Gregory Bruce Jarvis

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Gregory Jarvis
Gregory Jarvis
Land USA
Organisation Hughes
ausgewahlt 5. Juli 1984
Einsatze 0, dazu STS-51-L
Start des
ersten Raumflugs
28. Januar 1986
Landung des
letzten Raumflugs
(bei Start getotet)
ausgeschieden Januar 1986 (verungluckt)
Raumfluge

Gregory Bruce ?Greg“ Jarvis (* 24. August 1944 in Detroit , Michigan USA ; † 28. Januar 1986 bei Cape Canaveral , Florida ) war ein US-amerikanischer Techniker, der als Nutzlastspezialist am Space-Shuttle-Flug STS-51-L (Raumfahre Challenger) teilnahm und dabei ums Leben kam.

Nach der High School besuchte Jarvis die State University of New York in Buffalo und erhielt 1967 seinen Bachelor in Elektrotechnik. Er setzte sein Studium an der Northeastern University in Boston , Massachusetts fort und legte 1969 seine Prufung zum Master ab. Wahrend dieser Zeit arbeitete er gleichzeitig fur den US-Rustungs- und Elektronikkonzern Raytheon , wo er an der Entwicklung der Boden-Luft-Rakete SAM-D beteiligt war.

Jarvis trat im Sommer 1969 der US-Luftwaffe (USAF) bei. Er wurde nach Kalifornien geschickt und war im Programmburo fur Satellitenkommunikation der USAF-Weltraumabteilung tatig. Dort war er als Elektronikexperte mit der Entwicklung militarischer Nachrichtensatelliten befasst, bis er die Air Force verließ. In Los Angeles besuchte er die West Coast University und studierte wissenschaftliche Betriebsfuhrung. Er besuchte alle erforderlichen Kurse fur einen Master , legte jedoch die Prufung nicht ab.

Nach seinem ehrenvollen Abschied von der USAF fand Jarvis 1973 eine Anstellung bei Hughes Aircraft . Er war Techniker in der Raumfahrtabteilung und arbeitete am MARISAT -Programm (MARItime SATellite). Zwei Jahre spater wurde er zum Integrationsmanager fur den dritten Vertreter dieser Satellitenreihe befordert, der im Oktober 1976 gestartet wurde. 1978 wurde er zum Advanced Program Laboratory versetzt, wo er den Militarsatelliten Syncom IV (LEASAT) entwickelte, der fur einen Start mit dem Space Shuttle konzipiert wurde. Spater war er Entwicklungsingenieur fur die Satellitenstruktur und schließlich Leiter der Integrationsabteilung fur die ersten LEASAT-Trabanten.

Aus 600 firmeneigenen Bewerbern war Jarvis fur einen Flug mit der US-Raumfahre ausgewahlt worden. Ursprunglich sollte er auf STS-51-D im Fruhjahr 1985 starten, bei dem ein LEASAT-Satellit ausgesetzt wurde. Durch Veranderungen in der Shuttle-Flugplanung rutschte Jarvis’ Einsatz zunachst auf 51-I , dann auf 61-C und schließlich auf STS-51-L .

Es war fur die Mission vorgesehen, dass nach dem Aussetzen des zweiten Kommunikationssatelliten der TDRS -Reihe der sich seinerzeit in Erdnahe befindende Halleysche Komet beobachtet werden sollte. Dazu war der Satellit SPARTAN an Bord, der am dritten Flugtag abgesetzt werden sollte, um 40 Stunden ungestort den Kometen observieren zu konnen. Jarvis hatte vor, wahrend des Fluges das Verhalten von Flussigkeiten in der Schwerelosigkeit zu erforschen. Dazu sollte er fur seine Firma mit verschiedenen Behaltern experimentieren, zwischen denen Flussigkeiten hin und her gepumpt werden sollten. Als der Shuttle am 28. Januar 1986 startete, explodierte dieser nur 73 Sekunden spater. Dabei kamen alle sieben Astronauten ums Leben.

Jarvis hinterließ seine Ehefrau Marcia.

Gedenktafel in Hermosa Beach (Kalifornien)

Zu Ehren des Ingenieurs wurden an seinem Heimatort Mohawk ? 280 Kilometer nordlich von New York City ? eine Schule (Gregory B. Jarvis Junior/Senior High School) und ein Wasserkraftwerk (Gregory B. Jarvis Plant) nach ihm benannt. Außerdem tragt ein Gebaude seiner Alma Mater, der State University of New York, seinen Namen (Jarvis Hall). 1986 wurde der Asteroid (3353) Jarvis und 1988 der Mondkrater Jarvis nach ihm benannt.

Commons : Gregory Jarvis  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien