Hans Hotter (1940)
Hans Hotter
(*
19. Januar
1909
in
Offenbach am Main
; †
6. Dezember
2003
in
Munchen
) war ein deutscher
Opernsanger
(
Bassbariton
) und
Gesangspadagoge
.
Hans Hotter studierte nach dem Abitur Philosophie an der
Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen
sowie Gesang bei
Matthaus Romer
und Orgel.
[1]
1930 debutierte er in
Troppau
. Bereits im Alter von zweiundzwanzig Jahren sang er den ?Wanderer“ in
Siegfried
von
Richard Wagner
.Weitere fruhe Stationen waren Breslau und das
Deutsche Theater Prag
, bevor er 1934 an die
Hamburgische Staatsoper
und 1937 an die
Bayerische Staatsoper
nach Munchen engagiert wurde.
[1]
Hier erarbeitete er sich alle großen Bariton-Partien des deutschen Fachs, vor allem in Opern von Richard Wagner, aber auch
Richard Strauss
, in dessen Urauffuhrungen der Opern
Friedenstag
,
Capriccio
und
Die Liebe der Danae
Hotter mitwirkte. Er sang aber auch haufig
Mozart
und
Verdi
.
1939 hatte er sein Debut an der
Wiener Staatsoper
. Hotter stand 1944 in der
Gottbegnadeten-Liste
des
Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda
.
[2]
Ab 1947 trat er bis 1969 am Londoner
Royal Opera House
auf und inszenierte zwischen 1961 und 1964 Wagners
Ring des Nibelungen
.
[1]
Zwischen 1952 und 1966 wirkte er regelmaßig bei den
Bayreuther Festspielen
mit. Insbesondere als
Hollander
und
Wotan
, aber auch als Gurnemanz (
Parsifal
) und
Hans Sachs
erreichten seine Interpretationen Referenzcharakter.
Noch im hohen Alter verlieh seine charismatische Gestalt ambivalenten Figuren wie Schigolch (in
Lulu
, bis 1992) imponierende Buhnenprasenz (letzte Buhnenrolle;
Prinzregententheater Munchen
, Februar 2001:
Prinzregent
in einer ?Munchner Fassung“ von
Richard Heubergers
Operette
Der Opernball
). Daneben stieg er zu den bedeutendsten
Liedsangern
seiner Generation auf. Eine Jahrhundertaufnahme ist seine Einspielung des Liederzyklus
Die
Winterreise
von
Franz Schubert
mit
Gerald Moore
als Klavierbegleiter aus dem Jahr 1955. Auch dieses stimmtechnisch sehr anspruchsvolle Werk bot er bis in die 1990er Jahre absolut stimmfest und sicher in Liederabenden auf der Buhne dar.
Hotter erteilte privaten Gesangsunterricht, und 1977 wurde er von der
Wiener Musikakademie
zum Professor ernannt.
[3]
Sein 1979 im kleinen Saal des Munchener Gasteigs abgehaltener Meisterkurs fur junge Sanger wurde vom Saarlandischen Rundfunk aufgezeichnet und in der Filmdokumentation ?Hans Hotter“ von
Wolf-Eberhard von Lewinski
im ARD-Programm ausgestrahlt.
1996 erschien seine Autobiografie
Der Mai war mir gewogen
im
Kindler Verlag
. 1985 wurde er von den
Munchner Turmschreibern
mit dem
Bayerischen Poetentaler
geehrt. 1998 erhielt er den
Ehrenring der Stadt Wien
.
Hans Hotter starb im Alter von 94 Jahren und wurde auf dem
Waldfriedhof Solln
in Munchen bestattet.
[4]
- ↑
a
b
c
Klassik Heute:
Hans Hotter.
Abgerufen am 10. November 2021
.
- ↑
Hotter, Hans
. In: Theodor Kellenter:
Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Kunstler
. Kiel: Arndt, 2020,
ISBN 978-3-88741-290-6
, S. 249f.
- ↑
Redaktionsburo Harenberg:
Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die personlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft
. Mit uber 400 Fotos. Droemer Knaur, Munchen/Zurich 1979,
ISBN 3-426-07604-7
, Hotter, Hans,
S.
195
f
.
- ↑
knerger.de:
Das Grab von Hans Hotter
- ↑
www.km.bayern.de
Artikel enthalt Liste der bisherigen Titeltrager
- ↑
Archives nationales:
Archives du Bureau du Cabinet du ministre de la Culture. Ordre des arts et lettres (1962-2000).
(PDF)
S. 84
,
abgerufen am 9. November 2021
(franzosisch).