Herzogtum Steinau

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Das Herzogtum Steinau (polnisch Ksi?stwo ?cinawskie ; tschechisch Stinavske kni?ectvi ) war ab 1274 zunachst ein selbstandiges Teilherzogtum des Herzogtums Glogau . Es wurde von diesem mehrmals getrennt, wieder mit ihm vereint und gehorte zeitweise auch zu anderen schlesischen Herzogtumern . 1675 fiel es als erledigtes Lehen in den unmittelbaren Besitz der Krone Bohmen . Residenzort war die gleichnamige Stadt Steinau (heute ?cinawa in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen).

Das Teilherzogtum Steinau entstand 1274 bei der Teilung des Herzogtums Glogau unter die Sohne des Glogauer Herzogs Konrad II. Steinau fiel zusammen mit Sprottau an Herzog Primislaus/Primko I. Nach dessen Tod 1289 erhielt es der altere Bruder Heinrich III. , der es wiederum mit dem Herzogtum Glogau verband. Kurze Zeit eignete sich Steinau der Breslauer Herzog Heinrich IV. an, und nach dessen Tod 1290 wurde es 1291 wieder an Glogau zuruckgegeben. Von diesem wurde es neuerlich getrennt, als die funf Sohne des Herzogs Heinrich III. nach dessen Tod 1312 das Herzogtum Glogau in zwei Teile aufspalteten. Steinau fiel zusammen mit Sagan und einem Teil von Posen an die Bruder Johann , Heinrich IV. und Primislaus II. Bei einer weiteren Teilung erhielt Herzog Johann 1318 das nunmehr wieder eigenstandige Herzogtum Steinau. Er begab sich 1329 zusammen mit den niederschlesischen Herzogen von Liegnitz , Sagan , Oels und Brieg freiwillig in bohmische Lehensabhangigkeit, die 1335 mit dem Vertrag von Trentschin anerkannt wurde.

Anlasslich eines Besuchs in Prag schloss Herzog Johann am 29. Januar 1336 mit dem bohmischen Konig Johann von Luxemburg einen Vertrag, wonach dieser nach Johanns Tod das Herzogtum Steinau im Tausch gegen die lebenslange Nutzung von halb Glogau erhalten sollte. Wegen des Protestes seiner Bruder kam dieser Vertrag jedoch nicht zustande. Um weitere Verpfandungen und Verkaufe zu verhindern, erwarben Johanns Bruder Heinrich IV. und Konrad I. 1337 das Herzogtum Steinau, wobei sie ihm dort die lebenslange Nutzung einraumten. Vermutlich nach dem Tod des Herzogs Heinrich IV. gelangte Steinau an dessen gleichnamigen Sohn Heinrich V. Nach dessen Tod 1369 erhielt der Teschener Herzog Przemislaus I. fur treue Dienste von Konig Wenzel eine Halfte von Steinau, die andere Halfte erbte Heinrichs V. Sohn Heinrich VII. Dessen Halfte gelangte 1394 an den Oelser Herzog Konrad II. , der 1397 oder 1404 [1] auch die zweite Halfte erlangte. Danach war Steinau zunachst mit dem Herzogtum Oels verbunden. Im Rahmen der Erbteilung von 1413 wurde Steinau unter den Oelser Herzogen Konrad VI. ?Dechant“ († 1427) und Konrad VIII. ?der Junge“ († 1444/47) wiederum selbstandig. 1489 musste es Herzog Konrad X. ?der junge Weiße“ dem Konig Matthias Corvinus ubertragen, der es seinem Hauptmann Georg von Stein ubergab. Nach dem Tod des Konigs Matthias 1490 erhielt es Herzog Konrad X. wieder zuruck, starb jedoch schon 1492. Mit ihm erlosch die Oelser Linie des Glogauer Zweigs der Schlesischen Piasten, wodurch Steinau als erledigtes Lehen an die Krone Bohmen heimfiel . 1495 ubertrug es der bohmische Konig Vladislav II. zusammen mit Oels dem Munsterberger Herzog Heinrich d. A. Nach dessen Tod 1498 gelangte Steinau Anfang des 15. Jahrhunderts an die Herzoge von Brieg und Liegnitz und spater an das Herzogtum Wohlau . Mit diesem zusammen fiel Steinau mit dem Tod des Herzog Georg Wilhelm I. 1675 als erledigtes Lehen in den unmittelbaren Besitz der Krone Bohmen. Zusammen mit fast ganz Schlesien fiel es 1742 nach dem Ersten Schlesischen Krieg an Preußen . 1807 wurde es im Rahmen der preußischen Verwaltungsreformen aufgelost.

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Einzelnachweise

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  1. Die Jahreszahl wird in den Quellen widerspruchlich angegeben.