Das
Haus Karađorđevi?
(
serbisch
Кара?ор?еви?и
Karađorđevi?i
, romanisiert
Karadjordjevic
und anglisiert
Karageorgevitch
) regierte in
Serbien
von 1804 bis 1813, von 1842 bis 1858 und von 1903 bis 1918 sowie von 1918 bis 1945
Jugoslawien
, zeitweise abwechselnd und in Konkurrenz mit dem
Haus Obrenovi?
. Das jugoslawische Konigshaus verlor den Thron, als 1945 die
Kommunisten
unter
Josip Broz Tito
an die Macht kamen.
Das Haus Karađorđevi? wurde von
đorđe Petrovi?
gegrundet, einem serbischen Kaufmann und Revolutionar. Im
Ersten Serbischen Aufstand
schaffte er es, das Land von den
Osmanen
zu befreien. In den vorausgegangenen Kampfen von 1796 bis 1798 bekam er den Beinamen Karađorđe, Schwarzer đorđe. 1807 errichteten die Aufstandischen eine eigene Regierung. Ihre hochste Instanz war der große serbische Volksrat, der
Sovjet praviteljstvuju??i serbski
, mit Karađorđe als Prasidenten.
1808 bekam er den Ehrentitel
Vo?d
verliehen, was Anfuhrer bzw. Heerfuhrer bedeutet, ahnlich wie
Wojwode
. Bis 1813 eroberten die Osmanen
Serbien
zuruck, Karađorđe floh nach
Osterreich
. Einer der Unterfuhrer,
Milo? Obrenovi?
, ergab sich zunachst den Osmanen, fiel dann aber wieder ab, und organisierte 1815 den
Zweiten Serbischen Aufstand
. Karađorđe kehrte 1817 nach Serbien zuruck, um erneut die Fuhrung zu ubernehmen und einen neuen Aufstand vorzubereiten. Um seine Loyalitat gegenuber dem osmanischen Sultan zu signalisieren und das Erreichte nicht zu riskieren, ließ Milo? Obrenovi? Karađorđe toten.
Nach der Absetzung der Fursten
Milo?
und seines Sohnes
Mihailo Obrenovi?
durch das Parlament wurde Karađorđes Sohn
Aleksandar Karađorđevi?
1842 serbischer Furst. In einer politischen Krise musste er 1858
abdanken
. Statt seiner wurde der greise Milo? Obrenovi? als Furst wieder eingesetzt. Das Haus Karađorđevi? musste bis 1903 ins Exil.
Nach der Ermordung von Mihailo Obrenovi? 1868 folgte dessen Neffe
Milan Obrenovi? IV.
, der 1882 das
Konigreich Serbien
proklamierte und 1889 zu Gunsten seines Sohnes
Aleksandar Obrenovi?
abdankte. Aleksandar fiel im Juni 1903 einer Offiziersverschworung zum Opfer, mit ihm endete die
Dynastie
des
Hauses Obrenovi?
und die Karađorđevi?s kehrten wieder auf den Thron zuruck.
Peter I. Karađorđevi?
wurde 1903 von der serbischen Nationalversammlung zum Konig proklamiert. Peter regierte Serbien wahrend des
Ersten Weltkrieges
. Fur Skandale sorgte sein altester Sohn Kronprinz
Georg
, der als Wortfuhrer der aggressiven jungeren
Offizierskreise
galt und wegen der brutalen Ermordung eines Bediensteten 1909 entmundigt wurde. Dessen Bruder
Alexander I. Karađorđevi?
ubernahm zeitweilig die Regentschaft und folgte dem Vater 1921 als Konig des
Konigreiches der Serben, Kroaten und Slowenen
nach.
Alexander I. fuhrte 1929 nach einem Staatsstreich eine
Konigsdiktatur
ein. 1929 verfugte er die Umbenennung des Staates in
Konigreich Jugoslawien
. 1934 fiel er in Marseille einem Attentat zum Opfer. Da sein Sohn
Peter II.
noch minderjahrig war, ubernahm dessen Onkel
Pavle Karađorđevi?
als Regent die Herrschaft. Peter II. wurde im
Jugoslawischen Staatsstreich 1941
, kurz vor dem Uberfall des
Deutschen Reiches
auf Jugoslawien, fur volljahrig erklart und ubernahm fur kurze Zeit die Amtsgeschafte, bevor er nach der Kapitulation der Armee mit der Regierung ins Exil fliehen musste. In London heiratete er 1944 die griechische Konigstochter
Alexandra
, ihr Sohn Kronprinz
Alexander
wurde dort am 17. Juli 1945 geboren.
Nach kurzfristigen Ruckkehrhoffnungen musste Peter II. im November 1945 auf den Thron verzichten und wanderte in die
USA
aus, wo er 1970 starb. Alexanders Familie wurde erst nach dem Sturz des
Milo?evi?
-Regimes im Jahr 2000 die Ruckkehr aus dem Exil erlaubt. Sie erhielten 2003 das Wohnrecht im
Koniglichen Schloss auf dem Dedinje
. Alexander engagiert sich uberparteilich fur die Demokratisierung seiner Heimat und wirbt fur Investitionen.