Horik II.

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Die unter Horik II. errichtete Kirche in Ripen wurde spater zum Dom und existiert noch heute.

Horik II. (auch Harik , Haarik oder Erik ) (* um 840 ; † nach 870 ) war ein danischer Wikinger und zwischen 854/57 und 870/73 Konig in Jutland und Schleswig . Die eingedeutschte Namensform Erich II. darf nicht verwechselt werden mit Erich II. von Danemark († 1137), Erich II. von Schleswig († 1325) oder anderen niedersachsischen, mecklenburgischen und pommerschen Tragern dieses Namens .

Horik II. war vermutlich ein Sohn Horiks I. und Enkel Gudfreds .

Beinamen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Horik II. wird auch als Erik Barn (d. h. ?Erich, das Kind“) bzw. als Horik den Yngre (d. h. ?Horik der Jungere“) uberliefert. Den Beinamen ?das Kind“ erhielt er, weil er nach den auf Gudfreds Tod folgenden Bruderkampfen und Burgerkriegen als einzig uberlebendes Kind seiner Sippe auf den Thron gelangte. Der Beiname ?der Jungere“ wurde zur Unterscheidung von seinem Vorganger Horik I. (?der Altere“) benutzt. Der gelegentlich ebenfalls uberlieferte Beiname ?der Machtige“ deutet an, dass Horik II. nicht von den auf Seeland und in Schonen regierenden Konigen abhangig war. Moglicherweise hatte Horik seinerseits nach Konig Sigurd Ragnarssons Tod Seeland und Schonen unterworfen.

Wikinger [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Horiks Regierungszeit fallen langwierige Kampfe mit anderen danischen Teilkonigen und rivalisierenden Thronanwartern ebenso wie zahlreiche Einfalle danischer Wikinger in England und ins Frankenreich . Inwieweit Horik oder unterlegene Thronrivalen direkt in diese Wikingerangriffe verwickelt waren, ist unterschiedlich uberliefert worden.

Bis 857 musste sich Horik II. zunachst des Wikingers Rorik von Dorestad erwehren, der mit Unterstutzung des frankischen Karolinger- Kaisers Lothars I. bzw. dessen Sohnes Lothar II. in Jutland einfiel und ebenfalls nach der Macht strebte. Horik musste Rorik zunachst Haithabu uberlassen und sich ins ubrige Sudjutland zuruckziehen, konnte Haithabu kurz darauf aber zuruckgewinnen, als (andere) danische Wikinger im Gegenzug Dorestadt eroberten. Saxo Grammaticus Gesta Danorum uberhohte Horiks Kampf als Abwehr einer frankisch-karolingischen Ausbreitung uber ganz Schleswig und Jutland.

Verfolger und Forderer des Christentums [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bereits Horiks II. Vorganger Horik I. hatte die christlichen Missionare zunachst vertrieben, ihre erste Kirche in Haithabu (Schleswig) zerstort und ihr Missionszentrum Hamburg niedergebrannt, ihnen dann aber doch die Wiedererrichtung der Kirche in Haithabu gestattet. Auch Horik II. galt zunachst als Gegner der Christianisierung Danemarks und als Verfolger der Christen, der die gerade erst wiedereroffnete Kirche in Haithabu erneut schließen ließ. Der Heilige Ansgar soll ihn aber zumindest insoweit bekehrt haben, dass er um 860 die Kirche in Haithabu wieder offnen ließ und ihm sogar gestattete, in Ripen eine zweite Kirche zu bauen. (Anderen Angaben zufolge habe bereits Horik I. die Erlaubnis zum Bau der Kirche in Ripen gegeben.) Auch die Erlaubnis zum Bau einer dritten Kirche in Aarhus wird gelegentlich Horik II. zugeschrieben, obwohl sie wohl erst unter seinem Nachfolger Frotho I. errichtet wurde.

Es ist umstritten, ob die von Ansgars Nachfolger Rimbert in der Vita Ansgari uberlieferte Behauptung, Horik II. sei 858 selbst Christ geworden, zutrifft. Er soll zwar Geschenke an Papst Nikolaus I. geschickt haben, dessen Aufforderung zum Glaubensubertritt aber offenbar nie nachgekommen sein.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]