Hochdruckgebiet

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bodendruckkarte mit eingezeichneten Fronten
Der Große Rote Fleck auf dem Jupiter ist der großte Wirbelsturm des Sonnensystems .

Als Hochdruckgebiet , auch Antizyklone oder Hoch genannt, bezeichnet man eine großraumige Luftmasse am Boden, die horizontal durch einen im Vergleich zur Umgebung hoheren Luftdruck gekennzeichnet ist. Ihm steht begrifflich das Tiefdruckgebiet gegenuber.

Entstehung und Einteilung

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In einem (Boden-)Hochdruckgebiet sinken Luftmassen großraumig ab. Dabei erwarmt sich die Luft adiabatisch , so dass keine Kondensation und mithin keine Wolkenbildung stattfinden kann. In Bodennahe stromt die Luft aus dem Hochdruckgebiet in Richtung Tiefdruckgebiete hinaus, sie divergiert . Es gibt daher im Hoch keine Ausbildung von Fronten . Wahrend des Absinkens der Luftmassen bildet sich eine Inversion . Dabei losen sich die Wolken auf.

Hochdruckgebiete werden nach den Unterschieden bei ihrer Entstehung und Frontentwicklung in drei Kategorien eingeteilt:

  • Ein Hohenhoch ist ein Hochdruckgebiet, das in großen Hohen auftritt und daher in Hohenwetterkarten dargestellt wird. Es ist immer mit einem Bodentief verbunden, da bei der Erwarmung von Oberflachen der vertikale Druckgradient abgesenkt wird und sich die relative Luftdruckverringerung am Boden mit zunehmender Hohe in einem relativ zur horizontalen Umgebung hoheren Druck widerspiegelt. Man kann daher im umgekehrten Fall aus einem Bodenhoch (auch thermisches Hoch) auch ein Hohentief ableiten.
  • Ein Kaltehoch entsteht, wenn sich Luft beispielsweise im Winter uber einer kuhlen Landmasse abkuhlt (z. B. Zentralasiatisches Hoch). Die Luft hat dann eine großere Dichte und ubt einen hoheren Druck auf die Unterlage aus. In den mittleren Breiten kann es auch in Form flacher Keile an der Ruckseite von Zyklonen als Zwischenhoch entstehen.
  • Ein dynamisches Hoch wird durch Rossby-Wellen ( Polarfrontjetstream ) erzeugt. Großen Einfluss auf das Wetter Mitteleuropas ubt hierbei die dynamische Westwindstromung ( Azorenhoch ) aus.

Stromungen im Hochdruckgebiet

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Wind umstromt ein Hochdruckgebiet immer antizyklonal (auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn , auf der Sudhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn). Der Drehsinn wird durch die Corioliskraft bestimmt, die eine sich bewegende Luftmasse auf der Nordhalbkugel in Bewegungsrichtung nach rechts ablenkt, auf der Sudhalbkugel entsprechend in Bewegungsrichtung nach links, wobei die Starke dieser Ablenkung vom Aquator zu den Polen zunimmt und von der Windgeschwindigkeit abhangt ( Barisches Windgesetz ).

Namensvergabe fur Europa

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die in Deutschland und einigen Nachbarlandern verwendeten Namen fur Tief- und Hochdruckgebiete, die das Wetter in Europa beeinflussen, werden vom Meteorologischen Institut der Freien Universitat Berlin vergeben.

Commons : Hochdruckgebiete  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hochdruckgebiet  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen