Gustav Adolf Erbprinz von Schweden

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Erbprinz Gustav Adolf


Regierungszeit ?
Vorganger ?
Gattin Sibylla von Sachsen-Coburg und Gotha
Kinder Margaretha
Birgitta
Desiree
Christina
Carl XVI. Gustaf
Adelshaus Bernadotte
Vater Gustav VI. Adolf
Mutter Margaret von Großbritannien und Irland
Geboren 22. April 1906
Stockholmer Schloss , Stockholm
Gestorben 26. Januar 1947
Kastrup , Danemark
Koniglicher Wahlspruch ?

Gustav Adolf ( schwedisch Gustaf Adolf , voller Name Gustaf Adolf Oscar Fredrik Arthur Edmund , innerhalb der Familie Edmund genannt; * 22. April 1906 im Stockholmer Schloss , Stockholm ; † 26. Januar 1947 auf dem Flughafen Kopenhagen-Kastrup auf Seeland , Danemark ) war schwedischer Prinz und Herzog von Vasterbotten . Er war der Sohn des spateren Konigs Gustav VI. Adolf und dessen erster Frau Margaret von Großbritannien und Irland und ist der Vater des jetzigen schwedischen Konigs Carl XVI. Gustaf . [1]

Kindheit und Jugend

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Prinz Gustav Adolf als Kind im Jahr 1909

Gustav Adolf wurde am 22. April 1906 um 23:10 Uhr im Stockholmer Schloss als altester Sohn des damaligen Erbprinzen Gustav Adolf und dessen Frau Prinzessin Margareta, zu der Zeit auch das Herzogspaar von Skane , geboren. Im Jahr darauf wurde sein Vater auch Kronprinz , da Konig Oskar II. starb, und er erhielt den Titel Herzog von Vasterbotten . Spater bekam Gustav Adolf noch die Geschwister Prinz Sigvard , Prinz Bertil , Prinz Carl Johan und Prinzessin Ingrid .

Er wuchs im nordwestlichen Flugel des Stockholmer Schlosses auf, den seine Mutter modernisieren ließ. Da seine Mutter Englanderin war, wurde Englisch neben Schwedisch seine Muttersprache. Von seiner Mutter erbte er auch sein Interesse an Sport und sozialer Verantwortung. Als er 14 Jahre alt war, starb sie unerwartet, und seine Hofdamen Stina Reutersward und Stina Stockenstrom bekamen mehr Verantwortung fur die Kinder. Der Vater des Prinzen, Kronprinz Gustav Adolf, heiratete im Jahr 1923 seine zweite Frau Louise Mountbatten . Der Verlust der Mutter traf den Prinzen hart. Er wurde krank und pausierte ein Jahr in der Schule. Er entwickelte in dieser Zeit eine Ernsthaftigkeit und Schuchternheit, was neben seinem Pflichtgefuhl fur Gesprachsstoff sorgte. Nach der Heirat seines Vaters zog die Familie ins Schloss Ulriksdal um. Die Sommer verbrachte Gustav Adolf im Schloss Sofiero , dessen Park und Blumenanlagen seine Eltern in Ordnung bringen ließen.

Im April 1924 wurde Gustav Adolf volljahrig, und im November desselben Jahres durfte er zum ersten Mal als Regent Dienst tun, da sich sowohl sein Großvater als auch sein Vater außer Landes befanden.

Ehe und Familie

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Gustav Adolf mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern, 1946

Am 15. Juni 1932 verlobte er sich mit Sibylla von Sachsen-Coburg und Gotha , Tochter des Herzogs Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha . Sowohl Gustav Adolf als auch seine Braut waren Urenkel von Konigin Victoria und Prinz Albert , demnach Cousin und Cousine zweiten Grades. Sie heirateten standesamtlich am 19. Oktober 1932 und kirchlich am 20. Oktober in der Morizkirche in Coburg . Sie bekamen funf Kinder: [2]

Die Familie wohnte im Schloss Haga .

Ausbildung und Ehrenamter

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Das Foto zeigt den Vater von Gustav Adolf am Schreibtisch im Jahr 1926, portrattiert von Bernhard Osterman.

Prinz Gustav Adolf ging von 1918 bis 1924 auf die Lundsbergs skola , ein Internat in Varmland , und machte 1925 im Stockholmer Schloss seinen Abschluss. Er durchlief danach eine Offiziersausbildung und wurde Leutnant bei der Svea Livgarde . Anschließend besuchte er die Kriegshochschule und wurde Kapitan und Rittmeister . Danach machte er Dienst bei der Truppe.

Er studierte Politikwissenschaft , Staatsrecht, Deutsch , Franzosisch und Geschichte an der Universitat Uppsala bei Lehrern wie Dag Hammarskjold und Halvar Sundberg . Danach ging er auf die Handelshochschule und studierte dort Wirtschaft , industrielle und gesellschaftswissenschaftliche Themen in Kombination mit Praktika. Wahrend eines Aufenthalts in Wien im Jahre 1930 machte er eine Ausbildung an der Spanischen Hofreitschule und in einer Kavallerieschule im heutigen Taborfalva in Ungarn.

Unter seinen Ehrenamtern sind der Vorsitz des internationalen Komitees der Pfadfinder im Jahr 1932, des Schwedischen Olympischen Komitees , des Schwedischen Jagerverbands sowie eine Ehrenmitgliedschaft in der Schwedischen Akademie der Wissenschaften zu nennen. [3]

Sportliche Erfolge

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Der Prinz feierte große Erfolge als Reiter. So gewann er die nordischen Reitermeisterschaften 1929 in Oslo . Er gewann weiterhin zahlreiche Hindernis-, Dressur- und Springwettbewerbe in den Jahren 1929 bis 1938. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin startete er mit der Stute Alma in der Springkonkurrenz. Er gehorte zur schwedischen Elite im Fechten mit dem Sabel und gewann hierbei jeweils dreimal die schwedische Meisterschaft im Einzel- und im Gruppenwettbewerb. Weiterhin war er ein guter Skilaufer . [2]

Portrat Gustav Adolfs von Bianca Wallin, 1939

Wahrend der Jahre in Bereitschaft wahrend des Zweiten Weltkriegs war er im Verteidigungsstab; in den Jahren 1941 und 1942 hatte er das Kommando uber ein Kavalleriebataillon in Varmland . Gustav Adolf galt als verantwortungsvoll, aufrichtig, anspruchslos und pflichtbewusst sowie als guter Mitarbeiter. Er arbeitete bei der Ausarbeitung der Anordnung zum Widerstand in allen Situationen (1942) mit und schrieb den Entwurf zu Falls der Krieg kommen sollte (1943), das an alle schwedischen Haushalte geschickt wurde. [3]

1944 wurde er Chef der Armeeabteilung des Stabes, was von einer intensiven Arbeit zur Unterstutzung freiwilliger norwegischer und danischer Verbande in Schweden gepragt war. Diese Arbeit nahm er sich zu Herzen, und er kampfte aktiv fur die Verbindung und Loyalitat mit den anderen nordischen Nationen. Als Erbprinz hatte er der Neutralitatspolitik zu folgen, die Staatsminister Per Albin Hansson zu Beginn des Zweiten Weltkrieges ausgerufen hatte.

In den Jahren 1938 bis 1947 war der spater enttarnte Spion Stig Wennerstrom sein Adjutant.

Beziehung zu Nazideutschland

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Gustav Adolf mit Hermann Goring und Konig Gustaf V. 1939 in Berlin

Laut manchen Autoren hatte Gustav Adolf mehr als sein Vater eine freundliche Einstellung gegenuber Nazideutschland unter Adolf Hitler . Der Journalist Per Svensson beschrieb die Beziehung ?mit aller Sicherheit pro-deutsch in dem Sinne, als dass man Sympathie fur das alte Kaiserreich empfand“. Dies sei ?in einer Umgebung geformt geworden, wo es naturlich war, pro-deutsch zu sein“. [4] Auch die Autorin Anna-Lena Lodenius , Verfasserin mehrerer Bucher uber den Nationalsozialismus in Schweden, hielt es fur offensichtlich, dass Gustav Adolf und seine Frau dem Deutschland unter Hitler gegenuber freundlich eingestellt gewesen seien. Vom schwedischen Hof wurde dies jedoch nicht bestatigt. Man habe nicht das Gefuhl, dass der Prinz ?ausgesprochene Nazisympathien“ gehabt habe.

Es gibt Bilder vom 4. Januar 1939, die den Prinzen in Berlin bei einer Spende zugunsten des nationalsozialistischen Winterhilfswerks zeigen oder bei einem Besuch bei Hermann Goring im Februar 1939.

Am 26. Januar 1947 kam Gustav Adolf bei einem Absturz auf dem Flughafen Kastrup bei Kopenhagen ums Leben. Er war mit einer DC-3 der niederlandischen Fluggesellschaft KLM von Amsterdam nach Stockholm unterwegs. Kronprinzessin Louise begab sich nach der Todesmeldung mit dem Auto zu Sibylla in Haga, um der Gattin ihres Stiefsohns die schlechte Nachricht zu uberbringen.

In seinem Nachruf zu Gustav Adolf schrieb der Generalmajor Carl August Ehrensvard am 27. Januar in der Tageszeitung Svenska Dagbladet : ?[…] Er war ein guter schwedischer Mann. Ehre. Pflicht. Wille. Diese Worte charakterisieren ihn am besten.“ Graf Folke Bernadotte außerte in der gleichen Zeitung zu dem Verstorbenen: ?Er war sich fur nichts zu schade, hatte niemals Angst um seine Wurde, fur uns bleibt er fur immer ein Pfadfinder unter Pfadfindern.“

Die Trauerfeier fand am 4. Februar in der Storkyrkan in Stockholm statt. Die Prozession von dort aus wurde von 100.000 Menschen besucht. Gustav Adolf wurde im Hagapark , dem Friedhof fur die schwedische Konigsfamilie, beigesetzt. [5]

Ahnentafel Erbprinz Gustav Adolf, Herzog von Vasterbotten [1]
Ururgroßeltern


Konig Oskar I.
(1799?1859)
? 1823
Prinzessin Josephine Beauharnais von Leuchtenberg
(1807?1876)

Herzog
Wilhelm I. von Nassau
(1792?1839)
? 1829
Prinzessin
Pauline von Wurttemberg
(1810?1856)

Großherzog
Leopold von Baden
(1790?1852)
? 1819
Prinzessin Sophie Wilhelmine von Schleswig-Holstein-Gottorf
(1801?1865)

Kaiser
Wilhelm I.
(1797?1888)
? 1829
Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach
(1811?1890)

Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha
(1784?1844)
? 1817
Prinzessin Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg
(1800?1831)

Prinz Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn
(1767?1820)
? 1818
Prinzessin Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld
(1786?1861)

Prinz Carl von Preußen
(1801?1883)
? 1827
Prinzessin Marie von Sachsen-Weimar-Eisenach
(1808?1877)

Herzog Leopold IV. von Anhalt-Dessau
(1794?1871)
? 1818
Prinzessin
Friederike von Preußen
(1796?1850)

Urgroßeltern


Konig Oskar II. (1829?1907)
? 1857
Prinzessin Sophia von Nassau
(1836?1913)

Großherzog
Friedrich I. von Baden
(1826?1907)
? 1856
Prinzessin Luise von Preußen
(1838?1923)

Prinz
Albert von Sachsen-Coburg und Gotha
(1819?1861)
? 1840
Konigin Victoria von Großbritannien und Irland
(1819?1901)

Prinz
Friedrich Karl Nikolaus von Preußen
(1828?1885)
? 1854
Prinzessin Maria Anna von Anhalt-Dessau
(1837?1906)

Großeltern


Konig Gustav V. (1858?1950)
? 1881
Prinzessin Viktoria von Baden
(1862?1930)

Prinz
Arthur, Duke of Connaught and Strathearn
(1850?1942)
? 1879
Prinzessin Luise Margareta von Preußen
(1860?1917)

Eltern


Konig Gustav VI. Adolf (1882?1973)
? 1905
Prinzessin Margaret of Connaught (1882?1920)

Erbprinz Gustav Adolf von Schweden (1906?1947)

Commons : Gustav Adolf von Schweden  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Prince Gustaf Adolf of Sweden, Duke of Vasterbotten auf de.royal.myorigins.org, abgerufen am 27. Februar 2014.
  2. a b Gustaf Adolf Oscar Fredrik Artur Edmund >> Bernadotte auf historiska-personer.nu, abgerufen am 27. Februar 2014.
  3. a b Gustav Adolf auf sok.riksarkivet.se, abgerufen am 27. Februar 2014. (Biografie, schwedisch)
  4. Karin Olsson: Han var med all sakerhet protysk ( Memento des Originals vom 29. September 2007 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.resume.se in: Resume. vom 8. Marz 2006.
  5. Hagaparken ( Memento des Originals vom 27. Februar 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.visithaga.se auf visithaga.se, abgerufen am 27. Februar 2014.