Henry Phillip Folland
,
OBE
,
FRSA
(*
22. Januar
1889
in
Cambridge
; †
4. September
1954
) war ein
britischer
Luftfahrtingenieur und Industrieller.
Henry Phillip Folland wurde als Sohn des Steinmetzes Frederick Folland und dessen Frau Mary geboren.
1905 begann Folland eine Ausbildung bei der Lanchester Motor Company in Birmingham, danach wurde er Mitarbeiter im Entwicklungsburo der Swift Motor Company, und in 1908 wurde er technischer Zeichner bei Daimler. Dort entdeckte Folland auch sein Interesse an motorgetriebenen Flugmaschinen.
Er arbeitete ab 1912 bis hinein in den
Ersten Weltkrieg
bei der
Royal Aircraft Factory
und war fur die Entwicklung der
Royal Aircraft Factory S.E.5
verantwortlich.
Folland verließ die Royal Aircraft Factory im Jahre 1917, wurde danach Chefkonstrukteur bei
Nieuport & General Aircraft
und entwickelte dort die
Nieuport Nighthawk
, ein Flugzeug, das als Standard-Jagdflugzeug fur die
RAF
vorgesehen war, aber auf Grund von Problemen mit der Motorisierung nicht in Dienst gestellt werden konnte.
1920 ging Nieuport & General Aircraft in der
Gloster Aircraft Company
auf. Folland wurde in diesem Unternehmen ab 1921 Chefkonstrukteur und bekannt fur etliche erfolgreiche Flugzeuge, wie der
Grebe
, der
Gamecock
, der
Gauntlet
oder der
Gladiator
.
1937 beendete Folland seine Tatigkeit bei Gloster und machte sich selbstandig, indem er die
British Marine Aircraft Ltd.
erwarb und den Namen in
Folland Aircraft Limited
anderte.
Dieses Unternehmen war uberwiegend als Zulieferer fur verschiedene andere Flugzeughersteller tatig, hauptsachlich wahrend des Zweiten Weltkriegs. Außerdem legte das Unternehmen wahrend Henry Follands aktiver Zeit dem britischen Luftfahrtministerium etwa 45 Projekte ziviler und militarischer Flugzeuge vor, von denen jedoch nur eines, die
Fo.108
, ein dreisitziges, einmotoriges Versuchsflugzeug zur Triebwerkserprobung, akzeptiert wurde und 12 Exemplare gebaut wurden.
1951 gab Henry Folland aus gesundheitlichen Grunden seinen Geschaftsfuhrerposten bei Folland Aircraft Limited auf, war aber bis zu seinem Tod im Jahre 1954 Vorstandsmitglied des Unternehmens. Sir
Geoffrey de Havilland
schrieb in seiner 1961 erschienenen Autobiographie ?Sky Fever“, dass Folland sich nach seinem Ruckzug aus der Geschaftsfuhrung zu einem
Einsiedler
entwickelt hatte.