Hermann Mylius
(*
21. November
1916
in
Niedersachswerfen
/ Harz; †
9. Dezember
1989
in
Brunnthal
) war ein
deutscher
Ingenieur.
Hermann Mylius wurde am 21. November 1916 in Niedersachswerfen im Sud-
Harz
geboren. 1930 trat er dem Verein fur Luftfahrt
Nordhausen
bei und kam so in Kontakt mit
Modell-
und
Segelflug
. Fliegen lernte er an der Reichssegelflugschule
Laucha
. Nach dem Abitur wurde er im Oktober 1937 zur deutschen
Luftwaffe
eingezogen und zum Luftfahrzeugfuhrer mit C2-Schein,
Blind-
und
Kunstflug
berechtigung ausgebildet. Wahrend des
Zweiten Weltkrieges
flog er als Kampf-,
Transport-
und
Seeflieger
. Zum Kriegsende kam er als
Hauptmann
und
Jagdflieger
-
Staffelkapitan
in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Ab Dezember 1945 studierte er an der
Technischen Hochschule Braunschweig
, beschaftigte sich mit
Leichtbau
und war
wissenschaftlicher Mitarbeiter
bei den Professoren
Hermann Winter
und
Hermann Schlichting
. Von 1956 bis Herbst 1960 war Mylius Segelfluglehrer beim
Fliegerclub Nurnberg
, anschließend wurde er Mitglied der Flugsportgruppe Bolkow.
Seit 1960 arbeitete er bei
MBB
in
Ottobrunn
, zuerst in der Hubschrauberkonstruktion, ab 1962 im Sportflugzeugbau. Er machte die
Bolkow Bo 208
fertig fur die Serienproduktion und konstruierte sie zur Version C um. Mit Unterstutzung durch die Firma
Bolkow
entwickelte er gemeinsam mit Walter Heynen und Johannes Krauss die MHK 101, die ab 1967 Basis der Entwicklung der
Bo 209 Monsun
unter seiner Leitung wurde.
Im Jahr 1967 wurde er Technischer Leiter ?Leichtflugzeugbau“ bei Bolkow, wo mit dem Versuchsflugzeug
LFU 205
das weltweit erste Kunststoff-Motorflugzeug und dessen Folgeprojekt Bo 211 entstanden.
Privat entwickelte unter Verwendung von Monsun-Bauteilen
[1]
das Kunstflugzeug
Mylius My 102 Tornado
, dessen Prototyp V1 am 7. Juli 1973 in
Neubiberg
zum Erstflug startete
[2]
und die verbesserte Version V2 Anfang der 1980er Jahre. Denen folgte die Mylius My 103 Mistral, ein Tiefdecker mit 200 PS, der als Nachfolger der Bo 209 vorgesehen war. Der Bau von vier Flugzeugen erfolgte in seinem Haus in
Brunnthal
, der Erstflug war fur 1986 geplant.
Hermann Mylius arbeitete bis zur Pensionierung 1981 bei MBB und starb am 9. Dezember 1989 nach langer Krankheit in Brunnthal.
[3]
- ↑
Gunter Brinkmann, Kyrill von Gersdorff, Werner Schwipps:
Sport- und Reiseflugzeuge
. In:
Die deutsche Luftfahrt
. 1. Auflage.
Band
23
. Bernard & Graefe, Bonn 1995,
ISBN 3-7637-6110-1
,
S.
267
f
.
- ↑
Rolf Wurster:
50 Jahre Deutsche Motorflugzeuge
. Books on Demand GmbH, 2001,
S.
54
f
.
- ↑
R. Dorpinghaus:
Hermann Mylius
. In:
aerokurier
.
Nr.
1
, 1990,
S.
26
.