Huttrop.
In:
Essener Beitrage
.
Band 115, 2003, S. 18?20.
- Detlef Hopp:
?Hier ist geborgen ein Mann...“ ? Der alteste judische Grabstein in Essen.
In: Detlef Hopp (Hrsg.):
Angeschnitten. Eine Zeitreise durch 200.000 Jahre Stadtgeschichte. Berichte aus der Stadtarchaologie 2000 bis 2004
.
Klartext Verlag
, Essen 2004,
ISBN 978-3-89861-391-0
, S. 50?51.
- Tankred Stachelhaus:
Das Essener Moltkeviertel ? Weltweit einzigartige RaumKunst
(=
Rheinische Kunststatten
. Heft 521). Koln 2010,
ISBN 978-3-86526-051-2
(Dieses Heft ist erhaltlich u. a. beim Verein Kunst am Moltkeplatz KaM e. V.; siehe
hier.
)
- ↑
Essens bunte Seite: Sudostviertel & Huttrop; Der Stadtteilfuhrer von Burgern fur Burger
; mit Karte; Hrsg.: Initiativkreis
Essens bunte Seite
c/o Storp9, 2014; siehe auch
hier
.
- ↑
Erwin Dickhoff:
Essener Straßen
. Hrsg.: Stadt Essen?Historischer Verein fur Stadt und Stift Essen. Klartext-Verlag, Essen 2015,
ISBN 978-3-8375-1231-1
.
- ↑
Vgl. dazu Johann Rainer Busch:
Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile
Essen 2009, S. 51
- ↑
Bevolkerungszahlen der Stadtteile
- ↑
Anteil der Bevolkerung unter 18 Jahren
- ↑
Anteil der Bevolkerung von 65 Jahren und alter
- ↑
Auslanderanteil in den Stadtteilen
- ↑
Pressemitteilung E.ON Ruhrgas v. 18. Oktober 2010
(
Memento
des
Originals
vom 7. Dezember 2013 im
Internet Archive
)
Info:
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Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.eon-ruhrgas.com
, zuletzt gesichtet am 18. November 2010
- ↑
Neues Leben fur alte Ruhrgas-Zentrale ? DerWesten.de ? 11. Oktober 2011
(
Memento
des
Originals
vom 21. Dezember 2013 im
Internet Archive
)
Info:
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Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de
; abgerufen am 31. Januar 2018
- ↑
Presseartikel des Betreibers vom 5. Marz 2013
(
Memento
des
Originals
vom 2. Mai 2013 im
Internet Archive
)
Info:
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Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.fakt-ag.com
(PDF; 367 kB); offline, abgerufen am 2. April 2013
- ↑
Neue Pauluskirche
auf zwoplus-architekten.de, abgerufen am 27. Oktober 2021
- ↑
Franz Sales Haus Homepage.
Franz Sales Haus, 2009,
abgerufen am 4. April 2009
.