Heinz Alisch
(*
14. Mai
1917
in
Spandau
; †
20. Juni
1993
in
Berlin
) war ein deutscher Komponist.
Heinz Alisch wurde als Sohn eines Mobelhandlers geboren. Er besuchte eine
Privatschule
und wechselte dann auf das Berliner
Kant-Gymnasium
. Spater besuchte er das
Reformrealgymnasium
in
Hennigsdorf
(Osthavelland). Bei der Pianistin Agnes Mosler-Sturm erhielt er zwischen 1931 und 1933 Klavierunterricht. 1933 absolvierte er eine kaufmannische Privatschule und lernte ab April 1934
Klarinette
an der Orchesterschule der staatlichen akademischen Hochschule in Berlin. Problematisch fur seinen weiteren Lebensweg war, dass er aufgrund der judischen Herkunft seiner Mutter als ?
Halbjude
“ galt. So konnte er in der Orchesterschule nur aufgenommen werden, weil sein Vater ?Frontkampfer“ gewesen war. Er schloss das Studium 1937 ab, spielte nun Klarinette und
Saxophon
. In antisemitischen Publikationen
Lexikon der Juden in der Musik
und
Judentum und Musik
wurde er bereits aufgefuhrt. Er war bereits 1935 als ?Halbjude“ aus der
Reichsmusikkammer
ausgeschlossen worden. Nach kurzer Zeit in der Wehrmacht wurde er 1940 als ?wehrunwurdig“ entlassen und zur
Zwangsarbeit
herangezogen. Ein erneuter Antrag auf Aufnahme in die Reichsmusikkammer wurde 1941 abgelehnt.
Wahrend er in Berlin von Gelegenheitsarbeiten lebte, studierte er das Hauptfach Saxophon an der Staatlichen Hochschule fur Musik. Nur gelegentlich konnte er wegen des Berufsverbots illegal als Musiker arbeiten. 1944 und 1945 musste er abermals Zwangsarbeit bei der
Organisation Todt
leisten. Nach Kriegsende trat er mit
Kurt Hohenberger
, dem Orchester
Kurt Widmann
sowie mit dem
RIAS Tanzorchester
unter
Werner Muller
auf. Ab 1948 schrieb er fur das Orchester Arrangements und dirigierte auch. Ab 1950 begleitete er mit seinem Orchester viele Schlagersanger, darunter
Willy Schneider
bei dessen
Evergreen
Wenn das Wasser im Rhein goldner Wein war’
(Februar 1950). Er entschloss sich 1960, freischaffender Kunstler zu werden, und komponierte nun Filmmusiken und Lieder, die zu beruhmten Schlagern werden sollten, wie
Rote Korallen
und
Eine Rose aus Santa Monica
, letzteres interpretiert von
Carmela Corren
. Er begleitete mit seinem Orchester Kunstler wie
Peter Alexander
,
Esther Ofarim
und
Robert Stolz
. 1972, nach dem Tod seiner Frau, gab er den Musikerberuf auf. Er starb in seiner Berliner Wohnung und wurde anonym auf dem
Stadtischen Friedhof Berlin-Zehlendorf
beigesetzt.