Hidden Peak

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Hidden Peak ? Gasherbrum I

Die Sudwestseite des Hidden Peak, rechts der Sudgipfel

Hohe 8080  m
Lage Gilgit-Baltistan , Pakistan , und
Xinjiang , China
Gebirge Gasherbrum-Gruppe ( Karakorum )
Dominanz 23,97 km →  K2
Schartenhohe 2155 m ↓  Skyang La ( 5925  m )
Koordinaten 35° 43′ 28″  N , 76° 41′ 46″  O Koordinaten: 35° 43′ 28″  N , 76° 41′ 46″  O
Hidden Peak (Pakistan)
Hidden Peak (Pakistan)
Erstbesteigung 5. Juli 1958 durch Peter K. Schoening und Andrew Kauffman
Normalweg Hochtour (vergletschert)
  • Bis ca. 1985: I.H.E.-Sporn, Sudostwand und -grat
  • Ab 1986: Nordwestwand (Japanercouloir)

Die Gipfelpyramide (Sudwand)

Sudgipfel des Hidden Peak aus dem Gasherbrum-Kessel gesehen

Der Hidden Peak , auch Gasherbrum I genannt, ist der Hauptgipfel der Gasherbrum-Gruppe und mit einer Hohe von 8080  m der elfthochste Berg der Erde.

Name [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als Gasherbrum (deutsch: ?schoner Berg“) wurde ursprunglich der weithin sichtbare Gasherbrum IV bezeichnet; als hochster Berg des Massivs erhielt der Hidden Peak den Namen Gasherbrum I, die weiteren Berge wurden der Hohe nach nummeriert. Der Name Hidden Peak (zu deutsch etwa 'Versteckte Spitze') stammt vom britischen Forschungsreisenden William Martin Conway , der das Baltorogebiet 1892 bereiste. Er wurde einerseits deshalb gewahlt, weil der Berg vom Baltoro-Gletscher aus nicht zu sehen ist, und andererseits zur besseren Unterscheidung von seinem Nachbarn, dem Gasherbrum II . Zuvor trug der Berg die Bezeichnung K5 , die auf Thomas George Montgomerie zuruckging. (→ Zur Namensgebung im Artikel Gasherbrum-Gruppe )

Lage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Hidden Peak liegt im Karakorum zwischen dessen pakistanisch kontrolliertem Teil und dem chinesisch beanspruchten Shaksgam-Tal und gehort zum bekanntesten Teil des Karakorum, dem Baltoro Muztagh . Im Baltoro liegt er ganz zuhinterst, viele Kilometer ostlich des zentralen Concordiaplatzes , an dem sich die Quellgletscher des Baltoro-Gletschers zu einem großen Strom vereinigen. Er liegt versteckt hinter der Gruppe der Gasherbrum IV , V und VI und nur wenige Kilometer vom Conway-Sattel entfernt, der den Ubergang in den indisch kontrollierten Teil des Karakorum vermittelt. Von allen Seiten ist er nur durch kilometerlange Gletschermarsche erreichbar.

Sein Nordgrat fallt zum Sattel Gasherbrum La hin ab, der Gegenanstieg fuhrt schließlich auf den G II. Der Sudostgrat, auch Urdok-Kamm genannt, setzt sich uber die Urdok-Gipfel bis zum Sia Kangri fort. Der steile Westgrat fuhrt vom Gasherbrum-Kessel zum Gipfel. Vorlaufiger Endpunkt des Sudwestpfeilers ist der 7109  m hohe Nebengipfel Gasherbrum Sud , aufgrund seiner Position am Sudostende (bzw. -anfang) des Gasherbrumkessels auch als G0 bezeichnet. [1] Sudostlich davon liegt der IHE-Sporn , benannt nach der von G. O. Dyhrenfurth geleiteten Internationalen Himalaya-Expedition 1934. Ihn empfahl Dyhrenfurth als vermutlich leichtesten Aufstiegsweg, die Erstbesteiger folgten dieser Route.

Aufgrund des Kaschmir-Konflikts und der Besetzung des nahen Siachen-Gletschers durch die indische Armee sperrte die pakistanische Regierung das Gebiet des Abruzzigletschers oberhalb der Einmundung des sudlichen Gasherbrumgletschers. Der Zugang zum IHE-Sporn ist damit nicht mehr moglich, der Berg ist nur mehr aus dem Gasherbrum-Tal zu erreichen. [2]

Besteigungsgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1934 bei einer Erkundung erreichten Bergsteiger nur eine Hohe von 6300  m , wo sie absteigen mussten. 1936 gab es auch schon den ersten Todesfall am Hidden Peak.

Die Erstbesteigung gelang einer US-amerikanischen Expedition unter Nicolas Clinch durch Pete Schoening und Andrew John Kauffman am 4./5. Juli 1958 uber den IHE-Sporn und den Sudostgrat.

Am 10. August 1975 gelang Reinhold Messner und Peter Habeler in einer Zwei-Mann-Expedition (mit nur zwolf Tragern bis zum Basislager) uber eine andere Route (Nordwestwand) die zweite Besteigung und dabei die erste Besteigung eines Achttausenders im Alpinstil . Zudem waren sie auch die ersten, die den Gipfel ohne zusatzlichen Sauerstoff erreichten. Einen Tag spater erreichten Hanns Schell , Robert Schauer und Herbert Zefferer im Expeditionsstil den Gipfel uber den Weg der Erstbesteiger. Zuvor war ihnen (und weiteren Mitgliedern ihrer Expedition) am 4. August von einem Hochlager aus die Erstbesteigung des 7250  m hohen Urdok I gelungen. [3]

1982 erreichte die Franzosin Marie-Jose Valencot als erste Frau den Gipfel. Wahrend derselben Expedition gelang ihrem Ehemann, dem Schweizer Sylvain Saudan , die erste vollstandige Skiabfahrt von einem Achttausender ins Basislager.

1984 sorgten Messner und Hans Kammerlander noch einmal mit der Doppeluberschreitung von G II und G I fur Aufsehen an den Gasherbrums. Diese Expedition wurde durch Werner Herzog mit dem Film Gasherbrum ? Der leuchtende Berg dokumentiert. Weniger beachtet und bis heute weitgehend unbekannt ist die Traverse von Jean-Christophe Lafaille uber beide Gipfel im Jahre 1996 im Alleingang. [4] Am 9. Marz 2012 gelang den beiden Polen Adam Bielecki und Janusz Goł?b die Wintererstbesteigung des Berges. [5]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Reinhold Messner: Die Herausforderung. Zwei und ein Achttausender . BLV, Munchen u. a. 1976, ISBN 3-405-11597-3 .
  • Reinhold Messner: G I und G II. Herausforderung Gasherbrum. BLV-Verlag, Munchen 1998, ISBN 3-405-15465-0 .
  • Rollo Steffens: Faszination Karakorum. Die wilden Berge Asiens . Bruckmann, Munchen 2000, ISBN 3-7654-3593-7 .
  • Pierre Macaigne, Karl Luond: Skifahren an der Grenze des Moglichen. SYLVAIN SAUDAN. Sensation im Himalaya: Skiabfahrt aus 8068 m. Panorama Verlag, Altstatten/Schweiz 1983. ISBN 3-907506-61-8 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Hidden Peak  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Satellitenbild mit eingezeichneten Gipfeln und Gletschern (G0 ist rechts unten im Bild)
  2. Expeditionsbericht Gasherbrum I auf www.schmatz-online.com. Diese Expedition wird Anfang August 1986 von der Situation uberrascht, dass der Zugang zum IHE-Sporn aus militarischen Grunden gesperrt ist.
  3. Hanns Schell: Urdok I and Hidden Peak. In: American Alpine Journal 1976, S. 542 (AAJ online). Abgerufen am 16. Marz 2012.
  4. Jozef Nyka: Gasherbrum I and Gasherbrum II, Enchainment. In: American Alpine Journal 1997, S. 329. (AAJ online) Abgerufen am 16. Marz 2012.
  5. Poles summit Gasherbrum I in winter Dawn.com, 20. Marz 2012