Portrat von Hans Georg von Arnim als
Heliogravure
um 1900, nach dem
Kupferstich
von P. Aubry um 1650
Hans Georg von Arnim-Boitzenburg
(*
1583
in
Boitzenburg
; †
28. April
1641
in
Dresden
), oft auch als Johann Georg von Arnim, war ein
Generalfeldmarschall
sowie
Diplomat
im
Dreißigjahrigen Krieg
. Er wechselte zwischen
schwedischen
,
polnischen
,
kaiserlichen
und
kursachsischen
Diensten und zahlte zu den bedeutendsten
Feldherrn
und Politikern dieser Zeit.
Der 1583 als Sohn des
brandenburgischen
Oberhofmarschalls
Bernd
von Arnim
und seiner Frau Sophia
von der Schulenburg
auf
Schloss Boitzenburg
geborene Hans Georg von Arnim war zeit seines Lebens mit militarischen und politischen Aufgaben beschaftigt.
Mit 16 Jahren immatrikulierte er sich 1599 an der
Universitat Frankfurt
, wechselte ein Jahr spater an die
Universitat Leipzig
und beendete sein Studium 1606 an der
Universitat Rostock
.
[1]
1612 trat Hans Georg seinen Hofdienst bei
Johann Sigismund
in
Konigsberg
an. Doch schon im Jahr darauf verließ er den Hof wegen einer Duellaffare.
Noch im selben Jahr, 1613, begab er sich mit deutschen
Soldnern
in schwedischen Dienst, weil sein Gut Boitzenburg arg verschuldet war, und nahm als
Obrist
am
Schwedisch-Russischen Krieg 1610?1617
teil. Er war jahrelang Geheimvermittler zwischen seinem Dienstherrn,
Gustav Adolf von Schweden
, und seinem Landesherrn
Georg Wilhelm
, Kurfurst von
Brandenburg
, besonders bei der Werbung Gustavs um die Schwester des Kurfursten,
Maria Eleonora von Brandenburg
. Zwischen dem Konig und Arnim kam es zu haufigen Auseinandersetzungen, teils uber Geldfragen, teils uber politische Fragen; trotzdem stieg Arnim im Vertrauen und lernte dabei, militarisch wie diplomatisch.
Anschließend diente Arnim 1621
Sigismund III. Wasa
, dem Konig von
Polen-Litauen
, einem vom schwedischen Thron vertriebenen Vetter und Erzfeind Gustavs, mit einem
Regiment
von 3000 deutschen Fußsoldaten und 400
Arkebusierreitern
[2]
und seinen Offizieren Hans Friedrich von Sparre, Hans von Gotz,
Hans Caspar von Klitzing
und Christoph von Klitzing und anderer siegreich in der
Schlacht bei Chocim
im Kampf gegen die
osmanischen Turken
. Er erhielt im Februar 1622 nach erfolgreicher Schlacht seine Entlassungsurkunde aus polnischem Dienst, da er sich nur gegen die Osmanen, aber nicht gegen Schweden verpflichtet hatte, was Gustav beruhigte, und ging uber
Neu-Stettin
auf sein Schloss Boitzenburg. Kurz diente er dann dem Soldnerfuhrer
Mansfeld
und 1624?25 ebenfalls kurz noch einmal Konig Gustav Adolf in Stockholm.
1625?26 erhielt er Angebote von Brandenburg, Danemark und von
Wallenstein
, dem Oberbefehlshaber des
kaiserlichen Heeres
. Er entschied sich fur Letzteres und trat in kaiserliche Dienste ein. Rasch wurde er zu einem engen Vertrauten Wallensteins, aufgrund seiner Erfahrungen und seiner Kenntnis der schwedischen Verhaltnisse, vor allem aber wegen seines sicheren militarischen und politischen Urteils. Er
belagerte Stralsund
vergeblich, wurde aber im April 1628 zum Feldmarschall ernannt und Befehlshaber des kaiserlichen Heeres, das im
polnisch-schwedischen Krieg
den Polen zur Hilfe entsandt wurde. Am 27. Juni 1629 fugte dieses Heer Gustav Adolf bei
Stuhm
eine seiner ersten Niederlagen zu. Noch im gleichen Jahr verließ Arnim dann aber den kaiserlichen Dienst aus Protest gegen das vom Kaiser erlassene
Restitutionsedikt
und wechselte Im Zusammenhang mit den Beschlussen des
Leipziger Konvents
in den Dienst vom
Kursachsen
.
Der sachsische Kurfurst
Johann Georg I.
hatte als Lutheraner im November 1620 in der
Schlacht am Weißen Berg
den katholischen Kaiser
Ferdinand II.
im Kampf gegen den calvinistischen Konig von Bohmen
Friedrich V. von der Pfalz
unterstutzt. Auch als der Kaiser dann gewaltsam die Rekatholisierung von Bohmen betrieb, blieb der sachsische Kurfurst noch fur mehrere Jahre bei einer neutralen Haltung zum Kaiser, obwohl ab 1622 das Heer der
katholischen Liga
und ab 1626 auch das kaiserliche Heer unter
Wallenstein
im Westen und Norden des Reiches gegen protestantische Reichsfursten und gegen den danischen Konig
Christian IV.
im Kampf stand. Im Gegensatz zum brandenburgischen Kurfursten
Georg Wilhelm
, dessen Furstentum von Angriffen und Durchmarschen aller Kriegsteilnehmer schon sehr fruh stark betroffen war, konnte der sachsische Kurfurst seine neutrale Haltung aus einer starkeren Position heraus und mit mehr Erfolg durchhalten. Damit konnte er seinem Land Kriegswirren und -grauel bis 1630 weitgehend ersparen. Erst nach der
Zerstorung Magdeburgs
im Mai 1631 und nach dem davon verursachten Umschwung der protestantischen offentlichen Meinung im ganzen Reichsgebiet, konnte Johann Georg seine neutrale Haltung kaum noch aufrechterhalten. Endgultig aufgeben musste er die Haltung, nachdem der Kaiser im Marz 1629 das
Restitutionsedikt
erlassen hatte, von dem Sachsen stark betroffen war.
Mit der Einberufung einer Versammlung der protestantischen Reichsfursten kam es im Januar 1631 auf dem
Leipziger Konvent
zur Verurteilung des Restitutionsedikts und zur Grundung des
Leipziger Bundes
. Der Bund war als Militarbundnis gedacht und sollte deshalb auch ein eigenes Heer haben. Zum militarischen Befehlshaber wurde Hans Georg von Arnim bestimmt, der vormals beste Feldherr der kaiserlichen Wallenstein-Armee. Das sachsische, protestantische Heer war auch zur konkurrierenden Aufnahme von Soldnern gedacht, die sich nach der Emporung uber die Zerstorung von Magdeburg in großer Zahl darum bemuhten, in das Heer des Schwedenkonigs Gustav Adolf aufgenommen zu werden, der im Juli 1630 auf Usedom gelandet war. Arnim war klar, dass Gustav Adolf die Unterstutzung der Bevolkerung und den Zustrom von Soldnern benotigte, um im deutschen Reich Erfolg zu haben. Arnim kannte die Absichten der Schweden aus eigener Erfahrung und er wusste, dass die Schweden mit ihrer Teilnahme am Krieg im Reich eigene Interessen verfolgten, die er nicht unterstutzte. Seine Grundauffassung war es, der ?deutschen Sache“ zu nutzen und das Reich gegen fremde Heere zu schutzen. Das vom Leipziger Bund als Konkurrenz zum schwedischen Heer geplante sachsische Heer entsprach also seinen Vorstellungen, denen er bis zu seinem Tod treu blieb.
[3]
Schon bald nach Grundung des Leipziger Bundes wurde das Kurfurstentum Sachsen im September 1631 vom heranziehenden Heer Gustav Adolfs zunehmend militarisch bedroht, besonders vom Heer der
katholischen Liga
unter
General Tilly
. Dieses Heer, das Magdeburg zerstort hatte, fiel im September 1631 massiv plundernd im
Kursachsen
ein und bedrohte Leipzig. Die fur Sachsen bedrohliche Situation nutzte der schwedische Konig
Gustav II. Adolf
, um dem sachsischen Kurfursten einen Bundnisvertrag aufzudrangen. Vereinbart wurde, dass sich das neue sachsischen Heer Schweden anschließt und dass den schwedischen Soldnern Unterkunft und Versorgung in Sachsen garantiert wird. Der Oberbefehl uber das sachsische Heer, verblieb aber beim sachsischen Kurfursten, dem es damit moglich war, sich jederzeit aus dem Bundnis zu losen. Das war dem schwedischen Konig durchaus bewusst, mit der Folge, dass er dem sachsischen Kurfursten, seinem Bundnispartner, immer misstraute.
[4]
In der nachfolgenden
Schlacht bei Breitenfeld
(17. September 1631) gegen das Heer der katholischen Liga unter Tilly operierte das schwedische und sachsische Heer erstmals gemeinsam und Arnim befehligte die sachsische
Kavallerie
. Das Heer unter Tilly erlitt eine schwere Niederlage und verlor seine gesamte Artillerie, obwohl die sachsische Kavallerie wahrend der Schlacht die Flucht ergriffen hatte, angefuhrt vom sachsischen Kurfursten.
[5]
Arnim besetzte aus eigenem Entschluss ab 1. November
Nordbohmen
, um einen Keil zwischen kaiserliche Streitkrafte im Reich und in
Schlesien
zu treiben, aber auch um seinen Soldaten reichhaltige Winterquartiere zu beschaffen; da aber die geringen kaiserlichen Verteidigungskrafte aus
Prag
eilends entflohen, ruckte Arnim nach und besetzte am 15. November die bohmische Hauptstadt. Wallenstein, der im August 1630 als General entlassen worden war, floh nach
Pardubice
, traf sich aber am 30. November 1631 auf dem Schloss
Kaunitz
in kaiserlichem Auftrag mit Arnim, um einen Separatfrieden mit Kursachsen zu sondieren.
[6]
Auch nachdem Wallenstein am 15. Dezember 1631 wieder das Kommando der Kaiserlichen ubernommen hatte, riss der Kontakt nicht ab. In Prag ließ Arnim das
Friedlander Haus
durch eine Ehrenwache schutzen, wahrend es im Schloss des Kaisers auf dem
Hradschin
weniger achtsam zuging. Auch suchte er Wallensteins
Herzogtum Friedland
zu schonen und entschuldigte sich demutig, wenn es nicht ganz gelang. Wallenstein seinerseits ließ ihm ?ausstehende Soldzahlungen“ aus der Zeit seines kaiserlichen Dienstes zukommen. Von welchem Moment an Arnim die Kontakte nur noch fristete, um den Gegner hinzuhalten, die eigenen Truppen heil aus Bohmen herauszuziehen und Wallensteins erwartete Offensive gegen Sachsen zu verzogern, lasst sich nur unprazise bestimmen.
[7]
Im Dezember 1631 schlug Arnim ein kaiserliches Heer unter
Tiefenbach
bei
Nimburg
(heute: Nymburk/Bohmen). 1632 verdrangte Wallenstein Arnims Truppen aus Bohmen, folgte ihnen jedoch nicht nach Sachsen, das er noch immer zu neutralisieren oder ins eigene Lager zu ziehen hoffte, sondern wandte sich nach Westen gegen Gustav Adolf, den er in
Nurnberg belagerte
. Arnim fiel wahrenddessen in das habsburgische Niederschlesien ein. Seine sachsischen Truppen plunderten und verwusteten zuerst Wallensteins schlesische Herzogtumer
Sagan
und
Glogau
, sodann
Steinau
und
Breslau
. Wallenstein revanchierte sich mit einem ?Besuch“ von
Holks
Reitern in Sachsen, die sich bis vor die Tore Dresdens brandschatzten.
[8]
An der
Schlacht bei Lutzen
im November 1632, in der Gustav Adolf fiel, nahm der mit seiner Armee noch in Schlesien stehende Arnim nicht teil.
Arnim als kursachsischer General
Am 6. Juni 1633 trafen Arnim und Wallenstein erneut zu einer Unterredung zusammen, diesmal in Schlesien, uber die Arnim anschließend den Kurfursten von Sachsen und Brandenburg berichtete, wahrend zugleich ein Waffenstillstand vereinbart war. Ein Gesandter unterrichtete den in Frankfurt am Main weilenden schwedischen Reichskanzler
Axel Oxenstierna
, der in einem Antwortbrief an Wallenstein die entscheidende Frage aufwarf, ob dieser nun ein Rebell oder ein kaiserlicher Unterhandler zu sein gedenke.
[9]
Entgegen den Hoffnungen der bohmischen Emigrantenfuhrer
Thurn
(Arnims Intimfeind) und
Kinsky
sowie des franzosischen Gesandten
Feuquieres
zielte Wallenstein jedoch, wie schon bei den Verhandlungen von 1632, nicht auf ein Uberlaufen zum protestantisch-schwedisch-franzosischen Bundnis ab, sondern auf einen Sonderfrieden mit den protestantischen Kurfursten, um anschließend gemeinsam die Schweden und Franzosen, dann vielleicht sogar die spanisch-habsburgischen Truppen, aus dem Reich zu vertreiben; das entsprach zwar im Grunde auch Arnims Intention, jedoch waren Wallensteins Zusagen zu vage, um die misstrauischen protestantischen Kurfursten davon zu uberzeugen, sich von ihren Hauptalliierten zu losen.
[10]
In der kritischen Phase der Entmachtung und anschließenden Ermordung Wallensteins im Fruhjahr 1634 wartete Wallenstein im Lager zu
Pilsen
vergeblich auf Arnims Kommen sowie rettende Verhandlungsergebnisse. Arnim war von den ergebnislosen Unterredungen im Vorjahr enttauscht und zogerte seine Abreise hinaus. Als er sich endlich auf den Weg machte, erfuhr er kurz vor der bohmischen Grenze von dem Mord in
Eger
.
Am 13. Mai 1634 schlug die Sachsische Armee unter Arnim die Kaiserlichen unter
Colloredo
bei
Liegnitz
(Schlesien) und verheerte Bohmen im Sommer 1634 erneut.
Hans von Arnim schied am 19. Juni 1635 aus dem sachsischen Dienst, aus Protest uber den
Frieden von Prag
, mit dem die protestantischen Reichsfursten sich schließlich doch von Schweden und Franzosen losten. Er war an den Verhandlungen nicht beteiligt worden und fand, dass der Vertrag die protestantischen Interessen, besonders in dem von ihm zuvor befreiten Schlesien, zu wenig berucksichtigte; da auch die auslandischen Machte nicht beteiligt worden waren, sah er wohl, dass dieser Vertrag einen Universalfrieden nicht bringen werde.
[11]
1635 wurde Hans Georg durch Furst
Ludwig I. von Anhalt-Kothen
in die
Fruchtbringende Gesellschaft
aufgenommen. Es wurde ihm der Gesellschaftsnamen
Der Gepriesene
verliehen und das Motto
gegen Gift
. Als Emblem wurde ihm
die Wurtzel Contrayerva
(
Dorstenia contrajerva
L.
) zugedacht. Im Kothener Gesellschaftsbuch findet sich Hans Georgs Eintrag unter der Nr. 255. Dort ist auch das Reimgesetz vermerkt, welches er anlasslich seiner Aufnahme verfasst hatte:
Die wurtzel Gegengift man Contrayerva nennet,
Sie wachst im Morgenland, der ihre krafft erkennet,
Jst auch in Vnserm land, vnd drumb gepriesen sehr.
Gepriesen Jch nun heiß vnd in der krieges ehr
Jch geh der Tugend pfadt, allda will abgewogen
Mitt Gotte sein der streit wan man ist außgezogen,
Zuschlagen seinen feind, das es dan recht geling
Vnd bey der Siegpracht ihm den siegpreiß man auch sing.
Am 7. Marz 1637 ließ ihn
Axel Oxenstierna
in Boitzenburg uberfallen und nach Schweden entfuhren, wo er sich die Zeit als Staatsgefangener vertreiben musste. Zusammen mit Joachim von Mitzlaff konnte er im November 1638, mit dem Pass seines Kammerdieners, nach Hause fliehen. Arnim wurde nun zum wutendsten Feind der Schweden und heckte allerlei Plane aus, wie man sie schadigen und vertreiben konnte, etwa durch Aufhetzung der Stadt Stralsund gegen ihre tyrannischen Retter. Er wollte den Kampf der deutschen Reichsstande gegen die fremden Heere als Generalissimus uber ein uberkonfessionelles Heer organisieren und war wieder im Begriff, in des Kaisers Dienst zu treten, als er am 28. April 1641 starb.
[12]
Arnim wurde in der
Dresdner Kreuzkirche
bestattet; sein Grabdenkmal wurde 1760 wahrend des
Siebenjahrigen Krieges
zerstort. Die Herrschaft Boitzenburg hinterließ er so hypothekenbelastet wie er sie angetreten hatte.
Hans Georg von Arnim-Denkmal in Wuppertal
Der unverheiratete Arnim ging in die Geschichte ein als der ?lutherische Kapuziner“.
[13]
Sein ganzes Leben hindurch vertrat er streng die lutherische Lehre und betete mit seinen Soldaten vor jeder Schlacht, obwohl ihn dies nicht davon abhielt gegen seine protestantischen Glaubensbruder militarisch vorzugehen, wenn es der ?deutschen Sache“ nutzte. Die Verteidigung des Reiches gegen die fremden Heere war namlich eine weitere Pramisse seines Handelns. Der hochgebildete Arnim, er sprach fließend Franzosisch und Schwedisch und war des Lateinischen machtig, wurde von seinen Freunden wie auch von seinen Feinden hochgeachtet und gilt als eine der wesentlichen Personlichkeiten in der Zeit des Dreißigjahrigen Krieges.
Heinz Gollwitzer
urteilt abschließend uber ihn in seiner biographischen Notiz in der NDB: ?Arnim war eine der charaktervollsten Gestalten unter den Heerfuhrern des Dreißigjahrigen Krieges und wohl der bedeutendste Staatsmann und Feldherr, der je im Dienste eines sachsischen Kurfursten gestanden hat.“
[14]
Dementsprechend errichtete ihm der sachsische Kurfurst in Dresden ein Denkmal, welches im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde. Ein weiteres lebensgroßes Denkmal von Hans Georg von Arnim wurde 1912 in Liegnitz erstellt, vor der Zerstorung im Krieg bewahrt und nach Wuppertal gebracht, wo es heute noch steht.
Der Historiker
Golo Mann
urteilt:
?Aus alledem konnte man schließen, daß Arnim einer von den Vielen war, die im Krieg Fortune machen wollten, gleichgultig wo. Zu den Vielen gehorte er trotzdem nicht. Er lebte so fromm, daß man ihn den
lutherischen Kapuziner
nannte; trank nicht, wo seine Kameraden einander unter den Tisch soffen, bereicherte sich nicht, oder nur wenig, wo Andere Riesenvermogen erwarben; horte gern die taglichen Ermahnungen seines Predigers, betete mit seinen Soldaten vor jedem Waffengang, was er bei Gustav Adolf gelernt haben mochte; hielt auf Disziplin und Schonung der heimgesuchten Burger wie kein anderer Kommandant. Seine Bildung spielte ins Schongeistige, sein Gedachtnis war stupend; in unfehlbarem Lateinisch, Schwedisch, Franzosisch konnte er die kompliziertesten Vertrage Artikel fur Artikel hersagen, auch ergreifende Reden halten … Er war ein Privatpolitiker und Generalagent der protestantischen Machte auf eigene Faust geworden … Vielleicht wollte er nur irgendwie dabei und einem Machtzentrum nahe sein, es kam nicht darauf an, welchem, seiner eigenen Diplomatie vertrauend.“
[15]
- Karl Gustav Helbig
:
Arnim-Boitzenburg, Hans Georg von
.
In:
Allgemeine Deutsche Biographie
(ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 568?570.
- Georg Irmer
:
Georg von Arnim Lebensbild eines protestantischen Feldherrn und Staatsmannes aus der Zeit des dreißzigjahren Krieges
, S. Hirzel, Leipzig 1894.
- Heinz Gollwitzer
:
Hans Georg Arnim v. Boitzenburg.
In:
Neue Deutsche Biographie
(NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953,
ISBN 3-428-00182-6
, S. 372 f. (
Digitalisat
).
- Jorg-Peter Findeisen
:
Der Dreißigjahrige Krieg. Eine Epoche in Lebensbildern
. Graz 1998, S. 294?302.
- Sieghart Graf von Arnim:
Dietlof Graf von Arnim-Boitzenburg
. C. A. Starke, Limburg (Lahn) 1998.
- ↑
Immatrikulation von Hans Georg von Arnim-Boitzenburg
im
Rostocker Matrikelportal
- ↑
Hans Georg von Arnim
, in: Georg Irmer:
Das deutsche Regiment des Hans Georg von Arnim in der Schlacht von Chocim
, S. Hirzel, Leipzig 1894, S. 35.
- ↑
Cicely Veronica Wedgwood
:
Der 30jahrige Krieg
. Cormoran Verlag, Munchen 1999,
ISBN 3-517-09017-4
, S. 246f.
- ↑
Cicely Veronica Wedgwood:
Der 30jahrige Krieg
. Cormoran Verlag, Munchen 1999, S. 257 f.
ISBN 3-517-09017-4
.
- ↑
Christian Pantle
:
Der Dreissigjahrige Krieg. Als Deutschland in Flammen stand
, Ullstein Buchverlage, Berlin 2017, S. 110 ff.
ISBN 978-3-549-07443-5
.
- ↑
Golo Mann
:
Wallenstein. Sein Leben
. Frankfurt am Main 2016, S. 754 ff. (zuerst 1971)
- ↑
Das Vorstehende nach Golo Mann:
Wallenstein
, S. 784 f.
- ↑
Golo Mann
:
Wallenstein
, S. 821 f.
- ↑
Golo Mann:
Wallenstein
, S. 918 f.
- ↑
Golo Mann:
Wallenstein
, S. 920 f.
- ↑
Golo Mann:
Wallenstein
, S. 1130
- ↑
Golo Mann:
Wallenstein
, S. 1134
- ↑
Findeisen, S. 297
- ↑
Gollwitzer, S. 373.
- ↑
Golo Mann:
Wallenstein
, S. 447 ff.
Generalfeldmarschalle im Kurfurstentum und Konigreich Sachsen