Gudersleben

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Gudersleben
Stadt Ellrich
Koordinaten : 51° 33′  N , 10° 41′  O Koordinaten: 51° 33′ 17″  N , 10° 41′ 6″  O
Hohe : 229 m u.  NN
Einwohner : 221  (31. Okt. 2015) [1]
Eingemeindung : 9. April 1994
Postleitzahl : 99755
Vorwahl : 036332
Kirche St. Vitus in Gudersleben
Kirche St. Vitus in Gudersleben
Gutshaus in Gudersleben

Gudersleben ist ein Ortsteil der Stadt Ellrich im Landkreis Nordhausen in Thuringen .

Gudersleben liegt an der Wieda . Die Landesstraße 1039 ist Hauptstraße des Dorfes. Hinzu kommt die Landesstraße 2067 , die Wofflebener Straße genannt wird. Das Dorf liegt im sudlichen Harzvorland direkt am Fuß der Sudabdachung des Harzes . Seine ublichen Karsterscheinungen bereiten den Landwirten wegen der Grundwasserferne der ackerbaulich genutzten Boden Probleme. Fur den Tourismus ist die Karstlandschaft ein Reiseziel. Zu Gudersleben gehort die im Tal des Lochmuhlengrabens gelegene ehemalige Muhle und heutiger Bauernhof, die Lochmuhle . [2]

Zur Etymologie von -leben siehe hier .

Gudersleben aus sudlicher Richtung gesehen.

Am 16. September 929 ließ Konig Heinrich I. in Quedlinburg eine Urkunde ausstellen, mit der er seiner Gemahlin Mathilde auch Nordhausen als Witwengut anwies. Schon 927 hatte er ihr den Zins von Woffleben und Gudersleben geschenkt. So wird in der Urkunde aus dem Jahr 927 neben der spateren Reichsstadt Nordhausen und anderen Orten auch Woffleben und Gudersleben erstmals erwahnt. In der Chronik der Gemeinde wird auf diese Ersterwahnung von 927 ohne Literaturangabe hingewiesen. Wolfgang Kahl vermutet die urkundliche Ersterwahnung des Dorfes bereits 822?842. [3]

Ein altes Lehnsregister (im Pfarrarchiv) des Dorfes Salza bei Nordhausen aus dem 16. Jahrhundert, weist alt bestehende Dienstverpflichtungen zahlreicher Guderslebener Einwohner gegenuber dem Gut Salza aus. Diesen Verpflichtungen kamen zu jener Zeit die Guderslebener schon nicht mehr nach. Salza ist als Dorf erstmals am 15. September 802 erwahnt.

Kultur und Sehenswurdigkeiten

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  • Die evangelische Filialkirche St. Vitus ist eine schlichte, barocke Saalkirche aus Bruchsteinen mit eingezogenem, quadratischem Westturm. Dieser tragt eine welsche Haube . Das Gebaude wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Im Inneren ist eine einfache Holztonne und ein Kanzelaltar aus dem 18. Jahrhundert. Die Glocken sind von 1476 und 1559. [4]
  • Im Ort steht ein ehemaliges Gutshaus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Dabei handelt es sich um einen zweigeschossigen Fachwerkbau mit hohem Bruchsteinsockel und Kruppelwalmdach . Die Fachwerkkonstruktion enthalt Kopf- und Fußstreben, ein leicht vorkragendes Obergeschoss und gekehlte Fullholzer. Im Inneren befindet sich ein tonnengewolbter Keller, im angrenzenden Garten eine hohe Bruchsteinmauer. [4]

Personlichkeiten

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Commons : Gudersleben  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Einwohnerzahlen auf www.stadtellrich.de ( Memento vom 7. November 2016 im Internet Archive )
  2. Die Lochmuhle auf strassenkatalog.de
  3. Wolfgang Kahl: Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0 , S. 106.
  4. a b Georg Dehio , bearbeitet von Stephanie Eißing u. a.: Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler. Thuringen . 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag , Munchen 2003, ISBN 3-422-03095-6 , S. 550.