Herbert Weißbach

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Herbert Weißbach (* 12. November 1901 in Bernburg (Saale) ; † 13. Oktober 1995 in Berlin ) war ein deutscher Schauspieler , Kabarettist , Horspiel- und Synchronsprecher .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Sohn eines Oberingenieurs nahm zunachst privaten Schauspielunterricht und verbrachte danach seine Volontarzeit am Landestheater Altenburg . 1921 gab er sein Buhnendebut am Leipziger Schauspielhaus als Chevalier Damartin in Rudolf Presbers Liselotte von der Pfalz . Es folgten Buhnenengagements in Leipzig, Dresden, Mannheim, Berlin (unter anderem Hebbel am Ufer ) sowie am Millowitsch-Theater in Koln. Zudem war er als freier Schauspieler jeweils unter der Regie von Rudolf Noelte an verschiedenen Buhnen tatig.

Gemeinsam mit Richard Tauber gab der ausgebildete Operettensanger Weißbach außerdem Gastspiele in Den Haag, Amsterdam, London und Paris. Außerdem wirkte er ab 1934 auch bei Kabarettprogrammen mit (zum Beispiel Ulenspiegel ).

Weißbachs Grab auf dem Friedhof Wilmersdorf

Sein Filmdebut gab Weißbach 1935 in Geza von Bolvarys Drama Stradivari . In seiner fast 60 Jahre umfassenden Karriere trat Weißbach in uber 170 Film- und Fernsehproduktionen der unterschiedlichsten Genres auf. Dabei verkorperte er zumeist komische und schrullige Charaktere. Er spielte in Reinhold Schunzels Amphitryon ? Aus den Wolken kommt das Gluck (1935), neben Heinrich George in Sensationsprozeß Casilla (1939), in Helmut Kautners Drama Romanze in Moll (1943), in Robert A. Stemmles Nachkriegskomodie Berliner Ballade (1948), in Slatan Dudows Drama Unser taglich Brot ( DEFA , 1949), neben Hans Albers in Der tolle Bomberg (1957), in Kurt Hoffmanns Durrenmatt -Verfilmung Die Ehe des Herrn Mississippi (1961), in Harald Reinls Science-Fiction-Thriller Im Stahlnetz des Dr. Mabuse (1961), in der Gunter-Grass -Verfilmung Katz und Maus (1967), in Otto Waalkes Otto ? Der Film (1985) und unter der Regie von Andrzej Wajda in Rolf Hochhuths Eine Liebe in Deutschland (1983). 1987 wurde ihm fur seine Verdienste um den Film das Filmband in Gold verliehen.

Auch in Fernsehproduktionen war Weißbach ein haufiger Gast. Er wirkte in Filmen der Reihen Stahlnetz und Die Unverbesserlichen sowie in Serien wie Derrick , Tatort und Die schnelle Gerdi mit. Noch im hohen Alter von uber 90 Jahren spielte er regelmaßig Charakterrollen in Fernsehserien wie Der Landarzt , Lindenstraße und Praxis Bulowbogen oder in der Weihnachtsserie Ron und Tanja .

Daruber hinaus arbeitete Weißbach seit 1937 umfangreich als Synchronsprecher und lieh seine markante Stimme unter anderem Lew Ayres ( Die Schlacht um den Planet der Affen ), Joe E. Brown ( Eine total, total verruckte Welt ), Will Geer ( Sturm uber Washington ) , Wilfrid Hyde-White ( Kampfstern Galactica ) , Spike Milligan (Drei Fremdenlegionare) sowie dem Zwerg Schlafmutze (im Original: Pinto Colvig ) im Disney-Zeichentrickklassiker Schneewittchen und die sieben Zwerge (deutsche Fassung von 1966). Er wirkte in zahlreichen Horspielen mit (u. a. in der Reihe Professor van Dusen ) [1]

Herbert Weißbach ruht auf dem Stadtischen Friedhof Wilmersdorf (Abteilung C9-UR-137) in Berlin. [2]

Filmografie (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Synchronrollen (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Quelle: Deutsche Synchronkartei [3]

Schauspieler Film/Serie Rolle
Arthur Hunnicutt Cat Ballou ? Hangen sollst du in Wyoming Butch Cassidy
Arthur Malet Mary Poppins Mr. Dawes jr.
Carmen Filpi Cagney & Lacey (Fernsehserie) Obdachloser
Cecil Kellaway Orchid, der Gangsterbruder (Synchro 1979) Brother Goodwin
Charles Lane Aristocats George Hautecourt
Dharmadasa Kuruppu Indiana Jones und der Tempel des Todes Dorfhauptling
Dick Emery Yellow Submarine Lord Mayor
Doodles Weaver Alfred Hitchcock prasentiert (Fernsehserie) Gregg
Starsky und Hutch (Fernsehserie) Eddie Hoyle
Ernest Anderson Vorhang auf! Koffertrager
Eugenio Galadini Lanky Fellow ? Der einsame Racher alter Mann
Fernando Cerulli Milano Kaliber 9 Hotelportier
Geo Georgey Liebe im Suden Cabassus
George Clutesi Die Prophezeiung M'Rai
George ?Gabby“ Hayes Held der Prarie (2. Synchro) Breezy
Hank Bell San Francisco Lilly Hank
Hank Worden MacLintock Curly Fletcher
Henri Piccoli Das große Fressen Hector
Beruhre nicht die weiße Frau (Synchro 1989) Sitting Bulls Vater
Herbert Weißbach Zeit zu leben und Zeit zu sterben Heinz
Im Stahlnetz des Dr. Mabuse Leichenbeschauer
Das ausschweifende Leben des Marquis de Sade M. de Montreuil
Hubert Deschamps French Can Can Garcon Isidore
James Whitmore Asphalt-Dschungel Gus Minissi
Jan de Koning Verfluchtes Amsterdam Tinus
Jester Hairston Alamo Jethro
Joe Rice Barfly Alter Saufer
Leonard Carey Gefahrliche Liebe Chauffeur Jim (Eric)
Die Bestie Butler Steven
Lucien Callamand Der Fall des Dr. Laurent ( BRD -Synchro) Schuldirektor Bertrand
Norman Ainsley Flucht aus Paris (Synchro 1952) Kutscher
Peter Brocco Auf leisen Sohlen kommt der Tod Alter Mann im Polizeirevier
Pierre Berlin Babette zieht in den Krieg Herzog
Pietro Tordi Momo Onkel Ettore
Pinto Colvig Schneewittchen und die sieben Zwerge (2. Synchro 1966) Schlafmutz
Pinuccio Ardia Ein Hallelujah fur Camposanto Waffenhandler
Ray Bolger Das zauberhafte Land Hunk/Vogelscheuche
Redd Foxx Wenn es Nacht wird in Manhattan Onkel Budd
Roger Carel Lucky Luke ? Sein großter Trick Matthew Bones
Spike Milligan Drei Fremdenlegionare Crumble
Die verruckte Geschichte der Welt Monsieur Rimbaud
Sterling Holloway Won Ton Ton ? der Hund, der Hollywood rettete alter Mann im Bus
Ted Carroll Flash Gordon Biro
Will Geer Sturm uber Washington Senator Warren Strickland
Will Wright Kleine tapfere Jo Ladenbesitzer
Tal der Rache Mr. Willoughby

Horspiele (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Uwe Bolick: Das Van Dusen Handbuch. In: astro.physik.tu-berlin.de. Abgerufen am 31. Mai 2017 .
  2. Klaus Nerger: Das Grab von Herbert Weißbach. In: knerger.de. Abgerufen am 18. Mai 2021 .
  3. Herbert Weißbach. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei , abgerufen am 16. September 2016 .