Griechische Freiwilligen-Garde

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Die Griechische Freiwilligen-Garde ( serbisch Грчка Доброво?ачка Гарда Gr?ka Dobrovolja?ka Garda , kurz ГДГ/GDG; griechisch Ελληνικ? Εθελοντικ? Φρουρ? , kurz ΕΕΦ) war eine paramilitarische Freischar , die seit 1992 im Bosnienkrieg auf der Seite der Armee der Republika Srpske kampfte. Ihr Hauptquartier lag in Vlasenica . Sie bestand aus etwa 100 griechischen Soldnern und Freiwilligen , von denen einige auch Mitglieder der griechischen rechtsextremen Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenrote) gewesen sein sollen. [1] Im Fruhjahr 1995 wurde die Griechische Freiwilligen-Garde in das 5. Drina-Korps der Armee der Republika Srpske integriert und war mit dem Korps vor und wahrend des Massakers von Srebrenica vor Ort.

Wahrend des Bosnienkrieges positionierten sich große Teile der griechischen Offentlichkeit auf der Seite der Serben. Unterstutzt wurde diese Haltung durch die Berichterstattung des damals popularen Privatsenders Mega Channel der auch uber die Eroberung der Enklave Srebrenica durch serbische Truppen berichtete. [2] Im September 1995 wurden funf Angehorige der GFG vom bosnischen Serbenfuhrer Radovan Karad?i? mit dem Orden des Weißen Adlers ausgezeichnet. [3]

Neben der Griechischen Freiwilligen-Garde kampften insgesamt etwa 4.000 auslandische Kampfer orthodoxen Glaubens im Bosnienkrieg an der Seite ihrer serbischen Glaubensbruder. Bei der Belagerung von Sarajevo 1992 kampften rumanische und ukrainische Freiwillige sowie 1993 bis 1994 auch russische Freiwillige unter dem Kommando von Alexander Shkrabov . Allein etwa 700 Russen kampften fur die bosnisch-serbische Armee, so dass zwei Armeeeinheiten gebildet wurden. Die militarisch effektivste Einheit waren die Zaristischen Wolfe unter dem Kommando von Alexander Mukharev , mit einer Kompanie Kosaken unter Alexander Zagrebov . Eine weitere russische Einheit wurde im September 1992 bei Vi?egrad von Valery Vlasenko gegrundet und ebenfalls eine von Alexander Alexandrov . [4]

Beteiligung an Kriegsverbrechen

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Im Fruhjahr 1995 wurde die Griechische Freiwilligen-Garde in das 5. Drina-Korps der Armee der Republika Srpske integriert und war mit dem Korps vor und wahrend des Massakers von Srebrenica vor Ort. Auf Veranlassung von Ratko Mladi? hissten Angehorige eine griechische Flagge uber der Stadt. [5] [6] [7] Ausgelost durch das Medieninteresse am zehnten Jahrestag des Massakers 2005 prangerten 163 Akademiker und Journalisten die in der griechischen Offentlichkeit ausgedruckte Solidaritat mit dem Milo?evi? -Regime an und forderte eine Entschuldigung des griechischen Staates bei den Opfern des Massakers und ihren Angehorigen. Die daraufhin von der griechischen Regierung in Aussicht gestellte Untersuchung der Beteiligung der Griechischen Freiwilligen-Garde an dem Massaker und die signalisierte Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof fur das ehemalige Jugoslawien blieb ohne Folge. Bis heute hat keine griechische Regierung die Geschehnisse in Srebrenica verurteilt oder strafrechtliche Ermittlungen gegen die Beteiligten eingeleitet. [2]

Die Angehorigen der GFG trugen in der Regel die Strichtarn - Kampfanzuge der Armee der Republika Srpske mit den entsprechenden Hoheitszeichen . Daneben trugen sie am linken Arm eine schwarze Armbinde mit dem Abzeichen der GFG. [8]

Bekannte Angehorige

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  • Kyriakos Katharios , veroffentlichte 2001 (Neuauflage 2007) das Buch ?Το ταξ?δι του εθελοντ?“ (Die freiwillige Reise) und gibt regelmaßig Interviews uber die Einheit
  • Takis Michas: Unholy Alliance : Greece and Milo?evi?'s Serbia (=  Eastern Europe Series . Band   15 ). Texas A&M University Press, 2002, ISBN 1-58544-183-X .
  • Michael Martens: Unerwunschtes Stochern in alten Geschichten . In: Frankfurter Allgemeine Zeitung . Nr.   3 , 4. Januar 2007, S.   3 ( faz.net ).

Einzelnachweise

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  1. Holm Sundhaussen : Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten 1943?2011 : Eine ungewohnliche Geschichte des Gewohnlichen . Bohlau Verlag Wien, 2014, ISBN 978-3-205-79609-1 , S.   366 , Fn. 717 .
  2. a b Daniela Mehler: Srebrenica und das Problem der einen Wahrheit . In: Europaische Erinnerung als verflochtene Erinnerung : Vielstimmige und vielschichtige Vergangenheitsdeutungen jenseits der Nation (=  Formen der Erinnerung ). Band   55 . Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, ISBN 978-3-8470-0052-5 , Griechenland ? kein staatlicher Umgang mit Tatererinnerung, S.   214 .
  3. Takis Michas: Unholy Alliance : Greece and Milo?evi?'s Serbia (=  Eastern Europe Series . Band   15 ). Texas A&M University Press, 2002, ISBN 978-1-58544-183-9 , S.   18 .
  4. Nigel Thomas, Krunoslav Mikulan: The Yugoslav Wars . Band   2 : Bosnia, Kosovo and Macedonia (1992?2001). Osprey Publishing Ltd., Oxford 2006, ISBN 978-1-84176-964-6 , S.   13 .
  5. NIOD: Srebrenica. Reconstruction, background, consequences and analyses of the fall of a ‘safe’ area. 2002, S. 2787 @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.srebrenica.nl ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven )     Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Steve Iatrou "Greek volunteers fought alongside Bosnian Serbs" , OMRI Daily Digest II, Nr. 136, 14. Juli 1995, HR-Net (Hellenic Resources Network). Zugriff am 31. Juli 2010
  7. Helena Smith: Greece faces shame of role in Serb massacre. The Observer, 5. Januar 2003
  8. Fotos zu sehen bei Οι ?νθρωποι απ? την Ελλ?δα. Abgerufen am 1. Juli 2017 . und Srebrenica ? Η π?μπτη μεγ?λη ?ρευνα για τη Σρεμπρ?νιτσα και την ελ. Abgerufen am 1. Juli 2017 .