Der
Hauptfriedhof Trier
ist einer von 20
Friedhofen
(17 stadtische und 3 kirchliche)
[1]
und zugleich die großte
Grunflache
der
rheinland-pfalzischen
Stadt
Trier
. Er liegt in
Trier-Nord
, dem nach Einwohnerzahl großten
Ortsbezirk
der Stadt.
Der Friedhof entstand 1804, das erste Begrabnis fand erst 1808 statt. Das Areal wurde spater nach Osten und Norden hin erweitert, wovon noch Teile und Portale der damaligen Begrenzungsmauern zeugen. Die 1870 errichtete alte Friedhofskapelle ersetze einen alteren Bau und pragte bis 1911 den Bereich des Friedhofhaupteingangs. Der 1911 rund 50 Meter ostlich davon fertiggestellte neue Eingangsbereich, heute an der der Herzogenbuscher Straße 8, reprasentiert die Architekturrichtung des
Heimatstils
. Die seit 1962 im Nordsektor des Friedhofs genutzte Kapelle ist eine Vertreterin der fruhen
Nachkriegsmoderne
; sie steht nahe dem Nordeingang (An der Hospitalsmuhle 19).
Im alten Friedhofsteil finden sich bis heute erhaltene Grabmaler des 19. und fruhen 20. Jahrhunderts, in historisierenden Stilformen und
Jugendstil
. Außer Einzelgrabern hat der Friedhof eine großere Anzahl von historischen Familiengrabern alteingesessener Trierer Familien. Einige von ihnen wurden mittlerweile neu vergeben.
Seit 1920 ist auch der
Judische Friedhof von Trier
Teil des Hauptfriedhofs. Die erste Nutzungsphase wahrte von 1921 bis 1941 und endete durch die
nationalsozialistische Verfolgung
. Bis auf die Demontage von Eisenteilen und Metallbuchstaben fur die Eisensammlung blieb das Areal zur Zeit des
Nationalsozialismus
dennoch unversehrt. Von 1945 bis 1988 erfolgten 30 weitere Begrabnisse. Der judische Friedhofsteil umfasst 261 Grabstellen, von denen mindestens 241 belegt sind; einige sind nicht belegt, bei anderen ist die Belegung unklar. Der neue judische Friedhof hatte ursprunglich eine viermal großere Flache. Deren Großteil uberließ 1945 die nach dem
Zweiten Weltkrieg
verfolgungsbedingt aus nur noch wenigen Kopfen bestehende judische Gemeinde der Stadt Trier fur den allgemeinen Friedhofsteil.
Seit 2012 erfolgen judische Begrabnisse auf einem nordostlich gelegenen, in unmittelbarer Nahe befindlichen Graberfeld.
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Eingang an der Herzogenbuscher Straße 8, errichtet 1911
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Neugotische Friedhofskapelle mit Leichenhalle, 1870
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Innenansicht der neugotischen Friedhofskapelle
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Neue Kapelle (bzw. Aussegnungs- und Trauerhalle) mit Leichenhalle
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Denkmal der judischen Kultusgemeinde
Der westliche Friedhofsbereich ist von steinernen
Sarkophagen
aus romischer Zeit sowie mehreren
Kriegerdenkmalern
bestimmt. Der Haupt
friedhof
hat sechs Felder mit
Kriegsgrabern
, auf denen Tote der
Weltkriege
bestattet sind. Dort ruhen deutsche Soldaten, aber auch zivile Kriegstote, zumeist des Bombenkrieges, sowie etwa 700 auslandische Kriegstote. Die Graber sind teilweise mit Sandsteinkreuzen, teilweise mit keramischen Namenssteinen markiert. Die Kriegsgraber wurden zum Teil bereits wahrend des Krieges provisorisch angelegt und nach Zubettungen in den Jahren 1955 bis 1960 weiter ausgebaut. Verschiedene in Trier ansassige
Ordensgemeinschaften
haben auf dem Trierer Hauptfriedhof eigene kleine Graberfelder fur ihre Konventsmitglieder; die einzelnen Ruhestatten sind hier durch einheitlich gestaltete Kreuze oder Inschrifttafeln markiert.
Ein 1950 errichtetes
Denkmal fur die ?Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“
, geschaffen von Michael Trierweiler, zeigt einen auf einem Knie knienden, vornubergebeugten Menschen, der weitere Peinigungen erwartet.
49.768599
6.6538311111111
Koordinaten:
49° 46′ 7″
N
,
6° 39′ 13,8″
O
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Friedhofsratgeber der Stadt Trier
auf trier.de