Hans Bassermann
(vor 1914)
Hans Bassermann
(*
20. September
1888
in
Frankfurt am Main
; †
12. Februar
1978
in
Cincinnati
,
Ohio
) war ein deutscher
Violinist
und
Hochschullehrer
.
Hans Bassermann war der Sohn des am
Hochschen Konservatorium
in Frankfurt tatigen Musikpadagogen Fritz Bassermann (1850?1926) und der Pianistin Florence Bassermann, geborene Rothschild (1863?1942)
[1]
, die eine Schulerin von
Clara Schumann
war. Ersten Violinunterricht erhielt er bei seinem Vater und danach bei
Ferdinand Kuchler
.
[2]
Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums und der Absolvierung des Wehrdienstes in
Homburg vor der Hohe
studierte er zwei Jahre an der
Hochschule fur Musik in Berlin
unter anderem bei
Andreas Moser
und
Henri Marteau
, den er spater auch in seinem Amt vertrat, sowie auch am
Sternschen Konservatorium
, Berlin, bei
Gustav Hollaender
.
[3]
Mit 23 Jahren war er fur ein Jahr Konzertmeister am
Berliner Philharmonischen Orchester
. 1913 gewann er das Stipendium der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung.
[4]
Bassermann unternahm Kunstreisen im In- und Ausland und trat Lehramter an.
Im
Ersten Weltkrieg
war er Soldat. Nach dem Krieg nahm er seine fruheren Lehrtatigkeiten an der Hochschule fur Musik, dem Sternschen Konservatorium und an der Akademie fur Kirchen- und Schulmusik wieder auf. Hinzu kam die Leitung einer Ausbildungsklasse am
Klindworth-Scharwenka-Konservatorium
, Berlin.
1928 trat er die Nachfolge von Henri Marteau am
Konservatorium in Leipzig
an und ging 1930 als Dozent an die
Musikhochschule in Weimar
, wo er, da er Jude war, 1933 entlassen wurde.
[5]
Bevor er uber die
Schweiz
und
Israel
1938 in die
USA
emigrierte, war er Konzertmeister im Orchester des
Kulturbundes Deutscher Juden
. In der Schweiz spielte er 1937 als Konzertmeister im
Orchestre de la Suisse Romande
unter
Ernest Ansermet
.
In den USA spielte er von 1938 bis 1944 als Violinist im
Pittsburgh Symphony Orchestra
und von 1944 bis 1952 als assistierender Konzertmeister im
Chicago Symphony Orchestra
. Am Chicago Musical College war er erster Violinlehrer. 1952 erhielt er eine Professur fur Violine an einer Universitat in
Lakeland (Florida)
. Von 1958 bis 1960 war er schließlich Konzertmeister beim Oakland Symphony Orchestra.
Zu seinen Schulern gehorten u. a.
Arthur Bohnhardt
,
Georg Hanstedt
und
Franz Konwitschny
.
- Wilhelm Joseph von Wasielewski:
Die Violine und ihre Meister
. Leipzig: Breitkopf & Hartel 1920, Kapitel 11, S. 536 ff.
(online)
- Fred K. Prieberg
:
Handbuch Deutsche Musiker 1933?1945
. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 283f.
online
- ↑
Nach Erika Muller/Harry Stein: Judische Familien in Weimar, 1998, nahm sie sich vor ihrer Deportation am 6. Februar 1942 das Leben
- ↑
Siehe Annkatrin Babbe, Art.
"Rothschild, Florence"
. In: Lexikon "Europaische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, hrsg. von Freia Hoffmann, 2015/2022.
- ↑
Liste der Schulerinnen und Schuler des Stern’schen Konservatoriums (1850?1936), Buchstaben A und B.
Abgerufen am 26. September 2019
.
- ↑
Stipendien der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung (1879-1934).
Archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
20. Marz 2019
;
abgerufen am 26. September 2019
.
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@1
@2
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- ↑
Wolfram Huschke:
Zukunft Musik: eine Geschichte der Hochschule fur Musik Franz Liszt in Weimar
. Bohlau Koln, 2006,
ISBN 978-3-41230-905-3
(online
S. 205
,
S. 215
)