Der
Himmelsstier
ist ein Fabelwesen in mehreren Mythen alter Hochkulturen, das den Gottern zur Seite steht oder einen Schatz bewacht. Die fruheste schriftliche Uberlieferung stammt aus dem
Gilgamesch-Epos
, welches das Leben des mesopotamischen Konigs
Gilgamesch
(um 2700 v. Chr.) schildert.
Um die strenge Herrschaft des Konigs uber die Stadt
Uruk
zu mildern, erschaffen ihm die Gotter einen Gefahrten, den "Tiermenschen"
Enkidu
. Als dieser zum Menschen zivilisiert ist, geht er mit Gilgamesch auf Heldentaten aus. Danach fordert die Liebesgottin
Ischtar
den hunenhaften Konig zur "heiligen Hochzeit" auf, was dieser ablehnt. Ischtar entsendet daraufhin den Himmelsstier, doch gelingt es den beiden Helden, das riesige Tier zu toten.
Der weitere Verlauf des Epos kreist um die Sterblichkeit der Menschen und den Versuch Gilgameschs, ihr zu entgehen. In der Unterwelt erfahrt er, wie Utnapischtim (der biblische
Noach
) durch die Sintflut einen unsterblichen Namen erhielt, und erringt sich durch den Bau der ersten Stadtmauer ewigen Ruhm. Der Himmelsstier aber ziert seither als
Sternbild
den winterlichen
Sternhimmel
.
Der Himmelsstier des Gilgamesch-Epos taucht auch in spateren Heldensagen auf ? etwa als
kretischer Stier
und als Vater des
Minotauros
in der
griechischen Mythologie
. Eine der Heldentaten des
Herakles
ist der siegreiche Kampf gegen dieses gewaltige Tier, das er schließlich bandigen kann. Auch eine Querverbindung zur symbolischen Stiertotung im
Mithraskult
des 1. Jahrtausends ist moglich.
Eine bildliche Darstellung des Asterismus befindet sich in der zweiten Zeichnung der
Hohlenmalereien
in der
Magura-Hohle
im heutigen Bulgarien.
[1]
[2]
- ↑
TRACCE 2014.
Online Rock Art Bulletin, Footsteps of Man - Valcamonica, 2014,
abgerufen am 20. Juli 2021
(englisch).
- ↑
Die Hohlenmalerei in der Magura-Hohle ? Wikibooks, Sammlung freier Lehr-, Sach- und Fachbucher.
Abgerufen am 20. Juli 2021
.