Hartmut Schiedermair
(*
16. Januar
1936
in
Bonn
; †
23. August
2020
ebenda
[1]
) war ein deutscher
Jurist
und Universitats-
Professor
fur
Offentliches Recht
,
Volkerrecht
und
Rechtsphilosophie
.
Hartmut Schiedermair war der Sohn des Juristen
Gerhard Schiedermair
und dessen Frau Imogen Schiedermair, geb. Baum. Sein Großvater war der aus Regensburg stammende Musikwissenschaftler
Ludwig Schiedermair
. Hartmut Schiedermair war seit 1961 mit der Diplom-Volkswirtin Inge Schiedermair verheiratet; aus der Ehe stammen drei Kinder. Schiedermair ist Vater des
Pianisten
Valentin Schiedermair
und der Leipziger Juraprofessorin
Stephanie Schiedermair
.
Nach seinem Abitur auf dem
Aloisiuskolleg
in Bad Godesberg studierte Schiedermair 1955 bis 1956
Philosophie
,
Geschichte
und
Kunstgeschichte
an der
Johann Wolfgang Goethe-Universitat
in
Frankfurt am Main
. Von 1956 bis 1960 studierte er dort
Rechtswissenschaft
und Philosophie. Zwischen der Ersten (1960) und Zweiten Juristischen Staatsprufung (1965) war Schiedermair im Referendariat bei dem
Oberlandesgerichtsbezirk Frankfurt am Main
, mit Unterbrechungen zur Anfertigung einer
Dissertation
.
1968 wurde er zum
Dr. jur.
an der Johann Wolfgang Goethe-Universitat in Frankfurt am Main promoviert. Von 1966 bis 1974 war er wissenschaftlicher Referent am
Max-Planck-Institut fur auslandisches offentliches Recht und Volkerrecht
in
Heidelberg
. Er wurde 1974 bei
Hermann Mosler
fur die Facher Offentliches Recht, Volkerrecht und Rechtsphilosophie an der
Ruprecht-Karls-Universitat
Heidelberg
habilitiert
. Von 1974 bis 1976 wurde er als Regierungsdirektor im Justizministerium des Landes Rheinland-Pfalz abgeordnet zum wissenschaftlichen Dienst am
Bundesverfassungsgericht
.
In der Zeit von 1976 bis 1983 war Schiedermair Universitatsprofessor fur
Staats-
,
Verwaltungs-
und
Volkerrecht
an der
Universitat des Saarlandes
in
Saarbrucken
. 1983 wurde er zum Universitatsprofessor fur Offentliches Recht, Volkerrecht und Rechtsphilosophie an der
Universitat zu Koln
berufen. 2001 erfolgte seine Emeritierung. Seit 2002 war er
Lehrbeauftragter
der
Johannes Gutenberg-Universitat Mainz
in dem vom
Mainzer Medieninstitut
eingerichteten Weiterbildungsstudiengang Medienrecht.
Hartmut Schiedermair war von 1980 bis 2004 Prasident des
Deutschen Hochschulverbandes (DHV)
sein Nachfolger wurde
Bernhard Kempen
. 2004 wurde er Ehrenprasident des Deutschen Hochschulverbandes. Er war Mitglied der
Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt
.
Die Medizinische Fakultat der
Universitat Rostock
verlieh Schiedermair 2011 die Ehrendoktorwurde.
[2]
Seit 1991 war er Mitglied der
Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt
.
1992 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des
Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
ausgezeichnet.
- Das Phanomen der Macht und die Idee des Rechts bei
Gottfried Wilhelm Leibniz
(= Studia Leibnitiana, Supplementa, Bd. 7). Steiner, Wiesbaden 1970 (Dissertation Universitat Frankfurt/M.).
- Der volkerrechtliche Status Berlins nach dem Viermachte-Abkommen vom 3. September 1971
(= Beitrage zum auslandischen offentlichen Recht und Volkerrecht, Bd. 64). Springer, Heidelberg 1975,
ISBN 3-540-06814-7
.
- mit
Dieter Dorr
:
Spielautomatensteuer in Baden-Wurttemberg
. Engel, Kehl am Rhein 1984,
ISBN 3-88357-036-2
.
- mit
Dieter Dorr
:
Der Schutz der deutschen Handelsflotte
. Ein Rechtsgutachten. OTV, Stuttgart 1984.
- Der Harteausgleich im Gesetz uber den Finanzausgleich zwischen Bund und Landern. Zur Verfassungsmaßigkeit der Sonderlastabzuge und der Bundeserganzungszuweisungen nach Art. 107 Abs. 2 GG
(= Studien zum offentlichen Recht und zur Verwaltungslehre, Bd. 36). Vahlen, Munchen 1986,
ISBN 3-8006-1164-3
.
- Kultur der Zukunft. Die Universitat auf der Schwelle zum 21. Jahrhundert
. Deutscher Hochschulverband, Bonn-Bad Godesberg 1989,
ISBN 3-924066-41-8
.
- Kunst im Volkerrecht. Das Eigentum am Kronungsschatz des Heiligen Romischen Reiches
. In: Klaus-Eckart Gebauer (Hrsg.):
Grundrechte, soziale Ordnung und Verfassungsgerichtsbarkeit. Festschrift fur
Ernst Benda
zum 70. Geburtstag
. Muller, Heidelberg 1995, S. 235?263,
ISBN 3-8114-0695-7
.
- Schriften zu Bildung und Wissenschaft. Zum 60. Geburtstag. Deutscher Hochschulverband, Bonn 1996,
ISBN 3-924066-56-6
.
- Hoffnung und Menschenwurde. Das Erbe des Sisyphos.
In: Joachim Burmeister (Hrsg.):
Verfassungsstaatlichkeit. Festschrift fur
Klaus Stern
zum 65. Geburtstag
. Beck, Munchen 1997, S. 63?88,
ISBN 3-406-41348-X
.
- Die Wissenschaft vor dem Gerichtshof der Vernunft. Eine Anmerkung zu Wilhelm von Humboldt und Kant
. In: Hans-Joachim Cremer (Hrsg.):
Tradition und Weltoffenheit des Rechts. Festschrift fur
Helmut Steinberger
(= Beitrage zum auslandischen offentlichen Recht und Volkerrecht, Bd. 152). Springer, Berlin 2002, S. 597?610,
ISBN 3-540-42954-9
.
- Was kommt auf die Universitaten zu? Die Folgen des Bologna-Prozesses fur die deutschen Hochschulen
. Bund Freiheit der Wissenschaft, Berlin 2003.
- Pisa und die Folgen. Eine Anmerkung zum Bildungs- und Kulturauftrag der Schule
. In: Stefan Muckel (Hrsg.):
Kirche und Religion im sozialen Rechtsstaat. Festschrift fur
Wolfgang Rufner
zum 70. Geburtstag
(= Staatskirchenrechtliche Abhandlungen, Bd. 42). Duncker & Humblot, Berin 2003, S. 799?807,
ISBN 3-428-10931-7
.
- Das Bundesverfassungsgericht auf der Grenze zwischen dem Recht und der Politik
. In: Michael Brenner (Hrsg.):
Der Staat des Grundgesetzes ? Kontinuitat und Wandel. Festschrift fur
Peter Badura
zum siebzigsten Geburtstag
. Mohr Siebeck, Tubingen 2004, S. 477?489,
ISBN 3-16-148253-0
.
- Die Menschenwurde als oberstes Konstitutionsprinzip in der Ordnung des Grundgesetzes
. In: Martin Hochhuth (Hrsg.):
Nachdenken uber Staat und Recht. Kolloquium zum 60. Geburtstag von Dietrich Murswie
k. Duncker & Humblot, Berlin 2010, S. 171?191,
ISBN 978-3-428-13177-8
.
- Die Wurde des Patienten
. In: Gerhard Hafner (Hrsg.):
Volkerrecht und die Dynamik der Menschenrechte. Liber Amicorum Wolfram Karl.
Facultas, Wien 2012, S. 65?74,
ISBN 3-7089-0912-7
.
Festschrift
- ↑
Hartmut Schiedermair verstorben.
24. August 2020,
abgerufen am 24. August 2020
.
- ↑
Universitat Rostock, Akademisches Jahrbuch 2010/2011, S. 120
(
Memento
vom 22. Juli 2015 im
Internet Archive
)