Hewlett Packard Enterprise
(
HPE
) ist ein US-amerikanisches
Informationstechnikunternehmen
mit Sitz in
Spring
im
Bundesstaat
Texas
. Es entstand im Zuge der Abspaltung des Unternehmenskundengeschafts der
Hewlett-Packard Company
.
Nach mehreren Abspaltungen konzentriert sich Hewlett Packard Enterprise inzwischen auf Server-, Storage- und Netzwerklosungen.
Das Unternehmen beschaftigt weltweit rund 60.000 Mitarbeiter und erzielte im Geschaftsjahr 2017/18 einen Jahresumsatz von rund 31 Milliarden US-Dollar.
[2]
Heute ist Hewlett Packard Enterprise ein großer Hersteller von
Servern
. Zusammen mit
Intel
wurde die 64-Bit-Chipgeneration
Itanium
entwickelt, die die Basis fur die Hewlett Packard Enterprise Server darstellt. Zu den Serverprodukten gehort die von
Compaq
ubernommene Schiene ?
ProLiant
“, in der auch Spezialserver angeboten werden.
Daruber hinaus ist das Unternehmen ein Anbieter von Netzwerkprodukten unter den Marken HPE und
Aruba Networks
. Neben
Routern
und
Switches
zahlen auch Wireless-Produkte wie
Wireless Access Points
sowie Software rund um die Vernetzung in Unternehmen dazu.
Im Speicherbereich bietet das Unternehmen unter anderem
Disk-Arrays
und softwarebasierte Speicherlosungen an.
Das Unternehmen bietet auch konvergente bzw. integrierte Systeme fur
Rechenzentren
an. Dazu zahlt unter anderem die ConvergedSystem-Reihe.
Weniger offentlich ist der Bereich
Softwaretechnik
. Mit
OpenView
wurde eine Software entwickelt, die unter anderem zur Uberwachung von kommerziell genutzten Computern eingesetzt wird, aber auch zur Organisation der
Datensicherung
dient. Der Softwarebereich war der umsatzmaßig zweitkleinste Bereich von Hewlett Packard Enterprise und gehort mittlerweile zu
Micro Focus
.
Hewlett Packard Enterprise fuhrt das ursprunglich von
DEC
entwickelte Betriebssystem
OpenVMS
fort.
Daruber hinaus ist das Unternehmen im Bereich Finanzdienstleistungen, IT-Serviceleistungen aktiv.
Die Sparte IT-
Outsourcing
(Enterprise Services) wurde 2017 mit
CSC
zusammengefuhrt und gehort seit April 2017 zu
DXC Technology
.
[3]
Zu den Kunden dieses Bereichs zahlen unter anderem
Munchener Ruck
und
MLP
.
[4]
Auch der Chemiekonzern
BASF
lasst seine Rechenzentren seit Dezember 2015 von Hewlett Packard Enterprise bzw. nun DXC betreiben.
[5]
Im Oktober 2014 kundigte HP-Chefin
Meg Whitman
an, nach mehreren Quartalen mit rucklaufigen Umsatzen das Unternehmen in zwei separate Firmen aufzuspalten. Grund war vor allem, das wachstumsstarkere Unternehmensgeschaft mit Servern, Speicher- und Netzwerklosungen vom hohermargigen, jedoch wachstumsschwacheren Geschaft mit PCs und Druckern zu trennen.
[6]
Damit nahm HP die Strategie wieder auf, die im September 2011 zur Trennung von CEO
Leo Apotheker
fuhrte und von seiner Nachfolgerin Meg Whitman im Februar 2013 noch mit den Worten
?Wir haben keine Plane, HP aufzuspalten“
[7]
revidiert wurde.
[8]
Aktionare des bisherigen Gesamtkonzerns Hewlett-Packard Company erhielten Aktien beider Unternehmen, das eigentlich steuerfrei verlaufen sollte. Trotzdem zogen viele deutsche Banken auf den Wert der Hewlett Packard Enterprise-Aktien Abgeltungssteuer ein.
[9]
Die Geschaftsleitung von Hewlett Packard Enterprise ubernahm die bisherige HP-Chefin Meg Whitman, die zunachst auch den Vorsitz des Verwaltungsrates der HP Inc. ubernahm. Die Leitung der HP Inc. ubernahm Dion Weisler, der bisherige Chef der Printing and Personal Systems Group im HP-Konzern, wahrend die ehemalige
Alcatel-Lucent
Chefin
Patricia Russo
den Vorsitz des Verwaltungsrates der Hewlett Packard Enterprise Company ubernahm.
[7]
Im Zuge der Aufspaltung wurden ca. 55.000 Arbeitsplatze gestrichen und dadurch rund 2,8 Milliarden
US-Dollar
eingespart; die Aufspaltungskosten werden mit 400 bis 450 Millionen US-Dollar beziffert; an Umbaukosten waren weitere 1,8 Milliarden US-Dollar eingeplant.
[7]
[10]
Die Aufspaltung begann organisatorisch bereits am 7. August 2015;
[11]
der Abschluss der Aufspaltung erfolgte am 1. November 2015.
[12]
Nach Abschluss der Aufspaltung wurde die alte Hewlett-Packard Company in HP Inc. umbenannt und das Geschaft mit Servern und Netzwerklosungen fur Unternehmen in Form eines
Spin-offs
in die neue Hewlett Packard Enterprise Company uberfuhrt. Am 2. November 2015 wurden die Aktien der Hewlett Packard Enterprise Company an der
New York Stock Exchange
unter dem Kurzel HPE notiert und gleichzeitig in den
S&P 500
aufgenommen.
[1]
[13]
Die HP-Aktie gewann an diesem Tag 13 Prozent, wahrend die Aktie von Hewlett Packard Enterprise 1,6 Prozent verlor.
[14]
Die neue Firmenwebseite ging bereits einige Tage davor online. Von den insgesamt 302.000 Mitarbeitern der bisherigen Hewlett-Packard Company wechselten 252.000 zu Hewlett Packard Enterprise.
[15]
Das Geschaft mit PCs, Laptops und Druckern fur Unternehmen verblieb dagegen bei HP Inc.
[16]
Am 24. November 2015 wurden die letzten Quartalszahlen der Hewlett-Packard Company vorgestellt. Dabei waren die Quartalszahlen der heute zu Hewlett Packard Enterprise zahlenden Bereiche besser ausgefallen als die der
HP Inc.
[17]
Ende November 2015 kundigte der koreanische Internetkonzern
Naver Corporation
an, rechtliche Schritte gegen Hewlett Packard Enterprise einzuleiten. Ausloser war das grune Rechteck im Logo von Hewlett Packard Enterprise, das dem das Suchfeld umgebende Rechteck der Suchmaschine Naver.com zu stark ahnelt.
[18]
Zu den angekundigten rechtlichen Schritten kam es jedoch nicht.
Im Mai 2016 kundigte Hewlett Packard Enterprise an, sich im Zuge der vermehrten Konzentration auf Hardware und Cloud-Services von der Dienstleistungssparte Enterprise Services mit rund 100.000 Mitarbeitern trennen zu wollen. Die Sparte wurde ausgegrundet und mit der
Computer Sciences Corporation
zusammengelegt. Damit entstand mit
DXC Technology
einer der weltweit großten Anbieter von IT-Dienstleistungen. Nach Abschluss der Transaktion hielten die Aktionare von Hewlett Packard Enterprise einen Anteil von 50 % an der fusionierten Gesellschaft.
[19]
[20]
Als weiteren Schritt der vollstandigen Konzentration auf Hardware und Cloud-Technologien verkaufte Hewlett Packard Enterprise den nicht zum Kerngeschaft gehorenden Teil seiner Softwaresparte (u. a. mit Softwarelosungen fur die Bereiche Big Data, Unternehmenssicherheit und Informationsmanagement) fur 8,8 Milliarden
US-Dollar
, davon 2,5 Milliarden US-Dollar in Form von Barmitteln, an das britische Unternehmen
Micro Focus
. Nach dem am 1. September 2017 erfolgten Abschluss der Transaktion hielten die HPE-Aktionare 50,1 % der Micro Focus-Aktien.
[21]
Im November 2017 gab Grundungschefin Meg Whitman ihren Rucktritt mit Wirkung zum 1. Februar 2018 bekannt. Nachfolger wurde Antonio Neri, bisher
President
des Unternehmens. Als Grunde nannte sie unter anderem eine geplante Auszeit und ihre fehlende Verbundenheit zu Technik.
[22]
Nach Abspaltung der Bereiche Enterprise Services und Software hatte Hewlett Packard Enterprise 52.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2017 einen Umsatz von 28,9 Mrd. US-Dollar.
[22]
2019 eroffnete Hewlett Packard Enterprise den HPE Campus in
San Jose
und zog damit seine Zentrale endgultig vom HP Campus in
Palo Alto
ab, in welchem nun einzig
HP Inc.
verbleibt.
[23]
Im selben Jahr ubernahm Hewlett Packard Enterprise den Supercomputer-Hersteller
Cray
.
[24]
Ende 2020 verlegte Hewlett Packard Enterprise seinen Hauptsitz vom erst anderthalb Jahre zuvor eroffneten HPE Campus im kalifornischen
San Jose
nach
Spring
, einem Vorort von
Houston
im Bundesstaat
Texas
.
[25]
Grunde sind unter anderem niedrigere Steuern, weniger Regulierung und gunstigere Mieten.
[26]
Der Standort San Jose wird als Niederlassung fortgefuhrt.
[27]
Am 9. Januar 2024 wurde bekannt gegeben, dass
Juniper Networks
fur 14 Mrd. Dollar ubernommen werden soll.
[28]
Die Aufspaltung in Deutschland geschah bereits am 1. August 2015. Seitdem existiert neben der bisherigen Hewlett-Packard GmbH als deutsche Tochtergesellschaft der Hewlett Packard Enterprise auch die HP Deutschland GmbH als Tochtergesellschaft der HP Inc. Beide haben ihren Sitz in
Boblingen
.
[29]
Im August 2016 erfolgte dann ein Outsourcing eines großen Teiles der Mitarbeiter der Hewlett-Packard GmbH an die
Proservia GmbH ManpowerGroup
und im September 2016 folgte ein weiteres Outsourcing an die
Datagroup
.
[30]
Wie bereits bei HP befindet sich die osterreichische Niederlassung in
Wien
[31]
und die schweizerische in
Wallisellen
.
[32]
Das Enterprise Services Business gehort seit dem 1. Januar 2017 zur EntServ Deutschland GmbH, ebenfalls mit Sitz in Boblingen. Diese Gesellschaft gehort seit dem 1. April 2017 nicht mehr zu Hewlett Packard Enterprise, sondern ist Teil des Konzerns
DXC Technology
.
Hewlett Packard Enterprise gliedert sich in folgende Geschaftsbereiche:
- Enterprise Group (EG): Hardware (Server-, Rechenzentrum- und Netzwerklosungen), Umsatz 2015: 27,9 Mrd. US-Dollar
[33]
- HPE Financial Services (HPEFS): Finanzdienste wie Leasing und Finanzierung, Umsatz 2015: 3,2 Mrd. US-Dollar
[33]
Zu Hewlett Packard Enterprise bzw. der Sparte Enterprise Group gehort auch der im Mai 2015 von HP fur 3 Milliarden
US-Dollar
ubernommene Netzwerkspezialist
Aruba Networks
und ist seit der Aufspaltung fur die komplette Netzwerksparte des HPE-Konzerns zustandig.
[34]
- Enterprise Services (ES) (bis 31. Marz 2017): IT-
Outsourcing
und Professional Services, Umsatz 2015: 19,8 Mrd. US-Dollar
[33]
- Customer Delivery Services (CDS)
[35]
: IT-Dienstleistungen als europaweiter Lieferarm fur HP mit Break-and-Fix Service (
Reparaturdienstleistungen
) und IMACD Services (
Installationen und Anpassungen
) fur HP-Hardware und Multi-Vendor im Fieldservice (
Außendienst
) sowie (Endanwender-)Service vor Ort bei HP-Großkunden.
- Education Services (dt.
Weiterbildungsdienstleistungen
): Technische Seminare, Business Skills (Soft Skills) (dt.
Geschaftspraktiken
), E-Learning (
Onlineschulungen
), Consulting (
Beratung
) usw.
[36]
- Software (bis 1. September 2017): Softwarelosungen fur die Bereiche Big Data, Unternehmenssicherheit und Informationsmanagement, Umsatz 2015: 3,5 Mrd. US-Dollar
[33]
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crn, 11. August 2015, archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
17. November 2015
;
abgerufen am 16. November 2015
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@2
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HPE Education Services