Heinrich (Anhalt-Kothen)

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Herzog Heinrich von Anhalt-Kothen

Herzog Heinrich von Anhalt-Kothen (* 30. Juli 1778 in Pleß ; † 23. November 1847 in Kothen ) war in Nachfolge seines Bruders Ferdinand der letzte Herzog von Anhalt-Kothen .

Heinrich wurde als vierter Sohn des Fursten Friedrich Erdmann von Anhalt-Kothen-Pleß und der Grafin Luise Ferdinande zu Stolberg-Wernigerode geboren. Er heiratete 1819 Auguste (* 3. August 1794; † 13. Juli 1855), Tochter des Fursten Heinrich XLIV. Reuß zu Kostritz (jungere Linie) und der Auguste Riedesel Freiin zu Eisenbach.

1818 trat Heinrich die Regierung in der oberschlesischen Standesherrschaft Pleß als Furst von Anhalt-Kothen-Pleß an. Zur Thronbesteigung des Bruders Ferdinand im Herzogtum Anhalt-Kothen uberließ dieser ihm die preußische Standesherrschaft. Nach dem Tode des kinderlosen Ferdinand 1830 bestieg Heinrich den Kothener Thron. Pleß uberließ er seinem jungeren Bruder Ludwig , der bereits 1841 starb.

Dank Heinrichs Bemuhungen erreichte die erste Eisenbahn schon im Jahre 1840 die Stadt Kothen, da der Bernburger Herzog Alexander Carl die Verlegung der Strecke Magdeburg-Leipzig uber Bernburg (Saale) verweigert hatte. Der ?Heinrichsplatz“ neben Kothens fruhestem Bahnhof erinnert daran.

Medaille der Ritterschaft auf die Silberhochzeit von Heinrich und Auguste 1844

In den Jahren 1841 bis 1847 war Herzog Heinrich zugleich Furst von Pleß , und hier in Oberschlesien lernte er auch den verdienstvollen Historiker Gottlieb Krause kennen, den er 1842 als Schlossbibliothekar und Kurator der herzoglichen Sammlungen nach Kothen brachte.

Mit der wohlwollenden Aufnahme des ahnlich wie Samuel Hahnemann , Leibarzt seines Bruders und Vorgangers Herzog Ferdinand , heimatlosen homoopathischen ?Wunderheilers“ Arthur Lutze zog Heinrich 1846 erneut die Aufmerksamkeit der Welt auf sein kleines Land ? sogar noch nach seinem Tode, als Lutze 1855 eine imposante homoopathische Klinik eroffnete, die alljahrlich Zehntausende von Patienten aus allen funf Erdteilen nach Kothen lockte.

Herzog Heinrich diente schon seit 1796 in der preußischen Armee, im Feldzug von 1806 noch als Major, bei seinem Abschied im Rang eines Generalmajors. 1830 wurde er mit dem Schwarzen Adler-Orden ausgezeichnet. Seit 1841 erneut im preußischen Dienst, wurde er noch in seinem Todesjahr 1847 zum General der Infanterie befordert.

Herzog Heinrich verstarb im Jahre 1847 und wurde in der Furstengruft der Kothener St.-Jakobs-Kirche beigesetzt. Mit dem Tode des kinderlosen Herzogs fiel Anhalt-Kothen 1847 zunachst an Anhalt-Bernburg und 1863 an Anhalt-Dessau . Auf eine Teilung wurde in Hinblick auf das absehbare Erloschen der Anhalt-Bernburger Linie und den dann eintretenden Erbfall an Anhalt-Dessau verzichtet.

Commons : Heinrich von Anhalt-Kothen  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorganger Amt Nachfolger
Ferdinand Herzog von Anhalt-Kothen
1830?1847
Leopold IV.