Dieser Artikel behandelt den franzosischen Impressionisten. Zum ahnlichnamigen deutschen Dekorationsmaler siehe
Henry Martin (Maler)
.
Henri Jean Guillaume Martin
(*
2. August
1860
in
Toulouse
,
Frankreich
; †
12. November
1943
in
Labastide-du-Vert
, Frankreich) war ein franzosischer
impressionistischer
Maler
.
Henri Martin erfreute sich als Maler zu Lebzeiten großer Beliebtheit, obwohl sein Werk als
Neo-Impressionist
nicht als bahnbrechend gilt. Mit seinen Werken ubte er Einfluss auf verschiedene Kunstrichtungen und deren Vertreter ? vom
Primitivismus
uber
Divisionismus
bis hin zum
Symbolismus
. Mit der Zeit entwickelte eine ganz eigene Malweise, welche die Konstruktion der Farbe in den Vordergrund stellte, mit einer eher impressionistischen Pinselfuhrung, wobei er bei der Bildaufteilung zunehmend freie Flachen hervortreten ließ.
Henri Martin (Henri-Jean Guillaume Martin) war der Sohn eines Toulouser Schreiners. Seine Mutter war italienischer Abstammung. Martin gelang es seinen Vater davon zu uberzeugen,
Kunstler
zu werden und studierte ab 1877 an der Toulouser Kunstakademie (
Ecole superieure des beaux-arts de Toulouse
) unter
Jules Garipuy
. 1879 konnte Henri Martin Dank eines Stipendiums nach
Paris
gehen und bei
Jean-Paul Laurens
studieren. Bereits vier Jahre spater erhielt er die erste Medaille beim
Pariser Salon
.
1885 erhielt Martin ein Stipendium fur eine Studienreise durch
Italien
, wo er gemeinsam mit
Edmond Aman-Jean
und
Ernest Laurent
die Werke alter Meister wie
Giotto
oder
Masaccio
studierte und entwickelte dort seinen eigenen Stil, der sich durch kurze Pinselstriche auszeichnete.
1886 konnte er seine erste Ausstellung im Pariser Salon realisieren und erhielt dort 1889 fur ein
pointillistisches
Gemalde die Goldmedaille. Im selben Jahr wurde er Mitglied der
Ehrenlegion
. Als Neo-Impressionist malte er ungewohnlich große Bilder und erntete damit 1896 bei einer Einzelausstellung in der Pariser
Galerie Mancini
großen Beifall. Er erhielt Auftrage fur Wandbilder fur das Pariser Rathaus (1895) bzw. das Capitol in Toulouse (1903/1906) und gewann bei der
Weltausstellung von 1900
fur sein Werk den großen Preis. Zu jener Zeit schloss er auch Freundschaft mit
Auguste Rodin
. Henri Martin gab auch Unterricht an der
Academie Vitti
. 1917 wurde er als Nachfolger von
Gabriel Ferrier
in die
Academie des Beaux-Arts
gewahlt. Die
Konigliche Akademie von Belgien
nahm ihn 1921 als assoziiertes Mitglied auf.
[1]
Da er ein eher introvertierter Mensch war, entschloss sich Martin schließlich von Paris wegzuziehen. Nachdem er jahrelang nach einem idealen Ort gesucht hatte, kaufte er sich in
Marquayrol
ein Haus, das Labastide-du-Vert bei
Cahors
uberblickte. In dieser neuen, ruhigen Umgebung schuf er seine besten Werke und verstarb dort 1943.
- ↑
Academicien decede: Henri Jean Guillaume Martin.
Academie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique,
abgerufen am 18. Oktober 2023
(franzosisch).