Grube Einigkeit

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Die Grube Einigkeit (auch Einigkeitschacht ; tschechisch D?l Svornost ) ist ein aufgelassenes Bergwerk in der tschechischen Stadt Jachymov im bohmischen Erzgebirge . Es ist das alteste Uranerzbergwerk der Welt. Im Zuge des Abbaus entdeckte, radonhaltige Quellen werden bis heute in den Kureinrichtungen der Stadt genutzt, wobei die Kurbetriebsgesellschaft auch Eigentumer und Betreiber der Grube Einigkeit ist.

Die Grube Einigkeit ist gemeinsam mit dem Stollen Nr. 1 eine Statte innerhalb der ?Montanen Kulturlandschaft Jachymov“ [1] der seit 2019 als UNESCO-Welterbe ausgezeichneten Montanregion Erzgebirge .

Grundung und Betrieb bis zum 19. Jahrhundert

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Die Grube Einigkeit entstand infolge der Beilegung eines Streits zwischen Grubenbesitzern der im Quartal Luciae 1518 gegrundeten Grube S. Anna das reich geschub am Kolberg [2] und der im Quartal Trinitatis 1529 gegrundeten Grube S. Anna geschlecht am Kolberg . [2] [3] In der Chronik von Johannes Mathesius , der seinerzeit in Sankt Joachimsthal als Rektor und Pfarrer angestellt war, findet sich daruber der Vermerk:

?Die rechnung crucis / ist der hader zwischen S. Ana geschlecht/ und de von der dritte/ vierten maß nach S. Anna dem reiche geschub am Kolberg vertrage/ un die einigkeyt gemacht.“ [3]

Die Grundung der Grube Einigkeit am Kolberg erfolgte im sich anschließenden Quartal Luciae 1530. [4] Ursprunglich diente die Grube dem Silberbergbau, spater wurden Kobalt, Arsen und letztlich Uran gefordert. (a) Im 18. Jahrhundert wurde eine Teufe von 292 Metern erreicht. [5]

19. Jahrhundert

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Im Jahr 1801 erwarb die Stadtverwaltung von St. Joachimsthal samtliche Anteile an der Grube. Wenige Jahre spater wurde in 417 Metern Tiefe ein mit Wasser gefullter Hohlraum angefahren, der die Grube innerhalb kurzer Zeit absaufen ließ. Daraufhin begann der Aufbau von Wassersaulenmaschinen , die 1806 in Betrieb genommen wurden. Ein erneuter Wassereinbruch im Jahr 1810 flutete die Grube bis zur 5. Sohle. In der Folgezeit uberstiegen die Kosten fur die Wasserhaltung die finanziellen Moglichkeiten der Stadtverwaltung, 1850 wurde sie vom Staat ubernommen. Im Jahr 1848 erreichte die Grube eine maximale Teufe von 419 Metern und verfugte uber 8 Sohlen. [6]

Im 19. Jahrhundert wurde Uranerz nur begleitend abgebaut und gelegentlich an Chemie-, Glas- und Porzellanfabriken abgegeben, die nach Rezeptur von Martin Heinrich Klaproth Farben fur Glas und Porzellan produzierten. Erst die Verbesserung des Herstellungsverfahrens durch Adolf Patera leitete eine Wende ein und bereits 1853 [6] begann in der Grube Einigkeit der planmaßige Abbau von Uranerz ? anfanglich fur die Farbenherstellung. [7]

Am 12. Marz 1864 wurde in 532 Metern Tiefe erneut eine Quelle angefahren , was innerhalb kurzester Zeit die Flutung der Grube zur Folge hatte. Zu Beginn des Jahres 1866 wurde mit der Sumpfung begonnen, die erst nach drei Jahren beendet und die Quelle verschlossen war. 1896 kam es jedoch zu erneutem Wassereinbruch. [6] Die Grubenbaue wurden geflutet und das Wasser stieg auf das Niveau des auf der 6. Sohle [6] liegenden Wasserlosungsstollens Daniel Erbstolln an. [8]

20. Jahrhundert

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Tagesanlagen am westlichen Berghang uber der Stadtkirche
Blick von Osten
Rekonstruiertes Fordergerust

Der Betrieb der k.k. und gewerkschaftostlichen Einigkeits-Silberzeche wurde am 1. Mai 1901 [5] eingestellt und die Grubenbaue dadurch teilweise geflutet. Die zuvor gefuhrten langwierigen Verhandlungen zwecks Ubergabe an eine private Gewerkschaft blieben erfolglos. [9] Zu Beginn des Januars 1905 wurden die Grubenwasser erstmals auf Radioaktivitat untersucht und ein entsprechender Gehalt bestatigt. [10] In der Folge begann die Nutzung dieser Wasser in den ersten Heilbadern der Stadt. [8] [11]

Mit Grundung der Tschechoslowakei 1918 wurde diese neuer Eigentumer und ließ ab 1922 die Grube sumpfen . [5] 1924 war dies abgeschlossen und die Grube wieder betriebsbereit. [6] Im Zuge der Arbeiten zur Wiederaufnahme des Betriebes wurden Schachtgebaude , ein Maschinenraum mit elektrischer Fordermaschine , mechanische Werkstatten und ein Wohngebaude fur die Angestellten der Grube neu errichtet. [12]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die drei Joachimsthaler Gruben Edelleutstolln , Einigkeitschacht und Wernerschacht zur Joachimsthaler Gewerkschaft vereinigt ; diese betrieb ab dem Beginn der 1920er Jahre auch mehrere Nickelerzgruben bei Sohland und Rosenhain. [13] Nach der Annexion des Sudetenlandes wurde die Joachimsthaler Gewerkschaft als St. Joachimsthaler Bergbau GmbH in die Reichswerke Hermann Goring eingegliedert. Der von Kurt Patzschke geleitete Betrieb Uranerzbergbau St. Joachimsthal , bestehend aus den Betriebsanlagen Wernerschacht (d?l Rovnost) , Einigkeitschacht und Edelleutstolln (d?l Bratrstvi) , hatte im Jahre 1938 266 Beschaftigte, davon 162 Arbeiter unter Tage. 1939 arbeiteten beim Uranerzbergbau St. Joachimsthal 274 Personen, davon 164 unter Tage. 1938 wurden in den drei Betriebsanlagen 105 Tonnen Pechblende gefordert, im Jahr darauf betrug die Forderung 88 Tonnen Pechblende und 30 Tonnen Nickel-Kobalt-Wismuterz. Fur alle drei Betriebe gab es eine gemeinschaftliche Aufbereitung. [14]

Bis Kriegsende 1945 wurde unter deutscher Verwaltung Uranerz gefordert. [5] Ende 1944 wertete das Office of Strategic Services Luftbildaufnahmen der Grube aus. Dem darauf aufbauendem Bericht zufolge war die Uranerzforderung geringer als das Vorkriegsniveau und von einer Bombardierung der Anlagen der Uranerzbergbau St. Joachimsthal wurde abgesehen. [6] Nach Kriegsende begann bereits im Mai 1945 die Forderung fur die UdSSR, unter Leitung des neugegrundeten Staatsunternehmens Jachymovske doly, n. p. (b) . [15] Hierfur wurden in großem Umfang Zwangsarbeiter herangezogen, die die Forderung unter unmenschlichen Bedingungen und weitgehend ohne bergmannische Erfahrung ? erfahrene Bergleute waren kaum vorhanden ? ausfuhren mussten. [16]

Im Jahr 1948 wurden die Tagesanlagen, darunter Fordergerust und Maschinenraum, umfassend umgebaut. [17] Um eine Uranvererzung nachzuprufen, wurde auf Anordnung der Jachymovske doly, n. p. ab 1952 der 220 Meter lange ?tola ?. 1 (Stollen Nr. 1) aufgefahren, dessen Mundloch in unmittelbarer Nahe der Tagesanlagen liegt. Im Zuge des Baus wurde der Evangelisten-Gang getroffen. Um durch die Verbindung zwischen Grube und Stollen Fluchtversuche der Zwangsarbeiter zu verhindern, wurden am Mundloch massive Gitter installiert. Der Betrieb im Stollen wurde 1957 eingestellt. [12]

Ab dem 1. Juni 1961 wurde auf dem Niveau der 12. Sohle der 2390 Meter lange Wasserlosestollen Nova Svornost aufgefahren, der mit Fertigstellung den Daniel Erbstolln ersetzte. [6] [18]

Zwischen 1962 und 1964 wurden die Uranforderung schrittweise zuruckgefahren und gleichzeitig hydrologische Erkundungen und Sicherungsarbeiten unter Tage durchgefuhrt, die eine Weiternutzung der Grube nach Einstellung des Uranabbaus fur die Kureinrichtungen zum Ziel hatten. [8] Der Uranbergbau wurde 1964 ganzlich eingestellt. [19] Am 1. April 1964 wurde die Grube Einigkeit samt ihren Anlagen an die ?eskoslovenske statni lazn? a z?idla (Tschechoslowakische Staatsbader) ubertragen. [6]

Nach 1990 wurde die Le?ebne lazn? Jachymov a.s. (Heilbad Jachymov AG) gegrundet, die seither Eigentumer und Betreiber der Grube ist. [20] Zwischen 1993 und 1996 wurden die unter- und ubertagigen Anlagen umfassend saniert und modernisiert. Markantestes Zeugnis dieser Maßnahmen ist das nach altem Vorbild rekonstruierte Fordergerust. [21]

21. Jahrhundert

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Der Betreiber ermoglicht in unregelmaßigen Abstanden eine Besichtigung der 12. Sohle. Die hoherliegenden Sohlen sind in der Regel nicht zuganglich. Im Jahr 2008 wurde die Anlage des Stollen Nr. 1 erstmals der Offentlichkeit zuganglich gemacht. Es werden verschiedene Ausbauvarianten , davor Grubenwagen und Abbautechnik gezeigt. Zudem ist er eine Station auf dem 8,5 Kilometer langen Lehrpfad Jachymovske peklo (Die Holle von Jachymov) . [12]

Energieversorgung und Wasserhaltung

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Kartenausschnitt aus der Josephinischen Landesaufnahme mit Verlauf des Kunstgrabens bis zum Preßbach

Das Bergwerk liegt westlich oberhalb der Talsohle des Jachymovsky potok ( deutsch Joachimsthaler Bachs ). Um die Kunstgezeuge mit ausreichend Aufschlagwasser zu versorgen, wurde im 16. Jahrhundert ein rund 4 Kilometer langer Kunstgraben angelegt. Sein Endpunkt lag am Hang uber dem Forderschacht. Von hier verlief er in Hanglage nordwarts, ehe er nach rund 700 Metern den Joachimsthaler Bach querte ? aus dem auch Wasser aufgenommen wurde ? und an der gegenuberliegende Hangseite nach Suden fuhrte. [22] Er verlief mit minimaler Steigung um den fruher als Oberen Turkner Berg (c) bezeichneten Bergrucken in das benachbarte Tal des Stisn?ny potok ( deutsch Preßbach ), von dem das Wasser abgezweigt wurde. [23] [24] Mitunter wird der Graben daher auch als Turknergraben bezeichnet. [25]

Mit der im 18. Jahrhundert erreichten Schachttiefe von rund 300 Metern ging ein hoherer Bedarf fur die Wasserhaltung einher, wobei bereits aus dem Plattnergraben uber den Stadtteich zugefuhrtes Wasser genutzt wurde. Da der umflossene Bergrucken intensiv bergmannisch genutzt und dadurch mit Stollen durchzogen war, optimierte man kurzerhand die bestehende Wasserzufuhrung: Aus dem Tal des Joachimsthaler Bachs fuhrt etwas oberhalb des Grabenniveaus der 1524 [26] aufgefahrene Durrenschonberger Stolln in ostliche Richtung in den Bergrucken. Man nutzte diese Gegebenheit und trieb von Westen den Stolln Gegenbau vor. So traf man im Berg auf den bereits vorhandenen Stolln und es entstand dadurch eine rund 740 Meter lange Rosche [27] , die einerseits den Fließweg stark verkurzte und zudem das im Berg anfallende Wasser mit aufnahm. Da der Stolln Gegenbau im Zusammenspiel mit dem Durrenschonber Stolln uber dem bestehenden Grabenniveau beginnen musste, wurde ein neuer, rund 800 Meter langer Graben etwas oberhalb des alten Niveaus angelegt. ? Das Mundloch der Rosche und auch der Graben sind noch im Gelande sichtbar. Die Rosche selbst wird gegenwartig fur die Wasserversorgung der Stadt Jachymov genutzt, indem hier Rohrleitungen hindurchfuhren. [28]

Uberdies wurden zwei weitere Optimierungen umgesetzt: Zum einen wurde unmittelbar oberhalb des Grabenabzweigs vom Preßbach ein Stolln nach Osten aufgefahren, der als Wasserspeicher und dadurch zur kurzzeitigen Erhohung der Wassermenge diente. Am Mundloch kann man die glatt ausgeschlagenen Flachen fur einen Stauschutz erkennen. Die zweite Optimierung war die dauerhafte Erhohung der Wassermenge, indem man die im Stolln Unruh anfallenden Grubenwasser nutzte. Da dieser Stolln bereits im ostlichen Nachbartal der Vese?ice liegt, war neben einem Grabenabschnitt auch eine Rosche zur Querung der trennenden Wasserscheide erforderlich. Anhand von historischen Karten kann man den Bau dieser Anlagen auf zwischen 1785 und 1802 eingrenzen. [29]

Zwangsarbeiterlager

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Mauthausener Stiege zwischen Zwangsarbeitslager und Schacht (2007)

Bereits wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden erste Lager errichtet, die mit 60 [6] russischen (Kriegs-)Gefangenen besetzt wurden. Nach Kriegsende wurden zunachst deutsche Zivilinternierte, Kriegsgefangene und in geringem Umfang von der Vertreibung aus der Tschechoslowakei ausgenommene deutsche Bergleute zur Zwangsarbeit herangezogen. Genaue Belegungszahlen zwischen 1945 und 1949 sind nicht gesichert, die seither gefuhrten Untersuchungen kommen zu teilweise stark differierenden Angaben. Die Zahlen schwanken zwischen 1200 und 2100 deutschen (Kriegs-)Gefangenen und sonstigen Haftlingen fur die Jahre 1945 bis 1947. Im Juli 1948 waren insgesamt 4270 Kriegsgefangene und 798 ?sonstige“ Deutsche interniert. Fur Ende September 1949 sollen ?noch 3370“ deutsche Kriegsgefangene interniert gewesen sein. Am Morgen des 3. Dezember verließen die letzten deutschen Zwangsarbeiter das Lager, unmittelbar darauf erfolgte die Internierung von 405 tschechischen Haftlingen. Am 4. Dezember 1949 wurden die Gesamtanlagen von Grube und Arbeitslager durch die Stationskommandantur der Sbor v?ze?ske stra?e (Korps der Gefangniswache) in Ostrov ubernommen und das Lager zum ?Zwangsarbeiterlager“ erklart. Am 3. Mai 1951 waren insgesamt 750, am 1. September des Jahres 720 Haftlinge interniert. [30]

Infolge einer im Jahr 1953 durch Staatsprasident Antonin Zapotocky erlassenen Amnestie wurden Haftlinge mit einer Strafe unter funf Jahren entlassen, was die Anzahl Internierter wesentlich senkte. Das ?Zwangsarbeiterlager“ wurde am 29. Oktober 1954 aufgelost. [17]

Die Verbindung zwischen Grube und hoher gelegenem Lager stellte die sogenannte Mauthausener Stiege (Mauthausenske schody) her, eine drei Meter breite, und 230?260 Stufen lange Treppe. Die Treppe ist sehr steil und war zu Zeiten des Zwangsarbeiterlagers durch diverse Sicherungsmaßnahmen wie Zaune und Tore an beiden Enden gegen Ausbruchsversuche gesichert. Den Namen erhielt sie, zu nicht eingrenzbarem Zeitpunkt, durch ehemalige Haftlinge des KZ Mauthausen in Erinnerung an dort erlittene Qualen. [31] Die Treppe ist noch heute erhalten.

Lagerstatte und Typlokalitat

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Die Gesamtlange der Gange innerhalb der Lagerstatte betragt mehr als 100 Kilometer. Die bedeutendsten Silbergange sind Joachimsthaler Geschiebe , Kuh- , Prokop- , Clemens- , Andreas- , Rose von Jericho- , Hildebrand- und Evangelist-Gang sowie Fundgruber Gang . Eine geologische Erkundung aus dem Jahr 1977 brachte eine hohe geologische Vielfalt hervor. Es wurden insgesamt 17 Metallerze (darunter Silber, Uran, Zinn, Blei, Kobalt, Platin und Wolfram) sowie mehr als 400 unterschiedliche Minerale aufgefunden. [6]

Zudem gilt die Grube Einigkeit fur die Minerale Adolfpaterait , B?hounekit , Braunerit , ?ejkait , Geschieberit , Je?ekit , Kroupait , Linekit , Mathesiusit , Ondru?it , Paddlewheelit , Schrockingerit , Slavkovit , ?t?pit , ?venekit , Svornostit , Vajdakit und Vysokyit als Typlokalitat , das heißt, sie wurden hier erstmals entdeckt und beschrieben. [32]

Radonhaltige Grubenwasser

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Ubersicht uber die in Nutzung befindlichen Quellen [33]
Bezeichnung Ergiebigkeit Wassertemperatur Radongehalt
Curie (d) 30 l min 29 °C 5 kBq l
C1 30 l min 29 °C 11 kBq l
B?hounek (e) 300 l min 36 °C 10 kBq l
Agricola 10 l min 29 °C 20 kBq l
Stand: Marz 2015

Eines Nutzens der 1864 angefahrenen Quelle war man sich lange nicht bewusst. Nachdem der angenommene Nutzen radioaktiver Bader in Bad Gastein einen regelrechten Boom bei der Suche nach diesen Wassern ausloste, waren 1904/1905 die westbohmischen Kurorte, gelegen in einem Gebiet mit starker terrestrischer Strahlung, in den Fokus geruckt. Zu Beginn des Januars 1905 wurden die Grubenwasser in Joachimsthal untersucht und ein radioaktiver Gehalt bestatigt. [34]

Infolgedessen wurde im Folgejahr das erste Radonbad (zwei Wannen im Haus Nr. 282) eingerichtet. Anfanglich schopfte man das Wasser der Quelle auf dem Niveau des Daniel Erbstollen ab und verfrachtete es in Holzbutten zu den Badern. Ab 1908 wurde es uber eine Rohrleitung transportiert, die ab 1911 bis zu den Badern im neu erbauten Kurhaus verlangert wurde. [8]

Im Zuge des Abbaus der Lagerstatte wurden weitere Quellen entdeckt und gefasst, darunter die besonders ergiebige Quelle HG-1 4 (am 3. Mai 1952). [6]

Die Wasser aus den in Nutzung befindlichen Quellen werden in ein Becken auf der 12. Sohle gefuhrt, dabei durchmischt und von dort in ein hoher gelegenes Sammelbecken gepumpt, anschließend in die Sohle des Daniel Erbstolln und letztlich uber eine etwa 3 Kilometer lange Rohrleitung zu den Kureinrichtungen geleitet. [33]

  • Otfrid Pustejovsky: Stalins Bombe und die ?Holle von Joachimsthal“. Uranbergbau und Zwangsarbeit in der Tschechoslowakei nach 1945 (=  Geschichte . Band   87 ). LIT Verlag, Berlin / Munster / Wien / Zurich / London 2009, ISBN 978-3-8258-1766-4 , Grube und Lager ?Svornost? ? Einigkeit (auch Eintracht); Geheimcode K, S.   175?182 ( Google Books [abgerufen am 23. Februar 2015]).
Commons : Grube Einigkeit  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
(a)  
Der Bergbau auf Kobalt wurde 1851, Arsen 1894 und Silber 1900 eingestellt. [35]
(b)  
Das staatliche Unternehmen Jachymovske doly, n. p. wurde zunachst der Zentraldirektion der tschechoslowakischen Bergbaubetriebe nachgeordnet, diese wiederum unterstand dem Industrie-Ministerium. Nach dem 2. November 1955 wurde es unter der Bezeichnung Ust?edni sprava vyzkumu a t??by radioaktivnich surovin fortgefuhrt. [36]
(c)  
Spater anderte sich die Bezeichnung zu Schanzenberg [37] , heute tschechisch ?ance . [38]
(d)  
Anlasslich eines Besuchs von Marie Curie in der Grube im Jahre 1925 wurde die erste Quelle auf den Namen Curie-Quelle getauft. [8]
(e)  
Anlasslich der Feierlichkeiten 450 Jahre Stadt Jachymov, 250 Jahre Bergschule sowie 60 Jahre Kurbad, besuchten 1966 Otto Hahn , Franti?ek B?hounek und Franti?ek ?lik (ein Nachfahre aus dem Geschlecht der Schlik ) die Grube. Aus diesem Anlass erhielt die Quelle HG-1 die neue Bezeichnung pramen B?hounek (B?hounek-Quelle) . [6]

Einzelnachweise

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  1. Montanregion Erzgebirge : Montane Kulturlandschaft Jachymov ( Memento des Originals vom 15. April 2019 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.montanregion-erzgebirge.de , abgerufen am 11. Februar 2015.
  2. a b Johannes Mathesius : Sarepta oder Bergpostill/ Sampt der Joachimßthalischen kurtzen Chroniken. Nurnberg 1562, Welthes Jar ein yede Zech angangen/… (Buchstabe A) ( eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Johannes Mathesius: Sarepta oder Bergpostill/ Sampt der Joachimßthalischen kurtzen Chroniken. Nurnberg 1562, Chronika der Keyserlichen freyen Bergstadt Sanct Jochimsthal/… (Jahr 1530) ( eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Johannes Mathesius: Sarepta oder Bergpostill/ Sampt der Joachimßthalischen kurtzen Chroniken. Nurnberg 1562, Welthes Jar ein yede Zech angangen/… (Buchstabe E) ( eingeschrankte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b c d Otfrid Pustejovsky: Stalins Bombe und die ?Holle von Joachimsthal“ . S.   176 .
  6. a b c d e f g h i j k l Kru?nohorci ? Ausflugstipps in das Erzgebirge: D?l Svornost (tschechisch) abgerufen am 23. Februar 2015.
  7. Irena Seidlerova, Jan Seidler: Jachymover Uranerz und Radioaktivitatsforschung um die Wende des 19./20. Jahrhunderts . Hrsg.: Rudolf Holze. Universitatsverlag Chemnitz, Chemnitz 2010, ISBN 978-3-941003-22-4 , S.   13?14 , urn : nbn:de:bsz:ch1-qucosa-62259 .
  8. a b c d e Jachymov . ( Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/cestovani.kr-karlovarsky.cz Tourismusportal der Region Karlovy Vary; abgerufen am 1. Marz 2015.
  9. Irena Seidlerova, Jan Seidler: Jachymover Uranerz und Radioaktivitatsforschung um die Wende des 19./20. Jahrhunderts . .. Hrsg.: Rudolf Holze. S.   45 .
  10. Irena Seidlerova, Jan Seidler: Jachymover Uranerz und Radioaktivitatsforschung um die Wende des 19./20. Jahrhunderts . Hrsg.: Rudolf Holze. S.   100 .
  11. Joseph Braunbeck: Der strahlende Doppeladler. Nukleares aus Osterreich-Ungarn . Leykam Buchverlagsgesellschaft, Graz 1996, ISBN 3-7011-7333-8 , S.   114 ( books.google.de [abgerufen am 4. Marz 2015]).
  12. a b c Grube Einigkeit und Stollen Nr. 1 . Montanregion Kru?ne hory ? Erzgebirge, o.p.s; abgerufen am 11. Februar 2015.
  13. Sachsisches Bergamt (Hrsg.): Jahrbuch fur das Berg- und Huttenwesen in Sachsen. Jahrgang 1922 . 96. Jahrgang, S.   B 39 ( digital.ub.tu-freiberg.de [PDF; abgerufen am 15. April 2019] Statistik vom Jahre 1921).
  14. Bergwerksverzeichnis des Oberbergamtes Freiberg, 1939/40, hrsg. v. Oberbergamt Freiberg, S. 129?130. ( Digitalisat ( Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive )), abgerufen am 30. Mai 2015.
  15. Otfrid Pustejovsky: Stalins Bombe und die ?Holle von Joachimsthal“ . S.   146 .
  16. Otfrid Pustejovsky: Stalins Bombe und die ?Holle von Joachimsthal“ . S.   176?177 .
  17. a b Otfrid Pustejovsky: Stalins Bombe und die ?Holle von Joachimsthal“ . S.   182 .
  18. Joachimsthal (Jachymov) - die Zeche Eintracht (Svornost) . ( Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/cestovani.kr-karlovarsky.cz Tourismusportal der Region Karlovy Vary; abgerufen am 1. Marz 2015.
  19. Gangformige Uran-Lagerstatten ? Jachymov . Mineralienatlas.de; abgerufen am 4. Marz 2015.
  20. Die Geschichte des Bades Joachimsthal . Le?ebne lazn? Jachymov a.s.; abgerufen am 3. April 2016.
  21. Rekonstruktion des Schachtes ?Einigkeit“ in Joachimsthal , abgerufen am 9. Marz 2015.
  22. 2735-1 Jachymov - d?ive Joachimsthal Cisa?ske povinne otisky stabilniho katastru 1 : 2 880 (Katasterkarte von 1842 mit Verlauf als Flurstuck auszumachen), abgerufen am 20. Juni 2022.
  23. 2735-1 Jachymov - d?ive Joachimsthal Cisa?ske povinne otisky stabilniho katastru 1 : 2 880 (Katasterkarte von 1842 mit Verlauf als Flurstuck auszumachen), abgerufen am 20. Juni 2022.
  24. 2735-1 Jachymov - d?ive Joachimsthal Cisa?ske povinne otisky stabilniho katastru 1 : 2 880 (Katasterkarte von 1842 mit Verlauf als Flurstuck auszumachen), abgerufen am 20. Juni 2022.
  25. Die Berge ?ance und Kloubouk. In: montanregion.cz. 2022, abgerufen am 20. Juni 2022 .
  26. Johannes Mathesius : Sarepta oder Bergpostill/ Sampt der Joachimßthalischen kurtzen Chroniken. ( Quartal Luciae Jahr 1524), Freyberg, 1679, ( Digitalisat ).
  27. Geologisch-Bergmannische Detail-Karte von Joachimsthal und Umgebung 1860?1900 (mit eingezeichneten Verlauf der Rosche samt Mundlochern beider Stolln), abgerufen am 22. Juni 2022.
  28. 7. Hengstererbener Montanwanderung. Exkursionsfuhrer. In: montanregion.cz. Spolek p?atel dolu sv. Mauritius, 2018, abgerufen am 20. Juni 2022 (S. 8?10).
  29. 7. Hengstererbener Montanwanderung. Exkursionsfuhrer. In: montanregion.cz. Spolek p?atel dolu sv. Mauritius, 2018, abgerufen am 20. Juni 2022 (S. 11?15).
  30. Otfrid Pustejovsky: Stalins Bombe und die ?Holle von Joachimsthal“ . S.   176?178 .
  31. Otfrid Pustejovsky: Stalins Bombe und die ?Holle von Joachimsthal“ . S.   298 .
  32. Mineralienatlas : Typlokalitat Einigkeit (Svornost), St. Joachimsthal (Jachymov), Region (Karlovarsky kraj) / Karlsbad .
  33. a b Radon ist Energie Energie ist Leben ? Heilende Quelle aus den Tiefen der Erde (PDF; 1,7 MB) Le?ebne lazn? Jachymov a.s.; abgerufen am 9. Marz 2015.
  34. Irena Seidlerova, Jan Seidler: Jachymover Uranerz und Radioaktivitatsforschung um die Wende des 19./20. Jahrhunderts . Hrsg.: Rudolf Holze. S.   76?77, 100 .
  35. Irena Seidlerova, Jan Seidler: Jachymover Uranerz und Radioaktivitatsforschung um die Wende des 19./20. Jahrhunderts . Hrsg.: Rudolf Holze. S.   15 .
  36. Otfrid Pustejovsky: Stalins Bombe und die ?Holle von Joachimsthal“ . S.   104 .
  37. Bezeichnung in historischer Karte auf mapy.cz , abgerufen am 20. Juni 2022.
  38. Bezeichnung in aktueller Wanderkarte auf mapy.cz , abgerufen am 20. Juni 2022.

Koordinaten: 50° 22′ 21,2″  N , 12° 54′ 41,4″  O