Hubert Beherycz

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Hubert Beherycz (* 1916 in Bremen ; † 22. Juli 1980 ebenda) war ein deutscher Architekt .

Hubert Beherycz begann nach der Schulzeit die praktische Ausbildung als bautechnischer Zeichner im Architekturburo Wellermann und Frolich . Darauf folgten funf Jahre als Maurerlehrling und Geselle. Das Studium der Architektur begann er 1940 an der Nordischen Kunsthochschule in Bremen bei Eduard Scotland . Ab 1941 war er vier Jahre als Soldat an der Ostfront und anschließend funf Jahre in Kriegsgefangenschaft. Als Spatheimkehrer setzte er sein Architekturstudium an der Kunstschule Bremen fort. Seit 1952 war er als freischaffender Architekt tatig.

Bei mehreren Wettbewerben wurden seine Entwurfe mit dem ersten Preis ausgezeichnet. So wurde er 1953 von der Hans-Wendt-Stiftung mit der Errichtung von zwei ?Pflegenestern“ Am Lehester Deich betraut. Fur elternlose Kinder, die bei einem Elternpaar mit eigenen Kindern aufwuchsen, schuf er ein Heim. Eine Kindertages- und Erholungsstatte, fur die es in Bremen bis dahin kein Vorbild gab, wurde nach seinen Planen auf dem angrenzenden Grundstuck Am Lehester Deich errichtet.

Der Schwerpunkt seines architektonischen Wirkens lag auf dem Gebiet des Wohnungsbaues, dabei lag ihm vor allem die stadtebauliche Aufgabe am Herzen. Umfangreiche Neuplanungen in Schwachhausen entstanden in den Jahren 1954?1958. Das Bauvorhaben fur die Beamten-Baugesellschaft Bremen an der Watjenstraße/Klattenweg (?Beheryczhausen“) umfasste 77 Wohneinheiten. Die stadtebauliche Gliederung der zwei- bis funfgeschossigen Baukorper mit- und zueinander und der Farb- und Strukturwechsel der Backstein- und Putzflachen sind entscheidend fur die Wirkung der Gesamtanlage. Die Wohnbauten in der Senator-Caesar-Straße wurden fur Angestellte der Klockner-Hutte 1955?1956 errichtet. Beauftragt von der Bremer Treuhand entstanden nach seinen Planen in der schonen Wohnanlage an der Contrescarpe gegenuber der Muhle 24 Eigentumswohnungen, das Grun der Wallanlagen ist in die Hofraume einbezogen. 1957?1959 bekam die Westseite des ?Neuen Markt“ in der historischen Neustadt eine neue Bebauung. Die im Krieg teilzerstorten und behelfsmaßig wieder aufgebauten Hauser erschwerten die Planung, dunkelroter hollandischer Handstrichstein pragt das Bild. Weitere Bauten an der Brautstraße/Grunenstraße wurden in den folgenden Jahren verwirklicht.

Viele Einfamilienhauser in Schwachhausen und Oberneuland zeugen von seiner Liebe zum Detail. Eine einmalige Aufgabe stellte die Bunkeruberbauung am Bruckenkopf der Paulibrucke ?Haus Weserblick“ dar, mit der er 1968 von der Bremer Treuhand beauftragt worden war. Hubert Beherycz war auch als Maler und Bildhauer tatig. Holz- und Linolschnitte, Spachtelbilder schuf er als Erganzung seiner Arbeit als Architekt.

Mitgliedschaften

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Hubert Beherycz war Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA) und Mitglied des Planungs- und Aufbauausschusses der Aufbaugemeinschaft fur das linke Weserufer. Er entwickelte Plane fur die Erhaltung der Deichdorfer Seehausen und Hasenburen mit klarer Trennung von dem Industrie- und Hafengebiet.

  • 1953: ?Pflegenester“ fur Waisenkinder, Am Lehester Deich in Bremen-Borgfeld [1]
  • 1954?1956: Wohnanlage in Verlangerung der Georg-Groning-Straße, Watjenstraße 35?54, Ecke Klattenweg 55/59 in Bremen-Neu-Schwachhausen [2]
  • 1955?1956: Senator-Caesar-Straße 2/12 in Bremen-Neu-Schwachhausen
  • 1955: Wohnanlage der Bremer Treuhand, Contrescarpe 105?110 in Bremen-Mitte [3]
  • 1956: Schule im Ellener Feld, Kolk 2 in Bremen-Osterholz [4]
  • 1956?1959: Wohnhauser auf der Westseite des ?Neuen Markts“, Am Neuen Markt 16?25 in Bremen-Alte Neustadt
  • 1958: Haus Schulz, Rotbuchenweg 4 in Bremen-Oberneuland [5]
  • 1959: Kinder-Erholungsstatte der Hans-Wendt-Stiftung, Am Lehester Deich in Bremen-Borgfeld [6]
  • 1964?1971: Haus Weserblick, Friedrich-Ebert-Straße 1/9 in Bremen-Alte Neustadt [7]
  • 1968: Haus Dr. D., Wohnhaus mit Praxis, Oberneulander Landstraße in Bremen-Oberneuland [8]
  • Inka Beherycz: Hubert Beherycz 1916?1980, in: Wortmann, Wilhelm: Bremer Baumeister des 19. und 20. Jahrhunderts, Bremen 1988, S. 116?117.
  • Wortmann, Wilhelm: Hubert Beherycz 1916?1980, in: Der Aufbau 34 (1980) Heft 3, S. 98.
  • uberarbeitete Biographie von Inka Beherycz aus: Wortmann, Bremer Baumeister, 1988.

Einzelnachweise

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  1. Bremen und seine Bauten 1950?1979, 2014, S. 117
  2. Bremen und seine Bauten 1950?1979, 2014, S. 179
  3. Bremen und seine Bauten 1950?1979, 2014, S. 132
  4. Bremen und seine Bauten 1950?1979, 2014, S. 137
  5. Bremen und seine Bauten 1950?1979, 2014, S. 155
  6. Bremen und seine Bauten 1950?1979, 2014, S. 154
  7. Bremen und seine Bauten 1950?1979, 2014, S. 388
  8. Bremen und seine Bauten 1950?1979, 2014, S. 390