Herschel Grynszpan

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Herschel Feibel Grynszpan nach seiner Festnahme durch die franzosische Polizei (1938)

Herschel (Hermann) Feibel Grynszpan (auch Grunspan [1] ; geboren am 28. Marz 1921 in Hannover ; gestorben wahrscheinlich 1942/43) war ein in der Weimarer Republik geborener und aufgewachsener polnischer Staatsburger judischen Glaubens , der am 7. November 1938 in Paris ein Attentat auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath verubte. Dem NS-Staat diente diese Tat als Vorwand, um unter dem Motto ?Rache fur den Mord an vom Rath“ schon lange beabsichtigte Pogrome gegen die Juden in Deutschland durchzufuhren.

Grynszpan war 1935 als 14-Jahriger nach Frankreich emigriert , weil es fur ihn als Juden in Deutschland keine Zukunft gab. Anfang November 1938 erfuhr er in Paris durch eine Postkarte seiner Schwester aus Polen, dass seine Eltern und seine Geschwister zusammen mit zehntausenden anderen polnischen Juden von den deutschen Behorden im Zuge der ? Polenaktion “ unter menschenunwurdigen Umstanden in das Niemandsland zwischen Polen und Deutschland bei Zb?szy? (deutsch: Bentschen) zwangsdeportiert worden waren. Daruber war Herschel Grynszpan so emport, dass er die deutsche Botschaft in Paris aufsuchte und mit einem Revolver mehrere Schusse auf den Botschaftsmitarbeiter vom Rath abgab, der zwei Tage spater seinen Verletzungen erlag. Herschel Grynszpan wollte mit dem Attentat die Demutigung und schlechte Behandlung seiner Eltern, seiner Verwandten und Freunde rachen.

Erst wollte ihm die franzosische Justiz den Prozess machen. Das verhinderte der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich . Nach der Kapitulation Frankreichs wurde Grynszpan nach Deutschland in das Gefangnis der Gestapo in Berlin gebracht. Zuerst wollten die Nazis einen Schauprozess gegen Grynszpan eroffnen, denn ihren antisemitischen Vorurteilen zufolge konnte nur eine judische Weltverschworung hinter der Tat Grynszpans stehen, die es aus Sicht der Nazis aufzudecken galt.

Herschels Eltern und mindestens ein Bruder uberlebten den Holocaust . Nach ihrer Vertreibung 1938 nach Polen konnten sie in die Sowjetunion fluchten. Sie wanderten nach dem Krieg nach Israel aus. Vater und Bruder sagten 1961 im Eichmann-Prozess aus. [2]

Herschel Grynszpan wurde 1921 in Hannover als Sohn der polnisch-judischen Eltern Ryfka, geborene Silberberg und des Schneiders Zindel (genannt Sendel ) Grynszpan geboren. Herschel Grynszpan hatte vier Geschwister: Sophia Helena (* 1914), Esther Beile (genannt Berta , * 31. Januar 1916), Mordechaj (genannt Markus , * 29. August 1919) und Salomon (* 1920). Die Eltern waren im April 1911 aus Russisch-Polen nach Hannover umgezogen und wohnten schließlich mit ihren Kindern in der Burgstraße 36.

Herschel besuchte die Burgerschule I beziehungsweise die Volksschule Burgstraße 22 [3] bis zum Jahr 1935, ohne einen Abschluss zu machen. [2] In Hannover war er Mitglied der Zionistengruppe Misrachi und des Sportclubs Bar Kochba . Nach Ansicht seiner Lehrer war er uberdurchschnittlich intelligent, hatte aber keine Lust zu arbeiten. Mit Unterstutzung seiner Familie und der hannoverschen judischen Gemeinde besuchte Grynszpan die in der Christgasse gelegene rabbinische Lehranstalt ( Jeschiwa ) in Frankfurt am Main, um unter anderem Hebraisch zu lernen. [4] Offenbar sagte ihm diese auf funf Jahre angelegte Ausbildung nicht zu, denn er brach sie nach elf Monaten wieder ab. Mittlerweile hatte die Diskriminierung der Juden in Deutschland mit dem ? Judenboykott “, dem ? Berufsbeamtengesetz “, dem Gesetz gegen die Uberfullung deutscher Schulen und Hochschulen und weiteren antisemitischen Gesetzen schon sehr konkrete Formen angenommen, so dass Grynszpan keine Arbeit und keine Lehrstelle fand. Er bemuhte sich dann, nach Palastina auszuwandern, erhielt jedoch aufgrund seines Alters einen vorlaufig abschlagigen Bescheid; er sollte sich in einem Jahr wieder bewerben.

Im Juli 1936 reiste Grynszpan im Alter von 15 Jahren mit legalen Dokumenten ? einem polnischen Pass und einem von Belgien geforderten Ruckreisevisum nach Deutschland, das eine Wiedereinreise bis zum 1. April 1937 erlaubte ? zu seinem Onkel Wolf Grynszpan nach Brussel , ursprunglich, um dort auf das Visum fur die Einreise nach Palastina zu warten. Sein Onkel empfing ihn ziemlich kuhl, als er feststellte, dass Herschel mittellos war. Er hatte nur zehn Reichsmark ins Ausland mitnehmen durfen und verfugte auch nicht uber mehr Geld. Herschel nahm daher das Angebot seines anderen Onkels, Abraham Grynszpan aus Paris, an, zu diesem zu ziehen. Freunde von Wolf Grynszpan schmuggelten Herschel im September 1936 illegal uber die Grenze nach Frankreich, da sie davon ausgehen mussten, dass ihm auf dem offiziellen Weg die Einreise verweigert wurde. [5] Als er in Paris ankam, war er krank ? er litt unter Magenschmerzen und haufigem Erbrechen. Grynszpan war von kleiner Statur, nur 1,54 Meter groß und wog nur etwa 45 Kilogramm.

Grynszpan war orthodoxer Jude und besuchte regelmaßig den Gottesdienst. Auch in der Umgebung der Familie seines Onkels lebten uberwiegend Juden. Ihre Hauptsprache war Jiddisch , aber auch Deutsch wurde gesprochen. Herschel Grynszpan unterstutzte seinen Onkel gelegentlich bei der Arbeit, aber er ging keiner geregelten Beschaftigung nach. Er traf sich mit Freunden, ging haufig ins Kino und besuchte Lokale, die dem homosexuellen Milieu zugerechnet wurden. [6]

Grynszpan versuchte uber zwei Jahre vergeblich, in Frankreich eine Aufenthaltsgenehmigung zu erlangen. Bemuhungen, dann wieder zu seiner Familie nach Hannover zuruckzukehren, scheiterten am Widerspruch des hannoverschen Polizeiprasidenten , der sich weigerte, Grynszpan zuruck nach Hannover reisen zu lassen, weil seine Papiere angeblich nicht in Ordnung seien. Der polnische Pass hatte auch Ende Januar 1938 seine Gultigkeit verloren. Im August 1938 wurde Grynszpan schließlich auch noch der Ausweisungsbefehl aus Frankreich zugestellt, so dass er sich in vollig auswegloser Lage befand. Grynszpan hatte bis zum 15. August Frankreich verlassen mussen, aber sein Onkel versteckte ihn in einer Mansarde in einem anderen Haus in Paris. Grynszpan hatte keine Arbeit, wurde von der Polizei gesucht und musste sich verstecken.

Ausweisung polnischer Juden im Oktober 1938 aus Nurnberg, reichsweit wurden 15.000 Menschen als polnische Juden ausgewiesen.

Mittlerweile waren seine Eltern und Geschwister ? die noch polnische Staatsburger waren, obwohl die Familie schon 27 Jahre lang in Deutschland lebte ? am 28./29. Oktober 1938 in einer reichsweiten gewaltsamen Aktion, der Polenaktion , verhaftet und gezwungen worden, ohne jegliche Vorbereitung sofort ihren Wohnsitz und ihre Existenz in Hannover aufzugeben. Man hatte sie deportiert und bei Bentschen uber die deutsche Grenze in Richtung Polen abgeschoben. Von dieser Massenabschiebung waren etwa 17.000 Juden betroffen. Die vollig unvorbereiteten Menschen wurden zuerst von Polen zuruckgewiesen und hielten sich deshalb teilweise im Niemandsland zwischen der deutschen und der polnischen Grenze im Freien auf. Andere wurden ohne Probleme ins Land gelassen. Daruber war auf der ganzen Welt und auch in der Pariser Presse berichtet worden. [7] Die abgeschobenen Menschen waren vollig hilflos. Nachdem die Grynszpans nach Polen gelangt waren, konnten sie eine Karte nach Paris schreiben. Grynszpan erhielt am 3. November eine Postkarte seiner Schwester Berta, in der sie ihm schilderte, wie die ganze Familie unter Zurucklassung von allem Hab und Gut, unvorbereitet und ohne jegliche Mittel von der Polizei zwangsweise und uberfallartig abtransportiert worden war. Die Familie saß vollig mittellos in einem Lager im polnischen Zb?szy? (Bentschen). Berta bat ihren Bruder, ihnen Geld nach Polen zu schicken. Als Grynszpan die Karte seiner Schwester erhielt, war er vollig verzweifelt, denn er befand sich ja selbst in großter Not.

?Lieber Hermann,
Von unserem großen Ungluck hast Du sicher gehort. Ich will Dir genau schildern, wie das vorgegangen ist. … Donnerstag abend ist ein Sipo [Sicherheitspolizist] zu uns gekommen und sagte, wir mussten zur Polizei und die Passe mitbringen. So wie wir standen, sind wir alle zusammen mit dem Sipo zur Polizei gegangen. Dort war schon unser ganzes Revier versammelt.

Von dort hat man uns alle im Polizeiauto nach dem Rusthaus [Ein Gasthaus] gebracht. … Man hat zwar nicht gesagt, was los ist, aber wir haben gesehen, dass wir fertig sind. Jedem von uns hat man einen Ausweis [das heißt vermutlich Ausweisungsbefehl] in die Hand gedruckt bis zum 29. [Oktober] muss man das Land verlassen. Man hat uns nicht mehr nach Haus gelassen. Ich habe gebettelt, man soll mich nach Hause lassen wenigstens etwas Zeug zu holen. Bin dann mit einem Sipo gegangen und habe in einem Koffer die notigsten Kleidungsstucke gepackt. Das ist alles was ich gerettet habe. Wir sind ohne Pfennig Geld. [Folgende Passage gestrichen, vermutlich: Kannst Du und Onkel nicht etwas nach Lodz schicken]?

Grusse und Kusse von alle

Berta“

? Berta Grynszpan [8]

Attentat auf Ernst vom Rath

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Herschel Grynszpan nach seiner Festnahme

Nachdem Grynszpan die Karte seiner Schwester bekommen hatte, konnte er weitere dramatische Schilderungen der Deportationen am 4. November der in Paris erscheinenden jiddischen Zeitung Haynt (Journee Parisienne) entnehmen. Was er las, machte ihn noch mehr um seine Familie besorgt. Am 6. November bat er seinen Onkel darum, sofort Geld an seine Eltern zu schicken. Als Abraham zogerte, kam es zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf Grynszpan die Familie seines Onkels unter Mitnahme deren Ersparnisse verließ.

Grynszpan ubernachtete in einem billigen Hotel und schrieb einen Abschiedsbrief an seine Eltern, den er in seine Tasche steckte. Am 7. November 1938 kaufte er in einem Waffengeschaft einen Revolver [9] fur 235 Franc . Danach suchte er die deutsche Botschaft im Palais Beauharnais auf und verlangte einen Botschaftssekretar zu sprechen. Er wurde von der Frau des Portiers an den Botschaftssekretar vom Rath verwiesen, den jungeren der beiden zu diesem Zeitpunkt diensthabenden Beamten. Der andere ware Gesandtschaftssekretar Ernst Achenbach gewesen, der aber an diesem Tag zu spat zum Dienst kam. Der Botschafter Johannes von Welczeck hatte die Botschaft beim Eintreffen von Grynszpan gerade zu einem Morgenspaziergang verlassen. [10] Der Amtsgehilfe Nagorka ließ Grynszpan ohne Anmeldeformalitaten in Raths Amtszimmer treten, wo beide danach allein waren. Der Historiker Hans-Jurgen Doscher schloss daraus, dass Rath und Grynszpan miteinander bekannt waren [11] , der Schweizer Historiker Raphael Gross und die meisten anderen Forscher halten dagegen das Zusammentreffen von Grynszpan und vom Rath fur einen bloßen Zufall. Grynszpan schoss mit seiner Waffe sofort funfmal auf Rath, wobei zwei Kugeln trafen, eine in Hohe des Brustbeins, die andere im Unterleib. Die Verletzungen waren so schwer, dass Rath ihnen zwei Tage spater erlag. Zuvor hatte Hitler noch seinen Leibarzt Karl Brandt und den Chirurgen Georg Magnus zur Behandlung von Rath nach Paris geschickt. Dem Polizeiprotokoll zufolge beschimpfte Grynszpan vom Rath bei der Tat mit dem Ausdruck ?sale boche“ (?dreckiger Deutscher“) und rief aus, dass er im Namen von 12.000 verfolgten Juden handele. [12] Ahnlich außerte er sich in dem bei ihm gefundenen Abschiedsbrief an seine Eltern: Sein Herz habe geblutet, als er von ihrem Schicksal gehort habe, er musse protestieren, so dass die ganze Welt davon erfahre. Grynszpan ließ sich ohne Fluchtversuch am Ort der Tat verhaften (Rath hatte ihm noch einen Faustschlag versetzt und hatte um Hilfe rufend das Zimmer verlassen) und begrundete auch gegenuber dem franzosischen Untersuchungsrichter sein Handeln in diesem Sinn. Eine Totungsabsicht und Rachegedanken bestritt er aber in spateren Vernehmungen und in einem Brief an seine Eltern in der Untersuchungshaft. [13] Da Grynszpan zum Tatzeitpunkt minderjahrig war, wurde er in das Jugendgefangnis Fresnes bei Paris uberstellt. [14]

Geruchte um eine Homosexualitat vom Raths spielten in den Vorbereitungen zum Prozess von Grynszpan sowohl in Frankreich als auch in Deutschland eine Rolle und in der fruhen Rezeption des Falls in der Bundesrepublik, wobei sich besonders der Sensationsjournalist Michael Graf Soltikow hervortat, der Rath und Grynszpan eine homosexuelle Beziehung unterstellte und deshalb 1960 von einem Munchner Gericht wegen Verunglimpfung des verstorbenen vom Rath verurteilt wurde. [15]

Strafrechtliche Ahndung in Frankreich

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Die franzosischen Behorden leiteten einen Prozess gegen Grynszpan ein; der Untersuchungsrichter Tesniere stellte am 7. November eine Klage gegen Grynszpan wegen eines Mordversuchs fertig. Nach dem Tode Raths am 9. November 1938 wurde die Anklage auf Mord mit Vorsatz erweitert. [16] Die franzosischen Verwandten von Grynszpan, Abraham und Chawa Grynszpan, wurden, da sie durch die Unterstutzung von Grynszpan nach Ansicht des Gerichts gegen das Auslanderrecht verstoßen hatten, am 29. November 1938 zu vier Monaten Haft und einer Geldstrafe verurteilt. [17]

Auch von deutscher Seite bereitete man sich auf den Prozess vor. Goebbels ernannte schon am 8. November den Juristen Friedrich Grimm zum Vertreter des Deutschen Reiches, einen Rechtsberater des Reiches und Fachmann fur Propagandaaufgaben, in denen gegen Juden gehetzt werden sollte. Grimm sollte die Interessen des Deutschen Reiches in der Mordsache vom Rath wahren. [18] Fur den 11. November 1938 setzte Goebbels das Treffen einer Prozessplanungsgruppe im Propagandaministerium unter der Leitung des Regierungsrates Wolfgang Diewerge an. Teilnehmer waren Vertreter des Auswartigen Amtes, der NSDAP/Auslands-Organisation sowie Friedrich Grimm. Grimm trug vor, dass eine Auslieferung Grynszpans nicht erwartet werden konne und der Prozess auf jeden Fall in Frankreich stattfinden werde. Auf der Sitzung wurde beschlossen, dass Grimm den Prozess beeinflussen solle und in Nebenklage die Interessen der Eltern und des Bruders vom Raths vertreten solle. Das war nur zusammen mit franzosischen Anwalten moglich, deren Auswahl man Grimm auftrug.

Goebbels hatte in dem Attentatsfall interveniert, da er aus diesem Prozess eine Propagandaschlacht fur Deutschland machen wollte. Nachgewiesen werden sollte, dass eine judische Weltverschworung gegen Deutschland Krieg fuhre und auch das Attentat organisiert habe. Die deutsche antijudische Politik sollte als Abwehr des judischen Angriffs auf der ganzen Welt verstanden werden. So sollte in Deutschland und auch im Ausland Verstandnis fur die Vorgange der Reichspogromnacht und die weitere Unterdruckung der Juden in Europa geweckt werden. Grynszpan sei von dieser ?judischen Weltverschworung“ gelenkt. Diese stand nach der Propaganda der Nationalsozialisten auch hinter der franzosischen liberalen demokratischen Presse, die den jugendlichen Grynszpan indoktriniert habe. Mit dem Attentat habe, so die nationalsozialistische Propaganda, auch das deutsch-franzosische Verhaltnis beschadigt werden sollen. Zu dem Zeitpunkt war das Verhaltnis beider Staaten gespannt, das Munchner Abkommen war gerade erst etwa einen Monat alt. Grimm fuhr umgehend nach Paris. Dort bekam er den Hinweis, dass der Verteidiger Grynszpans, Maitre Vincent de Moro-Giafferi von der franzosischen Liga gegen den Antisemitismus, der Ligue Internationale Contre le Racisme et l’Antisemitisme (LICA), die Eltern Grynszpans aus Polen zum Prozess einladen wolle, um sie uber die deutschen antijudischen Aktionen aussagen zu lassen. Grimm intervenierte in Polen, so dass die polnische Regierung, selbst antisemitisch eingestellt, den Eltern die Ausreise untersagte. Grimm pendelte standig zwischen Deutschland und Frankreich und nahm dort Einfluss auf die Vorbereitung des Prozesses.

Der Prozessbeginn verzogerte sich, bis mit dem deutschen Uberfall auf Polen am 1. September 1939 eine vollig neue Situation gegeben war. Wegen der Kriegserklarung Frankreichs an Deutschland am 3. September 1939 hatte Deutschland nicht am Prozess teilnehmen konnen. Grimm machte sich gegenuber dem Propagandaministerium aber anheischig, den Prozess vom neutralen Ausland aus zu manipulieren. Mit dieser Aufgabe betraut, begab er sich wahrend des Sitzkrieges fur einige Monate an die deutsche Botschaft nach Bern und hielt uber die Schweiz und den Anwalt Guinand Kontakt zu den franzosischen Untersuchungsbehorden. Zu diesem Zwecke wurde er sogar zum Generalkonsul des Deutschen Reiches ernannt. Trotz des Kriegszustandes gelang es Grimm, beim franzosischen Generalkonsul in Bern ein Visum fur Guinand und dessen Bestellung zum Vertreter des Deutschen Reiches im geplanten Prozess zu erhalten. Guinand wurde in Paris sogar auf Anweisung des selbst verhinderten Justizministers Bonnet vom stellvertretenden Justizminister empfangen. Ergebnis dieser Verhandlungen war, dass der Prozess sistiert wurde, aber Grynszpan im Gefangnis blieb. [19]

Das Attentat wurde in großen Teilen der judischen Gemeinschaft und auch in Frankreich missbilligt, nicht zuletzt wegen Befurchtungen, es wurde von den Nationalsozialisten zum Vorwand fur Vergeltung genommen werden, die durch die Ereignisse voll bestatigt wurden. [20] Man versuchte von judischer Seite, Grynszpan als Verruckten hinzustellen. Diese Darstellung wirkte lange nach und findet sich beispielsweise noch in einschlagigen Außerungen von Hannah Arendt in ihrem Buch Eichmann in Jerusalem von 1963 wieder.

Auslieferung nach Deutschland

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Grynszpan blieb trotz seiner Jugend ohne Prozess rund 20 Monate bis zum deutschen Sieg uber Frankreich inhaftiert. Die Franzosen hatten Grynszpans Gesuch abgelehnt, aufseiten Frankreichs gegen die Deutschen kampfen zu durfen. Sobald der kunftige Botschafter Otto Abetz mit seiner Mannschaft, zu der auch der Rechtsprofessor Friedrich Grimm gehorte, am 15. Juni 1940, dem Tag nach dem Einmarsch deutscher Truppen, in Paris eingetroffen war, wurde nach Grynszpan gefahndet, schon einen Tag vor Ankunft der Botschaftsmitarbeiter war eine Gestapoeinheit unter Helmut Knochen nach Paris gekommen. Ein Sturmbannfuhrer dieser Einheit, Karl Bomelburg , war gleichzeitig Leiter einer Gruppe der Geheimen Feldpolizei . Bomelburg und Grimm hatten nun den Auftrag, Herschel Grynszpan gefangen zu nehmen. [21] Dazu ließ Grimm am nachsten Tag die Geheime Feldpolizei Polizei- und Gerichtsdienststellen durchsuchen und alle Verfahrensakten beschlagnahmen. Alle judischen Organisationen und alle Anwaltskanzleien, die mit Grynszpan zu tun gehabt hatten, wurden durchsucht. Grimm eignete sich sogar die Handakten von Grynszpans Verteidiger Moro-Giafferis an. [22]

Am 19. Juni 1940 meldete Grimm an das Außenministerium, dass Grynszpan ?illegal“ aus dem Gefangnis in Paris entfernt worden sei. In der Tat war Grynszpan mit anderen Gefangenen in den unbesetzten Suden geschickt worden, und er kam bei einer Bombardierung des Zuges zunachst frei. Mittellos und ohne ausreichende Sprachkenntnisse, gelang es ihm jedoch nicht unterzutauchen. Vielmehr stellte er sich erneut den franzosischen Behorden: zuerst im Gefangnis von Bourges , wo ihn ein Staatsanwalt laufen ließ, und dann in Toulouse .

Grimm machte Grynszpan in Sudfrankreich ausfindig und ersuchte den franzosischen Justizminister um seine Auslieferung. [23] Gleichzeitig stellte das Auswartige Amt einen Auslieferungsantrag bei der Waffenstillstandskommission . Am 18. Juli 1940 ubergaben die Franzosen Grynszpan an der Grenze zwischen der unbesetzten und der deutschen Besatzungszone an die Deutschen, die ihn nach Berlin in das Gestapogefangnis im Reichssicherheitshauptamt in der Prinz-Albrecht-Straße  8 verbrachten. Diese Auslieferung verstieß gegen den Waffenstillstandsvertrag und gegen Bestimmungen des Volkerrechts, denn Grynszpan hatte keine deutsche Staatsburgerschaft, und die Tat war vor dem Einfall der Deutschen auf franzosischem Boden begangen worden. [24]

Nun sollte endlich ein politischer Schauprozess vor dem Volksgerichtshof stattfinden und das Reichspropagandaministerium unter Joseph Goebbels sollte bei ihm mitwirken. Bewiesen werden sollte die Existenz der ?judischen Weltverschworung“, die die Zerstorung Deutschlands im Sinne und den Weltkrieg verursacht habe. Mitplaner des Prozesses waren Rechtsanwalt Grimm und Wolfgang Diewerge . Grynszpan drohte jetzt allerdings auszusagen, sein Opfer vom Rath aus der Pariser Homosexuellenszene zu kennen. [25] [26] Damit durchkreuzte er die Strategie der Nationalsozialisten. Moglicherweise bediente sich Grynszpan damit einer Verteidigungstaktik seines Pariser Anwalts Moro-Giafferi. [27] Die Anklager mussten namlich nun befurchten, dass Grynszpan im geplanten Prozess die angebliche Homosexualitat vom Raths und eventuell anderer Nationalsozialisten in Paris zur Sprache bringen wurde. Auch habe Grynszpan die ?Rechtmaßigkeit seiner Auslieferung in Zweifel ziehen“ [25] konnen. Auf Befehl Hitlers wurde der Prozess im Juli 1942 abgesetzt. Grynszpan kam zunachst ins KZ Sachsenhausen . Um den 26. September 1942 wurde er ins Zuchthaus Magdeburg verbracht. [28]

Theorien zu Grynszpans Tod

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Was im Einzelnen danach mit ihm geschah, ist nicht genau geklart. Es gibt dazu verschiedene Theorien:

  • Zumeist wird davon ausgegangen, dass er irgendwann zwischen 1942/1943 und dem Ende des Krieges starb. Der Historiker Ron Roizen , der sich 1986 mit dem weiteren Schicksal von Grynszpan befasste und sich dabei auch auf eine Untersuchung des franzosischen Arztes Alain Cuenot von 1982 stutzte, [29] zitiert einen Brief von Fritz Dahms, einem Beamten im Auswartigen Amt, der mit dem Fall Grynszpan 1942 befasst war, an den Historiker Helmut Heiber . In diesem Brief heißt es, Dahm habe davon gehort, Grynszpan sei kurz vor Kriegsende gestorben. An Genaueres konnte er sich nicht erinnern, und das Auswartige Amt ware zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr offiziell in solchen Dingen genau informiert worden. Er fuhrt auch an, dass schon in den 1960er Jahren der mit dem Fall betraute Untersuchungsrichter in Munchen in den damals noch nicht offentlich zuganglichen Akten im Bundesarchiv keinen Hinweis auf Grynszpan nach 1942 finden konnte. Adolf Eichmann gab in seinem Prozess 1961 in Jerusalem an, vermutlich 1943 eine Vernehmung Grynszpans durch einen Mitarbeiter veranlasst zu haben und danach selbst mit Herschel Grynszpan gesprochen zu haben. Er wusste aber nichts uber sein weiteres Schicksal. [30]
  • Volker Koop schreibt in seinem Buch, als der Prozess kurz vor seiner Eroffnung dann doch abgesetzt worden war, wurde Herschel Grynszpan 1942 in das Zuchthaus Magdeburg gebracht und dort ?wahrscheinlich ermordet“. [31]
  • Gunter Plum vom Institut fur Zeitgeschichte in Munchen schrieb, dass Grynszpan den Nationalsozialismus tatsachlich uberlebt hat und 1957 unter anderem Namen in Paris gelebt hat. [32] Herschel Grynszpan wurde 1960 in der Bundesrepublik von einem Gericht auf Antrag der Eltern offiziell fur tot erklart . Zuvor war in einigen Zeitungsmeldungen und in einer Veroffentlichung des Historikers Helmut Heiber zu lesen gewesen, Grynszpan habe den Krieg uberlebt und lebe unter anderem Namen in Paris. [33] Diese Ansicht wurde von einigen anderen Autoren ubernommen. [34] Grynszpan war aber nicht aufzufinden. Die Historikerin Rita Thalmann hielt schon 1972 Heibers Hypothese fur ?kaum glaubhaft, da seine Tat nach franzosischem Recht verjahrt war und er nichts mehr zu furchten hatte“. Er hatte keinen Grund gehabt, sich zu verstecken. [35] Im Jahr 1981 gab Heiber allerdings gegenuber dem Historiker Ron Roizen an, dass er damals unsicheren Quellen aufgesessen ware und mittlerweile vom Tod Grynszpans vor Ende des Krieges ausgehe. Grynszpans letzte Erwahnung in bisher bekannt gewordenen deutschen Akten datiert wie oben erwahnt von September 1942. Herschel Grynszpans Eltern gingen davon aus, dass Herschel von den Nationalsozialisten umgebracht worden war. [36]
  • Ende 2016 wurde in der Presse die Vermutung der Archivleiterin des Judischen Museums Wiens Christa Prokisch bekannt, dass Grynszpan moglicherweise noch 1946 in Bamberg gelebt habe. [37] Demnach soll er auf einem Foto zu sehen sein, das 1946 in einem Lager fur Displaced Persons in Bamberg aufgenommen wurde. Gegen diese Annahme sprechen allerdings diverse Spuren, die seinen Tod vor 1945 annehmen lassen. [38]

Folgen des Attentats in Deutschland

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Grynszpans Attentat war in Deutschland auf Geheiß von Joseph Goebbels Aufmacher in allen Zeitungen und diente als Vorwand fur staatsweit in Deutschland und Osterreich inszenierte Pogrome , die Novemberpogrome 1938. [39] Zu ersten Ausschreitungen war es allerdings schon am Abend des 7. November in Kassel und Umgebung gekommen. [40] Einige Stunden nach Bekanntwerden des Todes vom Raths am Abend des 9. November gingen NSDAP und SA in einer vorbereiteten und konzertierten Aktion gegen judische Burger und deren Besitztumer vor: Trupps von zivil gekleideten SA-Leuten und Parteiangehorigen waren unterwegs, ausgerustet mit Stangen, Messern, Dolchen, Revolvern, Axten, großen Hammern und Brechstangen. Sie brachen in Synagogen ein, steckten sie in Brand und zerschlugen mit Stangen die Schaufenster judischer Laden. Dann brachen sie plundernd und zerstorend in die Geschafte ein. In gleicher Brutalitat gingen Schlager-Trupps gegen Juden in deren Wohnungen vor. Sie wurden, sofern nicht geoffnet wurde, gewaltsam aufgebrochen und verwustet. Vorgefundenes Geld wurde konfisziert, Sparbucher und Wertpapiere wurden mitgenommen. Die Juden wurden misshandelt und gedemutigt, auch die Frauen und Kinder. Insgesamt wurden etwa 400 Menschen ermordet, hinzu kamen Selbsttotungen, zirka 30.000 Manner wurden als ? Aktionsjuden “ in KZs deportiert. Rund 7500 Geschafte und fast alle Synagogen (zirka 1400) wurden niedergebrannt oder auf andere Weise zerstort. Zum Hohn fur die Pogromopfer wurden die Juden in einer am 12. November 1938 erlassenen ?Verordnung uber die Suhneleistung“ auch noch gezwungen, zusatzlich eine ?Kontributionszahlung“ in Hohe von einer Milliarde Reichsmark zu leisten.

Erinnerung und Bezuge zur Kunst

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Herschel Grynszpan wurde in Hannover geboren und lebte bis 1936 in der Stadt. Sein Name findet sich unter den Tausenden von eingravierten Namen am Mahnmal fur die ermordeten Juden Hannovers auf dem Opernplatz. Dort wird er als verschollen aufgefuhrt. Am 22. Marz 2010 verlegte der Kunstler Gunter Demnig in Hannover am letzten Wohnsitz der Familie Grynszpan in der Altstadt einen Stolperstein fur Herschel Grynszpan (Grunspan) und einen fur dessen Schwester Esther. Das fruhere Wohnhaus in der Burgstraße 36 gibt es heute nicht mehr, am Ort steht heute das Historische Museum .

Die Ereignisse um Herschel Grynszpan inspirierten den englischen Komponisten Michael Tippett zu seinem Oratorium A Child of Our Time .

Nachdem der Rat der Stadt Hannover Ende 2009 einen interfraktionellen Antrag zur Anbringung einer eigenen Stadttafel zur Erinnerung an Herschel Grynszpan beschlossen hatte, [41] enthullte diese Hannovers damalige Kultur- und Schuldezernentin Marlis Drevermann am 9. September 2013 am Historischen Museum Hannover etwa am Ort des fruheren Wohnhauses der Familie Grynszpan. [1]

Am 6. November 2014 wurde ein goldenes Kunstwerk in der ?Goldenen Rathauspassage“ in Steyr , Oberosterreich, enthullt. Dieses ?Kristalltag“-Objekt wurde vom osterreichischen Konzeptkunstler Johannes Angerbauer-Goldhoff 1998 zum 60. Jahrestag der sogenannten Reichskristallnacht geschaffen. Im Gold vereint sind die Spuren von 38 Menschen, die Vertreibung, Verfolgung und Gewalt erleiden mussten. Es entstand ein positives Symbol des ?Niemals wieder!“. [42] Das zweite Objekt des ?Kristalltag-Diptychons“ zeigt das unvergoldete Portrat von Herschel Grynszpan in einer kristallinen Struktur. Dieses Kunstwerk ist der Jugend von heute und morgen gewidmet und soll als positives Symbol der Vermeidung und Erkennung von Manipulation, Verblendung wie Verfuhrung junger Menschen, seinen dauerhaften Platz an einem internationalen Kulturort finden. Das Kristalltag-Diptychon war 2012 in der internationalen GOLD-Ausstellung im Unteren Belvedere, Wien, zu sehen. [43]

  • Das kurze, mutige Leben des Herschel Grunspan. (OT: Livrez-nous Grynszpan. ) Dokumentation und Doku-Drama , Frankreich, 2007, 76 Min., Regie: Joel Calmettes, Produktion: arte , Produktion: Septembre, deutsche Erstausstrahlung: 29. Oktober 2008. Arte-Programmhinweis
Commons : Herschel Grynszpan  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Stadttafel Herschel Grunspan am Historischen Museum Hannover enthullt. In: Hannover-Entdecken.de. Pressemitteilung der Stadt Hannover, 10. September 2013, abgerufen am 7. November 2018 .
  2. a b Klaus Mlynek: Die ?Reichskristallnacht“ . In: Historisches Museum am Hohen Ufer (Hrsg.): Reichskristallnacht in Hannover. Eine Ausstellung zur 40. Wiederkehr des 9. November 1938 . Hannover 1978, S. 58.
  3. Lutz van Dijk : Der Attentater. Herschel Grynszpan und die Vorgange um die ?Kristallnacht“ (= Rororo-Rotfuchs , Bd. 527). Original-Ausgabe, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1988, ISBN 978-3-499-20527-9 und ISBN 3-499-20527-0 , S. 28 u. o. ( eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Friedrich Karl Kaul : Der Fall des Herschel Grynszpan . S. 12.
  5. Rita Thalmann, Emanuel Feinermann: Die Kristallnacht. Athenaum, Frankfurt 1988, Taschenbuch, ISBN 3-610-04708-9 , S. 46 ff.
  6. Hans-Jurgen Doscher : ?Reichskristallnacht“. Die Novemberpogrome 1938. Uberarbeitete und erweiterte Taschenbuchausgabe, 3. Auflage. Econ, Munchen 2000, ISBN 3-612-26753-1 , S. 63 ff.
  7. Massenaustreibungen polnischer Juden aus Deutschland . In: Pariser Zeitung , 29. Oktober 1938, S. 1, einsehbar in der Sammlung Exil der DNB.
  8. Hans-Jurgen Doscher : ?Reichskristallnacht“. Die Novemberpogrome 1938. Erweiterte und uberarbeitete Taschenbuchausgabe, 3. Auflage. Econ, Munchen 2000, ISBN 3-612-26753-1 , S. 60.
  9. Klaus Mlynek: Die ?Reichskristallnacht“ . In: Historisches Museum am Hohen Ufer (Hrsg.): Reichskristallnacht in Hannover. Eine Ausstellung zur 40. Wiederkehr des 9. November 1938 , Hannover 1978, S. 59.
  10. Raphael Gross: November 1938. Die Katastrophe vor der Katastrophe . Beck, Munchen 2013, S. 18.
  11. Hans-Jurgen Doscher : ?Reichskristallnacht“. Die Novemberpogrome 1938. Erweiterte und uberarbeitete Taschenbuchausgabe, 3. Auflage. Econ, Munchen 2000, ISBN 3-612-26753-1 , S. 69 ff.
  12. Sie sind ein schmutziger Deutscher, und nun ubergebe ich Ihnen im Namen von 12.000 Juden das Dokument , womit er seine Pistole zog. Gross November 1938 , S. 19
  13. Gross November 1938 , S. 20.
  14. Ernst vom Rath. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO ( DHM und HdG )
  15. Der Tote lebt, Der Spiegel, Nr. 36, 28. August 1960
  16. Rita Thalmann, Emanuel Feinermann : Die Kristallnacht . Uberarbeitete Ausgabe der Autorin. Taschenbuch, Frankfurt 1988, ISBN 3-610-04708-9 , S. 58 ff.
  17. Gross November 1938 , S. 24.
  18. Friedrich Karl Kaul : Der Fall des Herschel Grynszpan , … S. 45.
  19. Friedrich Karl Kaul: Der Fall des Herschel Grynszpan , … S. 107 ff.
  20. David H. Weinberg: A community on trial: the jews of Paris in the 1930s . Chicago University Press 1977.
  21. Gerald Schwab: The Day The Holocaust began: The Odyssey of Herschel Grynszpan . New York 1990, S. 124 f.
  22. Friedrich Karl Kaul: Der Fall des Herschel Grynszpan , S. 59.
  23. Gerald Schwab: The Day The Holocaust began: The Odyssey of Herschel Grynszpan . New York 1990, S. 128.
  24. Hans-Jurgen Doscher : ?Reichskristallnacht“. Die Novemberpogrome 1938. Erweiterte und uberarbeitete Taschenbuchausgabe, 3. Auflage. Econ, Munchen 2000, ISBN 3-612-26753-1 , S. 162.
  25. a b Hans-Jurgen Doscher : ?Reichskristallnacht“. Die Novemberpogrome 1938. Erweiterte und uberarbeitete Taschenbuchausgabe, 3. Auflage. Econ, Munchen 2000, ISBN 3-612-26753-1 , S. 165.
  26. Joseph Goebbels , Tagebucheintragung vom 24. Januar 1942, zitiert bei Heiber, Vierteljahrshefte f. Zeitgesch., Band 5, 1957, S. 148: Der Mordprozess Grunspan steht nun wieder zur Debatte. Grunspan hat das freche Argument gefunden, daß er mit dem erschossenen Legationsrat vom Rath ein homosexuelles Verhaltnis gehabt habe. Das ist naturlich eine unverschamte Luge; immerhin ist sie aber geschickt erdacht, und sie wurde, wenn sie im offentlichen Prozeß vorgebracht wurde, sicherlich das Hauptargument der ganzen gegnerischen Propaganda werden .
  27. So außerte sich Moro-Giafferi 1947. Heiber Vierteljahrshefte f. Zeitgesch., 5, 1957, 149.
  28. Gerald Schwab: The Day The Holocaust began: The Odyssey of Herschel Grynszpan. New York 1990, S. 184.
  29. Ron Roizen: Herschel Grynszpan: the Fate of A Forgotten Assassin, Holocaust and Genocide Studies, Band 1, 1986, No.2. S. 217?228.
  30. Eichmann Trial: Transcript. In: Nizkor Project. Abgerufen am 7. November 2018 (G Data Internet Security meldet ein Virus.).
  31. Volker Koop : In Hitlers Hand. Sonder- und Ehrenhaftlinge der SS. Bohlau, Koln/Weimar/Wien 2010, ISBN 978-3-412-20580-5 , S. 21.
  32. Hannah Arendt : Eichmann in Jerusalem. 17. Aufl., Piper, Munchen 2021, S. 422 (Nr. 12 der Anmerkungen zur Neuausgabe 1986).
  33. Helmut Heiber: Der Fall Grunspan. (PDF; 1,8 MB) In: Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte . Heft 2, 1957, S. 172 , abgerufen am 7. November 2018 .
  34. Kurt R. Grossmann: Herschel Gruenspan lebt! In: Aufbau , 10. Mai 1957, S. 1 u. 5 f.
    Grunspan-Attentar: Der Tote lebt. In: Der Spiegel 36/1960. 28. August 1960, S. 22?25 , abgerufen am 7. November 2018 (Bericht zum Prozess gegen Soltikow, der dabei auch behauptete, Grynszpan wurde noch leben und forderte, ihn als Zeugen zu horen).
  35. Rita Thalmann , Emanuel Feinermann: Die Kristallnacht. Athenaum, Frankfurt 1988, ISBN 3-610-04708-9 . S. 78. Das Buch erschien in Frankreich als: La Nuit de Cristal. Paris 1972.
  36. Rita Thalmann, Emanuel Feinermann: Die Kristallnacht. Athenaum, Frankfurt 1988, ISBN 3-610-04708-9 . S. 78.
  37. Benjamin Moscovici: Das Ratsel um Herschel Grynszpan. In: Suddeutsche Zeitung . 31. Dezember 2016, abgerufen am 7. November 2018 . (offenbar spater uberarbeitet, enthalt keine Begrundung fur die These mehr)
  38. Benjamin Ortmeyer: "Ich muss protestieren". In: fr.de . 4. Januar 2019, abgerufen am 30. Januar 2024 .
  39. Pariser Tageszeitung , 11. November 1938, Nr. 839, S. 1 als Beispiel einer deutschen Exil-Zeitung, online einsehbar in der Sammlung Exilarchiv in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt.
  40. Gross November 1938 , S. 21.
  41. Stadttafel fur Herschel Grunspan (Grynszpan). Interfraktioneller Antrag vom 16. November 2009 auf der Seite der SPD-Ratsfraktion Hannover, abgerufen am 14. September 2013.
  42. Kristalltag Objekt Nr.1: Herschel Grynszpan in Kristallstruktur… …art work in progress… In: Kristalltag International. 14. Oktober 2015, abgerufen am 7. November 2018 .
  43. Das Kristalltag Diptychon als Leihgabe in der Orangerie des Unteren Belvedere. In: Social Gold Kiss. 28. November 2014, abgerufen am 7. November 2018 .