Hartwin Brandt
(*
29. Juni
1959
in
Flensburg
) ist ein deutscher
Althistoriker
.
Hartwin Brandt studierte von 1979 bis 1985 Geschichte, Germanistik und Lateinische Philologie an der
Universitat Kiel
. Nach dem ersten Staatsexamen 1985 wurde er bereits 1986 in Kiel mit einer Arbeit zu den Reformvorschlagen des Anonymus
De rebus bellicis
bei
Frank Kolb
in Alter Geschichte
promoviert
.
[1]
Er folgte Kolb anschließend an die
Universitat Tubingen
, wo er von 1986 bis 1992 Kolbs wissenschaftlicher Assistent war, und
habilitierte
sich 1991 mit einer Arbeit zu Gesellschaft und Wirtschaft Pamphyliens und Pisidiens im Altertum. 1992/93 hatte Brandt eine Vertretungsprofessur an der
Universitat Leipzig
inne. Seit 1993 war er ordentlicher Professor fur Alte Geschichte an der
Technischen Universitat Chemnitz
, seit 2002 bekleidet er den althistorischen
Lehrstuhl
an der
Otto-Friedrich-Universitat Bamberg
.
2003/04 war Brandt Visiting Professor (Gastprofessor) an der
University of Exeter
und von 2000 bis 2006 Mitglied im Vorstand des
Historikerverbandes
. 2006/07 war er Henkel Fellow und Visiting Professor am Department of Classics der
Brown University
in Providence (USA). Zudem ist Hartwin Brandt seit Oktober 2004 Sprecher des Graduiertenkollegs
Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter
. Von September 2017 bis Mai 2018 war er Member und Visiting Professor am
Institute for Advanced Study
. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift
Klio
.
Hauptarbeitsgebiete Brandts sind die
romische Kaiserzeit
und die
Spatantike
, Geschichtsschreibung in der Spatantike (speziell die
Historia Augusta
), die Erforschung von besonderen Gruppen in der
Antike
(besonders der Bereich alte Menschen) sowie die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des sudwestlichen Kleinasien (
Pamphylien
,
Pisidien
,
Lykien
). Brandt arbeitet ferner an einer Neukonzeption des
Handbuchs der Altertumswissenschaft
. Im Rahmen der Neubearbeitung des Handbuchs veroffentlichte er 2021 nach mehrjahriger Arbeit den Band zur romischen Kaiserzeit bis zum Herrschaftsantritt
Diokletians
.
[2]
Außerdem forscht er zur Geschichte des Alters und veroffentlichte 2002 dazu die Darstellung
?Wird auch silbern mein Haar“. Eine Geschichte des Alters in der Antike
.
- Zeitkritik in der Spatantike. Untersuchungen zu den Reformvorschlagen des Anonymus De rebus bellicis
(=
Vestigia
.
Band 40). C. H. Beck, Munchen 1988,
ISBN 3-406-33003-7
(Dissertation;
Digitalisat
).
- Gesellschaft und Wirtschaft Pamphyliens und Pisidiens im Altertum
(=
Asia-Minor-Studien.
Band 7). Habelt, Bonn 1992,
ISBN 3-7749-2554-2
(Habilitationsschrift;
Digitalisat
).
- Kommentar zur Vita Maximi et Balbini der Historia Augusta
(=
Antiquitas
.
Reihe 4, Serie 3, Band 2). Habelt, Bonn 1996,
ISBN 3-7749-2785-5
.
- Geschichte der romischen Kaiserzeit. Von Diokletian und Konstantin bis zum Ende der konstantinischen Dynastie (284?363).
Akademie Verlag, Berlin 1998,
ISBN 3-05-003281-2
.
- Das Ende der Antike. Geschichte des spatromischen Reiches.
C. H. Beck, Munchen 2001,
ISBN 3-406-44751-1
(
Rezension
bei Plekos; 5. Auflage. C. H. Beck, Munchen 2017,
ISBN 978-3-406-51918-5
).
- ?Wird auch silbern mein Haar.“ Eine Geschichte des Alters in der Antike.
C. H. Beck, Munchen 2002,
ISBN 3-406-49593-1
.
- mit
Frank Kolb
:
Die Provinz Lycia et Pamphylia
(
Orbis Provinciarum
). Zabern, Mainz 2005,
ISBN 3-8053-3470-2
.
- Konstantin der Große. Der erste christliche Kaiser. Eine Biographie.
C. H. Beck, Munchen 2006,
ISBN 3-406-54058-9
(
Rezension
bei
sehepunkte
; 3., unveranderte Auflage. C. H. Beck, Munchen 2011,
ISBN 978-3-406-61809-3
).
- Am Ende des Lebens. Alter, Tod und Suizid in der Antike
(=
Zetemata
.
Heft 136). C. H. Beck, Munchen 2010,
ISBN 978-3-406-60169-9
.
- Die Kaiserzeit. Romische Geschichte von Octavian bis Diocletian. 31 v. Chr.?284 n. Chr.
(=
Handbuch der Altertumswissenschaft
.
III.11), C. H. Beck, Munchen 2021,
ISBN 978-3-406-77502-4
(
Besprechung
).
- ↑
Vgl. dazu die Besprechung von Sandro-Angelo Fusco in:
Zeitschrift der Savigny-Stiftung fur Rechtsgeschichte
, Romanistische Abteilung
112, 1995, S. 589?600; Michael Whitby in:
The Classical Review
40, 1990, S. 121?123.
- ↑
Vgl. dazu die Besprechung von
Christoph Michels
in:
Historische Zeitschrift
315, 2022, S. 743?744.