Henryk Kasperczak (2007)
Henryk Wojciech Kasperczak
(*
10. Juli
1946
in
Zabrze
) ist ein
polnischer
Fußballtrainer
und ehemaliger -spieler.
Obwohl Henryk Kasperczak gegenuber dem Stadion von
Gornik Zabrze
geboren wurde, hat er nie fur seinen Heimatclub gespielt. Von Zabrze fur nicht gut genug befunden, ging er zu dem kleinen Provinzverein
FKS Stal Mielec
Mitte der 1960er Jahre. Mielec war zu diesem Zeitpunkt noch unbedeutend in der polnischen Fußballszene. 1967 musste er dann seinen Militardienst ableisten und wechselte fur diese Zeit zum Armeeclub
Legia Warschau
. Hier spielte er mit dem zukunftigen Star
Kazimierz Deyna
in der zweiten Mannschaft und wurde bereits vom spateren Nationaltrainer
Kazimierz Gorski
gesichtet. Wieder zuruck in
Mielec
, begann die großen Zeit des kleinen Clubs. Gemeinsam mit den beiden Angreifern
Grzegorz Lato
und
Jan Domarski
gewann Kasperczak 1973 und 1976 zwei polnische Meisterschaften und wurde Nationalspieler. Im polnischen Nationaldress wird eine Szene in Erinnerung bleiben vom Qualifikationsspiel 1973 im Wembley-Stadion gegen
England
. Der defensive Mittelfeldspieler Kasperczak erkampfte sich den Ball, spielte zu seinem Kollegen aus Mielec Grzegorz Lato und der auf Domarski. Domarski erzielte den entscheidenden Treffer, der Polen zur
Fußball-Weltmeisterschaft 1974
nach Deutschland brachte und England schied aus. Die drei Spieler aus der Kleinstadt Mielec schafften die Sensation. Bei der WM ein Jahr spater gewann Kasperczak dann die Bronzemedaille. Bei den
Olympischen Spielen
1976 in
Montreal
gewann er die Silbermedaille. Insgesamt bestritt er 73 Spiele fur die
polnische Fußballnationalmannschaft
und erzielte funf Tore.
Jan Tomaszewski (links) und Henryk Kasperczak nach dem Sieg uber Brasilien 1974
Noch als Spieler von Stal Mielec wurde Kasperczak in
Warschau
zum Trainer ausgebildet und zum Ausklang seiner Karriere wechselte er nach Frankreich zum
FC Metz
. Zum Ende seiner Karriere entschied dann eine traurige Situation beim FC Metz uber seinen ersten Trainerposten. Sein franzosischer Trainer
Jean Snella
erkrankte unheilbar an
Krebs
und wunschte sich als seinen Nachfolger Henryk Kasperczak. Dreimal fuhrte dieser dann den Verein in das
franzosische Pokalfinale
. Spater wurde er Nationaltrainer von
Tunesien
und der
Elfenbeinkuste
. Mit Tunesien qualifizierte er sich fur die
Fußball-Weltmeisterschaft 1998
in Frankreich. Nach diesen Erfolgen kehrte er als Trainer zuruck nach Polen und fuhrte
Wisła Krakow
zu mehreren Meisterschaften. Seit 2006 war er Trainer der
senegalesischen Fußballnationalmannschaft
. Als seine Mannschaft bei der
Afrikameisterschaft 2008
im zweiten Gruppenspiel Angola mit 1:3 unterlag trat er am folgenden Tag mit sofortiger Wirkung zuruck. Vom September 2008 bis Juni 2009 trainierte Henryk Kasperczak den polnischen Rekordmeister
Gornik Zabrze
. Am 15. Marz 2010 wurde er erneut Trainer bei Wisła Krakow. Kasperczak wurde jedoch bereits im August 2010, nach dem Aus in der
Europa-League
-Qualifikation, entlassen.
- 1959?1965: Stal Zabrze (145 Spiele/ 8 Tore)
- 1965?1966:
FKS Stal Mielec
(18 Spiele/ 2 Tore)
- 1966?1968:
Legia Warschau
II (56 Spiele/ 12 Tore)
- 1968?1978: FKS Stal Mielec (345 Spiele/ 23 Tore)
- 1978?1979:
FC Metz
(55 Spiele/ 11 Tore)
- 1× WM-Dritter (1974)
- 1× Olympische Silbermedaille (1976)
- 2× Polnischer Meister (1973, 1976)
- 2× WM-Teilnahme (1974, 1978)
Henryk Kasperczak (2009)
- 2 × Franzosischer Pokalsieger (1984, 1990)
- 3 × Polnischer Meister (2003, 2004, 2005)
- 2 × Polnischer Pokalsieger (2002,
2003
)
- 1 × Vize Afrika Meister mit Tunesien (1996 Sudafrika)
- 1 × WM-Teilnahme mit Tunesien (1998)
- Franzosischer Trainer des Jahres
: 1990