Goyas Geister
(Originaltitel:
Los fantasmas de Goya
) ist ein
spanisches
Filmdrama von
Milo? Forman
in seiner letzten Regiearbeit aus dem Jahr 2006.
Der Film spielt in
Spanien
im Zeitraum zwischen den Jahren 1792 und 1809. Die junge Burgerstochter Ines ist die
Muse
des Malers
Francisco de Goya
, der als Hofmaler tatig ist. Die
Inquisition
klagt sie falschlicherweise der
Haresie
an. Ines wird verhaftet und
gefoltert
. Trotz Bitten von Goya und den Eltern von Ines wird sie nicht freigelassen. Der
Pater
Lorenzo nutzt Ines’ hilflose Situation aus und
vergewaltigt
die im Kerker Dahinvegetierende mehrmals. Ines’ Eltern legen Lorenzo einen Hinterhalt und notigen ihn mit ahnlichen Foltermethoden wie den von der Inquisition angewendeten, ein Dokument zu unterschreiben, das bescheinigt, dass er ein Affe sei, um zu beweisen, wie unsinnig Gestandnisse sind, die unter Folter erzwungen wurden. Als dieses Dokument von Ines’ Vater veroffentlicht wird, wird Lorenzo von der Kirche zum Ketzer erklart und muss aus Spanien fliehen.
Funfzehn Jahre spater, als
Napoleon
in Spanien einmarschiert
, treffen sich Lorenzo, Goya und Ines wieder. Lorenzo hat sich in Frankreich zu einem Verfechter der Ideale der
Franzosischen Revolution
entwickelt und kehrt als Chefanklager gegen die Inquisition zuruck. Ines, die bei der Offnung der Kerker der Inquisition freigekommen ist, muss feststellen, dass ihre Familie in den Wirren der Besetzung getotet wurde. Sie sucht Goya auf. Es stellt sich heraus, dass Lorenzo mit Ines die Tochter Alicia, eine
Prostituierte
, hat, die der Vergewaltigung im Gefangnis entstammt. Lorenzo gelingt es aber, die Vereinigung der beiden weiter zu verhindern, indem er Ines in eine Nervenheilanstalt einweisen und spater Alicia zusammen mit anderen Prostituierten gefangen nehmen lasst. Als dann die Briten unter
Wellington
die spanische Grenze uberschreiten, wird Lorenzo auf der Flucht gefangen genommen und von den rehabilitierten Wurdentragern der Inquisition zum Tode verurteilt. Die mittlerweile geistig umnachtete Ines jubelt ihm bei der
Hinrichtung
zu, ein verlassenes Kind auf dem Arm, das sie fur ihre Tochter halt. Der Hinrichtung wohnt auch Alicia bei, in feinem Gewand und an der Seite eines britischen Offiziers vom Balkon eines vornehmen Palais aus.
In der Schlussszene folgt Ines dem Karren des Henkers durch eine Nebenstraße der Stadt, die Hand des toten Lorenzo haltend und gefolgt vom altersschwachen und hinkenden Goya.
Epd Film
schrieb, der Film sei ein ?historischer Bilderbogen um den Monch Lorenzo, der sich unter dem Druck der politischen Verhaltnisse zum Atheisten wandelt“. Der Film sei ?gediegen inszeniert“ und weise nicht die ?Abgrundigkeit“ von
Larry Flynt ? Die nackte Wahrheit
auf.
Die Zeitschrift TV-Digital schrieb, dass dies ein Historienfilm mit Saft und Kraft sei und deutlich besser als
Das Parfum ? Die Geschichte eines Morders
.
Critic.de schrieb, dass Forman das ?Malerauge vor allem als Beobachterauge und die Kunstwerke als Zeitdokumente, auf die sich die fiktive Geschichte insbesondere im Vor- und Abspann beruft“ begreift.
[3]
Der Film wurde im Jahr 2007 fur die Kostume (Yvonne Blake), das Make-up (Ivana Primorac, Susana Sanchez und Manuel Garcia) und die Spezialeffekte (Reyes Abades, Felix Berges und Eduardo Diaz) fur den Filmpreis
Goya
nominiert. Bei den
Satellite Awards 2007
folgte eine weitere Nominierung fur Kostumdesignerin Yvonne Blake.
Der Film wurde in
Madrid
,
Salamanca
und
Segovia
gedreht.
[4]
In Spanien startete der Film bereits am 8. November 2006 in den Kinos, der deutsche Kinostart war am 23. November 2006.
[5]
Im Film ist auf einer Leinwand in Goyas Atelier das Gemalde
Der Koloss
zu sehen, das nach neuesten Erkenntnissen des Prado-Museums ein Werk des Goya-Schulers Asensio Julia sein musste.
[6]
- ↑
Freigabebescheinigung
fur
Goyas Geister
.
Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
, November 2006 (PDF; Prufnummer: 108 032 K).
- ↑
Alterskennzeichnung
fur
Goyas Geister
.
Jugendmedienkommission
.
- ↑
Vgl. www.critic.de
- ↑
Drehorte fur Goya’s Ghosts
, imdb.com
- ↑
Starttermine fur Goya’s Ghosts
, imdb.com
- ↑
independent.co.uk
(
Memento
vom 7. April 2009 im
Internet Archive
)
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