Hermogenus von Moskau

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Patriarch Hermogenus weigert sich, die Polen zu segnen . Bild von Pawel Tschistjakow (1860)

Hl. Hermogenus oder Germogen ( russisch Гермоген ; * vor 1530; † 17. Februar 1612 in Moskau ) war Patriarch von Moskau und der ganzen Rus zwischen 1606 und 1612. Er inspirierte Volksaufstande gegen die polnischen Besatzer wahrend der Zeit der Wirren und gilt in Russland als Nationalheld. 1913 wurde er von der Russisch-Orthodoxen Kirche heiliggesprochen.

Biographie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Hermogenus wurde beim Heiligen Synod , auf dem die Errichtung des Patriarchats beschlossen wurde, zum Metropoliten der erst vor kurzem eroberten Stadt Kasan ernannt. Wahrend der folgenden zwei Jahrzehnte wurde er dafur bekannt, viele Tataren zum Christentum bekehrt zu haben. 1606 wurde Hermogenes von Pseudodimitri I. dazu aufgerufen, am neugeschaffenen Senat in Moskau teilzunehmen. Dort erfuhr Hermogenus von der Absicht des Zaren, die romisch-katholische Abenteurerin Marina Mniszech zu heiraten und sprach sich gegen einen solchen Ehebund aus. Dafur wurde er aus der Hauptstadt verbannt, kehrte jedoch schon bald nach dem Sturz des falschen Zaren mit großen Ehren zuruck und ersetzte dessen Verbundeten Patriarch Ignatius .

Der neue Zar Wassili IV. half Hermogenus, Patriarch zu werden, wahrend Hermogenus die Versuche des Zaren unterstutzte, das Land zu befrieden. Er belegte unter anderem den Aufstandischen Iwan Bolotnikow und dessen Armee mit einem Anathema . Als Wassili IV. gesturzt wurde und die Polen den Moskauer Kreml einnahmen, widersetzte sich Hermogenus verbissen gegen ihre Plane, Wladyslaw IV. auf den russischen Thron zu bringen, ohne dass dieser zur Orthodoxie konvertiert. Trotz Morddrohungen einiger propolnischer Bojaren , weigerte er sich, Petitionen an den polnischen Konig zu unterschreiben und verhinderte eine Kronungszeremonie Wladyslaws.

Im Dezember 1610 ließ Hermogenus Briefe in zahlreichen russischen Stadten verteilen, die die Bevolkerung zum Aufstand gegen die Polen aufriefen. Als eine Volksarmee unter Prokopi Ljapunow Moskau belagerte, widersetzte er sich polnischem Drangen, die Armee mit einem Anathema zu belegen. Er verdammte, im Gegenteil, die Polen und sprach seine Unterstutzung fur Ljapunow aus. Kurz danach wurde er verhaftet und im Tschudow-Kloster eingekerkert. Dort horte er von einer neuen Volksarmee, die von Kusma Minin zusammengestellt und von Furst Dmitri Poscharski befehligt wurde. Er sprach seinen Segen fur beide aus. Dafur wurde er geschlagen und zu Tode gehungert.

Die vermuteten sterblichen Uberreste von Patriarch Hermogenus wurden 1913 zufallig in einer Gruft im Tschudow-Kloster bei Reparaturarbeiten gefunden. Im Zusammenhang mit dem 300-jahrigen Jubilaum der Romanow -Dynastie, das im gleichen Jahr zelebriert wurde, wurde er als Martyrer heiliggesprochen und in der Maria-Entschlafens-Kathedrale des Kremls bestattet.

Am 25. Marz 2013 wurde auf Betreiben des damaligen Patriarchen Kyrill ein Bronzestandbild Hermogenus' in den Alexandergarten aufgestellt.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Hermogenus von Moskau  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorganger Amt Nachfolger
Ignatius Patriarch von Moskau
1606 ? 1612
Philaret