Gunnar Heinsohn

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Gunnar Heinsohn (2013)

Gunnar Heinsohn (* 21. November 1943 in Gotenhafen ; † 16. Februar 2023 in Danzig , Polen ) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe , Professor fur Sozialpadagogik an der Universitat Bremen und freier Publizist . Einer breiteren Offentlichkeit wurde er durch Chronologiekritik und umstrittene Thesen zu Bevolkerungspolitik und Demographie bekannt.

Heinsohn war der dritte Sohn des U-Boot -Kommandanten Heinrich ?Henry“ Heinsohn (1910?1943) und der Roswitha Heinsohn, geb. Maurer (1917?1992). Heinrich Heinsohn war in Gdingen (damals eingedeutscht ?Gotenhafen“) stationiert und kam noch vor der Geburt des Sohnes bei der Versenkung seines U-Bootes U 438 ums Leben. [1] Im Juni 1944 kam die Familie nach Blankenhagen in Pommern . Im Januar 1945 folgte die Flucht nach Schashagen , 1950 zog die Familie dann nach Putzchen bei Bonn .

Heinsohn studierte ab 1964 an der Freien Universitat Berlin  einige Semester Jura , danach Publizistik , Soziologie , Psychologie , Geschichte , Wirtschaftswissenschaft und Religionswissenschaft . 1971 erlangte er sein Diplom in Soziologie mit einer Arbeit uber Vorschulerziehung und Kapitalismus und wurde 1974 mit summa cum laude mit einer Dissertation uber Vorschulerziehung in der burgerlichen Gesellschaft: Geschichte, Funktion, aktuelle Lage promoviert.

Von 1973 bis 2009 lehrte er an der Universitat Bremen Sozialpadagogik. Von Oktober 1976 bis Marz 1978 ließ er sich fur einen Forschungsaufenthalt in den israelischen Kibbuzim ( Adamit , Hasorea und Yahel ) beurlauben.

1982 wurde Heinsohn zum zweiten Mal mit dem besten Pradikat promoviert, diesmal in Wirtschaftswissenschaften, seine Dissertation befasst sich mit dem Kibbutz-Modell: Bestandsaufnahme einer alternativen Wirtschafts- und Lebensform nach 7 Jahrzehnten.

Von 1982 bis 1993 verbrachte er jahrlich mehrere Monate in Toronto , um dort im Lesesaal der Robarts Research Library an seinen Projekten zu arbeiten.

1984 wurde Heinsohn als Professor fur Sozialpadagogik an die Universitat Bremen berufen.

Ab 1993 war er Sprecher des von ihm gegrundeten Instituts fur vergleichende Volkermordforschung (Raphael-Lemkin-Institut fur Xenophobie- und Genozidforschung). [2]

Heinsohn lehrte Eigentumsokonomie in den Masterkursen am Managementzentrum St. Gallen und am Institut fur Finanzdienstleistungen Zug, einem der funf Institute der Hochschule Luzern , sowie Kriegsdemographie an der Bundesakademie fur Sicherheitspolitik und am NATO Defense College .

Er publizierte Beitrage in verschiedenen Zeitungen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung , der Zeit und dem Schweizer Monat , ferner in Onlinemedien wie der Achse des Guten . [3]

Arbeitsfelder und Rezeption

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Mehrere Monografien Heinsohns stießen in den Medien auf starke Resonanz. So wurde Warum Auschwitz? im Februar 1995 unter den Sachbuchern des Monats von der Suddeutschen Zeitung und dem NDR auf den dritten Platz gewahlt; Die Erschaffung der Gotter kam 1997 auf den ersten Platz der Bestenliste der Gegenwart. [4] Von den Fachwissenschaften wurden Heinsohns Publikationen teilweise positiv rezipiert, teilweise auch kritisch. Letzteres galt besonders fur seine Untersuchung zum Verhaltnis von Hexenverfolgung und Demographie ( Die Vernichtung der weisen Frauen , 1985, insgesamt 14 Auflagen) oder sein Infragestellen verschiedener Chronologien ( Wann lebten die Pharaonen? 1990).

Privateigentum, Patriarchat, Geldwirtschaft, 1984

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Die Werke zur Okonomie publizierte Heinsohn meist gemeinsam mit Otto Steiger . In ihrem Werk Privateigentum, Patriarchat, Geldwirtschaft. Eine sozialtheoretische Rekonstruktion zur Antike (1984) kritisieren die Autoren die ? herrschende Lehre “ (nach Carl Mengers Osterreichischer Schule ), dass es sich schon in den antiken Wirtschaften um arbeitsteilige Marktwirtschaften gehandelt habe, in denen Geld als universelles Tauschmittel fur den Austausch von Gutern eingesetzt wurde. Dieses Geld sei dann auch fur den Landkauf eingesetzt worden, wodurch das Privateigentum entstanden sei.

Nach Heinsohns und Steigers debitistischer Auffassung war im Gegensatz dazu das Privateigentum an Land Grundlage der Geldwirtschaft der Antike. Dieses neue rechtliche Eigentum, unterschieden vom tatsachlichen Besitz, sei historisch erstmals im Zuge der Sklavenaufstande der Antike beim Untergang von Mykene entstanden. Durch Eigentumstitel lasst sich Grundeigentum belasten, verpfanden und verkaufen. Die Vertragsverhaltnisse zwischen Glaubigern und Schuldnern benotigen Geld und Zins als Mittel. Geld in Form von ubertragbaren Schuldscheinen sei nicht durch Tauschakte, sondern durch Verpfandung von Eigentum gegen Zins entstanden.

Geld im Sinne von Schuldscheinen wird demnach nicht als Tauschmittel gesehen, sondern als Ausdruck eines Eigentumsanspruchs : Der Besitz von Geld stelle auch heute noch eine Forderung nach der Ruckgabe oder den Erhalt von Gutern dar, obwohl der Anspruch selbst nicht durch Werthaltigkeit des Geldes oder ein bestehendes Gut gedeckt sein muss, sondern lediglich aus dem abstrakten, gedachten und geglaubten Eigentumstitel im Vermogen der Emissionsbank entstehen kann. Dieser Anspruch auf Eigentum werde von der emittierenden Bank vergeben, ohne dass die Bank selbst einen Gegenwert dazu besitzen noch weitergeben musse. Diese vergebenen Anspruche wurden zum Vermogen der Bank gerechnet, das sie fur weitere Kreditschopfung nutzt. [5]

Eigentum, Zins und Geld, 1996

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1996 legte Heinsohn gemeinsam mit Otto Steiger (1938?2008) den Band Eigentum, Zins und Geld vor, der zuletzt in achter Auflage 2018 herauskam. (Erganzungsband 2002). Darin vertreten sie die These, Geld entstehe, ?sobald ein Eigentumer Anspruche gegen sein Eigentum einem anderen Eigentumer kreditiert, wofur dieser Zins und Tilgung verspricht sowie einen Teil seines Eigentums verpfandet.“

Geldschopfung aus dem Nichts bezeichneten die Autoren als ?Willkurgeld“. Nur belast- und verpfandbares Eigentum stelle eine verlassliche Basis fur die Geld- wie fur die Kreditschopfung dar. [6]

Der Okonom Bernd Senf kritisierte 1999, damit sei die Moglichkeit gegeben, von der Forderung nach Anbindung an Bodenbesitz abzuweichen, wenn auch mit gravierenden Folgen. ?Man konnte diese Sicherung allenfalls als eine notwendige Bedingung fur die Stabilitat des Geldes formulieren, aber doch nicht als eine Beschreibung der Wirklichkeit.“ [7]

Eigentumsokonomik, 2008

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12 Jahre nach der Erstausgabe ihres Buches Eigentum, Zins und Geld erschien eine Neudarstellung ihrer Theorie der Eigentumsokonomik . Dieses Werk berucksichtigt die Debatten seit der Erstausgabe, an denen die Autoren mit vielen Aufsatzen teilgenommen hatten, die in zwei Sammelbanden erschienen waren.

Rezeption der okonomischen Theorie

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Der Okonom Christoph Deutschmann lobte Heinsohn und Steiger 1998 dafur, dass sie Geld als Thema ernst nehmen, das in der neoklassischen Theorie als bloßes Tauschmittel angesehen werde und daher keiner eigenen okonomischen Betrachtung bedurfe. Gleichzeitig kritisiert er die zirkulare Struktur des Arguments von Heinsohn und Steiger, der Zins sei eine Pramie auf das Eigentum, Eigentum sei gegen Zinsen belastbar und verpfandbar. Dies sei eine Tautologie . [8]

Der Finanzwissenschaftler Jurgen Backhaus bezeichnete 1999 Heinsohns und Steigers Annahmen als zutreffend und außerte, dass sie in wirtschaftswissenschaftlichen Seminaren eine Rolle spielen konnten. Gleichzeitig zeigte er sich durch ihren Anspruch irritiert, etwas Neues entdeckt zu haben: Ihre Eigentumstheorie finde sich bereits in den Werken mehrerer anderer Wissenschaftler, so bei Svetozar Pejovic und Harold Demsetz . [9]

Weitere kritische Auseinandersetzungen mit Heinsohns und Steigers Thesen finden sich 1998 bei Nikolaus K. A. Laufer, [10] in dem 1999 von Karl Betz und Tobias Roy herausgegebenen Sammelband, [11] in Veroffentlichungen des Geldmuseum der Deutschen Bundesbank [12] und 2012 bei Axel Paul. [13]

Im angelsachsischen Raum ist die Rezeption positiver: Ingo Sauer vermerkte 2015, dass angelsachsische Autoren, zuweilen ohne Kenntlichmachung der deutschsprachigen Diskussionen, die Betrachtungsweise von Heinsohn und Steiger adaptierten, wie etwa David Graeber , der die beiden Autoren in einer Fußnote nenne, [14] oder Felix Martin, der die beiden Autoren nicht zu kennen scheine. [15] Fredmund Malik lobte 2016 in einer Festschrift fur Heinsohn, dass sein Ansatz ?der praktischen Sichtweise der Unternehmen und insbesondere jener der Finanzchefs von Wirtschaftsunternehmen“ entspreche. Das Werk sei damit von ?unschatzbar praktischem Wert fur eine wirksame Fuhrung, Steuerung und Gestaltung der Organisationen unserer Komplexitatsgesellschaft“. [16] Nach Auffassung von Rolf Steppacher, Genf, hat die neoklassische Okonomie ?not even understood the logic of private property, the money logic, and its difference to possession logic. Understanding this was the contribution of Heinsohn and Steiger“. [17]

Kritik der Euroeinfuhrung

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Zwischen 1997 und 2003 kritisierten Heinsohn und Steiger in etwa dreißig Aufsatzen die Einfuhrung des Euro , weil eine Einheitswahrung nur bei gleicher Qualitat der Eigenkapitale der nationalen Zentralbanken und bei identischen Sicherheitsanforderungen an das von ihnen akzeptierte Kollateral der Geschaftsbanken funktionieren konne. Beide Bedingungen seien unerfullt geblieben. [18]

Genozidforschung

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1993 grundete Heinsohn auf Empfehlung des franzosischen Historikers Leon Poliakov an der Universitat Bremen Europas erstes Institut fur vergleichende Volkermordanalyse. Dieses Raphael Lemkin Institut fur Xenophobie- und Genozidforschung erlosch mit Heinsohns Pensionierung im Jahr 2009. 1997 setzte Klaus von Munchhausen am Lemkin-Institut die Entschadigung der unter dem Hitlerregime ausgebeuteten Zwangsarbeiter durch. [19]

1995 publizierte Heinsohn Warum Auschwitz? Hitlers Plan und die Ratlosigkeit der Nachwelt. Darin wandte er sich gegen die allgemein akzeptierte Unerklarbarkeit der Motive Adolf Hitlers bei der Judenvernichtung . Angesichts der von Hitler betriebenen Wiederherstellung eines ?archaischen Rechts auf Infantizid“ (innenpolitisch) und der ?Ausmordung von Lebensraum“ (außenpolitisch) identifizierte Heinsohn die ? auch vom Christentum angenommene ? judische Ethik der Lebensheiligkeit als entscheidendes Hindernis fur Hitlers Weltmachtspolitik. Durch Ausloschung der Juden sollte diese Ethik ihren Trager verlieren, wahrend Nichtjuden als ?heilbar“ galten. 2013 begrundete er diese These erneut in einem Band zu einer 2010 abgehaltenen Konferenz in Dresden. [20] Der Politikwissenschaftler Lothar Fritze kritisierte diese Erklarung, weil das Totungsverbot des Dekalogs auf den Bereich des Volkes Israel begrenzt gewesen sei. Zum anderen sei die physische Ausrottung einer Gruppe ein ungeeignetes Mittel, um eine Idee zu bekampfen, die auch außerhalb dieser Gruppe weite Verbreitung fand. Heinsohns Deutung, die Fritze jedoch auf Fakten und nicht auf das weltanschauliche Selbstverstandnis des Nationalsozialismus bezieht, sei daher ?fur das Verstandnis des Handelns der Tater nicht wirklich aufschlussreich“. [21]

1998 brachte Heinsohn das erste Lexikon der Volkermorde heraus.

1999 wurde er auf funf Jahre in den Vorstand des neu gegrundeten und bei Routledge erscheinenden Journal of Genocide Research berufen. Dort publizierte er den Essay What Makes the Holocaust a Uniquely Unique Genocide? [22] In einer Zusammenfassung am Ende des Routledge History of the Holocaust erwahnte Saul Friedlander 2010 Heinsohns Zeitschriftenaufsatz in einer Bemerkung so, ?perhaps a more accessible explanation, at least of the guiding ideology“. [23]

Ermutigt vom Staatsminister fur Kultur und Medien Michael Naumann entwarf Heinsohn 1999 ein Institut fur Volkermordfruhwarnung ( Genocide Watch ). Naumann prasentierte das Konzept im Januar 2000 auf dem Stockholm International Forum on the Holocaust. [24] Nach Naumanns Ausscheiden aus dem Amt wurde die Initiative von der Bundesregierung allerdings nicht mehr lange verfolgt.

Neil J. Smelser und Paul B. Baltes luden Heinsohn ein, fur die International Encyclopedia of the Social and Behavioral Sciences den Eintrag Genocide: Historical Aspects zu verfassen, der 2001 erschien. [25]

Vorschulerziehung

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An der Freien Universitat setzte sich Heinsohn in den 1970er Jahren fur die Verwissenschaftlichung der fruhkindlichen Erziehung durch ihre Verankerung in der Universitat ein. [26] Seinen anfanglichen Optimismus, uber fruhkindliche Erziehung die Lebenslage ganzer Bevolkerungsgruppen verbessern zu konnen, formulierte er 1974 in seiner Studie Vorschulerziehung in der burgerlichen Gesellschaft. [27] Doch eine Bestandsaufnahme der Sozialisationsforschung fuhrte ihn zur Skepsis gegenuber der padagogischen Potenz von Kinderkollektiven mit Erziehern, die seiner Auffassung nach ihre Krafte fur das eigene Familienleben schonen mussten. [28]

1979 wurde Heinsohn in den Beirat der neu gegrundeten Zeitschrift Kindheit berufen. Dort publizierte er eine kurze ?Weltgeschichte des Nachwuchses“ unter dem Titel Das ?a priori’ von Kindheit ? Die Herbeifuhrung der Generationsbeziehungen von den Stammesgesellschaften bis zum Kibbutz. [29]

Bevolkerungspolitik

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In Artikeln in der Zeit und der FAZ stellte Heinsohn in den 2000er Jahren die These auf, die ?Bevolkerungsqualitat“ in Deutschland nehme ab. Daher pladiert er fur eine zeitliche Begrenzung der Sozialhilfe fur alleinerziehende Mutter, diese Familienform sollte nicht weiter gefordert werde. Das Schulversagen der Kinder alleinerziehender Elternteile durfe nicht durch Absenkung der schulischen Leistungsmaßstabe kaschiert werden. Ebenso durfe die uberproportional hohe Kriminalitat dieser Kinder nicht dem angeblichen Versagen der Gesellschaft angelastet werden, eine solche Begrundung wurde die Deliktzahl weiter steigern. Diese von ihm dargestellten Entwicklungen tragen nach Heinsohns Meinung dazu bei, ?leistungsfahige Deutsche “ aus dem Land zu treiben und die gewunschten Immigranten der ?jungeren Elite“ aus dem ?implodierenden Osteuropa“ abzuschrecken: ?Warum sollte sie in ein bereits islamisch absinkendes Westeuropa streben?“ [30]

Diese Thesen wurden unter anderem von Thilo Sarrazin in Deutschland schafft sich ab aufgegriffen. [31] Außerhalb rechtskonservativer Kreise war das Echo negativ: So wurde sein ?Ton“ von Hans Endl als ?absolut menschenverachtend und biologistisch “ bewertet. Als Beispiel nannte er Heinsohns Behauptung, dass bildungsferne Mutter bildungsferne Kinder gebaren wurden, woran auch keine Schule etwas andern konne. Mit seiner Diffamierung von Hartz-IV -Empfangerinnen durch die Aussage, dass die Sozialhilfe Karrieren nur fur Madchen eroffne, ?die beizeiten schwanger werden, um selbst Anspruche aufbauen zu konnen“, mache Heinsohn die Hetze in der FAZ salonfahig. [32] Die Politologin Naika Foroutan warf Heinsohn einen ?entwurdigenden Utilitarismus “ vor, aber auch demagogische Berechnungen, wie die der angeblichen Steigerung der Sozialhilfequote bei Turken in Deutschland um 5000 Prozent. [33]

Religionswissenschaft

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1977 stellte Heinsohn die These auf, das universelle Totungsverbot, wie es das monotheistische Judentum auf den Weg gebracht hatte, sei eine Kompromissbildung zwischen Anhangern und Verwerfern der blutopferbestimmten ?Himmelskorperreligionen“ Vorderasiens der Bronzezeit . Ahnliche Thesen vertrat Immanuel Velikovsky 1978 in einem Artikel in der Zeitschrift Freibeuter .

1982 grundete er mit Christoph Marx die kurzlebige Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte .

Fur Heinsohn eroffnete das Ende der Bronzezeitkatastrophen die Achsenzeit ( Karl Jaspers ) mit ihren geistesgeschichtlichen Umbruchen und Neuerungen, zu denen auch der judische Monotheismus gehore. [34] Außerdem legte er Analysen des Judenhasses vor. [35]

Historische Demographie und Hexenverfolgung

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1979 legten Heinsohn, Steiger und Rolf Knieper eine Theorie zur demografischen Entwicklung in der Neuzeit vor, in der sie die europaische Bevolkerungsexplosion ab dem spaten 15. Jahrhundert zu erklaren suchten. [36] Die Konstanz der Bevolkerungszahlen im Mittelalter lag demnach nicht, wie die herrschende Meinung in der Demografie annimmt, in sehr hohen Geburten- und Sterbeziffern, sondern in bewusster Familienplanung der Frauen. Seit dem Spatmittelalter seien aber die bis dahin ublichen Methoden wie Empfangnisverhutung und Abtreibung kriminalisiert worden. Das gynakologische Wissen uber Geburtenkontrolle sei verloren gegangen. Dies sei durch die physische Vernichtung der Hebammen und anderen ?weisen Frauen“ geschehen, die Heinsohn, Steiger und Knieper als Trager dieses Wissens annahmen: Eine zentrale Ursache der Hexenverfolgung im Spatmittelalter und in der Fruhen Neuzeit sei also die Absicht der Kirchen und der Territorialstaaten gewesen, die Bevolkerungszahl zu heben. [37] Zu diesen These legten Heinsohn und Steiger weitere Veroffentlichungen vor. [38] Die Vernichtung der weisen Frauen wurde ein Bestseller. Im Spiegel erschien eine Titelgeschichte daruber, [39] Heinsohns Grundnahmen stoßen im breiten Publikum bis heute auf Interesse. [40]

In der Fachwissenschaft stieß die These einhellig auf Ablehnung. [41] Einzig der amerikanische Medizinhistoriker John M. Riddle schloss sich im Anhang der Ausgabe von 2005 Heinsohns Thesen an. Eingewandt wurde unter anderem, dass in den zahlreichen Quellen zu den Hexenprozessen von Geburtenkontrolle kaum die Rede ist ? Heinsohn und Steiger stutzten ihre These einzig auf Quellen wie den Hexenhammer , mit dem die Verfolgung legitimiert wurde. Die Akten der einzelnen Prozesse ließen sie unberucksichtigt. Auch ihre demografische Grundannahme sei irrig: Spatestens seit dem Ende des 16. Jahrhunderts hatten die europaischen Gesellschaften nicht an Menschenmangel, sondern an Uberbevolkerung gelitten. [42] Der bei Hexenprozessen praktisch regelmaßig auftauchende Aspekt der Promiskuitat lasse auch ein Aufgreifen der Punkte Empfangnisverhutung und Abtreibung plausibel erscheinen, ohne dass diese jedoch im Zentrum der Anklagen oder auch nur des Hexenhammers gestanden seien. [43] Die Annahme einer Zentralsteuerung der Hexenverfolgung werde dem komplexen und diskontinuierlichen Geschehen nicht gerecht, in dem eben nicht nur Obrigkeit und Kirche Akteure waren, sondern auch die Bevolkerung. Insofern sei Heinsohns These eine Verschworungstheorie . [44] Die von Heinsohn behauptete Zahl von 20000 Todesurteilen des sachsischen Juristen Benedikt Carpzov wurde von Gunter Jerouschek als unhaltbar bezeichnet, da Carpzov lediglich mit zwei (mit Freispruchen endenden) Hexenprozessen befasst war. [45] Der Historiker Gerd Schwerhoff forderte Heinsohn und Steiger zu einer offentlichen Debatte mit Fachwissenschaftlern auf. Sie stellten sich dieser Herausforderung jedoch nicht. [46]

Kriegsdemographie

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2003 stellte Heinsohn in seinem Buch ?Sohne und Weltmacht“ die These auf, dass es bei einem starken Ungleichgewicht zwischen karrieresuchenden jungen Mannern und verfugbaren gesellschaftlichen Positionen, dem so genannten Youth Bulge (Jugenduberschuss), notwendig zu Konflikten komme. Vor allem fur den arabischen Raum umriss er gefahrliche Potentiale. [47] Um die Thesen des Buches entstand eine ausgedehnte Debatte. Der Demograph Steffen Krohnert monierte, dass sich Heinsohn nur auf einige plausible Beispiele stutze statt auf breite statistische Empirie. Angesichts der Zunahme der Weltbevolkerung hatte es, wurde Heinsohns These zutreffen, in den Jahren von 1950 bis 2000 eine uberproportionale Zunahme an militarischen Konflikten geben mussen. Tatsachlich sei ihre Zahl in den 1990er Jahren aber zuruckgegangen. Krohnert konzedierte 2004, dass ein Youth Bulge durchaus ein Stressfaktor sein konne, der zur Verursachung von Kriegen beitrage, doch lasse sich nicht sagen, ob er nicht nur ?Ausdruck des gesellschaftlichen Entwicklungsstandes ist, welcher Kriege begunstigt“. Wichtiger seien die Faktoren Bildungsmangel und die uberlange Herrschaft verkrusteter Diktaturen sowie die ?Entstaatlichung von Kriegen“ ( Herfried Munkler ). [48] Auch Reiner Klingholz kritisierte 2004 in der Zeit die fehlende statistische Grundlage fur Heinsohns Theorie. Er verwies auf Lander wie Brasilien oder Botswana , die einen Youth Bulge aufwiesen, von denen aber keine Kriegsgefahr ausgehe. Heinsohns Thesen und seine martialische Sprache stunden ?dem Stammtisch naher … als der Wissenschaft“. [49] Soziologen um Uwe Wagschal schlossen sich 2008 Heinsohns Thesen mit eigenen Untersuchungen an. [50] Der Philosoph Peter Sloterdijk nannte Heinsohns Buch im Jahr 2006 ?Pflichtlekture fur Politiker und Feuilletonisten “. [51] Mehrfach war Heinsohn zu Gast in dessen ZDF-Sendung ?Das Philosophische Quartett“.

Heinsohn entwickelte 2011 fur die Abschatzung von Opferzahlen und die Dauer von nach Heinsohn durch ?Jungmanneruberschuss“ getriebenen Konflikten einen ?Kriegsindex“. [52] [53] [54] [55]
Der Okonom Mohssen Massarrat schrieb 2007 in der Frankfurter Rundschau , dass etwa die Bevolkerungsentwicklung in Bangladesch , China und Brasilien zu Heinsohns Theorie nicht passe. Massarrat bezeichnete Heinsohns Postulat , dass internationale Hilfsorganisationen aufhoren mussten, durch ihren Einsatz die ?Kinderproduktion“ in Krisengebieten und Entwicklungslandern zu fordern, als ? zynisch “. [56]

Chronologiekritik

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Heinsohn vertrat ab 1987 chronologiekritische Thesen. Bis 2011 arbeitete er in der Redaktion von Heribert Illigs Zeitschrift Zeitensprunge mit. Aufgrund stratigraphischer Analysen, denen er gegenuber anderen chronologischen Methoden den Vorzug gab, bestritt er unter anderem die Existenz der Sumerer , die nach herrschender Lehre der Altorientalistik im 3. Jahrtausend in Mesopotamien lebten. Heinsohn glaubte, dass es sich bei ihnen in Wahrheit um Chaldaer handelt, eine Kultur des 1. Jahrtausends v. Chr. [57]

Auch nahm Heinsohn an, dass die etablierte agyptische Chronologie zwei Jahrtausende zu viel umfasse und die ersten Pharaonen somit nicht um 3200 v. Chr., sondern um 1200 v. Chr. zu datieren waren. [58] Die Hyksos identifizierte er mit den Alt- Akkadern , die gemeinhin 600 Jahre vor jenen um 2300 v. Chr. datiert werden. [59]

Gegen Israel Finkelstein und Neil A. Silberman , die die Existenz eines Davidisch-salomonischen Großreichs um das Jahr 1000 v. Chr. herum bestreiten und die Existenz Konig Davids in Zweifel ziehen, beharrte Heinsohn auf dessen Historizitat, verlegte ihn aber in das 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. [60]

Heinsohns chronologiekritische Thesen werden in den Altertumswissenschaften nicht rezipiert.

Ehrungen und Auszeichnungen

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Die 2010 von Margaret Thatcher initiierte Stiftung New Direction: The Foundation for European Reform verlieh am 15. Juni 2016 in der Brusseler Fondation Universitaire Heinsohn den ?Liberty Award“ fur seine ?contribution to an open-minded and honest political debate“. [61] Dabei standen neben seinen Verdiensten um Demokratie und Okonomie auch seine Verdienste um das deutsch-polnische Verhaltnis im Mittelpunkt. [62] Im September 2021 erhielt er die Medaille Odwaga i Wiarygodno?? (etwa: Courage und Glaubwurdigkeit) fur seine Verdienste um das Bild Polens in der Welt, die vom polnischen Ministerprasidenten Mateusz Morawiecki uberreicht wurde. [63] [64]

Veroffentlichungen

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Werke (Auswahl)

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  • Vorschulerziehung und Kapitalismus. Eine soziologische Untersuchung der Ursachen, systemverandernden Moglichkeiten und Verwirklichungsschwierigkeiten von Reformbestrebungen in der Vorschulerziehung des kapitalistischen Deutschland, Frankfurt am Main 1971.
  • mit Barbara M. C. Knieper: Theorie des Kindergartens und der Spielpadagogik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975 ( es 809). ISBN 3-518-00809-9 .
  • mit Rolf Knieper : Theorie des Familienrechts. Geschlechtsrollenaufhebung, Kindesvernachlassigung, Geburtenruckgang. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976 ( edition suhrkamp 747). ISBN 3-518-00747-5 .
  • mit Rolf Knieper und Otto Steiger : Menschenproduktion. Allgemeine Bevolkerungstheorie der Neuzeit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979. ISBN 3-518-10914-6 .
  • als Herausgeber: Das Kibbutz-Modell. Bestandsaufnahme einer alternativen Wirtschafts- und Lebensform nach sieben Jahrzehnten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1982 (es 998). ISBN 3-518-10998-7 .
  • Privateigentum, Patriarchat, Geldwirtschaft, sozialtheoretische Rekonstruktion zur Antike. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984 (suhrkamp taschenbuch wissenschaft 455). ISBN 3-518-28055-4 .
  • mit Otto Steiger : Die Vernichtung der weisen Frauen. Beitrage zur Theorie und Geschichte von Bevolkerung und Kindheit. Marz, Herbstein 1985. ISBN 3-88880-057-9 (14. Auflage, mit einem ausfuhrlichen, aktualisierten Nachwort zur vierten, erweiterten Neuausgabe: Marz?Area, Erftstadt 2005. ISBN 3-89996-340-7 .)
  • Was ist Antisemitismus? Der Ursprung von Monotheismus und Judenhaß. Eichborn, Frankfurt am Main, 1988. ISBN 3-8218-0418-1 .
  • Die Sumerer gab es nicht. Von den Phantom-Imperien der Lehrbucher zur wirklichen Epochenabfolge in der ?Zivilisationswiege“ Sudmesopotamien; Darstellung der Probleme und Vorschlage fur ihre Losung in einem chronologischen Uberblick. Eichborn, Frankfurt am Main 1988. ISBN 3-8218-0411-4 .
  • mit Heribert Illig : Wann lebten die Pharaonen? Archaologische und technologische Grundlagen fur eine Neuschreibung der Geschichte Agyptens und der ubrigen Welt. Eichborn, Frankfurt am Main, 1990. ISBN 3-8218-0422-X . (Dritte, korrigierte Auflage: Mantis, Grafelfing 1999. ISBN 3-928852-20-5 .)
  • Wie alt ist das Menschengeschlecht? Stratigraphische Grundlegung der Palaoanthropologie und der Vorzeit. Mantis, Grafelfing, 1991. ISBN 3-928852-25-6 . (Vierte, korrigierte Auflage: Mantis, Grafelfing 2004, 6. Auflage 2009. ISBN 3-928852-25-6 .)
  • Wer herrschte im Industal? Die wiedergefundenen Imperien der Meder und Perser. Mantis, Grafelfing, 1993. ISBN 3-928852-07-8 (2. Aufl. 1997).
  • Warum Auschwitz? Hitlers Plan und die Ratlosigkeit der Nachwelt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1995. ISBN 3-499-13626-0 .
  • Eigentum, Zins und Geld. Ungeloste Ratsel der Wirtschaftswissenschaft. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996. ISBN 3-89518-494-2 . (Siebente Auflage: Metropolis, Marburg 2010. ISBN 978-3-89518-844-2 .) [65]
  • Anfang und Ende des Klimawahns. Management Zentrum St. Gallen, St. Gallen 1996, zweite erweiterte Ausgabe 1997, sowie auch in: Leviathan 4 (1996) 445?455.
  • Die Erschaffung der Gotter. Das Opfer als Ursprung der Religion. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1997. ISBN 3-498-02937-1 , 2.,uberarbeitete Auflage, 2012.
  • Lexikon der Volkermorde. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1998. ISBN 3-499-22338-4 .
  • Sohne und Weltmacht. Terror im Aufstieg und Fall der Nationen. Orell Fussli, Zurich 2003. ISBN 3-280-06008-7 . (Zweite, erweiterte Auflage 2006; als Taschenbuch bei Piper, Munchen?Zurich 2008. ISBN 978-3-492-25124-2 , online , PDF, 3,6 MB)
  • mit Otto Steiger: Eigentumsokonomik. Metropolis, Marburg 2006. ISBN 3-89518-534-5 , zweite, durchgesehene Auflage 2008.
  • mit Otto Steiger, hgg. v. Frank Decker : Ownership Economics. On the Foundations of Interest, Money, Markets, Business Cycles and Economic Development. Routledge, New York 2012. [66] ISBN 978-0-415-64546-1 .
  • Wettkampf um die Klugen. Kompetenz, Bildung und die Wohlfahrt der Nationen, Orell Fussli, Zurich 2019. ISBN 978-3-280-05707-0
  1. Eintrag Heinrich Heinsohn auf: Deutsche U-Boote 1935?1945 (ubootarchiv.de).
  2. Jurgen Plieninger: Rezension zum Lexikon der Volkermorde , in: Informationsmittel fur Bibliotheken 7 (1999).
  3. Profil und Beitragsliste von Gunnar Heinsohn bei der Achse des Guten.
  4. Nr. 35, 4. Quartal 1997.
  5. Dietmar Herz und Veronika Weinberger: Lexikon okonomischer Werke, Wirtschaft und Finanzen, Dusseldorf 2006, S. 186?190.
  6. Heinsohn und Steiger: Eigentum, Zins und Geld, S. 247 und 441;. Dietmar Herz und Veronika Weinberger: Lexikon okonomischer Werke, Wirtschaft und Finanzen, Dusseldorf 2006, S. 186?190
  7. Bernd Senf: Die kopernikanische Wende in der Okonomie? Eine Wurdigung und Kritik des Buches ?Eigentum, Zins und Geld“ von Gunnar Heinsohn und Otto Steiger. in: Zeitschrift fur Sozialokonomie (1999) hier online von der Homepage Bernd Senfs, S. 16.
  8. Christoph Deutschmann: Der Euro und die Utopie des Geldes: Ein Kommentar zu Gunnar Heinsohn / Otto Steiger und Jochen Horisch (in Heft 4/1997). In: Leviathan 26, Heft 1 (1998), S. 5?11, hier S. 5 f.
  9. Jurgen G. Backhaus: Money and Its Economic and Social Functions: Simmel and European Monetary Integration. In: The American Journal of Economics and Sociology 58, Heft 4 (1999), S. 1075?1090, hier S. 1079 f.
  10. Nikolaus K. A. Laufer: The Heinsohn-Steiger confusion on interest, money and property (PDF) , 26. Juni 1998.
  11. Karl Betz, Tobias Roy (Hrsg.): Privateigentum und Geld. Kontroversen um den Ansatz von Heinsohn und Steiger, Metropolis, Marburg 1999.
  12. Bargeldentwicklung und Bargeldnachfrage (PDF) ( Memento vom 24. September 2014 im Internet Archive ), hrsg. von der Deutschen Bundesbank .
  13. Axel Paul: Die Gesellschaft des Geldes. Entwurf einer monetaren Theorie der Moderne, Springer-Verlag, zweite erweiterte Auflage 2012, insbes. S. 164ff.
  14. David Graeber: Debt. The First 5,000 Years, Melville House, New York, S. 396, auf Deutsch: Schulden. Die ersten 5000 Jahre, Klett-Cotta, Stuttgart 2012.
  15. Felix Martin: Money. The Unauthorised Biography, Bodley Head, London 2013.
  16. Fredmund Malik: Eigentumsokonomische Unternehmensfuhrung, in: Jan Beaufort, Frank Decker (Hrsg.): ?Eigentum, Zins und Geld“ nach 20 Jahren: Festschrift fur Gunnar Heinsohn, Metropolis, Marburg 2016, 199-225, hier S. 200 und 223.
  17. Andrew Mearman, Sebastian Berger, Danielle Guzzo: What is Heterodox Economics? Conversations with Leading Economists, Routledge, London 2019, S. 104.
  18. Siehe Gunnar Heinsohn, Otto Steiger: The Euro Debate: A Weak Bank Means a Weak Euro, in: The Wall Street Journal Europe, 1. Juli 1997; dies.: Drei Achillesfersen des Euro: Mangel der neuen monetaren Ordnung n Europa, in: Neue Zurcher Zeitung Nr. 50, 2. Marz 1999; dies.: The Eurosystem and the Art of Central Banking , in: Studi economici 76 (2002) 5?30.
  19. Gunnar Heinsohn: Was kosten Hitlers Arbeitssklaven heute? , in: Die Zeit, 31. Oktober 1997, und ders.: Ein Gerechter? Was Stuart Eizenstat in seinem Buch uber die judischen Zwangsarbeiter alles verschweigt , in: Literarische Welt (Beilage fur Die Welt ), 14. Juni 2003, S. 5.
  20. Hitlers Holocaust-Motiv, in: Wolfgang Bialas , Lothar Fritze (Hrsg.): Ideologie und Moral des Nationalsozialismus, Vandenhoeck & Ruprecht, Gottingen 2014, S. 109?128, bzw. Hitler´s Motive for the Holocaust , in: Dies.: Nazi Ideology and Ethics , Cambridge Scholars Publishing, 2014, S. 101?120 ( academia.edu ).
  21. Lothar Fritze: Moralische Rechtfertigung und außermoralische Uberzeugungen: Sind ?totalitare Verbrechen“ nur in einer sakularen Welt moglich? In: Leviathan 37, Heft 1 (2009), S. 5?33, hier S. 12 f.
  22. Gunnar Heinsohn: What Makes the Holocaust a Uniquely Unique Genocide? (PDF) , in: Journal of Genocide Research 2,3 (2000) 411?430.
  23. Saul S. Friedman : Conclusion, in: Jonathan C. Friedman (Hrsg.): The Routledge History of the Holocaust, Routledge, London?New York 2010, S. 507?510, hier: S. 509.
  24. Vortrag Naumanns beim Stockholm International Forum.
  25. Gunnar Heinsohn: Genocide: Historical Aspects, in: International Encyclopedia of the Social & Behavioral Sciences, Elsevier Science, Amsterdam et al. 2001, S. 6153?6159.
  26. Siehe dazu seine Studie Vorschulerziehung ? Soziologische Studie zum Aufbau einer ?Zentraleinrichtung Vorschulerziehung’, bei: Pressedienst Wissenschaft der FU Berlin, Nr. 2, 1972, die er zusammen mit Jens Beiderwieden verfasste.
  27. Gunnar Heinsohn: Vorschulerziehung in der burgerlichen Gesellschaft, S. Fischer, Frankfurt 1974.
  28. Siehe dazu Gunnar Heinsohn, Rolf Knieper: Kleinkinderziehung als Lohnarbeit, in: Elke Finkbeiner, Marei Hartlaub, Gabriele Kallmeyer (Hrsg.): Lesebuch fur Erzieher, Bd. 1, Lexika Verlag, Grafenau 1975, S. 171?175, sowie Gunnar Heinsohn, Barbara M. C. Knieper: Theorie des Kindergartens und der Spielpadagogik, Suhrkamp, Frankfurt 1975.
  29. Gunnar Heinsohn: Das ?a priori’ von Kindheit ? Die Herbeifuhrung der Generationsbeziehungen von den Stammesgesellschaften bis zum Kibbutz, in: Kindheit. Zeitschrift zur Erforschung der psychischen Entwicklung 2,4 (1980) 301?323.
  30. Gunnar Heinsohn: Finis Germaniae? Reflexionen uber demografische Ursachen von Revolutionen, Kriegen und politischen Niederlagen . zeit.de, 6. Februar 2008; derselbe: Sozialhilfe auf funf Jahre begrenzen . faz.net, 15. Marz 2010; beides zitiert nach Andreas Kemper : Sarrazins deutschsprachige Quellen. In: Michael Haller, Martin Niggeschmidt (Hrsg.): Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz: Von Galton zu Sarrazin: Die Denkmuster und Denkfehler der Eugenik. Springer VS, Wiesbaden 2012, S. 62 f.
  31. Andreas Kemper : Sarrazins deutschsprachige Quellen. In: Michael Haller , Martin Niggeschmidt (Hrsg.): Der Mythos vom Niedergang der Intelligenz: Von Galton zu Sarrazin: Die Denkmuster und Denkfehler der Eugenik. Springer VS, Wiesbaden 2012, S. 62 f.
  32. Benno Schirrmeister: Steile Thesen gegen Arbeitslose. ?Hetze ist salonfahig geworden“ , in: Die Tageszeitung , 6. April 2010.
  33. Naika Fouroutan: Die Berechnungen sind demagogisch , in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. September 2010.
  34. Siehe Gunnar Heinsohn: Theorie des Totungsverbotes und des Monotheismus bei den Israeliten sowie der Genese, der Durchsetzung und der welthistorischen Rolle der christlichen Familien- und Fortpflanzungsmoral. In: Joachim Muller, Bettina Wassmann (Hrsg.): L’invitation au voyage zu Alfred Sohn-Rethel (Festschrift fur Alfred Sohn-Rethel zum 80. Geburtstag), Unibuchladen Wassmann, Bremen 1979, Heft Nr. 7; Gunnar Heinsohn: Monotheismus und Antisemitismus ? auf immer unerklarbar? in: Rainer Erb , Michael Schmidt (Hrsg.): Antisemitismus und judische Geschichte. Studien zu Ehren von Herbert A. Strauss , Wissenschaftlicher Autorenverlag, Berlin 1987, S. 409?447.
  35. Zuletzt Der Judenhass in den Vereinten Nationen ist maßlos , in: WeltN24, 23. September 2016.
  36. Gunnar Heinsohn, Rolf Knieper, Otto Steiger: Menschenproduktion. Allgemeine Bevolkerungstheorie der Neuzeit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979.
  37. Thomas Betz, in Dietmar Herz und Veronika Weinberger (Hrsg.): Lexikon okonomischer Werke. Wirtschaft und Finanzen, Dusseldorf 2006, S. ( online , Zugriff am 12. September 2020); John M. Riddle: Eve's Herbs. A History of Contraception and Abortion in the West. Harvard University Press, Cambridge/London 1997, S. 168.
  38. Gunnar Heinsohn und Otto Steiger: Die Vernichtung der weisen Frauen. Beitrage zur Theorie und Geschichte von Bevolkerung und Kindheit. Marz, Herbstein 1985; dieselben: Birth Control. The Political-Economic Rationale behind Jean Bodin's Demonomanie. In: History of Political Economy 31, Heft 3 (1999) S. 423?448.
  39. Walter Rummel: ?Weise“ Frauen und ?weise“ Manner im Kampf gegen Hexerei: Die Widerlegung einer modernen Fabel. In: Christoph Dipper , Lutz Klinkhammer , Alexander Nutzenadel (Hrsg.): Europaische Sozialgeschichte. Festschrift fur Wolfgang Schieder, Duncker & Humblot, Berlin 2000, S. 353?375, hier S. 356.
  40. Johannes Dillinger : Hexen und Magie. 2., aktualisierte Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main 2018, S. 120.
  41. Wolfgang Behringer : Die Drohung des Schadenszaubers. Von den Regeln wissenschaftlichen Arbeitens. Eine Antwort auf Heinsohn und Steiger, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung , 7. Oktober 1987; Gerd Schwerhoff : Hexerei, Geschlecht und Regionalgeschichte, in: Gisela Wilbertz , Gerd Schwerhoff, Jurgen Scheffler (Hrsg.): Hexenverfolgung und Regionalgeschichte. Die Grafschaft Lippe im Vergleich, Bielefeld 1994, S. 325?353, hier S. 336?338; Gerhard Schormann, in: Der Staat 25 (1986) 635 f; Walter Rummel: ?Weise“ Frauen und ?weise“ Manner im Kampf gegen Hexerei: Die Widerlegung einer modernen Fabel. In: Christoph Dipper, Lutz Klinkhammer, Alexander Nutzenadel (Hrsg.): Europaische Sozialgeschichte. Festschrift fur Wolfgang Schieder. Duncker & Humblot, Berlin 2000, S. 353?375; Franz Irsigler et al.: Hexenwahn. Angste der Neuzeit, Begleitband zur Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin, Wolfratshausen 2002, S. 13; Robert Jutte : Die Persistenz des Verhutungswissens in der Volkskultur. Sozial- und medizinhistorische Anmerkungen zur These von der 'Vernichtung der weisen Frauen', in: Medizinhistorisches Journal 24 (1989) 214?231; Rita Voltmer: Netzwerk, Denkkollektiv oder Dschungel? Moderne Hexenforschung zwischen ?global history“ und Regionalgeschichte, Popularhistorie und Grundlagenforschung. In: Zeitschrift fur Historische Forschung 34, Heft 3 (2007), S. 467?507, hier S. 474 ff.; Johannes Dillinger: Hexen und Magie. 2., aktualisierte Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main 2018, S. 119 f.
  42. Walter Rummel: ?Weise“ Frauen und ?weise“ Manner im Kampf gegen Hexerei: Die Widerlegung einer modernen Fabel. In: Christoph Dipper, Lutz Klinkhammer, Alexander Nutzenadel (Hrsg.): Europaische Sozialgeschichte. Festschrift fur Wolfgang Schieder. Duncker & Humblot, Berlin 2000, S. 353?375, hier S. 357 ff.
  43. Gunter Jerouschek: Des Ratsels Losung? ? Zur Deutung der Hexenprozesse als staatsterroristische Bevolkerungspolitik In: Kritische Justiz H. 4, Band 19, S. 443?459
  44. Walter Rummel: ?Weise“ Frauen und ?weise“ Manner im Kampf gegen Hexerei: Die Widerlegung einer modernen Fabel. In: Christoph Dipper, Lutz Klinkhammer, Alexander Nutzenadel (Hrsg.): Europaische Sozialgeschichte. Festschrift fur Wolfgang Schieder. Duncker & Humblot, Berlin 2000, S. 353?375, hier S. 353; ahnlich Walter Rummel: ?Weise“ Frauen und ?weise“ Manner im Kampf gegen Hexerei: Die Widerlegung einer modernen Fabel. In: Christoph Dipper, Lutz Klinkhammer, Alexander Nutzenadel (Hrsg.): Europaische Sozialgeschichte. Festschrift fur Wolfgang Schieder. Duncker & Humblot, Berlin 2000, S. 353?375, hier S. 474.
  45. Gunter Jerouschek: ?Des Ratsels Losung? ? Zur Deutung der Hexenprozesse als staatsterroristische Bevolkerungspolitik.“ In: Kritische Justiz H. 4, Band 19, S. 443?459
  46. Johannes Dillinger: Hexen und Magie. 2., aktualisierte Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main 2018, S. 120.
  47. Gunnar Heinsohn: Sohne und Weltmacht. Terror im Aufstieg und Fall der Nationen Orell und Fussli, Zurich 2003, S. 32, 42, 125, 148, 157.
  48. Steffen Krohnert: Jugend und Kriegsgefahr. Welchen Einfluss haben demografische Veranderungen auf die Entstehung von Konflikten? Berlin-Institut fur Bevolkerung und Entwicklung , Open access Onlinetext, Zugriff am 2. Oktober 2020.
  49. Reiner Klingholz: Machen junge Manner Krieg? , in: Die Zeit, 26. Februar 2004.
  50. Uwe Wagschal, Thomas Metz , Nicolas Schwank : Ein ?demographischer Frieden?‘ Der Einfluss von Bevolkerungsfaktoren auf inner- und zwischenstaatliche Konflikte. In: Zeitschrift fur Politikwissenschaft 18, Heft 3 (2008), S. 353?383.
  51. Peter Sloterdijk, in: Kolner Stadt-Anzeiger , 1. August 2006.
  52. Gunnar Heinsohn: Außenseiter, Blitzableiter. Demografie: Warum sich die Aufstande in Arabien haufig gegen Israel richten, in: Judische Allgemeine , 24. Februar 2011.
  53. Interview mit Gunnar Heinsohn beim rbb , September 2015.
  54. Interview: Ijoma Mangold und Adam Soboczynski : Bevolkerungsentwicklung:Wohin mit den jungen Mannern? In: Interview mit Gunnar Heinsohn. Zeit online, 21. November 2015, abgerufen am 21. November 2015 .
  55. Gunnar Heinsohn: Gesellschaftliche Kriegstheorien: Demografische Faktoren, in: Thomas Jager, Rasmus Beckmann (Hrsg.): Handbuch Kriegstheorien, VS Verlag / Springer Fachmedien, Wiesbaden 2011, S. 72?95.
  56. Mohssen Massarrat: Schuld an Kriegen sind die Mutter , in: Frankfurter Rundschau, 31. Januar 2007.
  57. Gunnar Heinsohn: Von den Phantom-Imperien der Lehrbucher zur wirklichen Epochenabfolge in der ?Zivilisationswiege“ Sudmesopotamien. Mantis, Grafelfing 1988.
  58. Gunnar Heinsohn und Heribert Illig: Wann lebten die Pharaonen? Archaologische und technologische Grundlagen fur die Neuschreibung der Geschichte Agyptens und der ubrigen Welt. Mantis, Grafelfing 1990.
  59. Gunnar Heinsohn: Who were the Hyksos? Can Archaeology and Stratigraphy Provide a Solution to the ‘Enigma of World History?’. In: S. Curto, S. Donadoni, A. M. Donadoni Roveri, B. Alberton (Hrsg.): Sesto Congresso Internazionale di Egittologia. Atti., Bd. II, Turin 1993, S. 207?219 ( academia.edu ).
  60. Gunnar Heinsohn: Der Konig-David-Bericht . In: Die Welt , 23. Dezember 2006, Zugriff am 13. September 2020; derselbe: Kein Konig David?. In: Zeitensprunge. Interdisziplinares Bulletin 18, Heft 3, (2006), S. 551?559.
  61. Liberty Award New Direction for Achievements in liberal democracy and market economics .
  62. New Direction presents the Liberty Award to Gunnar Heinsohn for excellent work in furthering Polish-German relations , EU Agenda, o. D. und Prof. Heinsohn laureatem Nagrody Wolno?ci , Pomorza Czas, 21. Juni 2016.
  63. Premier: ?wiat potrzebuje niezale?nie my?l?cych naukowcow, socjologow, ekonomistow i politykow , Regierungsseite Polens, 19. September 2021.
  64. Justyna Schulz (Direktorin des Instytut Zachodni in Posen, des Westinstituts): Medaille fur Mut und Aufrichtigkeit fur Prof. Gunnar Heinsohn , Westinstitut, November 2021.
  65. Rezension von Ulrich Busch .
  66. William J. Luther: Book Review: G. Heinsohn and O. Steiger's 'Ownership Economics: On the Foundations of Interest, Money, Markets, Business Cycles and Economic Development, F. Decker (Ed) (October 9, 2013) ( Rezension ), doi : 10.2139/ssrn.2338198 .