Henry Maitland Wilson, 1. Baron Wilson
,
GCB
,
GBE
,
DSO
(*
5. September
1881
in
London
; †
31. Dezember
1964
in
Chilton
,
Buckinghamshire
), auch
Jumbo Wilson
genannt, war ein
britischer
Feldmarschall
im
Zweiten Weltkrieg
.
Wilson entstammte der britischen
Gentry
und war der alteste Sohn des Arthur Maitland Wilson (1857?1934), Gutsherr von
Stowlangtoft Hall
in
Suffolk
, aus dessen Ehe mit Harriet Maude Isabella Kingscote (1860?1906). Sein Vater war mutterlicherseits ein Enkel des 6.
Duke of Beaufort
, seine Mutter mutterlicherseits eine Enkelin des 1.
Earl Howe
.
Er besuchte das
Eton College
und durchlief eine
Kadettenausbildung
an der
Royal Military Academy Sandhurst
. 1900 trat er als
Second Lieutenant
der
Rifle Brigade
in die
British Army
ein und kampfte sodann im
Zweiten Burenkrieg
in
Sudafrika
, wo er 1901 zum
Lieutenant
befordert wurde. 1907 wurde er in
Indien
und 1908 zum
Captain
befordert in
Irland
stationiert.
Im
Ersten Weltkrieg
war Wilson als Stabsoffizier in
Frankreich
eingesetzt und stieg bis in den temporaren Rang eines
Lieutenant-Colonel
auf.
Zwischen den Weltkriegen war Wilson als Ausbilder eingesetzt, diente aber auch unter
Chetwode
, in Indien. Er beschaftigte sich auch mit dem damals neuen Konzept der mobilen Kriegsfuhrung. 1927 erhielt er den substanziellen Rang eines Lieutenant-Colonel, 1934 zum
Brigadier
und 1935 zum
Major-General
befordert. Von Mai 1933 bis Januar 1934 und von Oktober 1935 bis August 1937 war er unter
Halbsold
vom Dienst freigestellt. Von 1937 bis 1939 war er
Oberkommandierender
der
2nd Infantry Division
.
Wilson propagierte eine Konsolidierungspolitik des
Empire
. Großbritannien solle sich aus allen Besitzungen außerhalb Britisch-Indiens und
Agyptens
mehr und mehr zuruckziehen um militarische und finanzielle Ressourcen zu sparen.
[1]
Im Juni 1939 wurde Wilson im Rang eines
Lieutenant-General
[2]
Befehlshaber der britischen Streitkrafte in
Agypten
und leitete im Marz und April 1941 die erfolglose
Commonwealth
-Expedition nach
Griechenland
(?W-Force“). Im Mai 1941 wurde er zum
General
befordert.
[3]
Die von ihm befehligte Operation gegen die
vichy-franzosischen
Mandatsgebiete Syrien und Libanon
im Juni/Juli 1941 war demgegenuber erfolgreich. Im Oktober 1941 wurde Wilson dann Oberkommandierender der dort stationierten
britischen 9. Armee
.
Als ein solider, serioser und beruhmter Veteran war Wilson von
Winston Churchill
ausersehen worden, um im Winter des Jahres 1942 General
Claude Auchinleck
als Befehlshaber der
britischen 8. Armee
abzulosen. Auf Drangen von
Generalstabschef
Alan Brooke
wurde stattdessen
Bernard Montgomery
ernannt. Wilson wurde anstelle dessen Oberbefehlshaber der Truppen des Vereinigten Konigreichs in
Persien
und im
Irak
.
1943, nach Montgomerys Erfolg bei der
zweiten Schlacht von El Alamein
und der Vertreibung der deutschen Streitkrafte aus
Nordafrika
, wurde Wilson zum Oberbefehlshaber der Truppen im
Nahen Ostens
ernannt. Er loste 1944
Dwight D. Eisenhower
als Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkrafte im Mittelmeerraum ab und blieb bis Dezember 1944 in dieser Stellung.
Nachdem Wilson am 29. Dezember 1944 zum
Field Marshal
befordert worden war,
[4]
diente er von 1945 bis 1947 als Leiter der
British Joint Staff Mission
in
Washington, D.C.
Er folgt dort dem verstorbenen
Sir John Dill
nach.
1946 wurde er als
Baron Wilson
, of Libya and of Stowlangtoft in the County of Suffolk, zum erblichen
Peer
erhoben
[5]
und wurde dadurch Mitglied des
House of Lords
.
Er starb 1964 im Alter von 83 Jahren.
1914 hatte er Hester Mary Wykeham († 1979), Tochter des Philip James Digby Wykeham, Gutsherr von Tythrop House in
Oxfordshire
, geheiratet. Mit ihr hatte er zwei Kinder:
- ↑
Tom Segev:
Es war einmal ein Palastina ? Juden und Araber vor der Staatsgrundung Israels.
Pantheon, Munchen 2007,
ISBN 3-570-55009-5
, S. 164.
- ↑
London Gazette
. Nr. 34639, HMSO, London, 23. Juni 1939, S. 4244 (
Digitalisat
, englisch).
- ↑
London Gazette
(Supplement). Nr. 35175, HMSO, London, 27. Mai 1941, S. 3071 (
Digitalisat
, englisch).
- ↑
London Gazette
(Supplement). Nr. 36861, HMSO, London, 29. Dezember 1944, S. 5936 (
Digitalisat
, englisch).
- ↑
London Gazette
. Nr. 37498, HMSO, London, 12. Marz 1946, S. 1339 (
Digitalisat
, englisch).
- ↑
a
b
c
Knights and Dames
bei Leigh Rayment’s Peerage