Herbert Zapp
(*
15. Marz
1928
in
Stuttgart
; †
27. Juni
2004
) war ein deutscher Bankier und
Kunstmazen
. Er war unter anderem Vorstandsmitglied bei der
Deutschen Bank AG
.
Zapp studierte
Rechtswissenschaften
, wurde 1953 in Tubingen mit der Dissertation
Die Verpflichtungsermachtigung. Zugleich ein Beitrag zur Lehre von der Ermachtigung als selbstandige Rechtsfigur
promoviert und trat anschließend als personlicher Referent des
Finanzministers
Karl Frank
in das Finanzministerium
Baden-Wurttembergs
ein.
Im Jahr 1960 wechselte er zur Aktiengesellschaft
Deutsche Bank
. Nach funfjahriger Mitleitung der Filiale Ulm ubernahm er die Leitung der Hauptfiliale Mannheim. 1972 erhielt er
Generalvollmacht
. 1977 wurde Herbert Zapp in den Vorstand des
Kreditinstituts
berufen, dem er bis 1994 angehorte. Im Vorstand war er zuletzt fur das Firmenkundengeschaft sowie fur die Rechts- und Steuerabteilung verantwortlich. Regional betreute er Filiale Dusseldorf und fur das Auslandsgeschaft Lateinamerika. Fur die Deutsche Bank AG baute er den Bereich
Unternehmensplanung
auf. Zapps besonderes Interesse galt der Weiterentwicklung des Firmenkundengeschafts mit mittleren und kleineren Unternehmen. Er war Vorstand, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats und Mitglied der Aufsichtsrats einer mehrerer großeren Gesellschaften.
Er machte sich insbesondere einen Namen als Grunder der
Kunstsammlung der Deutschen Bank
: Bereits 1979 schlug er seinen Vorstandskollegen vor, Ankaufe zur Ausgestaltung der Bankgebaude zu tatigen. Das Konzept sah vor, vorrangig Werke junger Kunstler auf Papier zu erwerben. Daneben regte er auch die Grundung einer firmeneigenen
Artothek
und einer Kunstbibliothek an. Zapp engagierte sich in vielfaltiger Weise sozial und kulturell. 1984 initiierte er in seinem Wohnort Dusseldorf die wegweisende Kunstausstellung
Von hier aus
. Langjahrig engagierte er sich fur den
Mannheimer Kunstverein
und war Mitgrunder der
Robert-Schumann-Gesellschaft
in Dusseldorf. Er gehorte dem Beirat des
Villa-Romana-Vereins
in Florenz an, der jahrlich Stipendien an junge Kunstler vergibt. Fur seinen Einsatz in Wirtschaft und Kultur erhielt Zapp zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen wie z. B. den Adam-Elsheimer-Preis der Kunstmesse
Art Frankfurt
.
Nach seinem Tode stiftete seine Witwe Dorothea Maria Zapp im Jahr 2006 den
Herbert Zapp Preis fur junge Kunst
. Der derzeit im Zwei-Jahres-Turnus vergebene Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und fordert junge Kunstler, die am Anfang ihrer kunstlerischen Laufbahn stehen. Er soll an Herbert Zapp als Forderer, Ermutiger und Mazen fur junge Kunst erinnern. Der Jury gehoren derzeit Eugen Blume, Leiter des
Hamburger Bahnhofs
in Berlin, Ulrike Lorenz, Direktorin der Kunsthalle Mannheim und Pia Muller-Tamm, Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, an. Die Preistrager sind bislang: 2006 Matt Saunders und
Jorinde Voigt
, 2007 Adriana Molder und Andreas Zybach, 2008 Christian Pilz und
Dennis Scholl
, 2010 Hanna Hennenkemper und Gabriela Oberkofler. Die Preistragerin im Jahr 2010 ist die Kunstlerin Anna K.E., seit 2008 wird der Preis im Mannheimer Kunstverein verliehen.
- Zapp, Herbert.
In: Walter Habel (Hrsg.):
Wer ist wer?
Das deutsche Who’s who.
24. Ausgabe. Schmidt-Romhild, Lubeck 1985,
ISBN 3-7950-2005-0
, S. 1379.