Horska Kvilda

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Horska Kvilda
Wappen von Horská Kvilda
Horská Kvilda (Tschechien)
Horska Kvilda (Tschechien)
Basisdaten
Staat : Tschechien   Tschechien
Region : Plze?sky kraj
Bezirk : Klatovy
Flache : 2991,3795 [1] ha
Geographische Lage : 49° 4′  N , 13° 33′  O Koordinaten: 49° 3′ 33″  N , 13° 33′ 30″  O
Hohe: 1070  m n.m.
Einwohner : 70 (1. Jan. 2023) [2]
Postleitzahl : 341 92 ? 385 01
Kfz-Kennzeichen : P
Verkehr
Straße: Su?ice ? Horni Vltavice
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung
Burgermeister : Simona Hnatkova (Stand: 2014)
Adresse: Horska Kvilda 40
385 01 Vimperk
Gemeindenummer: 542091
Website : www.horskakvilda.eu
Ortsansicht von Horska Kvilda
Raithalden am Hamersky potok

Horska Kvilda (deutsch Innergefild ) ist eine Gemeinde in Tschechien . Sie liegt 17 Kilometer westlich von Vimperk und gehort zum Okres Klatovy .

Die Streusiedlung Horska Kvilda liegt im Bohmerwald in der Talmulde des Hamersky potok ( Gefildebach ) und wird von großeren Moorgebieten umgeben. Sudwestlich erhebt sich der Sokol ( Antigelberg , 1253 m), sudlich die B?ezova hora (1193 m).

Nachbarorte sind Zh??i im Norden, Chura?ov und Zadov im Nordosten, Vyd?i Most und Nove Hut? im Osten, Kvilda im Suden, Horni Antygl, Korytko und Filipova Hu? im Sudwesten, Rokyta im Westen sowie Horni Hradky im Nordwesten.

Das große Waldgebiet, das sich in einer Hohe von etwa 1070 m u. M. von Haidl ( Zh??i ) und Goldbrunn ( Zlata Studna ) uber den Hanifberg ( Tet?ev ), Diebstein ( Lapka ) und Antigelberg ( Sokol ) bis zum Schwarzberg ( ?erna hora ) im Suden ausdehnte, wurde fruher als das Gefielde bezeichnet. Das Gefielde war ursprunglich Teil des bohmischen Grenzwaldes. 1318 erhielt das Johanniterkloster in Strakonice den sudlichen Teil geschenkt. Johann von Luxemburg uberließ den nordlichen Teil im Jahre 1345 der Freien Bergstadt Reichenstein . Seit dieser Teilung wurde zwischen dem außeren ( Außergefild ) und dem inneren (Innergefild) Gefielde unterschieden.

Erste Hinweise auf eine Besiedlung des Inneren Gefildes stammen aus der Zeit der Errichtung der Handelsstraße von Schuttenhofen uber Reichenstein nach Passau im 14. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde im Hammerbach nach Gold geseift. Die erste urkundliche Nachricht uber die am Goldenen Steig gelegene Siedlung Innergefild stammt aus dem Jahre 1577.

Die Bewohner der Bergsiedlung lebten vor allem von der Glasmacherei und Holzfallerei. So lag im Gemeindegebiet die Antiglhutte und in der weiteren Umgebung die Glashutten Vogelsang/Podlesi, Philippshutte/Filipova Hu?, Haidl/Zh??i und Tiefenthal/Hluboka. Sie alle hatten großen Bedarf an Brennholz und Holz zur Herstellung von Pottasche .

Im Jahre 1838 bestand das auf einer großen Waldlichtung zwischen dem Antigelberg und dem Ranklau zerstreut liegende Dorf Innergefield aus 43 Hausern mit 390 Einwohnern. Im Ort gab es eine unter dem Patronat der Stadt Bergreichenstein stehende Filialschule sowie zwei Muhlen und eine Brettsage am Gefielderbach. Einige Hauser lagen am Hang des Antigelberges und des Windischberges einzeln im Wald. Wegen der Hohenlage war in dem Dorf keine Feldwirtschaft moglich, es gab lediglich Wiesengrunde und Hutweiden. Pfarrort war Außergefield . [3] Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Innergefield zum Dominium Bergreichenstein untertanig.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Innergefild ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Ziegenruck im Gerichtsbezirk Bergreichenstein. Ab 1868 gehorte das Dorf zum Bezirk Schuttenhofen . Im Jahre 1869 bestand das Dorf aus 39 Hausern und hatte 415 Einwohner. 1880 entstand die Gemeinde Innergefild mit den Ortsteilen Antigl, Haidl, Goldbrunn , Grantl, Ranklau und Schrollenhaid. Der tschechische Ortsname Horska Kvilda wurde 1924 eingefuhrt; das Prafix Horska ( Berg- ) bezieht sich nicht auf die Hohenlage im Bohmerwald, die bei Kvilda genauso gegeben ist, sondern auf die historische Zugehorigkeit der inneren Gefildes zur Bergstadt Ka?perske Hory . Im Jahre 1930 hatte die Gemeinde 624 Einwohner; davon lebten 511 in den 62 Hauserns des Kernortes Horska Kvilda. 1938 fiel Innergefild durch das Munchner Abkommen an das Deutsche Reich und gehorte bis 1945 zum Landkreis Bergreichenstein . 1939 lebten in der Gemeinde 662 Menschen. [4] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die mehrheitlich deutschsprachigen Einwohner vertrieben und ihr Vermogen durch das Bene?-Dekret Nr. 108 konfisziert . [5] 1949 wurde Horska Kvilda dem neugebildeten Okres Vimperk zugeordnet. Das Dorf Horska Kvilda hatte 1950 186 Einwohner, 1961 waren es 53 und 1980 nur noch 21. [6] Im Zuge der Gebietsreform von 1960 kam Horska Kvilda zum Okres Klatovy und wurde nach Modrava eingemeindet. Ab 1980 gehorte Horska Kvilda als Ortsteil zur Gemeinde Srni . Seit dem 24. November 1990 besteht die Gemeinde Horska Kvilda wieder.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Horska Kvilda besteht aus den Ortsteilen Horska Kvilda ( Innergefild ) und Korytko ( Grandl , auch Grantl ). [7] Zu Horska Kvilda gehoren außerdem die Einschichten Antigl I. dil, auch Horni Antygl ( Ober Antigel ) und Turnerova chata ( Turnerhutte ). Auf dem Gemeindegebiet liegen die Fluren der aufgelassenen Orte Antiglhutte , Bernstein, Pechler, Ranklov ( Ranklau ), Vyhledy ( Schrollenhaid ) und Zlata Studna ( Goldbrunn ).

Sehenswurdigkeiten

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  • Moorgebiet Jezerni sla? (Seefilz) mit Aussichtspunkt
  • Raithalden am Hamersky potok

Sohne und Tochter der Gemeinde

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  • Josef Klostermann, genannt Rankl Sepp (1819?1888), der auf dem Ranklhof in Ranklau bei Innergefild lebende Rankl Sepp, war bekannt fur seine hunenhafte Gestalt und seine außergewohnlichen Krafte. Der auch als letzter Bohmerwaldriese bezeichnete Klostermann war mit dem Schriftsteller Karel Klostermann , der ihn im Roman V raji ?umavskem beschrieb, weitlaufig verwandt. Der Rankl Sepp verstarb in Jachymov , sein Grab ist auf dem Friedhof in Stachy erhalten.
Commons : Horska Kvilda  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. http://www.uir.cz/obec/542091/Horska-Kvilda
  2. ?esky statisticky u?ad ? Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  3. Johann Gottfried Sommer : Das Konigreich Bohmen. Band 8: Prachiner Kreis. Calve, Prag 1840, S. 272 .
  4. Michael Rademacher: Landkreis Bergreichen (tschech. Kasperske Hory). Online-Material zur Dissertation, Osnabruck 2006. In: eirenicon.com.
  5. Alfred Schickel : Die Vertreibung der Deutschen. Geschichte, Hintergrunde, Bewertungen. 2., erweiterte Auflage. MUT, Asendorf 1987, ISBN 3-89182-014-3 .
  6. http://www.czso.cz/sldb/sldb10.nsf/obydomy?openform&:542091
  7. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/542091/Obec-Horska-Kvilda