Grand-Prix-Europameisterschaft 1936

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Europameister 1936: Bernd Rosemeyer

Fur die Grand-Prix-Saison 1936 hatte der Internationale Automobilverband AIACR wie im Vorjahr erneut eine Europameisterschaft fur Fahrer ausgeschrieben. Wertungslaufe waren mit den Großen Preisen von Monaco , Deutschland , der Schweiz und Italien vier Grandes Epreuves , die nach den unverandert fortgeltenden Bestimmungen der Internationalen Grand-Prix-Formel (Rennwagen bis maximal 750 kg Leergewicht; 85 cm Mindestbreite; Renndistanz mindestens 500 km) ausgetragen wurden. Auch der Meisterschaftsmodus blieb gegenuber dem Vorjahr gleich.

Motorsportlich dominierte die Auto Union mit ihrem neuen Rennfahrerstar Bernd Rosemeyer und dem Auto Union Typ C . [1] Rosemeyer gewann mit drei von vier moglichen Grand-Prix-Siegen den Europameistertitel. Mercedes-Benz erlebte eine desastrose Saison und zog sich noch vor Ende des Jahres zuruck, um sich ganz der Entwicklung neuer Modelle fur 1937 zu widmen. Alfa Romeo mit dem Spitzenfahrer Tazio Nuvolari dagegen erzielte einige Achtungserfolge.

Die Saison wurde aufgrund des Italienischen Einmarschs in Athiopien , der deutschen Wiederbesetzung des Rheinlands und schließlich des Ausbruchs des Spanischen Burgerkriegs stark durch die politischen Ereignisse gepragt. So verbot Benito Mussolini als Reaktion auf Sanktionen des Volkerbunds gegen sein Land italienischen Fahrern und Rennstallen eine Weile lang, zu Rennen in Frankreich oder Großbritannien anzutreten. Auch deutsche Teams bekamen infolge der Devisenproblematik zunehmend Probleme mit Auslandsreisen. Das betraf vor allem die Privatfahrer, die im Zuge der Gleichschaltung ohnehin einen immer schwierigeren Stand hatten, unabhangigen Sport zu betreiben. Dagegen wurden die Rennerfolge der deutschen Silberpfeile bei den Grand-Prix-Rennen vom Hitler-Regime propagandistisch gefeiert und ihre Piloten als moderne Gladiatoren verehrt, allen voran der junge Bernd Rosemeyer, der mit seiner Unbekummertheit und jugendlichen Ausstrahlung regelrecht zur Heldenfigur aufgebaut wurde.

Angesichts der genannten Umstande fiel die Anzahl der offiziellen Internationalen Grand-Prix-Rennen so gering aus wie schon lange nicht mehr. Neben dem durch den Burgerkrieg bedingten Wegfall des Großen Preises von Spanien mussten auch der Grand Prix von Belgien und das 24-Stunden-Rennen von Le Mans wegen innerer Unruhen und Streiks gestrichen wurden. Als Folge der Dominanz der deutschen Silberpfeile hatte der franzosische Automobilclub ACF außerdem entschieden, seinen Grand Prix in diesem Jahr als Sportwagenrennen auszurichten.

Nach der großen Erfolgsserie der Vorsaison erlebte Mercedes-Benz 1936 einen radikalen Einbruch. Man hatte die in der Grand-Prix-Saison 1934 begonnene Entwicklungsspirale schlicht ubertrieben und mit dem neuen 5,6-Liter-V12-Zylinder-Motor vom Typ DAB zwar einen Rekordwert von 600 PS erzielt, das schwere Aggregat war aber kaum noch im Rahmen des 750-kg-Gewichtslimits in einem Grand-Prix-Wagen unterzubringen. Unter anderem musste dafur das Chassis um 25 cm verkurzt werden, wodurch das Auto trotz der Umstellung auf eine De-Dion-Hinterachse instabil und fast unfahrbar wurde. Als Notlosung wurde deshalb eine aus dem Vorgangermodell Mercedes-Benz W 25 abgeleitete Version des bewahrten Reihenachtzylinders von 4,7 Liter Hubraum und immerhin noch 450 PS eingesetzt, aber auch damit blieb das Fahrverhalten der Rennwagen problematisch. Außerdem war die ursprungliche Grundkonstruktion des Motors damit an der Belastungsgrenze, dass sich die Defekte hauften. So konnte Rudolf Caracciola , der als amtierender Europameister zusammen mit Vizemeister Luigi Fagioli und Manfred von Brauchitsch erwartungsgemaß wieder die Stammbesatzung bildete, einzig zum Saisonauftakt beim Grand Prix von Monaco einen großeren Erfolg erringen, weil hier dank der besonderen Streckencharakteristik des Stadtkurses die Nachteile der Mercedes-Boliden kaum zum Tragen kamen. Wenig spater kam Caracciola noch beim Rennen von Tunis zu einem Erfolg, jedoch nur, nachdem dort nahezu alle Gegner ausgefallen waren.

Gleichzeitig mit den technischen Problemen hatten die teaminternen Spannungen zugenommen. Besonders mit Fagioli, der sich durch die Stallregie haufig ungerechtfertigt benachteiligt fuhlte, geriet Rennleiter Alfred Neubauer daruber immer wieder in Streit, zumal gleichzeitig auf Fursprache Caracciolas dessen guter Freund Louis Chiron nun ebenfalls verpflichtet worden war, sodass sich vier Spitzenfahrer im Team drangten. Ein schwerer Unfall beim Großen Preis von Deutschland bedeutete jedoch das vorlaufige Ende der Karriere Chirons, der erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder am Steuer von Grand-Prix-Rennwagen erschien. Nach dem desastrosen Verlauf des schweizerischen Grand Prix wurde das Team noch wahrend der laufenden Saison komplett vom Grand-Prix-Sport zuruckgezogen, um bereits mit den Vorbereitungen auf die Saison 1937 zu beginnen.

Genau entgegengesetzt war dagegen die Lage bei der Auto Union . Nach der anfanglichen Krise hatten sich die ungewohnlichen Heckmotorrennwagen gegen Ende der Vorsaison bereits als sehr schnell, wenn auch nicht immer zuverlassig erwiesen. Im neuen Typ C war es außerdem gelungen, einen V16-Motor von beachtlichen 6 Litern Hubraum und beinahe unglaublichen 520 PS Leistungsabgabe innerhalb der Gewichtsgrenze unterzubringen, ohne dass die Fahreigenschaften hierdurch wesentlich beeintrachtigt worden waren. Dazu hatte sich das Team auch personell neu aufgestellt. Statt des menschlich etwas problematischen Willy Walb war nun Karl Feuereissen zum neuen Rennleiter ernannt worden, und mit Bernd Rosemeyer war ? nur ein Jahr nach seiner allerersten Teilnahme an einem Autorennen uberhaupt ? ein neuer Star der Grand-Prix-Szene herangereift. Da er als einer der wenigen Fahrer außerdem mit dem eigenwilligen Fahrverhalten der Heckmotorrennwagen bestens zurechtkam, war er im Verlauf der Saison bald kaum mehr zu schlagen und errang mit drei aufeinanderfolgenden Siegen bei den Großen Preisen von Deutschland , der Schweiz und Italien auch vollig unangefochten den Europameistertitel. Gleichzeitig wurde damit fur die beiden bisherigen etablierten Stammpiloten im Team zunehmend dunner. Trotz immer wieder auch ganz herausragender Auftritte wurde Hans Stuck zunehmend als korperlich wie mental nicht mehr frisch genug fur den Grand-Prix-Sport eingeschatzt, wahrend Achille Varzi , nach dem ersten schweren Unfall seiner Karriere beim Rennen in Tunis korperlich zwar weitgehend unversehrt, aber moralisch angeschlagen, seine Stellung im Team, die durch personliche Eskapaden und zunehmenden Drogenkonsum erheblich belastete.

Schließlich hatte die Auto Union ursprunglich den Plan verfolgt, fur die drei Nachwuchsfahrer Rudolf Hasse , Ernst von Delius und Rudolf Heydel eine Art B-Team einzurichten. Aber als Heydel vor Saisonbeginn bei Testfahrten ums Leben kam, hielt man es dann doch fur besser, solche jungen und unerfahrenen Piloten zunachst in der klassischen Rolle als Test- und Reservefahrer langsam an die hochgezuchteten Rennwagen heranzufuhren.

Gegen die neue Macht der Auto Union hatte auch die Scuderia Ferrari kaum etwas entgegenzusetzen, zu der Alfa Romeo den Rennbetrieb nach wie vor ausgelagert hatte. Zwar stand fur den Mitte 1934 als Ubergangsmodell erschienenen Alfa Romeo 8C-35 bald auch der ursprunglich vorgesehene V12-Zylinder-Motor von 4,1 Litern Hubraum zur Verfugung, doch blieben auch damit die ganz großen Erfolge aus. Wenigstens konnte Tazio Nuvolari das Potenzial des Autos, wie auch seine eigene Klasse, mit einem weiteren Sieg uber die Silberpfeile beim Ungarischen Grand Prix , sowie den Erfolgen in den Rennen von Barcelona , Mailand , Livorno und Modena einige Male aufblitzen lassen. Dazu konnte er am Ende der Saison auch noch das hochdotierte Rennen um den Vanderbilt Cup in New York gewinnen, allerdings in Abwesenheit der beiden deutschen Rennstalle.

Zweiter Fahrer im Team wurde nach den Abgangen von Louis Chiron zu Mercedes und dem bisherigen Prasidenten der Scuderia, Carlo Felice Trossi zu Maserati der junge Nachwuchsfahrer Giuseppe Farina , der sich mit Nuvolari als Mentor schnell fur hohere Aufgaben empfahl, aber auch fatalerweise in den todlichen Unfall von Marcel Lehoux beim Rennen in Deauville verwickelt war. Weitere Stammfahrer der Scuderia waren Antonio Brivio und Rene Dreyfus , wobei allerdings letzterer zu Beginn der Saison noch pausieren musste, weil aufgrund des Erlasses von Mussolini franzosische Fahrer fur italienische Teams zunachst nicht antreten durften.

Auch im Maserati-Lager war eine große Umstrukturierung erfolgt. Gino Rovere , der zusammen mit Luigi della Chiesa bislang mit der Scuderia Subalpina  ? ahnlich wie die Ferrari-Mannschaft fur Alfa Romeo ? fur die Werkseinsatze verantwortlich gezeichnet hatte, war bei Maserati zum Direktor aufgestiegen, wahrend der Rennstall nach dem Zugang von ex-Ferrari-Direktor Carlo Felice Trossi in Scuderia Torino umbenannt wurde. Das Team arbeitete jedoch nur sehr lustlos an der Weiterentwicklung des problematischen aktuellen Grand-Prix-Modells Maserati V8-RI und konzentrierte sich beinahe vollstandig auf die Produktion des neuen Verkaufsschlagers Maserati 6CM fur die kleinere Voiturette -Klasse (bis 1,5 Liter Hubraum). Angesichts der Hegemonie der deutsche Silberpfeile im Grand-Prix-Sport bluhte diese Kategorie regelrecht auf und 1936 wurden darin zum ersten Mal auch vollig eigenstandige Rennveranstaltungen durchgefuhrt.

Mit Bugatti war schließlich noch ein funfter Hersteller auf der Grand-Prix-Buhne vertreten, auch wenn das Team mittlerweile nur noch einen Schatten seiner fruheren Tage darstellte. Immerhin war es gelungen, mit Jean-Pierre Wimille ein vielversprechendes Talent zu halten, der bei den zunehmend sporadischen Einsatzen den einzigen Rennwagen des Teams steuerte. Beim Bugatti Type 59/50B handelte es sich um einen Versuch, das bereits etwas antiquierte Basismodell nun endlich doch zu einem Einsitzer mit neuem Leichtmetallmotor von 4,7 Liter Hubraum umzurusten. Trotz unveranderter Fahrwerkstechnik mit Starrachsen und Seilzugbremsen gelang es Wimille damit immerhin, zum Ende der Saison einen respektablen zweiten Platz im New Yorker Vanderbilt-Rennen einzufahren.

Datum Rennen Strecke Sieger Statistik
1 13.04. Monaco   Großer Preis von Monaco Circuit de Monaco Deutsches Reich NS   Rudolf Caracciola ( Mercedes-Benz ) Statistik
2 26.07. Deutsches Reich NS   Großer Preis von Deutschland Nurburgring Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer ( Auto Union ) Statistik
3 23.08. Schweiz   Großer Preis der Schweiz Bremgarten-Rundstrecke Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer ( Auto Union ) Statistik
4 13.09. Italien 1861   Großer Preis von Italien Autodromo di Monza Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer ( Auto Union ) Statistik
Datum Rennen Strecke Sieger
01.03. Frankreich   Grand Prix de Pau Circuit de Pau Frankreich   Philippe Etancelin ( Maserati )
10.05. Italien 1861   Gran Premio di Tripoli Autodromo della Mellaha Italien 1861   Achille Varzi ( Auto Union )
09.05. Finnland   Großer Preis von Finnland Elaintarha Norwegen   Eugen Bjørnstad ( Alfa Romeo )
17.05. Frankreich   Großer Preis von Tunesien Carthage Grand Prix Circuit Deutsches Reich NS   Rudolf Caracciola ( Mercedes-Benz )
31.05. Belgien   Grand Prix des Frontieres Circuit de Chimay Niederlande   Eddie Hertzberger ( MG )
07.06. Spanien Zweite Republik   Gran Premio de Penya Rhin Circuit de Montjuic Italien 1861   Tazio Nuvolari ( Alfa Romeo )
07.06. Brasilien 1889   Großer Preis von Rio de Janeiro Gavea Italien 1861   Vittorio Coppoli ( Bugatti )
14.06. Deutsches Reich NS   Eifelrennen Nurburgring Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer ( Auto Union )
21.06. Ungarn   Großer Preis von Ungarn Nepliget Italien 1861   Tazio Nuvolari ( Alfa Romeo )
28.06. Italien 1861   Gran Premio di Milano Parco Sempione Italien 1861   Tazio Nuvolari ( Alfa Romeo )
12.07. Brasilien 1889   Großer Preis von Sao Paulo Sao Paulo Italien 1861   Carlo Maria Pintacuda ( Alfa Romeo )
19.07. Frankreich   Grand Prix de Deauville Deauville Frankreich   Jean-Pierre Wimille ( Bugatti )
26.07. Portugal   Circuito de Vila Real Vila Real Portugal   Vasco do Sameiro ( Alfa Romeo )
02.08. Italien 1861   Coppa Ciano Circuito di Montenero Italien 1861   Carlo Maria Pintacuda und Italien 1861   Tazio Nuvolari ( Alfa Romeo )
15.08. Italien 1861   Coppa Acerbo Circuito di Pescara Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer ( Auto Union )
29.08. Vereinigtes Konigreich   Junior Car Club 200 mile race Donington Park Vereinigtes Konigreich   Richard Seaman ( Delage )
06.09. Italien 1861   Coppa Edda Ciano Lucca Italien 1861   Mario Tadini ( Alfa Romeo )
15.09. Italien 1861   Gran Premio di Modena Circuito di Modena Italien 1861   Tazio Nuvolari ( Alfa Romeo )
03.10. Vereinigtes Konigreich   Großer Preis von Donington Donington Park Schweiz   Hans Ruesch und Vereinigtes Konigreich   Richard Seaman ( Alfa Romeo )
12.10. Vereinigte Staaten   Vanderbilt Cup Roosevelt Raceway Italien 1861   Tazio Nuvolari ( Alfa Romeo )
17.10. Vereinigtes Konigreich   Mountain Championship Brooklands Vereinigtes Konigreich   Raymond Mays ( ERA )
18.10. Argentinien   Großer Preis von Argentinien Circuito Costanera Argentinien   Carlos Arzani ( Alfa Romeo )

Grandes Epreuves zur Europameisterschaft

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Großer Preis von Monaco

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Platz Fahrer Team Zeit
1 Deutsches Reich NS   Rudolf Caracciola Mercedes-Benz 3:49.20,4 h
2 Italien 1861   Achille Varzi Auto Union + 1.48,9 min
3 Deutsches Reich NS   Hans Stuck Auto Union + 1 Runde

Stromender Regen beim Großen Preis von Monaco am 13. April 1936 sorgte fur ein ausfallreiches Rennen. Mercedes-Pilot Caracciola uberraschte mit einer Renntaktik ohne Boxenstopp die Konkurrenz und konnte vor zwei Auto Unions gewinnen. Er wurde so seinem Ruf als sprichwortlicher ?Regenmeister“ wieder einmal gerecht.

Großer Preis von Deutschland

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Platz Fahrer Team Zeit
1 Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer Auto Union 3:48.39,5 h
2 Deutsches Reich NS   Hans Stuck Auto Union + 3.56,7 min
3 Italien 1861   Antonio Brivio Alfa Romeo + 8.25,5 min

Rund 350.000 Zuschauer waren beim Großen Preis von Deutschland am 26. Juli 1936 auf dem Nurburgring anwesend. Das Rennen brachte dem Mercedes-Team erneut eine schwere Schlappe, die Fahrzeuge hatten alle mit großen technischen Problemen zu kampfen. Uberlegener Sieger wurde Bernd Rosemeyer, der mit knapp 4 Minuten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Stuck gewann.

Großer Preis der Schweiz

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Platz Fahrer Team Zeit
1 Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer Auto Union 3:09.01,6 h
2 Italien 1861   Achille Varzi Auto Union + 52,6 s
3 Deutsches Reich NS   Hans Stuck Auto Union + 1 Runde

Der Große Preis der Schweiz wurde am 23. August 1936 auf der Bremgarten-Rundstrecke bei Bern ausgetragen. Mercedes glaubte, seine Probleme mit den Fahrzeugen in den Griff bekommen zu haben und trat mit vier Fahrzeugen an. Allerdings kam nur ein einziges abgeschlagen ins Ziel, und Mercedes verkundete daraufhin seinen Ruckzug fur den Rest der Saison. Auto Union erreichte einen Dreifach-Sieg, wieder war Rosemeyer der Gewinner.

Großer Preis von Italien

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Platz Fahrer Team Zeit
1 Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer Auto Union 3:43.25,0 h
2 Italien 1861   Tazio Nuvolari Alfa Romeo + 2.05,3 min
3 Deutsches Reich NS   Ernst von Delius Auto Union + 2 Runden

Beim Großen Preis von Italien am 13. September 1936, der in Monza ausgetragen wurde, bestatigte Bernd Rosemeyer seine Favoritenrolle und sicherte sich mit einem Sieg den Gewinn der Europameisterschaft, lediglich Tazio Nuvolari konnte ihn zu Beginn des Rennens etwas fordern. Gluck hatte Hans Stuck, der bei einem schweren Unfall nahezu ohne Verletzungen davonkam.

Gran Premio di Tripoli

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Platz Fahrer Team Zeit
1 Italien 1861   Achille Varzi Auto Union 2:31.25,4 h
2 Deutsches Reich NS   Hans Stuck Auto Union + 4,4 d
3 Italien 1861   Luigi Fagioli Mercedes-Benz + 1 Runde

Nur einen Tag nachdem Italien die Annexion Athiopiens feierte, fand am 10. Mai 1936 in Mellaha in der damaligen italienischen Kolonie Libyen der Gran Premio di Tripoli statt. Die deutschen Rennleiter hatten von der Staatsspitze die geheime Anweisung bekommen, dass, wenn moglich ein Italiener das Rennen gewinnen sollte. Auto-Union-Rennleiter Feuereissen sorgte mit verwirrenden Anweisungen dafur, dass der Italiener Varzi Hans Stuck in der letzten Runde noch uberholen konnte ? die Piloten wussten beide nichts davon. Varzi wurde im Anschluss in der Offentlichkeit niedergemacht, moglicherweise war dies einer der Ausloser fur sein Drogenproblem, das dafur sorgte, dass er vor dem Krieg kaum noch Rennen bestreiten durfte.

Großer Preis von Tunesien

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Platz Fahrer Team Zeit
1 Deutsches Reich NS   Rudolf Caracciola Mercedes-Benz 2:22.44,6 h
2 Italien 1861   Carlo Maria Pintacuda Alfa Romeo + 2 Runden
3 Frankreich   Jean-Pierre Wimille Bugatti + 2 Runden

Eine Woche nach dem Gran Premio di Tripoli fand am 17. Mai 1936 der Große Preis von Tunesien auf dem Carthage Grand Prix Circuit statt. Es war ein schwarzer Tag fur Auto Union: Varzi hatte einen schrecklichen Unfall, den er wie durch ein Wunder unverletzt uberstand und Rosemeyers Fahrzeug brannte nach einem Defekt vollig aus. So konnte Mercedes-Pilot Caracciola einen uberlegenen Sieg erlangen.

Gran Premio de Penya Rhin

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Platz Fahrer Team Zeit
1 Italien 1861   Tazio Nuvolari Alfa Romeo 2:43.07,5 h
2 Deutsches Reich NS   Rudolf Caracciola Mercedes-Benz + 3,4 d
3 Italien 1861   Giuseppe Farina Alfa Romeo + 3 Runden

Der Gran Premio de Penya Rhin wurde am 7. Juni 1936 auf dem Circuit de Montjuic bei Barcelona ausgetragen. Tazio Nuvolari spielte auf dem engen, kurvenreichen Kurs seine Fahrkunste voll aus und gewann, die deutschen Wagen konnten ihren Leistungsvorteil nicht ausnutzen, Rosemeyer wurde zudem durch einen langen Boxenstopp weit zuruckgeworfen.

Platz Fahrer Team Zeit
1 Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer Auto Union 1:56.41,2 h
2 Italien 1861   Tazio Nuvolari Alfa Romeo + 2.12,8 min
3 Italien 1861   Antonio Brivio Alfa Romeo + 2.49,2 min

Das Eifelrennen auf dem Nurburgring am 14. Juni 1936 diente zur Vorbereitung auf den spater im Jahr stattfindenden Großen Preis von Deutschland. Im dichten Nebel konnte Rosemeyer einen eindrucksvollen Sieg erringen, was ihm die Bezeichnung ?Nebelmeister“ (in Anlehnung ans Caracciolas Spitznamen ?Regenmeister“) einbrachte. Mercedes hatte mit der Entscheidung nichts zu tun, seine Fahrzeuge fielen aus oder lagen weit zuruck.

Großer Preis von Ungarn

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Platz Fahrer Team Zeit
1 Italien 1861   Tazio Nuvolari Alfa Romeo 2:14.03,5 h
2 Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer Auto Union + 14,2 s
3 Italien 1861   Achille Varzi Auto Union + 2 Runden

Erstmals wurde der Grand Prix von Ungarn ausgetragen, und zwar am 21. Juni 1936 auf einer engen, verwinkelten Strecke im Nepliget in Budapest . 100.000 Zuschauer sahen ein ereignisreiches Rennen, bei dem die Mercedes-Fahrzeuge allesamt ausfielen und Alfa-Pilot Nuvolari einen beeindruckenden Sieg vor den Wagen der Auto Union feiern konnte.

Platz Fahrer Team Zeit
1 Italien 1861   C. M. Pintacuda /
Italien 1861   T. Nuvolari
Alfa Romeo 1:44.40,0 h
2 Italien 1861   Antonio Brivio Alfa Romeo + 17,8 s
3 Frankreich   Rene Dreyfus Alfa Romeo + 1.30,4 min

Die Coppa Ciano fand am 2. August 1936 auf einer 7 km langen Strecke bei Livorno statt. Mercedes ließ das Rennen aus, um seine Fahrzeuge zu verbessern, die Auto Union startete mit drei Fahrzeugen, die jedoch nicht in die Entscheidung um den Sieg eingreifen konnten. Zur Freude des Publikums fuhrte Nuvolari, der nach seinem fruhen Ausscheiden Pintcudas Wagen ubernommen hatte, einen Dreifach-Erfolg von Alfa Romeo an.

Platz Fahrer Team Zeit
1 Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer Auto Union 2:57.04,0 h
2 Deutsches Reich NS   Ernst von Delius Auto Union + 7.14,0 min
3 Italien 1861   Achille Varzi Auto Union + 7.57,4 min

Das Mercedes-Team ließ auch die Coppa Acerbo am 15. August 1936 auf dem Circuito di Pescara um Pescara aus. Im Rennen fuhrte zunachst Nuvolari , nach seinem Ausscheiden aufgrund eines technischen Defektes konnte niemand der Erfolg der Auto Union verhindern. Bei uber 40° Hitze siegte Rosemeyer mit uber 7 Minuten Vorsprung uberlegen.

Fahrer Wagen MON
Monaco
DEU
Deutsches Reich NS
SUI
Schweiz
ITA
Italien 1861
Punkte
1 Deutsches Reich NS   Bernd Rosemeyer Auto Union Ret 1 1 1 10
2 Deutsches Reich NS   Hans Stuck Auto Union 3 2 3 Ret 15
3 Italien 1861   Tazio Nuvolari Alfa Romeo 4 Ret Ret 2 17
4 Italien 1861   Achille Varzi Auto Union 2 2 Ret 19
5 Frankreich   Raymond Sommer Alfa Romeo 7 9 Ret 21
6 Deutsches Reich NS   Rudolf Caracciola Mercedes-Benz 1 Ret Ret 22
7 Italien 1861   Antonio Brivio Alfa Romeo 5 3 23
Italien 1861   Carlo Felice Trossi Maserati Ret 8 7 23
Deutsches Reich NS   Ernst von Delius Auto Union 6 3 23
10 Deutsches Reich NS   Manfred von Brauchitsch Mercedes-Benz Ret 7 Ret 24
Deutsches Reich NS   Rudolf Hasse Auto Union 4 5 24
Deutsches Reich NS   Hermann Lang Mercedes-Benz Ret 4 24
Frankreich   Rene Dreyfus Alfa Romeo Ret Ret 4 24
14 Frankreich   Jean-Pierre Wimille Bugatti 6 Ret Ret 26
Italien 1861   Luigi Fagioli Mercedes-Benz Ret 5 Ret 26
Italien 1861   Giuseppe Farina Alfa Romeo Ret Ret Ret 26
17 Italien 1861   Pietro Ghersi Maserati 8 Ret 27
18 Vereinigtes Konigreich   William Grover-Williams Bugatti 9 28
Frankreich   Philippe Etancelin Maserati Ret Ret 28
Monaco   Louis Chiron Mercedes-Benz Ret Ret 28
Neuseeland Vereinigtes Konigreich   Thomas Pitt Cholmondeley-Tapper Maserati 10 28
Italien 1861   Francesco Severi Alfa Romeo Ret 28
Italien 1861   Carlo Maria Pintacuda Alfa Romeo 5 28
Italien 1861   Piero Dusio Maserati 6 28
25 Italien 1861   Clemente Biondetti Alfa Romeo Ret Ret 29
26 Niederlande   J. Walter Rens Bugatti Ret 30
Vereinigtes Konigreich   Earl Howe ERA Ret 30
28 Italien 1861   Eugenio Siena Maserati Ret 31
Italien 1861   Mario Tadini Alfa Romeo Ret 31
Vereinigtes Konigreich   Richard Seaman Delage Ret 31
Chile   Juan Zanelli Maserati Ret 31
Schweiz   Jacques de Rham Alfa Romeo Ret 31
Fahrer Wagen MON
Monaco
DEU
Deutsches Reich NS
SUI
Schweiz
ITA
Italien 1861
Punkte
Farbe Bedeutung Punkte
Gold Sieger 1
Silber 2. Platz 2
Bronze 3. Platz 3
Grun mehr als 75% der Renndistanz zuruckgelegt 4
Blau zwischen 50% und 75% der Renndistanz zuruckgelegt 5
Violett zwischen 25% und 50% der Renndistanz zuruckgelegt 6
Rot weniger als 25% der Renndistanz zuruckgelegt 7
Schwarz Disqualifiziert (DQ) 8
Blanko nicht angetreten 8

Fett ? Pole Position
Kursiv ? Schnellste Rennrunde

  • G. N. Georgano: The Encyclopaedia of Motor Sport . Ebury Press and Michael Joseph, London 1971. ISBN 0-7181-0955-4
Commons : Automobilsport 1936  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die Typenbezeichnung der Auto-Union-Rennwagen wurde von Fachautoren erst nachtraglich zur Unterscheidung der einzelnen Modelle eingefuhrt.