Gottfried August Homilius

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Gottfried August Homilius 1782, gestochen von Christian Ludwig Seehas
Gedenktafel am Geburtshaus von G. A. Homilius in Rosenthal
Gedenktafel fur G. A. Homilius

Gottfried August Homilius (* 2. Februar 1714 in Rosenthal ; † 2. Juni 1785 [1] in Dresden ) war ein deutscher Komponist , Kantor und Organist .

Nach dem Besuch der Annenschule in Dresden studierte Homilius Jura in Leipzig . Schon dort war er musikalisch aktiv und vertrat zeitweise den Organisten der Nikolaikirche Johann Schneider . Er zahlte vermutlich zum unmittelbaren Schulerkreis von Johann Sebastian Bach . Ab 1742 war Homilius Organist an der Dresdner Frauenkirche und ab 1755 in der Nachfolge von Theodor Christlieb Reinhold bis zu seinem Tod Kreuzkantor und Musikdirektor an den drei Hauptkirchen Dresdens; Hauptwirkungsort Homilius’ war die Dresdner Frauenkirche, nachdem die Kreuzkirche 1760 durch preußische Truppen zerstort und ihr Neubau erst 1792 geweiht wurde. Homilius starb 1785 in Dresden und wurde auf dem Johanniskirchhof beigesetzt. Sein Grab ist nicht erhalten.

Werk und Bedeutung

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Homilius hat uberwiegend Kirchenmusik komponiert: mehr als 10 Passionen (eine 1775 bei Breitkopf & Hartel in Leipzig gedruckt mit dem Titel ?Ein Lammlein geht und tragt die Schuld“), je ein Oratorium zu Weihnachten (1777) und zu Ostern, uber 60 Motetten , 180 Kantaten , 4 Magnifikat , Chorale , Praludien und Choralvorspiele. [2] Außerdem sind von ihm etliche ?Gesange fur Maurer “ und eine Generalbass -Schule uberliefert. Im Jahr 1776 wurde Homilius als der ?wohl jetzt ausgemacht beste Kirchenkomponist“ bezeichnet. Nach seinem Tod kam Ernst Ludwig Gerber sogar zu der Ansicht, dass Homilius ?ohne Widerrede unser großter Kirchencomponist“ sei. [3]

Die Vokal-Kompositionen von Homilius erfreuten sich bis in das 19. Jahrhundert hinein großter Beliebtheit. Eine große Zahl bis heute erhaltener Abschriften zeugt von der Verbreitung seiner Werke. Im Zuge der Homilius-Renaissance der letzten Jahre wurden viele der wiederentdeckten Werke des vermutlichen Bach-Schulers und Kreuzkantors in Ersteinspielungen auf CD veroffentlicht.

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Einzelnachweise

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  1. Andere Angaben sind 1. oder 5. Juni
  2. Sechs Arien aus verschiedenen Kantaten erschienen 1786 im Druck.
  3. Zit. nach ADB, S. 54.