Gutshaus in Gudersleben
Gudersleben
ist ein Ortsteil der Stadt
Ellrich
im
Landkreis Nordhausen
in
Thuringen
.
Gudersleben liegt an der
Wieda
. Die
Landesstraße
1039
ist Hauptstraße des Dorfes. Hinzu kommt die Landesstraße
2067
, die
Wofflebener
Straße genannt wird. Das Dorf liegt im sudlichen
Harzvorland
direkt am Fuß der
Sudabdachung
des
Harzes
. Seine ublichen
Karsterscheinungen
bereiten den Landwirten wegen der Grundwasserferne der ackerbaulich genutzten Boden Probleme. Fur den
Tourismus
ist die Karstlandschaft ein Reiseziel. Zu Gudersleben gehort die im Tal des
Lochmuhlengrabens
gelegene ehemalige Muhle und heutiger Bauernhof, die
Lochmuhle
.
[2]
Zur Etymologie von -leben
siehe hier
.
Gudersleben aus sudlicher Richtung gesehen.
Am 16. September 929 ließ Konig Heinrich I. in Quedlinburg eine Urkunde ausstellen, mit der er seiner Gemahlin Mathilde auch Nordhausen als Witwengut anwies. Schon 927 hatte er ihr den Zins von Woffleben und Gudersleben geschenkt. So wird in der Urkunde aus dem Jahr 927 neben der spateren Reichsstadt Nordhausen und anderen Orten auch Woffleben und Gudersleben erstmals erwahnt. In der Chronik der Gemeinde wird auf diese Ersterwahnung von 927 ohne Literaturangabe hingewiesen.
Wolfgang Kahl
vermutet die urkundliche Ersterwahnung des Dorfes bereits 822?842.
[3]
Ein altes Lehnsregister (im Pfarrarchiv) des Dorfes Salza bei Nordhausen aus dem 16. Jahrhundert, weist alt bestehende Dienstverpflichtungen zahlreicher Guderslebener Einwohner gegenuber dem Gut Salza aus. Diesen Verpflichtungen kamen zu jener Zeit die Guderslebener schon nicht mehr nach. Salza ist als Dorf erstmals am 15. September 802 erwahnt.
- Die evangelische
Filialkirche
St. Vitus
ist eine schlichte,
barocke
Saalkirche
aus Bruchsteinen mit eingezogenem, quadratischem Westturm. Dieser tragt eine
welsche Haube
. Das Gebaude wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Im Inneren ist eine einfache
Holztonne
und ein
Kanzelaltar
aus dem 18. Jahrhundert. Die Glocken sind von 1476 und 1559.
[4]
- Im Ort steht ein ehemaliges Gutshaus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Dabei handelt es sich um einen zweigeschossigen Fachwerkbau mit hohem Bruchsteinsockel und
Kruppelwalmdach
. Die Fachwerkkonstruktion enthalt Kopf- und Fußstreben, ein leicht vorkragendes Obergeschoss und gekehlte Fullholzer. Im Inneren befindet sich ein tonnengewolbter Keller, im angrenzenden Garten eine hohe Bruchsteinmauer.
[4]
- ↑
Einwohnerzahlen auf www.stadtellrich.de
(
Memento
vom 7. November 2016 im
Internet Archive
)
- ↑
Die Lochmuhle auf strassenkatalog.de
- ↑
Wolfgang Kahl:
Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer. Ein Handbuch.
Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010,
ISBN 978-3-86777-202-0
, S. 106.
- ↑
a
b
Georg Dehio
, bearbeitet von Stephanie Eißing u. a.:
Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler. Thuringen
. 2. Auflage.
Deutscher Kunstverlag
, Munchen 2003,
ISBN 3-422-03095-6
, S. 550.